36 gen 120 Gulden zu stehen kam. Diesem Beispiele folgten die jüngeren Burschen und Jungfern und kauften zwei sehr schöne gläserne Kronleuchter für einige 70 Gulden. Alle drei Leuchter wurden einige Tage vor dem Feste hierher gebracht, und den 23. Juni in der Kirche aufgehangen. Durch Ver- anstaltung des Pfarrers war durch die Kirchvater und Ge richtsaltesten eine Getdsammlung in der ganzen Gemeine zu Stande gekommen, welche über 100 Thaler eintrug. Die ses Geld sollte zur Anschaffung eines neuen Kelches, und was davon übrig blieb, zur Illumination der Kirche in den Abendstunden des zweiten Festtages angewendct werden, und man trug Sorge dafür, daß der Kelch in Dresden bestellt würde. Er kam noch am Johannistage von dorther hier an, und wir hatten die Freude, einen sehr schönen, silbernen, von innen und außen vergoldeten Kelch als Geschenk für die Kirche zu erhalten. Die nicht unansehnliche Schützcngcsellschaft ver ehrte, eine ganz neue schwarze, weißbesetzte Kanzelbeklcidung, die sich sehr, schön auSnimmt, und am, Johannistage Nach mittags angeschlagen wurde. Und so wurden auch einige un bedeutendere Geschenke an die Kirche von Wohlthätern ge macht, und dankbar angenommen. Nun zum Feste selbst. Den Tag vorher ward Abends von 6 bis 7 Uhr gelautet, und die nöthigen Anstalten mit Aufhängung von blumenreichen Kränzen und Gewinden in der Kirche gemacht. Früh von 6 bis 7 Uhr ward geläutet, um Jeden zur Abwartung des Gottesdienstes zu rufen. Die Junggesellen und Jungfern hatten sich an einem ihnen be stimmten Platze versammelt, und cs begann von da der feier liche Zug mit Musikbegleitung, wobei zweckmäßige Lieder ge sungen wurden. Der Pfarrer ging am Zuge der jungen Leute, die alle sehr anständig gekleidet waren, in Begleiter^ der sämmtlichen Gerichtsältesten'und Vorsteher beider Gemei nen bis auf die Kunststraße entgegen. Er trug den neuen, vorher noch von Niemanden gesehenen kostbaren Kelch, welcher gegen 60 Thaler gekostet hatte, und führte so hie ihm nach folgenden jungen Leute bis an die Kirche. Noch war diese des großen Zudrang-s des Volks wegen verschlossen, aber nun