65 24. Hainewalde bei Zittau. (Von Hrn. K. W. Dörnick, Pastor daselbst.) Zwar einfach nur, aber froh wurden hier die Jubeltage im Juni 1830 gefeiert, auf welche die Schulkinder besonders durch > fleißigen Gebrauch des Confessionsbüchleins von Pesch eck, "die Erwachsenen an den Sonntagen vor dem Feste beim Nachmittagsgottesdienste durch Erzählung der Re formationsgeschichte und Erklärung der Augsburgischen Con- fession vorbereitet worden waren. Am Johannistage verkündete eine Stunde lang das Geläute aller Glocken das Fest, an dem sich die Gemeinde zahlreich in der schönen, mit Blumen kränzen und Blumen- und Laubgewinden geschmückten, Kirche kinfand. Passende Kirchenmusik erhöhte am ersten der drei Feiertage die festliche Stimmung. Am dritten iFeierkage kani Nachmittags die gehörig uniformirte Schützcngescllschaft des Dorfs unter fröhlicher Musik in die Kirche gezogen, bildete nach dem Schlüsse des Gotltsdienstes auf dem Kirchhofe ei nen Kreis und sang dann unter Musikbegleitung noch ein Danklied, worauf das Fest mit dem Geläute aller Glocken beschlossen wurde. Der zweite Feiertag war auch hier vorzüglich der Schul- jugend gewidmet; früh beim Anfänge deS Gottesdienstes kamen im stillen, feierlichen Zuge die größeren Schulkinder in die Kirche, wo mit ihnen nach der Predigt eine Unterredung über die Reformationsgcschichte überhaupt, und über dies Fest insbeson dere gehalten ward. Der Nachmittag brachte eine andere Feierlichkeit. Hainewalde erhielt nämlich, da sich die Zahl der Schulkinder sehr vermehrt hatte, im Jahre 1822 noch einen zweiten Schullehrer, der einstweilen in einer paffenden Miethwohnung unterrichtet. Im Jahr 1828 wurde der Bau, eines Schulhauses für diesen zweiten Lehrer begonnen; und dieses in gegenwärtigem Jahre vollendet, so daß es am Ju» belseste eingeweiht werden konnte. ES sammelten sich, fest lich geschmückt, sämmtliche Schulkinder, über 300, in dem zeither gemiethetcn Schulhause. Nach einer hier von dem Lehrer F la mmigergesprochnen kurzen Abschiedsrcde setzte sich 5