153 Kirche ging der Zug in den Psarrhof, wo die Schulkinder auS beiden Gemeinden ein kleines Mühl, bestehend in Kaffee und Herrnhuter Gebäck, einnahmen. Begleitet von ihrem dermaligen Lehrer Herrn Neißncr, dem Musikchore und dem größten Theile der Gemeindemitglieker zogen die Kinder sodann auf den nahe gelegenen Steinberg wo einige der bemittelten Ge- meindemitglieder bereits Anstalten für Bequemlichkeit und Erquickung getroffen hatten Im traulichen Beisammensein bei ausgezeichneter Musik verweilte Jung Und Alt froh und geräuschlos bis gegen Sonnenuntergang daselbst; dann be wegte sich der Zug in bester Orcnung wieder zurück bis auf Len freien Platz vor der Kirche und mit einem erhebenden Choral wurde die Feierndes Tages beschlossen. Für die äu ßerliche Ausschmückung der Kirche ist, mit der Ausnahme, daß dieselbe alle drei Festtage hindurch mit Wachskerzen beleuchtet war, während des Festes selbst nichts gethan worden; wohl aber veranstalteten die jungen Leute in den beiden Gemeinden aus eigenem Antriebe eine Sammlung zu einer neuen Altar bekleidung, deren Anfertigung jedoch erst nach dem Feste möglich geworden ist. Das Erfreulichste bei der ganzen Fcstfeier war die rege Theilnahme an der Sache, welche sich bei den Gliedern bei der Gemeinen auf unverkennbare Weise aussprach, die unge störte Ruhe und Ordnung und der sittliche Ernst, womit selbst die äußerlichen Feierlichkeiten begangen wurden. So feierte ein großer Theil der Bewohner Sachsen- Las dreihundcrtjährige Fest der Uebergabe des evangeli schen Glaubensbekenntnisses zu Augsburg; so äußerte sich ihr Jubel über das wiedererkungene Gut der Glaubens- und Ge wissensfreiheit, deren felsenfester Grund das Evangelium ist und bleibt. Möge dem Baker im Himmel dieser Jubel sei ner Kinder ein Wohlgefallen gewesen seiw! Mögen diese großen Lage reichlich dazu beigrlragen haben, den Segen der Christuslehre auf Erden zu mehren l