57 Am dritten Festtage wurde Vormittag- wiederum wendi scher und teutscher Gottesdienst gehalten. Nachmittags aber nach höchster Verordnung Betstunde. An allen 3 Festtagen sind sowohl im Wendischen als Teutschen die dazu bestimmten neuen Kirchenlieder gesungen worden, von welchem ich in hiesiger Gemeinde 75t Exem plare abgesetzt habe. Nur am ersten Feiertage ließ ich noch überdieß die Lieder: „Ein' veste Burg ist unser Gott rc." und: „Es wolle uns Gott gnädig sein rc." singen. Die hiesige Kirche war ^u diesem Feste mit Guittanden und Kränzen von Eichenlaub und Blumen sehr schön aus^e- schmückt. Alle Emporkirchen, die Mauern, wo diese nicht an- gebaut sind, das Orgelchor und die Orgel selbst waren damit geziert. Besonders aber zeichneten sich aus: das Altar, der Taufstein und die Kanzel, die erst vor 2 Jahren von der hochgräfl. Collaturherrschaft, Jhro Excellenz der Frau Gräfin von Schall-Niancour (kathol. Confession) mit schön gesticktem blauen Tuche bekleidet worden sind. Auf dem Altar standen alle V»8s sucrn, um diese herum 8 mit den, schön sten Blumen versehene Töpfe; an den Seiten des Altars wa ren angebracht Guirlanden von Eichen- und Orangenblättern, mit vielen Rosen und andern Blumen durchflochten; oben an den Flügeln des Altars hingen Kränze von Eichenlaub und Blumen, vox dem Altäre, zur Rechten und Linken desselben, standen 2 große schöne blühende Orangenbäume, zwischen wel chen man den ebenfalls mit Guirlanden schön geschmückten Taufstein sah. Auch die Kanzel war mit den köstlichsten Guir- landcn von Orangenblättern und vielen Blumen geschmückt. Von der Decke derselben hingen bogenförmige Guirlanden von Immergrün, mit Rosenknospen und andern Blumen durch flochten, herab. Die zur Ausschmückung der Kirche nöthigen Blumen, Drangenblättcr rc. wurden, ganz im Sinne genannter Colla herrschaft, unendgeldlich auS dem Herrschaft!. Garten von dem Kunstgärtner Herrn iIoh. Georg Lüdicke mit größter Be reitwilligkeit dargrreicht, und von Ersterer besonders auch das