146 OrtSrichtcr, Kirchväter und Gerichtspersonen und nun di« ganze Gemeinde weiblichen und männlichen Geschlechts. Bei der Ankunft des Zuges in der Kirche fand man die selbe mcistentheils schon mit Menschen nicht nm ungefüllt, son dern fast überfüllt. Doch bescheiden und ohne die mindeste Störung machte man den ankommenden Kindern den Gang zum Altäre frei, alle zogen um den Altar, die 12 Mäd chen streueten die Blumen, und die kleinern Kinder führ ten die Lehrer wieder zur Kirche hinaus; die erwachse nen Personen suchten einen Platz zu erreichen und erwach sene Jünglinge und Jungfrauen blieben endlich stehen, wo und wie sie standen; denn die Gange und der freie Raum um den Altar wat angefüllt. Alle 6 Kirchthüren chlieben aufstehen, denn vor und um die Kirche standen 'eben so viele Menschen als in der Kirche selbst nur Naum finden konnten. ', Während einer Jntrade mit Trompeten und Pauken zün deten die Kirchväter Vie Altarkerzen und Kronleuchter an und «s wurde das Lied: „Gott, zum Throne deiner Gnade," ge sungen. Nun erinnerte der Pfarrer in seiner Rede über 1 Lim. 6, 13- I4. an die von Gott mit Macht und Muth be- gabtcn guten Fürsten, an die mit Verstand und Weisheit aus gerüsteten Lehrer, die ohne Furcht ein gutes Bekenntniß von Gott und Jesu Christo vor Kaiser und Reichsvcrsammlung einst abgelegt haben; er erklärte kurz die Ursache u) warum? und b) mit welchem Erfolg? — Ein 4stimmiger Chorgesang: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke rc." wurde nun gesun gen und nun wurden die Artikel des Glaubens und der Lehre der evangelischen Kirche vorgelescn, in und nach einem Aus zug , wie denselben Hr. Engel in seinem Gedcnkbüchlcin der 300jährigen Jubelfeier herausgegeben hat. Nach einigen Ermahnungen zur Treue und zum Festhalten an dem Bekenntniß schloß der dießmal ziemlich ermattete Pfarrer mit dem Gebet des „Vater unser re " und ertheilte den Segen der Kirche. Der Gesang deS Liedes: „Ein' veste Burg ist unser Gott rc." machte den Beschluß und die Versammlung ging in gute, Drdriung ruhig auS einander.