136 So sahen Alle mit Freuden dem 25. Ium entgegen. Abends vorher, um 6 Uhr, wurden vom Thurme medrere Lieder geblasen; den freundlichen Morgen selbst begrüßte eben falls Musik. Um 7 Uhr versammelte sich die männliche Jugend und die Jungfrauen, welche beide zu diesem Feste seidene Fahnen hatten fertigen lassen, und walteten im Zuge, an den sich der Pfarrer, die Gerichten, die Gemcindcältesten, Kirchvater und Lehrer anschlosscn, begleitet von Marschällen, unter Musik und Gesang mit wehenden Fahnen zur Kirche. Hier herrschte eine ernste Stille. Eine schöne Musik von Müller erhob die Feier und ward gut aufgesührt. Die Pre digt handelte „Aon der ernsten Mahnung des Evangeliums an seine Bekenner und Verehrer." Des Nachmittags, wo ein gleicher Zug stattfand, redete der Prediger „von der evan« gelischen Treue." Abends waren nicht nur die Pfarre und Schulwohnungcn, sondern auch viele andere Hauser herrlich erleuchtet. Am 2ten Festtage zog die Schuljugend, unter Leitung der Lehrer, mit der erwachsenen Jugend, unter Musik und Gesang zur Kirche. Nach Aufführung einer Musik sprach der Prediger „von der kindlichen Demutl) und Dankbarkeit in Hinsicht auf unser Wissen," und wandte dieß besonders auf die Kinder an. Hierauf examinirte der erste Lehrer, Herr Wär, die Kinder über die Geschichte der Reformation bis zum Jahre 1530. Nachmittags examinirte der zweite Lehrer, Herr Feist, über die Geschichte der Augsb. Cons. Hierauf sprach der Prediger noch einige Worte der Ermahnung an die Jugend. Abends um 6 Uhr zog die erwachsene Jugend mit Musik auf einen Berg, wo sie bis gegen 10 Uhr sich an ständig belustigte. Am dritten Tage Züge wie an den beiden ersten. Auf führung einer Musik in der Kirche, welche wieder erleuchtet war- Predigt: „das Evangelium gicbt Kraft und Muth im schweren Kampf des Glaubens." — Abends um 9 Uhr ward der Nachmittagsgottcsdienst bei erleuchteter Kirche gehalten. Ein ^stimmiger Choral von Müller erhöhte die Rührung. Der Prediger sprach „über die Barmherzigkeit, welche uns