Volltext Seite (XML)
Frankenberger Tageblatt Da» Tageblatt «„«.lut an jedem Werl tag! »t l. «Prill vet «d-alnng In den «»«gadestellen der Stadt 1.80 Md, >« de« «u«gadrstellen de» Landde-trke« 1.VV Md, det Autragnng Im Stadtgebiet l.oik MI., bet Autraaung tm Landgeblel S.NV MI. Mochentarten SOPsg. «njelmnnm. lv Mg„ Sonnatendnumm. SOPsg- Uvftsche<N»n>o» reldila aaro«. aleuirtudeglrvtonto r granlenberg ». »«raspr. »1. »«»«gaommar »»»«blatt flranl-nberglachlen Bezirks- Anzeiger "lnzetgennret», Der Nrnndnrets für die 3« >am breite einspaltige PMtz-II- betrügt SO Toldpfenntg, Mr die 117 mm breite amtlich« Keile SN Soldpfenn'g, für die ,» mm »reite Keile «m Red >Nto,Meile »I» Boldpfennlg. »leine «>'zeigen sind del Aufgabe zu vezablen. Für Rachmit; und «ermittlnng I K-'le «ondergebübr. — Für schwierige Satzarten und bei Piatzdorschrtsten Ausschlag, vet grStzeren «nftrügen lind im Wieder- bolungiaddnlck Lrmützignng nach s-ststechender Staffel. Dies« Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Amtsgericht» und de» Stadlrat«» zu Frank-mb-ry und der Gemeinde Niederwiesa Rotationsdruck und Verlag: L. V. Roßberg (Inhaber Ernst Roßberg sim.) in Frankenberg. — Verantwortlich für die Redaktion: I. B. Otto Häuseler, z. Zt. Frankenberg So««avend -ev I6 A«anst 1^24 nackmittags IM 88. Aahrgana KÄWMWiUIUMMWllkWM'W Gut Heil! Doch ihnen zum Trutze gilt's, noch vielmehr Von f- Anton Ghorn Gut Heil! Du kraftvolles deutsches Wort, Erschalle in alle weiten I Noch lebst du in Mund und Herzen fort, wie in vergangenen Zeiten; Noch redet aus dir der deutsche Geist, Den keine Macht soll bezwingen Und der uns die rechten j)fade weist Und Araft gibt zu mannhaftem Ringen. Sich der deutschen Sache zu weihen, Zu erhalten schon in der jungen Brust Die Freude am vätererbe, Daß nicht in leichtsinnig-widriger tust Die deutsche Zukunft verderbe. Die deutsche Sitte, Sprache und Art, Des Volkstums herrliche Blüten Sollst, krafterprobt und wetterhart, Du unserem Volke hüten; will Not und Gefahr an uns heran, Dann soll auf dich mit vertrauen, Daß du ringen werdest für freie Bahn, Vie deutsche Gemeinde schauen. Ihr Söhne Jahns, deutsche Turnerschaft, So lang' deine Fahnen noch fliegen wird nimmer die deutsche Manneskraft Dem Jammer der Zeit erliegen; Doch die starke Faust tut's nicht allein, Es bedarf noch anderer Waffen: Auch deutscher Geist muß lebendig sein, Um uns eine Zukunft zu schaffen. Entzündet aufs neue an diesem Fest Der edlen Begeisterung Flammen! Zur Kette, die nicht zerreißen sich läßt Schlagt Hand in Hand treu zusammen! „Nie werde uns unser Volkstum feil!" Das kündet auf all' eueren wegen, Und nun: Lin kraftvolles deutsches „Gut Heil!" Und diesem Feste der Segen! . Wohl liegen die Tage trübe und schwer Nicht bloß auf unseren Reihen »um ! Den Frankenberger Turnern j zur 7AZahrfeier des Turnvereins D. T Srankenberg ! »WWW!WMWWWWWWWWW«WWW»MWWMIW»^^^^ i Äm das Diktat. Nach den Vorgängen in der Donnerstagsitzung der Lon- doner Konferenz nennt nun auch die Londoner Presse das Kind mit dem richtigen Namen, es bezeichnet die Londoner Be- kcklüsse als ei« Ultimatum an Deutschland. Dis deutsche Delegation hat sofort Rücksprache mit der deutschen Reichsregierung in Berlin genommen. Am Freitag morgen tagte in Berlin eine Parteiführerbesprechung beim Vizekanzler vr. Jarres. Diese Besprechung war. gegen 82 Uhr mittags beendet. Selbstverständlich wurde die strengste Werkaulichleit Uber dies« Unterredung beschlossen. Halb- KMtlich wird folgendes Lommuniquö ausgegebenr Der Ministerrat hat sich u«t« dem Vorsitz des R «ichs - Präsidenten eingehend mit dem gegenwärtigen Stand der Londoner Konferenz beschäftigt. Die Beratungen brchte« sich hauptsächlich um die Frag«, ob unter de« gegebenen Um stände« ein für das deutsche Volk tragbares Ergeb nis, «amentlich hinsichtlich der Frage der militärische» Räumung erzielt werden kann. Im Anschluß an di« Sitzung des Ministerrat« unterrichtete Vizekanzler vr. Jarres di« Parteiführer über den Stand der London« Konse- 7yn» und di« Auffassung d« Reichsregterung. Die halbamtliche Meldung verschweigt selbstverständlich absichtlich das Ergebnis, zu dem man bei den Be- ratungen im Kabinett gekommen ist. Damit will man wohl auf der einen Seite vermeiden, daß der Inhalt auf privatem Wege nach London kommt, ehe die offizielle Mitteilung darüber vorliegt. Der Verdacht läßt sich aber nicht von der Hand weisen, daß auch andere Gründe bei dieser Zurück haltung mitsprechen. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß der Reichs präsident in dem Kabinettsrat der Meinung Ausdruck gegeben habe, daß eine deutsche Mlehnung zum sofortigen Sturz« Herriots fiihven müßte, was er als den deut- fchen Interessen abträglich ansieht. Welter wird stark damit gearbeitet, daß der amerikanische Botschaft« Kelloag den deutschen Delegierten gegenüber erklärt haben soll. Anwvlka müßt» DentsOand die Schuld am Scheitern der London« Dechandlungen geben, falls sie sich M der Ablehnung d« For derung Herriots zerschlügerr. Aus diesen und anderen An- zclchrn bekommt »mm den niederschnwtternden Eindruck, haß di« Neichsreaiorung «ine Haltung angenommen hat, bis bisher Äs gänzlich unmöaktch angesehen worden ist. Ver wiesen sei für den AugenbiiS nur auf den «inen Umstand, daß «mn sich bei noch so groß« „Werbekraft der Tatsachen" »richt wohl vorstellen Vann, ivie eine Retchstagsmeyr« Heft — geschweige denn Zweidrittelmchcheit — aussehen sollte, die «neu derartigen Umfall des Reichskabinetts deckte. Di« deutsche Delegation soll durch denVsrliner Ministerrat ermächtigt wör- ven (ein, einen Gegenvorschlaa einzureichen, der di« Deutschen Mindestforderungen enthält, tm uvrlgen aver neue Verhandlungen auf der Basis des französischen Räumungs- planes znläßt. Durch diesen Beschluß ist die Londoner Kon- ferenz vorläufig gerettet. Bei der Besprechung mit den Parteiführern zeigte sich jedoch, daß die Auffassung nicht einheitlich ist und jetzt alles davon abhängt, ob die entscheiden den Verhandlungen eine für Deutschland erträgliche Lösung ergeben. Maßgebend für die entgegenkommenden Beschlüsse des Berliner Ministerrates war der Umstand, baß Deutschland nicht die Verantwortung für ei« Scheitern der Konferenz aus sich laden will. Die Antwort aus die Rückfragen der deutschen Delegation ist am Freitag nachmittag auf telegraphischem Wege von Berlin abgegangen. Aus Grund dieser Antwort hat Reichskanzler vr. Marx sofort die Verhandlungen mit den Londoner Konserenzmächteu :der ausgenommen. Ein end gültiger Abschluß ist bi« zur ^unde noch nicht erzielt. Aber man hat i« Berlin den Eindruck, daß nunmehr die Londoner Verhandlungen zu Ende geführt werden können. London i« Erwartung d« deutschen Antwort. Die Londoner Morgenblätter bringen spaltenlange Mel dungen über die Ereignisse. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich ganz natürlich auf Berlin, von wo die deutsche Antwort e r - Wartet wiw. Tatsache ist, daß die deutschen Delegierten, denen man voll« Verhanbl««gsfreiheit versprochen hatte, vor ei« Ja oder Nein gestellt wurde«. Mt Bezug auf die mAUärisch« Räumungsfrage sind jetzt in den letzten Stunden noch verschieden« Zweifel beseitigt worden. . So erklären z. B. alle Londoner Blätter, daß die Franzosen damit einverstanden sind, unmittelbar nach Inkraftsetzung des Dawesschen Gutachtens Mannheim, Karls- ruh«, Offenburg und WsÄ und noch einige kleinere Sank- tionsgebiete zu räume», die sie im letzten Jahre in Besitz ge- nonmien haben, . Auch die früheren französischen Forderun gen, daß fvanzöösisches Msenbahnpersonal an der Ruhr be lassen würde, ist fallengelassen worden. London und das besetzte Gebiet. In der Industrie des besetzten Gebietes wer den mit steigender Besorgnis die Londoner Verhandlun gen verfolgt. Sie steht einmütig auf dem Standpunkt, daß eine Verläugenmg oer Räumungsfrist so wie st« von Frank reich verlangt wird, nicht nur aus rechtlichen, sondern pich aus wirtschaftlichen und politischen Grün- den nicht tragbar ist. Gin längeres Verbleiben der französi- scheu Militärmacht wird immer wieder wegen der vielfachen eigenmächtigen Politik der Militärs politisch« Beunruhigung Hervorrufe«. Sie dient nicht den zu erstreben, den Zielen i>L wirtschaftlichen Amucherung zwischen Frankreich und Deutschland. Abgesehen davon wird das Verbleiben des französischen Militärs im Ruhr- gebiet vor allem muh de« ausländischen Kredit hindern und das Zutrauen zur Kreditwürdigkeit dl« Wirtschaft des w- Letzten Gebiete» rauben. Die bisherigen schwierigen Verhalt- I nisse konnten nur ertragen werden tn der veftlmmre« I Hoffnung auf baldigsten Abbau der Besatzung. Erfolgt diese nicht, so werden Bctriebselnschränkunge« größter Umfanges die Folge sein müsse«. In dieser Ansicht 8t auch die gesamt» Industrie des besetzten Gebiets einig. Auch darin stimmt sie iibevein, daß die militärisch« Räumung des Ruhrgebiets nach den früheren gustHen der französischen Regierung und noch dem Geiste des Sachvev, ständ-igengutachtens eine so selbstverständliche Maß nahme ist, daß für sie handelspolitische Konzessionen nicht gewährt werden dürfen. Derartige Konzessionen würde« zwa» vielleW für die Jetztzeit der Ruhrbevölkerung di« volitischq Freiheit wisdergebe«, ihr aber di« wirtschaftlich« Freiheit für absehbare Zett rauben. Von führenden Persönlichketten der Christlichen Gewerkschaften des Reviers wird betont, daß der kritische Stand der Ver handlungen in London auf die Bevölkerung des besetzte» Gebietes außerordentlich beunruhigend wirke. Die rheinisch-westfälische Bevölkerung hat es al» ei«e Selbstver ständlichkeit angesehen, daß als unmittelbare Wirkung de» Annahme des Dawesgesetzss die Ruhr wirtschaftlich ««b militärisch sogleich geräumt werde. Das Hauptwirtschasts- gcbiet Deutschlands kann sich unmöglich erholen und bis vor gesehenen Leistungen anfbringe«, wen« dis friedliche Arbeit noch ein weiteres Jahr der Willkür französischer u«d belgi scher Generale ausaeliefert bleibt. In ähnlicher Weis« äußeu ten sich Führer des FreienaltenBsrgarbeiterua» b a n d e s. LlnverzrW'che Wiederaufnahme dsr Kontrolle. „SavaS" melbetr Die interalliierte Kontrollkommis sion in Berlin wirb ihre Tätigkeit entsprechend dem Programm der Botschasterkonferenz unverzüglich wieder aufnchmen. Coolidges Präsidentschaftsprogramm. Coolidge hat, Washingtoner Nachrichten zufolge- sein« Nominierung als Präsidentschaftskandidat angenommen. E» faßte aus diesem Anlaß seine auswärtige Politik in dem einen Wort „Frieden-" zusammen und fügt« hinzu, daß er» wenn der Dames-Plau in Kraft getreten sei, eine neuein« ternationale Konferenz zur Erörterung einer weiteren Beschränkung der Rüstun gen vorschlagen tverde. Ferner billigte Coolidge den Bei tritt der Bereinigten Staaten zum Ständigen Internatio nalen Gerichtshof und die Mitwirkung amerikani scher Bürger beim Wiederaufbau Europas. Die Mörder Srzbergers. Budapester Blätter melde«, daß dl« Mördev Gr»« brrgrrö, Schulz ,md Lilosfen. fich auf dem Gut« IuliuöGZmböS l» Staad Teienl, aushalt««, daß aber wenig AEcht bestich-, daß sie von drn ungarische« Be hörde» an Deutschland auSgeltpfert loerdey«