fung zum ewigen Leben erkennen; 2) über diesen Glauben ein gutes Bekcnntniß ablegen vor vielen Zeugen (welches wir alle bei unserer Confirmation gethan haben); 3) sein ganzes Leben als einen beständigen Kampf ansehcn für seinen Glau ben. Zum Schluß der Predigt wurde das vorgeschriebene Gebet "gelesen. Nachmittag- um 4 Uhr versammelte sich die Gemeine zu dem festlichen Liebesmahl, welches in der Brüdergemeine nicht nur vor dem Genuß des heil. Abendmahls, sondern auch an allen ihren höchsten Festtagen gehalten zu werden pflegt, wy- bei ein "gedruckter Festpsalm von der Gemeine mit untermisch ten musikalischen Chorgesängen abgesungen wurde. Abends um 8 Uhr erschien die Gemeine zum letztenmal an diesem Tage, da es die Witterung erlaubte, auf dem freien Platze vor dem Kirchensaal, und ließ ihre Lobgesänge dem Herrn, der uns diesen Lag gemacht hat, fröhlich erschallen. Her zweite Zubeltag, der 26. Juni, war vorzüglich der Jugend gewidmet. Sie war in den vorhergehenden Wochen über die Geschichte der Augsburg. Konfession, deren Inhalt und den Zweck der Sekularfeier ausführlich unterrichtet wor den. Bormittags 10 Uhr versammelte sich die Gemeine mit ihrer Jugend auf dem Kirchensaale. Nachdem zuvörderst von den Chören musikalisch war gesungen worden: So spricht der Herr, der Heilige in Israel, und euer Meister: Weiset meine Kinder, und meiner Hände Werk zu mir! worauf die Kin der einfielen mit den Worten: Deine Kinder, wir kommen! Dir schlagen die Herzen von Liebe entglommen, dir, Jesu, al lein, wollen wir zugeschworen sein! — hielt der Prediger Stengard eine Rede an die Gemeine, über das Verhält- niß der Drüdergemeine zur evangelischen Kirche. Er zeigte, wie die Brüdergcmeine je und je feierlich gegen den Verdacht protestirt habe, als wolle sie eine abgesonderte Kirche sein. Sie wohne zwar in abgesonderten Orten, und habe ihre be sonderen kirchlichen und disciplinarischen Einrichtungen, aber nicht um sich von der evangelischen Kirche zu trennen, sondern nur um in ihrem kleineren Kreise mehr Veranlassungen zu ha-