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den, zu den Wucherern bracht ist es in diesem kritisieren. Das Van die Verdächtigen auf eingeleitet. Wenn ge beraten versuchen, für neu Steilung zu neb- ae und das Ergebnis lbernd sennen, so muk ainentlich Herrn stritz inich, darauf bin zu dein würde, wenn er >»te. Seine Erklnrun en Geaeusatz zu dein il. - och bitte die >ebvrden die ?laiiciube Getreide- und Ledens- ! rtner.Freiberg, sind am eits vorige Woche vrr- rneut verhaftet worden, inkaussgesellschast, die ! Der ebenfalls schon auch wieder verhaftet ; l Abend im Automobil alischast ein Haftbefehl ms angeordnet worden. >»» Bankhaus K teuft »tu-G-llnbei», 12 t4.jIS. !,7S . >.875 , t,87S . l,ii2S . ),72 , >.SU . ä.5O ' >,75 „ »,50 , »75 . >,S0 i,75 . 77,50 », SV,- 67,50 , 58,80 , 65,75 , 57,75 , 71,50 , 80,- 86,50 !'5,50 , S»,7S 347,50 , 780 V 31525 , chw — 430- 2-V^S - 6 »4'^ 186'50 3.10,50 «rief 83,7-' 0, 2305,85 260,80 256.80 «62,70 75,45' , 4 tU,45 1156,50 4'«,50 88.22',, 83,10 endorf. i r zum Wochenmarkt u. 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Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des StadtrateS zu Lichten st ein-Callnberg, sowie aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. grack ».Verlag von Otto Loch Sc Wilhelm Peper tu Lichtenstetn-Lallnberg. Inhaber Wilhelm Pester in Lichtenstem-L., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blattes Donnerstag, den 16. Dezember 1S20 Rr 2S3. 70. Jahrgang ZtmumBild M -m ReiDtage. Berl«. 15. Dezember. Zunächst gibt es eine Sensation, die größer wäre, wenn die Herren Abgeordneten es nicht vorgezogeu hätten, durch Abwesenheit zu glänzen. Die Staatsanwaltschaft hat das dringende Bedürfnis gefühlt, sich mit der unter Eid sestgelegien Wahrheitsliebe de» Herrn Matthla» Erz berger zu befassen. Wegen fünffacher Verletzung der Lide», pfllcht ist Herr Erzberger dem Staatsanwalt verdächtig, und der Reichsminister des Innern kommt noch um Ge nehmigung de» Strafverfahrens ein. Der Antrag wurde an den Geschäft,ordnungsau»schuß verwiesen. Der Prä- sident muß die Verhandlung ausfetzen und eine zweite Sitzung anberaumen. Nun folgt die Abstimmung zum Reichsernährungsministerium. Die Unabhängigen können ihren Antrag auf Einsetzung eine» Untersuchungsausschus ses gegen den Reichsminister Herme» nicht durchdrücken. Der kommunistische Antrag, dem Reichskanzler wegen sei- ner Verteidigung des Ministers ein Mißtrauensvotum auszustellen, geht nicht durch. Die deutschnattonale Au. frage wegen der Ruffenwirtschaft in den Internierungs lagern begründet der Abg. Henning. Er bringt außer dem Bereich des bekannten Material» noch eine Reihe bedenklicher Einzelheiten zur Sprache u. a. die unbe- schränkte Herrschaft deS Herrn Viktor Kopp in den deut schen Lagern. Ihm antwortet in auffälliger Weise vcr Reichsfinanzminister. Die Russen muß man ungestört las sen. Staatssekretär Grodztnski entschuldigte sich dam«, daß er gar nicht im Bilde sei. Der ahnungslose Engel am Regterungstische hätte eigentlich Gelegenheit gehabt, sich au» der Presse über die Vorgeschichte der Interpella, iion zu unterrichten. Hilfsbereit springt der Abgeordnete Stückieu den Regierungsmännern zur Seite und wirft den Deutschnattonalen politische Zwecke bei ihrer Anfrage vor. Das Haus glaubt aber heute genug beraten zu ha. den und vertagt sich auf morgen. O » » Erzberger wegen Meineid, verfolgt. Dem Reichstage ging soeben durch Vermittelung des Reichsministeriums de» Innern ein Antrag der Staats anwaltschaft zu, die Verfolgung de» Abg. Erzberger we. gen Verletzung der Eide»pflicht zu gestatten. E» wird dem Abg. Matthta» Erzberger eine fünffache Verletzung der Eidespflicht vorgeworfen. E» handelt sich, soweit wir unterrichtet sind, um die Behauptung Erzberger» über die Stellung de» Reichskanzler» von Bethmann-Hollweg zu der Steueroorlage 1916, 2. um die Behauptung Erzber. gers über di« vorherige Verständigung der damaligen Retchsregierung über den Friedensschritt im Juli 1917; 3. um die Behauptung Erzberger», daß er gegenüber dem damaligen Reichskanzler von Bethmann-Hollweg sich über den Zweck de» Vorgehen» vom 6. 7. 17 erklärt habe. Endlich handelt es sich um den Fall Thyssen und Berger. Die Redefeuche. Ueber Ackerbau und Forstwirtschaft, über Eisenbahnen und Chausseen, über Kirche und Schule wurde früher in den Landtagen gesprochen. Nun ist die sogenannte „Ver- rcichlichung" über allen gekommen und bedeutet, daß der Reichstag sich mit sämtlichen Dingen zu befassen hat, die man parlamentarisch überhaupt behandeln kann. So hat er am Dienstag den fünften Tag mit dem Etat des Ernäh rungsministeriums zu tun, das es früher im Reiche nicht gab und dazu ergreift dreimal auch der preußische Ernährungs Minister das Wort. Umgekehrt werden hochpolitische Fra gen, mit denen sich früher nur der Reichstag abgab, heme in jeder Stadtverordnetenversammlung erörtert. Die ge sunde Arbeitsteilung der früheren Zeit ist dahin und das Redenhalten wird zur deutschen Erbseuche. Die lokalen Er scheinungen dieser Krankheit sind derart abschreckend, daß je der Mann flüchtet, wenn er kann. Auch am fünften Tage der Ernährungsdebatte ist der Sitzungssaal so leer wie am letzten Freitage. Das Restaurant, das Lesezimmer aber sind mit plaudernden Gruppen gefüllt. Gelegentlich ertönt aas dem Schalltrichter des lautsprechenden Telephons an der Wand eine Meldung: „Herr Abgeordneter Soundso hat das Wort, Herr Abgeordneter. Soundso!" Einen Moment ist alles still und horcht auf. Da sagt irgend jemand: „Ach. der!" und beruhigt plaudern alle weiter. Soll man wirt lich mit anhören, wie der demokratische Abgeordnete Dr. Böhme und der sozialdemokratische Minister sich gegenseitig vorwerfen, der andere — halte Wahlreden. Vielleicht ba den alle beide recht; aber das interessiert doch ebenso wenig, als wenn ein Esel den anderen ein Langohr nennt. Es wirkt auch nicht mit dem Reiz absoluter Neuheit, wenn die Unabhängige Frau Wurm, die sozusagen die nachgelassc nen Grammophonplatten ihres verstorbenen Mannes ab - dreht, die Sozialisierung der Landwirtschaft empfiehlt. Par teifreunde von ihr behaupten, die deutschen Landwirte seien eher schuld an dem Kinderelend, als die Entente. Wozu soll uns diese ganze Redeflut helfen? Der objektive Zuhörer bekommt nur einen Etel vor der Parlamentsseuche und ein Grauen vor unserer Zwangswirtschaft, die, wie der deutsch- nationale Bäckermeister Riejeberg uns vorrechnet, heute das Zweipfundbrot mit 96 Pfennig Verwallungskosten belastet. Aber die beruflich in diesen Saal Verdammten halten we nigstens darauf, daß niemand entrinnt, der ein Amt be kleidet. Zu einer wichtigen Besprechung war Hermes, der sich stundenlang in der stumpfsinnigen Atmosphäre aufgebal- ten hat, gegen Abend einmal weg. Da macht die äußerste Linke ungeheuren Krach und verlangt Aushebung Ler e-itzuug, bis der Ausreißer wieder hergeschleppt sei. Das hohe Haus lehnt die Forderung ab und beendet die Besprechung des Ernährungsetats. Alsbald ertönt das lautsprechcnoe Tele phon in allen Räumen: „Vertaaagung, Vertaaagung". Er leichtert strömen die Reichsboten hinaus, in den winterlich frischen Tiergarten. Infolge der langen anhaltenden Trockenheit ist der Wasserzufluß in den städtischen Wasserleitungen sehr zu- riickgegangen und es droht Wassermangel einzutreten. Es ergeht daher an die Einwohnerschaft das dringende Ersuchen, bei der Verwendung von Wasser möglichst haus hälterisch umzugehen. LtchtenstcimCallnberg, am 16 Dezember 1920. Städtisches Wasserwerk. Allgemeine Fortbildungsschule. Dergarbeiterklasse. Der am Montag wegen der Versammlung ausge fallene Unterricht wird am Freitag, de« 17. Dezember varm. 8—1 Uhr nachgehott. Ungerechtfertigte Ver säumnisse werden bestraft. Die Schulleitung. W. R Schmidt Warnung. Infolge Bekanntmachung des Demobilmachungskom- missars vom 22. Dezember 1919 § 1b ist landwirlschaft- lichen Arbeitern und Arbeiterinnen der Uebergang in Ge werbe, Industrie und Handel untersagt. Die Annahme solcher Arbeiter wird bestraft. Landwirtschaftliche Arbeiter, die msvige ihrer Stellenausgabe erwerbslos werden, haben Keiuea Anspruch aus Erwerbslosenunterstützung. Amtshauptmauuschaft Glaucha«, am 7. Dezemoer 1920 — Nr. 1083 IV 8. — MMM-WsMlWW Sonnabend, den 18. Dezember 1920 wird bei den Fleischern des Bezirks auf Kundenliste verteilt: 1SV Gr. Wurstkouserve« (Mk. 5 50 das Pfund) für den Er wachsenen, für Kinder unter 6 Jahren die Hälfte. Dezirksverbaud Glauchau, den 15 Dezbr. 1920 Mk Wlige WliW. * Der Reichstag wtrv, wie das „Berl. Tgvl." berich tet, am Sonnabend, den 18. 12. seine Arbeiten aussetzen, womit die Weihnachtsserien beginnen. Am 11. Januar sollen die Beratungen wieder ausgenommen werden. * Die Auflösung der Kriegsgesellschaften, die im all- gemeinen vom 1. April 1921 angekündigt war, ist wieder fraglich geworden. Die Kündigungen der Angestellten sind zum größten Teile zurückgenommen worden. Die Unab- hängigen haben eine Anfrage im Reichstage eingebracht, in der behauptet wird, daß die Kriegsgesellschaften jetzt noch jährlich 2,75 Milliarden Kosten dem Reiche verur sachen. * Infolge Behinderung des Herrn von Siemens ist als zweiter Delegierter der Retchsregicrung für die Brüs- seler Konferenz der Präsident des Rcichsbankdirektortums, Exzellenz Havenstein, bezeichnet worden, als Arbeitnehmer- Vertreter des Reiches Gewerkschaflsfekretär Silberschmivt vom Allgemeinen Gewerkschaftsbund. Die Konferenz hat heute begonnen. * Wie uns aus Tilsit von befreundeter Seite mitge- teilt wird, sind dort eine Reihe von Kaufleuten, die der polnischen und französischen Sprache mächtig sind, eifrig und leider mit Erfolg am Werke, um dort noch vorhan- denes deutfches Kriegsmaterial, besonders Munition, für Polen aufzukausen und unseren schlimmsten Feinden in die Hände zu liefern. * Aus Washington wird gemeldet. Die Schwierig keiten, welche sich bet den Verhandlungen über die Der- teilung der ehemals deutschen Kabel ergaben und zur Einstellung der Verhandlungen sührten, sind vollkommen betgelegt worden. Die Verhandlungen sind wieder aus genommen worden. — Der amerikanisch-japanische Kon- flikt ist also wieder einmal beigclegt. Sm MW als Mill res Measmses. So mußte es kommen. Es war ja noch nicht genug Un- wahrhaftigkeit in der Welt. Immerhin verlohnt es sich, diese blutige eratirc etwas näher zu betrachten, Wenn uns das Gedächtnis nicht trügt, so sind es drei Aufgaben, die Alfred Nobel besonders genannt hat: Förderung der allge ¬ meinen Brüderlichkeit, Aufhebung oder Verminderung der 1 stehenden Heere, Errichtung schiedsrichterlicher Tribunale zwi schen den Völkern. Für das „wirksamste" Bestreben hierfür wurde der Friedenspreis ausgesetzt. Also nicht nur für Worte, sondern für die Tat! An Worten hat es bei Wilson nicht gefehlt. Was aber hat er getan, nachdem er Präsident geworden, also in die Lage gekommen war, seinen Worten die Tat Nachfolgen zu lassen! Hat er die „allgemeine Brüder-- lichkeit" gefördert? Nein. Im Gegenteil duldete er erst, daß sein Land um schnöden Geldgewinn die furchtbarsten Kriegsmittel herübersandtc, und damit die Fortführung des Krieges überhaupt ermöglichte. Wilsons Verdienst ist e- leineswegs, daß damals nicht sogar an beide kriegführenden Teile (an die feindlichen „Brüder") geliefert wurde. Dann griff er, zufolge höchstpersönlichen Entschlusses, selber in den Kampf ein und verwickelte damit zum ersten Male die neue Welt in einen europäischen Krieg. Und endlich war er Mit täter des größten Betruges aller Zeiten, des Friedensver- tragcs von Versailles. Das nennt man jetzt in Norwegen „Förderung der allgemeinen Brüderlichkeit." Weiler. Be seitigte oder minderte Wilson die stehenden Heere? Nein! Die gewaltsame Entwaffnung' Deutschland« kann darunter doch wohl nicht verstanden werden. Nur schlicht«» spricht man in Gens vom Abrüsten. Gerade in Nordamerika geht die Herstellung von giftigen Gasen und Sprengmitteln mun ter fort; man bereitet sich auf den Entscheidungskampf mit Japan vor und sucht den Engländern den Rang im Kriegs schiffbau abzulausen. Und endlich die Errichtung von Tri bunalen zwischen den Völkern? Nichts hat unserer Ansicht nach dem Gedanken des obligatorischen Wettschiedsgerich tes (das allein helfen könnte) mehr geschadet, als die vcr schwommenen Schiedsbestimmungen des jetzt geltenden Völ kerbundes. Was also hat, wir wiederholen die Frage, Herr Wilson getan, was hat er gewirkt, um den Friedensprcis zu verdienen? Sieht man aufs Ganze, so hat Wilson den Menschheitsgedanken des Völkerbundes, der an sich der er habenste Ausdruck allgemeiner Brüderlichkeit sein könnte, gröblich entstellt und damit dieser großen, heiligen Sache unendlich geschadet. Dies alles, nachdem er wie kein an derer vor ihm in der Weltgeschichte, die Möglichkeit hatte, zu wirken in Alfred Nobels Sinne. Ueber den Preisgenossen Wilsons, Herrn Leon Bour geois, wird ebenfalls mancher den Kopf schütteln. Auch einer von den liberalen Friedensschwärmern, die nachher der Kriegspsychose verfielen! Sein „Wirken" in Henf ist min desten« zweideutig. Doch steht unseres Erachten« seine Par-.