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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192012143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19201214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19201214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-14
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.12.1920
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nimmt an, daß mehrere südamcrikanische Staaten wie Para guay, Columbien und Ekuador, Argentinien folgen werden In wieweit die Bereinigten Staaten Einfluh ausgeübt babcn, ist aus den bisher vorliegenden Nachrichten nicht zu erkennen Wohl aber erklären kreise, die dem Präsidenten Harding »atze stehen, schon jetzt, daß die Bereinigten Staaten die Politik der Entente nicht nntmachen würden. Amerika Hal auch Argentinien zu feinem Bvrgehcn beglnckwunichl. Amerikas Hieb richtet sich vornehmlich gegen Engiand. England hatte es bekanntlich durchgeietzt, daß nicht allein -er Mutterjtnat eine 2limine erhielt, 'andern auch die eng tischen Dominions und Indien Vertreter entsenden -ur, len, sodaß Großbritanilien insgesaml über 6 klimmen ver fügt. Nun üt es außerordentlich interesianl, zu sehen, dasz England nach dein Vorgehen Argentiniens nichl einnlai mehr -er eigenen Gefolgeslauleii sicher ifl. Der lanadiiche Delegierte Newell Hal sich bereits sein energisch gegen die Vorberrichast Europas im Völkerbünde ausgesprochen. .Kanada liave wüb rend des Krieges für Europa gewaltige Opsci gebracht. Der Krieg sei eine Folge des politischen Ehrgeizes der euro päischen Staaten geweieii. Milleu-Aunrilien und Da Eunba- Brasilien traten auf seine Seile. Ein weiterer Angriff aus den Bolierbund wurde durch den.Präsidenten der ^chwei.cr Eidgenruicnschasl. Herrn Mot ta, cingeleitct. Herr Mvita nigtc, der Bollerbliud^ver- trag haoe mit dem Friedensverrrag nichts za tun. und die Entwicklung des Völkerbundes dürre nichl mach Nücl sichten auf den Friedenspertrag behindert werden. Motta jetzt sich damit in Widerspruch mit der französische» An jchauung, die Bourgeois dahin auslegl, aas; der Boller bundsvertrag ein iiilcgricrender Bcstandleii oes 4Eii.>ii!ei Bertrages bleibt. Die skandinavischen Staaten stehen den Mottaschc» Eedautengaugen nicht fern, Sie wollen, wie Nansen ausdrücklich bcloni hat, zum mindesten ourchdruarii, daß alle Staaten, auch wenn pc dem Völkerbund i'.ieht an- gehören, aktiv an den fielen, die gch dec Bund gnei-i nar, Mitarbeiten. Der Böltervund sollte in der Fassung, wie ihn sich die Entente gedacht hatte, völlig ein Werkzeug in der Hand der siegreichen europäischen Großmächte sein. Die neutralen Staaten und die außereuropäischen Bruder, die vom Kriege nicht direkt berührt wurden, und lein ItUcrep'e an oer ,,Fort setzung des Krieges mit anderen Mitteln" haben, wioer,eizen sich den Forderungen Frankreichs und Englands. Diese da gegen können aus ihn nicht verzichten, weil sie die 'Der nichtungspolitik gegenüber Deutschland forltctzen wollen. So lange England und Frankreich die Beherrscher des 'Völker Hundes sind, haben wir Deutschen rein Fmeresse an dieier Versammlung, denn cs ist klar, das; jedes Mal unsere "Bor schlage überstimmt würden. Aus der anderen Seite kann man geltend machen, das; die rein formale Teilnahme an den Bölkerbundsfitzungen die Möglichkeit gibt, den deulichen Standpunkt energiich zum Ausdruck zu bringen und die neu tralen Staaten, «elbN die feindlichen <mit Ausnahme Frank reichs) immerhin beeinflussen. Allerdings gehören zu dieier Aufgabe deutsche Bertreter, die ganze Manner und und selbst gegenüber einer ,,Welt von Feinden" sich durchzu setzen vermögen. Wenn man dielen Gedanken nachgehl, wird man unwilllürlich an Bilder aus der Frankfurter Bun desratsversammlung erinnert, in der 'Bismarck den prenßi- schen Standpunkt zu vertreten hatte. Vie „WM MM" M seit! MklM. Der Deutsche 'Voltsbund ,,Nettel die Ehre", der NB deutsche Städte und 375 ländliche Kreiie umsagt, hat, nnim stützt von 71 holländischen, schwedischen, österreichischen und deutschen Frauenverbänden, an den Bölierbund in Genf einen dringlichen Appell in vier Sprachen gerichtet, in dem unter Zugrundelegung des schon durch die ..rhemvche Frauen- liga" veröffentlichten und auch amtlich als wahr bestätigten Materials über die von den französischen schwarzen Be satzungstruppen begangenen Sitliichkeilsverbrechen und Bm- morde gegen die ,,schwarze Schinach" als die gröjzlc Ent- würdigung und Schändung der weihen Nasse feierlicher Pro test erhoben wird. Die Eingabe weist einwandfrei nach, dass von dem ca. 40 000 - 50 000 Mann schwarzer Truppen — die auf Deutschlands Kosten unterhaltene Besatzungsmacht betrügt rund 145 000 Mann, von denen Frankreich allein fast 95 000 Mann stellt; von diesen sind fast Vie Hälfte farbige Truppen — nicht weniger als an 17 Frauen das Verbrechen der Not zucht in wiederholten Fällen verübt, an 18 Frauen dasVer brechen der Notzucht mehrfach versucht, aus ^4 Frauen tät liche Angriffe, ohne das; es zur Schändung tam, aber doch io, das; die Schändungsabsicht klar erkennbar war, unternom men und an 7 Knaben Sittlichkeilsverbrechen verübt worden sind. Hu diesen kommen eine grosze Hahl anderer gleichartiger Verbrechen, deren Feststellung noch nicht abgeschlossen ist. Ferner zwang nach der Eingabe die französische Regie rnng eine Neihe von Stadtverwaltungen zu der ungeheuer lichen Maßiiahme, Bordelle mit deutschen Frauen für die Farbigen einzurichlcn, und es wird auf die bekannte Tat sache des Zeuuugsverbots im besetzten Gebiet hingewiesen, das sofort erfolgt, wenn etwas von diesen Verbrechen ge meldet wird, und darauf, daß die Besitzer und Nedakteure der Blätter mit hohen Geld- oder schweren Freiheitsstrafen be legt werden. Der Appell wendet sich an die Menschlichkeit, Christlich Eit und Gerechtigkeit der im Völkerbund vereinigten Staa icu, an die zivilimtorische Einsicht aller Negierungen. Solche Eanchchnifsc bedeuten nicht Wiedergutmachung oder Friedens willen, sondern niedrigste Form der Nache und Saat zu mianslöicbbarem Haise. ' Der Appell schließt mit dem Ausdruck der Hoffnung, das; der Völkerbund zur schleunigen und restlichen Beseitigung der ,,schwarzen Schmach" nichl vergeblich angerufen sein möchle; .... wir wollen es dem Aufruf wünschen, doch allzuviel Hoffnung kann man ihm nicht mit auf den Weg geben bei der Art, wie deutsche Proteste — man denke an Eupen und Malmedn - von oer Entente behandelt werden. Demjches Nelly. Di: Auflösung der Eiiuoohnrrwshr.n erneut verlangt. Berlin. Beim Auswärtigen Amt ist Sonnabend aveud die Antwort der interalliierten Kontroutommissivn auf die am 9., abends, übergebene deutsche Noie über die Ein wohnerwehren emgerrossen. Die Kontrollkommission erkennt die Gründe für eine besondere Behandlung der Einwohner- wenren in Bauern und Ostpreußen nicht an, wiederholt die grundsätzliche Forderung schartiger Auslösung und Entwaff nung aller Selbstichutzorganisaiwnen, und verlangt unver züglich Mitteilung darüber, welche Maßnahmen die -cut- >che Negierung hierfür zu treffen gedenit. Der Wortlaut wird alsbald veröffentlicht werden. - - Die Schnelligkeit, mit. der die Antwort erfolgt ist, laßt darauf schließen, das; die Kontrvillvmmnsivn auf Eirund älterer Fnstrultivnen ge bandelt hat. Die deuhche Note tann in den fremden Haupt- städlcn noch nichl Vorgelegen haben. Die dcutiche Negierung wird durch ihre Botschafter entsprechende Schrate umernch- men lassen. Wiroer eine frauzösische Beschuldigung Deutschlands. I» der auswärtigen Kommission der französischen Kam mer wurde festgesielli, datz Deutschland Tausende von den Millionen, die ihm von Frankreich zur Besserstellung der Bergleute im Nuhrgebiet vorgeschossen worben sind, für Fi nanzoperationen verwendet hau Der Ministerpräsident Ley- gues erklärte, daß Lkoyd George diese Beschwerde Frcmt- icichs als berechtigt anerienne. - Sofortige Aufklärung und Hnrüctweimng dieier Beschuldigungen durch die deutsche Ne gierung in dringend notwendig. Nicht erfüllte Hoffnung. München. Die von den bürgerlichen Parteien an das gestrige Volisbegehren auf Abhaltung von Münchener Stadt- ralwahien geinüpNc Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. In den 3^8 Abitimmungsbezirken sind nach vorläufiger Zay- lung insgesamt 179 418 Summen abgegeben worben. Damit fehlen an der Hab!, die für einen Erfolg des Volksbegehrens nolwenbig gewesen waren, rund 14 000 Stimmen. Die At- lion oer bürgerlichen Parteien ist also gescheuert. Der Ab- summungslag in ruhig verlaufen. Die Wahllokale waren von Posten der Schutzmannschaft und der staatlichen Poli zei besetzt. Zum Zwischrnfall in Curhaven. Die wegen des Entente Zwischenfalles nach Berlin ent sandte Verlrauenskommission wurde an allen Stellen mit größtem Entgegenkommen ausgenommen. Es wurde sümt lichen Mitgliedern Gelegenheit gegeben, ihre Ansichten und Wünsche ausführlich vorzubringen. Positive Zusagen in ir gendeiner Nichtung konnten vor Abschluß der Untersuchung nicht gemacht werden. Es wurde ihr aber versprochen, daß alle Stellen ihr Möglichstes tun würden, um die Ententefor derungen aus ein billiges Maß zurückzuführen, und vor al Icm dem Festungskommandanten die ihm zugedachtc Schmach zu ersparen. Den Negierungsstellen sei es für die Fortführung der Verhandlungen von großer Bedeutung, aus den Schik derungen der Soldaten die Ueberzeugung zu gewinnen, dnß es sich bei den Vorfällen nicht um eine planmäßige Ver hetzung oder „Nationale Nüpclei" handelte, sondern um die rückwirkende Aeußerung des Unwillens über das Be nehmen der Ententekommission. Alle Stellen äußerten ihre besondere Freude über den Zusammenhalt aller Truppen gattungen, ihre Diensttreue und ihr geschlossenes Eintreten für ihre Führer. Die Entsendung der Truppenabordnung nach Berlin habe gezeigt, welches Vertrauen dem Festung.- kommandanten entgegengebracht wird. Deutschfeindliche Hetze in Mittelamerika. Zn der letzten Zeit machen sich in Mittelamerila, ins besondere in Mexiko, Bestrebungen geltend, die daraus ab zielen, die deutschen Zeitungen bezw. den deutschen Presse dienst völlig auszuschalten. Die Hetze, die übrigens keineswegs durch die nationalen mexikanischen und amerikanischen Blät ter gebilligt wird, ist auf die geschickte Regie der französischen Anslandpropaganda zurückzuführen, indem die französische Handelskammer in Mexiko und die Blätter Le Curier du Merique sowie L'Echo de France die Zeitungen der meiika- schen Hauptstadt zwingen, Meldungen des „Deutschen Pressedienstes in Mexiko" aus ihren Spalten auszuschließcu Nur die Tendenzmclduugen der „Agence Havas" dürfen ver öffentlich! werden. Man geht sogar soweit, daß man mit einem Boykott der Anzeigen der französischen Gcschüftshäu scr droht, falls man das Gebot zu übertrete» wagen sollte. — Dieses freche unverschämte Auftreten der Franzosen ist nur möglich, weil deutscherseits vor dem Kriege oie Beein flussung und Aufklärung des Auslandes durch die dortige Presse so arg vernachlässigt worden ist und oie Schäden, die daraus vor und während des Krieges entstanden sind, jetzt noch nachwirken. Befchlüffe des Eise»bahueeoerba«des. Der erweiterte Borstand des Deutschen Eisenbahner- oerbandes erklärte in einem gestern gefaßten Beschluß, die erfolgte geringe Ausbesserung der Kinderzuloge für die Beamten trage den bestehenden Teuerungsverhällnissen keineswegs Rechnung. Da» gelte auch für die in Aussicht stehende Ausbesserung der Bezüge dec Arbeiter. Der er- w iterte Vorstand beauftragt den engeren Vorstand, alle Der- yandlungsmögltchkeiten zu erschöpfen, um eure entsprechende Erhöhung der Bezüge aller Lohn- und Gehaltsempfänger herbeizusühren. Sollte dieses nicht gelingen, so sollte der engere Vorstand mit den übrigen Faktoren in Verbindung treten, und zum geeigneten Zeitpunkt den Streik erklären und durchführen. (Freiheit.) MW. Die „Entfr.mouug" zwisch.m von B.r.imgtc.i Staaten und Japan. Nrwyork. Dic Beziehungen der Vcrcinigtcn Skaakcn zu Japan sind gcspannt. Die Newyorker Zeitungen sind der Ansicht, daß das japanische Angebot, den Ausländern auf den Inseln des Stillen Ozeans die Nechte der ansässigen Be völlerung zu gewäbren. wenn die "Vereinigten Stacuen die selben Privilegien Japanern znbilligen, nur ein Manöver darskellc. Japan miste sehr wohl, daß die Erteilung so aus gedehnter Ncchre gegen de» Wille» Kaliforniens unmöglich sei. Es wird vermutet, daß Japan die Absicht hat -- svllte sein Angebot nbgeiehnt werden - , Annektionen der srü bereu deutschen Inseln im Stille» Ozean als zu Unrecht erfolgt zu erkläre». Die politischen Kreise in Washington stei len fest, daß Japan sich in den letzten Wochen merklich de» Vereinigten Staaten entfremdet hat und sind geneigt, an de» Einfluß irgend einer europäischen Mach! zu glauben, die das - Wes» ckie -lehre« retten. * Bon Leontine von Winterfeld-Waten. k. Nachdruck verboten. Da snake Urnckci balblmn, wie im Sckb'McwräcE „'Wenn die Hündin im Wmae zu Tooe verwundel ick. dann darf ne auch m das richte Dickm» stieben ww »co tnu- tegen und sterben. Wem, wir Memmen bi? ins Muri der Seele verwundet >int>, müssen mir weiter leben, — w sinn und Zweck los. Das m eine mramcimkelk, Onlet. Warum dunen wn rächt daswldc tun, wie das Tier?" Er nahm ibre Hände und lab ibr in die Augen. „Das will ich dir sagen, Urmia, weil wir Meiiicken eben mehr jein sollen als das Tier. Wen, lobald wir nur wollen, uns eine »roße Kran und Stärke »ergeben wicd, die gewaltiger ht als un>er Heid. Wir sind nicht nir uns allein du. dis Heben rutt nach uns. Und alle, die den Nm vernommen, milnen ibm folgen." Sie schloß die 'Augen. „Mich run cs nichl mebr." Es preule ihre Hand feiler. „Vielleicht Yorck du es nur mcht, iiciulu. weil du e- »ich! yören will». Die den Nur des Hebens verncbmeu wollen, münen feine, offene Dbren boben. Sch muß immer an das Wort -enteil: das Feld üt reü zur Ernte! Wir beben nur unsere Augen nichl i mmer auf, da »eßen wir es o'l nickt. Ieaem reiten irgendwo seine Aeyren. Das dal E>oll schon io eingerichtet." Jetzt ritz sic die Augen weit auf und iah iyn an, „Gott-' Alic nabm er alles! Hym war ich nichts. 'Nun ist er mir auch nichts mebr. Man batte zu lange an Kinber Märchen geglaubt." Ein barter, steinerner Zug trat in ibr Gcücht. Sic bist die Zähne zulammen. Der alte Herr saß traurig aus. Dann sagte er warm: „Kennst du nicht das Lied: „Ueber deine größten Sckmerzen, Siegend sollst du dich erbeben. Deine Toten tief im Herzen, Weih« deine Kraft dem Leben." Da fiel ein Schatten vor ilmen auf den 40eg. Sie Slum beide zu gleicher Zeit auf. Es war eine große yagcre Mänuergestalt, die jetzt vor dem Ro!I-tuhl stand, im langen, schwarzen, katholischen Sriester- tieid. ,,AY, umcr lieber Kapla». Dari ich iya dir vorstellcn, Uriular Bruder Pietro, w beißt er bei uus allen." 7'er Kaplan oervcugtc sich. Sein schmales, bartloses Ge sicht war wiiiwerbar belevt von den dunklen Augen, die voll wleudlichcr cvülc und Milde jtrablten. Augen, die alles ge leben und alles vergeben zu Hamm schienen. Ursula mutzte istn immer anscyem Sein Kops war wie der eines Heiligen von dec Hand aitimbenischec '.bieistec gemalt. Man mußte unwill kwlich an Franz von Astig oder Dominikus denke». Er beugte sich zu der alten Exzellenz yerab. „Hst Stesseck noch nicht bier? Soli ich den Stubl zum Haust schieben?" 'Aber da kam schon der langiästrige Diener die Stu'e» zur Tccrcme yecciw. Schweigend griff der Kaplan uach dem Buch, das auf de» Knien des allen Herrn lag. Ec las balblaut de» Titel. „-Maeterlinck: Weisyeit und Schicksal" und dann legte cr seinen üwualen, weißen Zcigcsinger dabin. wo ein Olivenbkatt als Hestzeichen diente. Und wieder las er halblaut, langsam neben dem Nokkstubl bergehend: „Wenn cs mir nicht mebr vergönnt ist. die zu lieben, die ich über alles lieble, so geschieht dies ohne Zweitel, daniit ich oje beben lerne, die ich noch nicht liebte." "Vom Meer bcraui klang die Brandung stärker. Durch die Valmenkroncn ging weich der Abendmind. III. Uriuta war nun fast acht TagePi Monte Carlo. Die See luft und die Sonne lat ihr gut. Sie sah nickt mehr ganz so etend und verstört aus wie zu Anfang. Das ungewohnte Zu sammenjein mit Menschen, dem sie sich drei Hahre lang in tiefster Einsamkeit so ganz entzogen, machte seinen Einfluß auf sie geltend. Vor allem war es das Zusammensein mit diesen beiden seltenen Menschen, dem Onkel und dem alten Kaplan, der an Goldstnith's Vicar of Wakefield erinnerte, das sie, ihr selbst unbewußt, ihr langsam aufleben ließ. Ihre Seele, sonst so zag p>ie ein gefangener Sogei, Fing allmählich au. sich zu entfalten. Wieviel gab ihr das Beisammen lein mit dielen beiden Menichen. die das Heben und die Welt kannten und ..durch Mitleid wiiiend" alles so groß und milde beurteile». Ter Stapln» oielleichl noch mehr als der Onkel, dem die alte Exzellenz »och etwas in de» Knochen saß. Ur iula lonnle stundenlang der Unterhaltung der beiden zuyören. wenn ist ilber vergangenes und Zukünftiges sprachen, über Well. Menschen Nebgiön nnd PobiU Amichlcn tauschten. Ginmal halte ihr der Kaplan einen steilen Felswcg gezeigt, von wo aus man einen wundsröarcn Blick über das weile Meer und die Küste Halle. Für den Nolliluhl des Onkels war dec Weg unmöglich gewesen. Er war freundlich und lächelnd mU SlcEcct am der Terrasst geblichen und nickte ihr beim Fort heben zu. . q? „Laß dir nur die cchönbeitcn Montes vom Kaplan zc, geil, Kind. Er lemu sie wie seinen Nosentranz. Und ich freue blich, wem, du Neues siebst und hörst." Da waren sie in der MocgerUüyle die Felsstusen zwjichcn Noicnrnnken und blühenden Azalien emporgestiege», während dec Scl.aNc» der Lerge noch blau über dein Tal lag. Die jmigc Frau inüßle sich immer wieder wuuderu über den kräftige» clastlschc» Schritt dieses .Sächzigjährige». Auf einer Bant in halber Höhe machten sie Nast. Wie die blauseidene schleppe einer unstchtbaren Königbi lag das Meer zu ihren Füßen, mit tausenden und abertausende» goldener Strahlen von der .Sonne bestickt. Ursula mußte geblendet die Augen schließen vor all dec Schönheit. Hetzt verstand sie auf einmal die kleine, entzückte, rotbäckige Hekrerin von neulich. Und sie nahm sich vor, sic -och einmal hier aufzusuchen Vielleicht würde es die andere freue». .Schweigend saß der Kaplan neben ihr, die Hände über dem schweren Bergstock gekreuzt. In seinen Augen, die über das Meer gingen, stand ein großes, starkes Leuchten. Er hatte das Käppchen neben sich aus die Bank gelegt und lieh de» frischen Morgenwind über die Tonsur streichen, und den schma len Kranz schneeweißen Haupthaares. „So müssen Moses Augen geleuchtet haben, als er vom Sinai herkam*, dachte Ursula und sah ihn fast scheu von der Seite an. < _ - _ (Lorljetzung Ziel verfolgt, liercn, und zm und Mexikos. - Riga. Wic die bvljchewisti - ili Nizza i» gn gatiou, sonderi gcii für sich gl politisch nachg, Curzoiilmic zu, tciiteils durch Dlirchgaiigsvcr meidet wird, diplomakiichcm wcgcn ihrer v abzubcrufeil. Poris. „ Lcygucs gcstcr! ! Icgenhcitcii zucp nachjagtc, und heilt sci. Er f hvchflicgcnden Negierung auf, sammcfibluch er Nußland folget besseres zu tui müsseu daran Dingen versuch Ende zu bereit, B-don Rom. Dic - Bild von der ! Fiume gegen d j bewaffnete Sol s aus. lieber die Bialt: Das sci daßeht und daß ' also al-s besonde > der Lmidarmec, heile» verlassen , Der Dreaditvm verlasse», weil die anderen S der Torpedobvc gen. Diese mme Blockadeflotte, i druck Hervorgeri wisse, wie weit i bereits um sich Offiziere und I - - Laut „Corri von Fiume mi j lluisorm und a lutiizio begab si ' die Mannschaste j wider die italiei ,, tei der national s Fiumefrage zur Den Höstcpm len. Der Gedan wird von ihm g fbmmcmbimb von litten und V.-ic>e ein armes Voi! g belseii, daß wir c und Sterben geh Volte vor,zumache dem Volte polttb zur Monarchie zm stürmischem Bram verrückbar am dl Wie schon in tont Dr. Pelene, Das national der Answirlmig e, wirklichen Volkert müßten uns nach schämen, würde m rechlcrhnUen. Mi bindmig sieht der mfenein Herzen d es ilmen wie den mmg öedeMet Ve und Kommmmkiac scstmtsprogramm o Ameil fichern. Wi erbeuten, über wir die ,ich mir erge Der Mehrheiisjozu säyrdung der Vepi wotmerwcyrcn ion großicm politischen der Reaktion. Wb oi,f den reine» Hd notwendig als Vr lcie» wüsten tatlif tcine Vindmig ici.i pUicktung zu tallb Peterieii riebie der Bemulen mutz in, so lag das ar zeitig, alles zu lm Rach dieier a gegenüber der Dei riber die Aust Er Umriß den sm ^Westens, auf Eup: zig mw., stellte ab, Parteien den Nus i über und ruft am die Frauenkirche in sagen wir Demokrc aus nativnakem G -er Franzosen, dm Deutschland dieses nationale Notwend heute die Deutsche Erlegt habe. (Loser
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