einer unzählbaren Menge Menschen und unter dem Geläute aller Glocken. Auf dem wendischen Kirchhofe angelangt stimm ten die Kinder ndbst der sie dort erwartenden Kirchgemeinde unter Posaunenbcgleitvng die 3 letzten Verse des Liedes: „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut rc.^ an. Hierauf begab man sich in die Kirche. Dis Schuljugend nahm die obersten Em- porkirchen an beiden Seiten der Orgel ein; auf einer Seite faßen die Knaben, auf der andern die Mädchen. Nachdem sie hier von der Gemeinde durch den Gesang zweier Verse begrüßt und zum gemeinschaftlichen Preise Gottes aufgcfor- dert worden war, sang — sie selbst ein Lied, und darauf so wohl vor, als nach der Predigt eine Fest-Arie mit solcher Fer tigkeit und Anmuth, daß die ganze Gemeinde, welche einen solchen Gesang in ihrer Kirche noch nie gehört hatte, dadurch tief gerührt ward, darin einen sprechenden Beweis der Schul verbesserung unserer Leit sah und den großen Fleiß ihrer Leh rer gewahrte. Zum Schlüsse deS Gottesdienstes wurden un ter meist arme und würdige Schulkinder wendische und teut- sche Bibeln und neue Testamente, welche eine hochchrwürdi- ge Zweigbibelgcscllschaft allhicr zu diesem Zwecke verehrt hatte, deßglcichen Jubelschriftcn und Denkmünzen, von einigen Freun den und Freundinnen dazu geschenkt, auSgethcilt. ' Birr eh- - renwerthe wendische Frauen aus der Sadt und- auf der Sci- dau hatten einen Verein gebildet, und bei den wendischen Frauen in der Stadt und aus der Seidau Gaben der Liebe gesammelt, wozu auch einige grauen vom Lande daS Ihrige beitrugen, um der Schuljugend nach dem Gottesdienste dieses Tages einige Erfrischungen zu reichen. Ihre großen Bemü hungen waren so reichlich gesegnet worden, daß sie nicht nur ihren Zweck vollkommen erreichten, sondern überdicß noch die große Freude halten, die Kirche mit einer festlichen Altar-, Kanzel- und Taufstein-Bekleidung- von schönem 'blauen Tu che beschenken zu können. Vier wendische Jungfrauen hatten diese mit herrlichen Blumenkränzen unentgeltlich gestickt. DaS Altartuch hat die Aufschrift: KDopomncnju na ton czi- staljctny Iubel - Sswcdzen 1830. fZur Erinnerung an das dreihundertjährige Jubelfest 1830.) Auf der Kanzel-