119 Schule ging ihnen ebenfalls mit Fahnen entgegen. Unter Gesang, mit starker Instrumentalmusik begleitet, begab sich der lange Zug nach der Pfarewohnung, um den Hrn. Pfar rer abzuholcn. Dieser hielt auf dem Kirchplane eine Rede, und unter Gesang und Musik verfügte man sich in die Kirche, die der Herr Pfarrer hatte prachtvoll auSschmücken lasten. Herr Schullehrer Petzoldt führte unter Beihülse einiger Katholiken auö Ostritz und Jauernick am Vormittag einen großen Hymnus von Wcinlig und am Nachmittage ein schönes Stück von Bergt auf, dem ein zu dem Feste pas sender Text untergelegt war. Am Nachmittage predigte der Herr Schuslehrer,.cin Candidat des PredigtamtcS. Die Kin der saßen an jedem Festtage nach dem Altäre zu beisammen. Am zweiten Tage ward wieder wie am ersten die Niedcrkies- dorfer Gemeinde empfangen. An diese sprach Herr Petzoldt in einer kurzen Rede über die Worte: dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Der Zug begab sich wie das erste Mal, jedoch heute unter Paukenschall, üuf den Pfarrhof, wo die Kinder Wein erhielten. In der Kirche war wieder mir Weihülfe der Katholiken Musik. Einige Knaben hielten einen von Herrn Petzoldt bearbeiteten Dialog. Vor demselben legte das erste Schulmädchen knieend vorm Altäre das Glau- bensbckenntniß ab. Am Nachmittage zogen die Schulkinder von Schönau und die von NicderkieLdorf auf den Huthbcrg und von da auf der Huthbctgstraße in den Kretscham, wo sie durch einen Lrunk gelabt wurden., Am dritten Festtage wurde den Kiesdorfern wieder cntgegengegangen. Am Nach mittage um ein Uhr hielten die Kinder mit der Niederkies- dorfer Schuljugend um Niederkicsdorf und dann uw Schönau einen Zug unter Gesang und Musikbegleitung. Ein Gebet in der Kirche, wobei eine ungemeine Menschenmenge zuge gen war, schloß erst nach 9 Uhr deS Abends die Feierlichkeit. Gleich darauf wurde das Kind eines Bauern, Namens Tampel, getauft. Die Anzahl der Fremden aus nahen und entlegenen Dörfern war sehr groß. Die ganze Feier hat in dx Rahe und Ferne viele Theilnahme gefunden.