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Frankenberger Tageblatt Bezirks Anzeiger Donnerstag den 18. September 1S24 nachmittags 2W 8S. Jahrgatts Der Frie-euspakt des Völkerbundes nna, M Kreist ha Oesterreich und der Völkerbund. mattes er> n )r PS5! P^Xt wlu ms, >ek U Die lässige Ruhrräumung und AMiiefkemng. Lai r»,«blatt erslvelu« jedem Werltag: Monatb-Tlezuabprol» -d I. Uprll: v-l Mholmie In dea «ilbgabell-IIen der «ladt t.80 Ml , 'n den «»Sgabestellen de« Landdejlrke« l.va Ml., bet Aulraguna Im Stadlgebiet 1.c>5 Ml., bet Zutr.'gung Im Landgeblet 2.00 Ml. WEttkarten SN Pfg. «nzeciiumm. lNPIg., «onnabendnumm. LOPfg. n->facheac»ii>o« Lew»!« r«»oi. <N«n,et>>d«aI»ole>nto: grankenberg r. Sl«r»rp>-. si. «elenrannnei Tageblatt NranlenbergU-Ien dischen Opfer auch ander- bor! —— ' -"-"'V' — Anpigen-Annahme für die Konnabend Unmmer Arötzere bis Freitaa^eud kleinere bis Sonnabend vormittag S Uhr TN: weniger das ebenso Mti Dieffen-o " Kabintzttssttzung stattgefundest. Welt» erwartet, daß in dieser Kabinettssitzung t -».x ISWr.AWUV als Ovett mutvoll den SU bieten wü tage des „pai würdiges ult Uebrigens stehen die stark frankophil gefärb- Key Berichte in einem gewissen Teil der deutschen Dresse über den recht müßigen Erfüllungswillen Frank- Wichs in Sachen der Amnestierung und Räumung der Flaschenhälse — leider haben sie auch teilweise durch Wolffs Telegraphen-Bureau Verbreitung gefunden — in krassem Ge gensatz zu dem wahren Volkse mpfinden,das ln den bedrückten Deutschen Landstrichen an Ruhr und Rhein herrscht. Ruhr Wd Rhein stehen heute noch ebenso wie ehedem unterdes Fuchtel des unerhörten französischen Sckr» ckensregimento. Noch heute ist, gerade so wie ehedem, sede Regung bewußten Deutschtums, jede. .Regung Utt,«tg«ut^t»i Dor Wpuudpret« Mr dl« »s mm breit, rlulpa^t« Betttj-Ü« betrügt SO Doldpfennig, Mr dl« 1,7 mm brelt« qdilll--« gelle 80 Loldofenn'g, Mr dl« »o mm breite gell, I« llledaktlauttrlle gv Roldpl-nn'-. Meine«'«eigen find «ei Ansgab, »u Segoble«. Yllr Na<d>yeY und Ve^mUllung l ge le Sondergetlihr. — Mir schwierig« sad-rten ä^d bel Plahvo^chryten «luflchlag. kiel grSieren yuskilge« und im Wiede» ^lungladdruck Srn'übignng nach feftstejender Otaffel. Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha, des Amtsgerichts und üe» Ttadtrates zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa Rotationsdruck und Verlag: E. G. Roßberg (Inhaber Emst Noßberg jun.) in Frankenberg. — Verantwortlich für die Redanson: Karl Lsegert, Frankenberg Die Ereignisse in Georgien. Die „Chicago Tribune" meldet aus Tra p ezu n t, daß die Revolutionäre in Georgien Schlappen erlitten haben. Ader in Aiserbeidschan haben sie Fortschritte gemacht«: Die Revolutionäre, die bis aus einige Kilometer auf Batu vorrückten, wurden von Verstärkungen der Bolschewisten, di« in Eile herängezogen waren, zurückgetrieben. Die Vokschs/ misten stecken alle Dörfer in Brand und richten Tausends von verdächtigen Revolutionäre« htm Die Bolschewisten habe« die Stadi Kutais genommen, wo die Revolutionäre in deH lei,teil Woche ihre provisorische Negierung eingerichtet Hattens Die Bolschewisten haben den Bischof von Rodari HI »gerichtet, trotzdem dieser auf dem Krankenbett lag. In Asserbeidschay haben sich Über 80 000 Arbeiter der Oclselder von Baku den Revolutionären angeschlossen und dis Bolschewisten nach Baku zurückgetrleboU. Die Oelseldrr selbst stehen, Kie ge- yiLldet. in Klammen. Benesch über die AbrüstnngSfrage Genf, 17 v. Di« zwölfgliedria« UnterkommWon in der Abrüstungsfroge hielt ihre vorberatenden Arbeiten ab. Dr. Benesch, der Vorsitzende dieser Kommission, empfing die Ver treter der Prelle, um ihnen ln vorsichtigen und allgemeinen Wendungen von den Stand der Verhandlungen Mitteilung zu machen. Im Großen und Ganzen ill »ine Einigung erzielt worden. Es handelt sich namentlich darum, den Bereinbarunaen ein» juristische Fassung zu geben, was in gemeinsamer Arbttt mit der ersten juristischen UnterkommWon geschehen toll. Die Frage de» Schiedsgerichts, der Sichuheiten und der Garantien ist zu einem gemeinsamen Ganzen verschmolzen worden. In der Sanitionsfrage war vorgesehen, dass der Rat sich gegebenen falls mit d-n einzelnen Mächte» über die von diesen zur Der- sügung zu stellenden Streilkrüft« in Verbindung setzen soll. Der schuldige Staat bat Reparationen zu zahlen, sein Gebtrt darf aber nicht belchnitten werden. Frankreich und die deutsche Anleihe. Der französisch« Finanzminister Elemente! empfing dieser Tage alle Direktoren der großen französischen Finanzinstttut», um mit ihnen über die Möglichkeiten der Placierung eines Teiles der deutschen Anleihe in Baris zu sprechen. Die französischen Banken werden den ihnen reservierten Teil der deutschen Anlech« zu den gleichen Be dingungen erhalten wie die amerikanischen Banken. Ihre grundsätzliche Zuftinnnung zur Uebernayme eine- Teiles der Anleihe Haven sie bereits ausgesprochen. Frankreich wird b Prozent des Gesamtbetrages der Anleihe übernahmen, d. h, einen Nominellen Betrag von 10 Millionen Dollar. Der ist Frankreich aufgelegte Teil der Anleihe soll ebenfalls auf Dollar lauten. Nach den letzten Meldungen von den Dölkerbund-Ver- Handlungen in Genf ist eine Einigung zwischen Oe sterreich und dem Oberkomm issarZimmer- mann hinsichtlich des österreichischen - , , . Kielt worden. Zimmermann hat die Erklärung abgegeben, daß das österreichische Budget endgültig ausgeglichen sei, und daß inan nicht mehr wegen der Stabilität der österreichischen Krone Bedenken zu haben brauche. Unter dieser Bedingung tzlaubt Zimmermann, daß das nächste österreichische Budget Mit etwa 500 Millionen Goldkronen ausgeglichen werden könnte. Der Oberkommissar bestand in seinem aus führlichen Exposö auf der Notwendigkeit,-daß Oesterreich mit seinen Rachbarst Handelsverträge avschlösse, denn die öfter- reichische Industrie mach« augenblicklich eine schwere Kris- durch, weil jegliches Absatzgebiet fehle. Aber sie ist ein wich tiger Faktor für das neu« Oesterreich. Der Vundeskgnzletl Seipel dankte dem Völkerbundrat für die finanzielle Wieder herstellung Oesterreichs in weniger gls zwei Jahren. Anderer seits verpflichtet er sich, die letzten Verwältungsreformen nach de/Wünschen des Völkerbundrates durchzuführen. Fortdauer der ShanghadSchlacht, Dl« Kämpf- in Ekln« sind gegermÄrttg mck ave« Froutteileu äußerst heftig, besonder- in der Gegend westlich von Schanghai. Der Schwerpunkt der Schlacht scheint 88 estglischs Meile« westlich von Schanghai zu liegen, wohin di« Pekinger Regierung große Vyrst 8 r - kungen geschickt hat. Eine große Anzahl von Verwundeten ist in Schapakat »ingetrosfen. Auch imRordenEhtna- ist gegenwärtig K«e große Schlacht im Gange. Augen- zeugen des Kampfes berichten, daß auf beiden Griten mit großer Erbitterung und unter Verwendung der modernsten Kriegs mittel grkämM wird. Große Landstriche sind völlig verwüstet worden. Wie verlautet, hat die So wjc tre gi e r un g ein en ergtsche Protestnote gegen das Eingreifen der Großmacht« in China ab»ehen lassen. Die Sowjetregierung scheint fest entschlossen zu sein, eins Intervention im chine sischen Bürgerkrieg zu verhindern, selbst wenn der enatisch-russische Vertrag dadurch gestört werden sollte. auch vis Namen des früheren Düsseldorfer Realorunaspräst. henten pr. Grützner und des Stabtbaurates und Ve- satzungskommissars Dieffenbach in Bochum. ehren werte, zielsich-re Deutschführer in dieser StuAnzelt, Here« einziges „Verbrechen* wohl darin bestandest habest kayn, l Nach Berichten aus Genf enthält der neue in Vorschlag «brachte Friedenspakt des Völkerbundes Be- sliimnungen. durch die sich dis Stgnatarmächte verpflichten, bei allen internationalen Streitigkeiten sich einer Ver- Dittelung zu unterwerfen. Die Nation, die sich Weigert, in einem Streitfälle eine Vermittlung anzunchmen, Wirb ass Aggressor hingestellt. Die Vermittlung soll bei Streitfällen entmilitarisierte Zonen festsetzen und vei Verstößen miltärische und wirtschaftliche Sanktionen gegen den Friedenstörer verhängen. Das Sekretariat des Völker- jbundes wird dann beauftragt werden, einen Mobilisie - kunasplan für die Mächte gegen die verstoßene Nation duszustellen. Die Signatarmächte verpflichten sich, an einer Abrüstungskonferenz teilzunehmen. Der Vertreter Ltali ens legte Einspruch dagegen ein, daß die Nation, die eine? Vermittlung ablehnt, als Angreifer betrachtet werden Die schleppende Rönmrmg Di« Befreiung der zum Tode Verurteilten. Im Ruhrgebiet hat man die Meldungen der Presse des unbesetzten Gebietes ln den letzten acht Tagen, die den Ein- druck erwecken, mußten, als wenn dte Räumung schon zu einem großen Teil durchgeführt sei, mtt großem Erstau - UeN verfolgt, da die Wirklichkeit diesen Nachrichten leider in Leiner Weise entsprach. Wohl Haven sich die Ve- satzungsverhältnisse im allgemeinen etwas lockerer gestaltet. Da» stand aber in gar keinem Verhältnis zu den aufge - bauschten Meldungen, die schon beinahe den E.in- druck machten, als wenn sie von einer Seite verbreitet würden, Dio ein Interesse daran hätte, die Lage rosiger zu schIl» D s r n a l s s i e i st. So istz. B. die Räumung von Ober hausen bereits vor acht Tagen als vollzogene Tatsache hin- «gestellt worden, während jetzt auch von anderer Seite ange- Wndigt wird, daß sie erst beginnen soll und daß auch dann ' «och eine starke Gendarmerieabteilung im Orte bleibt. Außerdem ist von französischer Seite die ja bereits gemeldete Mitteilung ausgegeben worden, daß die Truppen bewegungen im Dortmund-Hörder-Bezirk mit der Näumungs- frage Nichts zu tun hätten. Vom besetzten Gebiet aus gesehen, erscheint cs gerade im Interesse einer Beschleunigung der Räumung notwendig, die sensationellen und tendenziösen Uebertreivungen auf das richtige Maß zurllckzuflihren. * Am Dienstag abend trafen in Aachen aus dem Zucht- hauszuLöwen kommend die wegen versuchter Sabotage ßümTobe verurteil ten und nachher zu lebenslang- sichern Zuchthaus begnadigten politischen Gefangenen, Graf, Keller, Schulze, der Sohn der Schriftstellerin Ilse von Stack, Klingenberg, und Lorbeer ein. Mit ihnen kamen auch die seinerzeit wegen Sprenaversuchs am Bahnhof Nonheide bei Wacken zu langen Zuchthausstrafen verurteilten Mentzel aus Stolberg und Neuhaus aus Aachen zurück. Die befreiten Landsleute wurden vom Noten Kreuz betreut. Sie reisten vm gleichen Tag nach ihrer Heimat ab. Deutschland und Rußland, Seit her Beilegung des deutsch^ussifKen biplyWtMep Konflikts sind auch di« wirtschaftlichen Beziehungen M Ruß land wieder ausgenommen morden. Jedoch hoben KM die fenfgon deutschen Wirtschastskeff« ein« gewisse Befriedig«»« darin gefunden, bi« es vor allem darauf absehen, inW Rußlands selbst Konzessionen zu erwirken und hi« n Bodenschätze auszubeuten, vör allem also die Gefells die ast Der Erschließung dex rstffifch«» v« f-ld-r interessiert sind, Ein« lebhaft« Enttäuschung r dagegen hie wirtschaftliche Entwicklung Rußlands der demsch LxpMindustrie bereitet. Es wird in diesen Kreisen MH. darüber geklagt, daß bi« beginnende Hungersnot und die zu-' Nehmende Verarmung in Rußland cs hahln gebracht Habens dgß von einer Ausfuhr insbesondere landwirtschaftlicher Ma< schinen und anderer Bedarfsartikel der Landwirtschaft zurzeit' kaum noch die Rede fein kann. Bon Mischer Seit» wirdi immer wieder darauf hinoewiesen, baß nmn erst großzügige-! Kredits bedürfe, die yor allem von England anKstrebt werden/ bevor ast eine Neubelebung der Einfuhr gedacht werden könne/ Jedoch erscheinen diese Aussichten dem deutschen Ai' " als sehr Hwankend und Unsicher, und mast im «verquellender deutscher Vaterlandsiieve Ml ven icywernen Gefahren für Gut und persönliche Freiheit bedroht. Die in- folge der, unerhörten Bedrückung und Einschüchterung dieser Landestecke allerdings nur spärlich zu uns gelangenden ungeschminkten Berichte über die gegenwärtige Stim- nstmg an Rhein und Ruhr bestätigen dies um so eindring, licher. Es ist angesichts dieser offenen Bedrückung und Der- schückterung der Deutschen an Rhein und Ruhr ein recht vtlligea Unterfangc « gewisser frankophil angehauch ter Kreise, ihreverderbl? He und verhängnisvolle St! mmungsmach « an den Mann zu bringen, da ihnen ja, von Ort und Stelle qus, Zug um Zug nicht Mit der ein- heutigen Deutlichkeit geüütwortet werden kann, wie Ihnen eigentlich geantwortet werben müßte. Sa ist vörtrchmste deutsche Pflicht, angesichts der bitteren Leiden und schweren Opfer, die unser« deutschen Brüder und Schwestern ün Rhein und Ruhr erduldet haben und heute zur Stund» noch erdulden, vöt aller Oeffentlichkeit immer und immer wieder sestzustellen, daß noch jetzt, drei Wochen irack der Inkraftsetzung des Dawes-Gutachtens, esns große Anzahl Deutscher in französischen Gefängnissen schwach» tet, während doch all« nach den Londoner Abmachungen schon vor drei Wochen entlassen sein mußten, Deutsche Pflicht tu dieser Stunde ist e-, M dem Finger darauf hinzuweisen, daß Frankreich, her Lauptsprecker in der Hcjw nist „beutscho Vchfchlungen", sich hier in offenbar bewußtem und gewolltem Vertragsverzug gegenüber den Lon doner Abmachungen befindet. Muß uns dies zur gegenwär tigen Stunde als Pflicht erscheinen, so ist es aber auch deut - fche Pflichtvergesfesthett gegen deutsche Ehre, ge- gSn deutsche- Land die salopp«, lässige Art der nur teil weisest, weniger als halben französischen Vertragserfüllung qtt der Ruhr als VerständsgunaSzeichen hinzustellen. Es ist im höchsten Grade bedauerlich, daß bei der skandalösen fran- -Mchen ÄmmMerungspolitlk die deutsche Neichsregierung üff 1 ziellbis jetzt zu denAusnahmen geschwiegen hat. Unter denjenigen,'die von der Amnestierung vom franzö sischen Sadismus ausaesckaltet wurden, finden wir Amnestierung und sofortige Nuhrräumung der sogenannten Flaschenhals», soweit sie in den Londoner Abmachungen von Frankreich, wen« auch reckt widerstrebend, zuerkannt worden sind, werben vo« Frankreich in einer markant in die Augen ispringMen Weise überaus lässig und unvollkom- jm e n durchgefttkrt. Wenn jetzt recht behutsam, jo nach und Kam Has tenwelse erfüllt wird, was nach den Londoner Ab- Kiachungest schon vor 14 Tagen und drei Wochen gewisser- Waßen Zug On 8ug hätte in Erscheinung treten müssen, so Kat die deutsche Oeffentlichkeit wahrlich keinen Grund, über Visses Verhalten Frankreichs eine gewisse Befriedigung aus- ^drücken, wie dies leider im Unverständnis der Minge wieder einmal von einem gewissen Teil der deutschen Dresse geschieht. Frankreich ist noch heute im offenen Verzug der gerlngen Gegenleistungen, zu denen es nach Den Londons Abmachungen verpflichtet von hem skandalösen Treiben, das sich ! , .. «nd Rhein fahrend der Londoner Verhandlungen leistete, wo ed in feinen Kriegsgerichten auf deutschem Boden «vch xiniM seinen ganzen satanischen Barbaris m«s pustoben ließ.