Auch Vie Kirche war übrigens festlich mit Blumenkränzen und Blumen- und Eichlaub-Guirlanden geschmückt, vorzüglich der Altar, auf dessen Stufen viele sehr schöne Topfgewächse aus dem herrschaftlichen Garten standen, so wie neben demselben zwei schöne große Cypressen, welche bis an die Brustlehne der Kanzel reichten. Als nun der Zug in der Kirche angelangk rvar, wurden dem Pastor und den Kirchvätern die zum Schmuck des Altars gebrachten Geschenke übergeben, wobei der junge Bursche, welcher vor der Schule eine Anrede gehal ten, einige passende Worte sprach, welche von dem Pastür be antwortet wurden. Hierauf begann der Frühgottesdienst, der erste, bei welchem aus dem neuen Dresdner Gesangbuche ge sungen wurde. Thema der Frühpredigt 1 lim. 17, 12. Ehrwürdig muß uns das Andenken jener edlen Männer sein, welche das Augs burger Glaubensbekenntniß ablegten. Thema der Nachmittagspredigt 1 lim. 17, 13. 14.' Wodurch beweisen wir am Besten unsre Hochachtung für die edlen Bekenner des evangelischen Glaubens zu Augsburg- > Der zweite Feiertag war eigentlich ein Festtag für die > Schuljugend. Erst zogen die Schulkinder feierlich in die Kir che, dann wurde gepredigt über 1 Oor. 8, 1 — 3. „Daß auch ein frommer Sinn die Bekenner des evangelischen Glau bens zu Augsburg verherrlichte." Nach der Predigt traten die Kinder der Lberklasse vor daS Altar, dann wurde von dem Schulmeister eine Katechisa- tion über das Fest mit ihnen gehalten und drauf gab de» Pfarrer einem jeden ein Confessionsbüchlein von Pesch eck in Zittau, oder einen lutherischen Katechismus, von Döhner bearbeitet (welcher Katechismus in hiesiger Schule eingeführt ist). Nachmittags war durch dje Güte der Frau Majorin von Warnery den Kindern ein, kleines Vergnügen auf dem herr schaftlichen Hofe veranstaltet worden, nämlich für die Größern ein Sternschießen, und für die Mittlern und Kleinen ein Topf schlagen. Als Gewinnste wurden Katechismen, Schieferbücher, zinnerne Medaillen, Schreibebücher, Bleistifte, Federn, u. dgl. und an die Kleinen Pfeffernüßchen ausgethcilt. Sie zogen übri«