130 kehrenden hochwichtigen Festtage hier gefeiert worden. Ihre heilsamen vom Geiste gewirkten Eindrücke auf die Herzen de rer, die sie zu erleben und mitzuseiern gewürdigt worden, — mögen sie nie erlöschen, sondern fortdauern und Alle und Jede zum heiligen Eifer und frommen Kampfe für Wahrheit und Recht, für Neligions-, Glaubens- und Gewissensfreiheit ent flammen, und begeistern für alles Edle und Gute, für Wcrth- schatzung und treue Bewahrung des köstlichen Kleinods — des reinen, unverfälschten göttlichen Wortes! — 60. S L r a w a l d a. (Mittheilung von Herrn Pastor M. F. Ger dessen.) Aus freiem Antriebe bemühte sich die hiesige Schulju gend, in Verbindung mit mehrern Freunden und Freundin nen unsrer Kirche und Schule, die Feier des herannahenden Jubelfestes durch Ausschmückung unsers Gotteshauses zu ver schönern; daher sah man an den Tagen vor dem Feste die Schulmädchen mit ihren Körbchen am Arme auf den Feldern und , - Wiesen Blumen pflücken und die Knaben in den Sträuchern und Büschen Strauchwerk und Eichenlaub cintragcn, welches von den Erwachsenen geschmackvoll in zierliche, mit Blumen durchflochtene, Kränze und Guirlandcn gewunden ward. Am 24. Juni Nachmittags um 1 Uhr riesen uns die Glocken, gleichsam als Vorbereitung auf das seltene Fest, zum erstenmal in unser Gotteshaus, in dem sich ein großer Theil unsrer Gemeine cingcfunden hatte, um sich hier mit Ernst und Andacht auf die morgende Abendmahlsfcicr vorzubcreiten. Das Geläute alter Glocken kündigte mit der sinkenden Sonne der gesummten Gemeine das nahende Fest an, und eben die ses Geläute erinnerte uns am Morgen deS 25. Juni an den, vor 300 Jahren für unsern protestantischen Glauben so wich tig gewordenen Tag, und rief unS in unser freundliches mit Blumen und Ehrenpforten schön geschmücktes Gotteshaus. Nicht bloße Neugierde, sondern ächt religiöser Sinn hatte eine zahllose Menge Menschen des Vor- und Nachmittags in