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Erzgebirgischer Volksfreund : 29.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191812297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19181229
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19181229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-29
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.12.1918
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SerMche Angelegen-etten. * w« iter« Z»a»«iulch«änkuno. Mi« «n» Lte Eisekbahnverwaltuno milttllt, wird die Zugseinfchräntung vom 24. bi» 27. Dezember noch bl» auf weiteres Ihre Gültigkeit bv- halten. Di« Einschränkung des Ziviloerkehr» wird zunächst nicht verlängert. * Di* tschechisch« Gefahr für Sachsen. Die Vorgänge an der sächsischen Grenze erfordern naturgemäß dauernd« und sorgfältig« Aufm«rksamfeit durch die sächsischen militärischen und Verwaltungsdienststellen. Es darf aber nach wie vor gehofft werden, daß die Tschechen sich nicht zu Unklug heiten und Völkerrechtswidrigleiten verteilen lassen werden. Di« Aufnahme diplomatischer und kommerzieller Beziehungen pvischen Sachsen und dem Tschechenstaat« zeigten äuH auf tsche chischer Seit« den Wunsch nach friedlti«m Sieber« nanderleden. Sollt«» aber unvorhergesehener W ie CegensUümunzen <uf tschechischer Seite die Oberhand gewinnen, so würde der Ver such eines Vordringen» vuf reichsdeutsches Gebiet selbstver- stündlich als feindselig« Handlung mit allen Machtmitteln nicht nur d«s Bundesstaates Sachsen, sondern auch des Deutschen Reiches bekämpft werden. * Deschlagnah m« von Nahrungsmitteln. Veber da» Durchsuchen und Ans-alten von "Personen sowie die Leschlagnalyne von Nahrungsmitteln wurde in der letzten amtlichen Pressekonferenz ln Dresden festg«'eilt, daß zü solch«» Maßnahmen «benso wie zur Durchsuchung von Wohnungen nur Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft und die zu ihrer Unter stützung bestimmten Personen befugt seien. Dabei wurde be sonders betont, dah A.- und S.-Mte von sich au; diese Be fugnls nicht hab«n> dah sie nur gegebenenfalls bei der Dor- nahm« von Durchsuchungen usw. zugezogen werden können, und weiter zugesichert, daß Durchsuchungen rmr von den bisher zu ständigen Behörden vorgenommen werden dürften. * Ein Schildbürger st reichder Neichsbekl« i- dungsst«lle wird durch die Hieiderverwertuugsfle!!« Groß- L«rlin bekannt: Die NeichsLelleidungsstell« Hai aus unbrauch baren Uniformen Zivilanzüg« Herstellen lassen. Dies« Anzüge waren aber derart engzugeschnitten. dah die Veooike/ung sie als Sträflingsllridung bezeichnet. Die Anzüge, die waggon weise angeliefert wurden, muhten der NeichsbekleldungssdeUe wi«o«r zur Verfügung gestellt werden. Jedenfalls wird di« R«ichsbekt«idungsstelle nicht umhin können, sich zu der mit blecht Nussehen erregenden Nachricht zu äußern. Hoffentlfch kommt sie aber nicht wieder mit solchen Gründen, die wir bei d«: Bo- lsprechung der für die Praueuoberkleiduna gewählten Formen hören muhten, bei der man auch olles Gefällige fast sorgc- fültig vermieden hatte, so dah der Absatz dieser „Neichsw-ai«' nur sehr langsam von statten ging. Die NcnchsbekletdungssleUe vertrat damals den Standpunkt, dah die Not noch nicht groß s«i, wenn di« Bevölkerung diese Hlckdung, deren Geschmacklosig keit nicht bestritten wurde, zu kaufen ablehne. Ja, man 'hörte svsar, dah «r sparsamer fei, wenn nenn eine möglichst wenig ansprechende Form wähle, denn sonst würde das Publikum zu viel kaufen. * Di e 25-Pfen nia-Stücke aus Nickel, die schon seit dem 1. O'ktober d. I. nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel gelten, werden vom 1. Januar 1913 auch von den Reichs, und Landeskassen als Zahlungsmittel nicht mehr angenommen. Au«, 28. Dez. Politisierung her Frauen, Wahlrecht der Frauen, Wahlpflicht oer Frauen, so sä-allt es letzt an alten Orten und Enden,' so klingt es uns entgegen aus jedem Ze?- tungsblatl«, und die armen Frauen, die sich bisher um Politik wenig oder gar nicht gelümniert habeit, missen vor lauter Auf rufen nicht, nach welcher Seite sie sich wenden sollen. Um sie «Wiuklär«n, veranstalten die Frauen-Vereine des Auertales, die sich eigens zu diesem Zwe e zu einer Ar beitsgemeinschaft zusammcngeschlossen haben, am Montag abend 8 Uhr im Saale des „Bürgergartens" eine grohe Aufkimungs- Versammlung, in der Frau Glaß vom Chrisllic!)«n Frauen- dienst in Dresden über „Die Ausgaben der Frau in der Ge genwart und Zukunft" sprechen wird. Möchte deshalb der Besuch dieses Abends ein recht guter sein, damit auch uZt'e/e Frauen und Mädchen .Mitarbeiten am Wederaukbau unseres geliebten deutschen ValerlMloes. des«: Wohlergehen der deut schen Frau, dem deutschen Mädchen ebenso sehr am Herzen lie gen muh, wie dem deutschen NLanne. Au«, 28. Dez. Der Festabend des ehemaligen Flotten- bündes muh auf Sonntag, den 5. Januar, verschoben werden. Sch neebcrg, 23. Dez. Am Sonnabend vor Weihnoch- ten fand im H i nderhort eine schlichte Weihnachtsseiec statt. Frl. Johanna Freytag begrühte in herzlichen Worten die zahlreich erschienenen Gäste. Dann zeigten die Hinder, kleine und gröbere, Jungen und Mädchen, dah im Hort mit Flein gelernt wird, vor allem aber, dah im Hort christlicher Geist und deutscher Sinn gepflegt werden, dah neben ter Geschick lichkeit der Hand die Fröhlichleit des kindlichen Herzens ver ständnisvolle Pflege findet. Hr. Obcrkirchenrat "Thomas sprach eindringlich und warm zu Hindern und Erwachsenen von der Weihnachtssreude und dem Weihnachtsdank. Die 'Aus stellung der Hinderarbeiten bot wieder viel Fe ade und An regung. Es ist erstaunlich, was trotz der Malerialknapphc'cl fleißige und geschickte Hinderhände an nützlichen und schönen 'Gebrauchsgegenitänden noch Herstellen konwn. B« tü kt zogen die Hindcr mit ihren Weihnachtsgeschenken dem El e mmusc zu. In schwerer Zeit war der Hinderhort ein Segen für un sere Jugend. Möchte er auch für die Zukunft immer in der Lag« sein, unserer Jugend für einige Stunden des Tages das Elternhaus zu ersetzen. Schneeberg, 28. Dez. Der ? eu 1 s ch nat i o na le Do lksverein Schneeberg - Neustadt«! u. düng, hielt am Montag im „Sächsischen Hause" eine Mitgliederversammlung ab mit folgender Tagesordnung: Vorstandswabl, Satzungen, Arbeitsplan. Zum 1. Borützcnd«» umrde gewählt Hr. Gym-- nasialoberlehrer Sch midt, zum'2. Frau Direktor Bechler, zum Schriftführer Hr. Hausmann Schmalfuß jr., zum Ha^ sterer Hr. Steuereinnehmer L N. Schlegel. Schneeberg, 27. Dez. Am nächsten Montag, den 38. Dezember, wird der Universität-professor Götz aus Leipzig in d«r „Goldenen Sonne" reden über .Die Demokratie und dar- neue Deutschland". Prof. Götz ist ein ebenso gewaltiger Redner wie sein Vater, der weithin bekamt« Vor'äm 'ser der deutschen Turncrschast. Er ist seit vielen Jahren politisch her- vorgetreten ouwh seine energische Betonung des sozialen Go dankens. Prof. Götz ist persönlich «in Leiweis dann, daß n'cht di« Hreis« des „Berliner Tageblatts", sondern d'e c'emaliaen Glieder des notionas-soz'alen Vereins und der freilmn «! Ver einigung heut« tonangebend in der großen V.mo ' 'D cn Mrtei sind. , Sch neeberg, 28. Dez. Dom l. Janum !9i3 ab ist d«r Frachtbriesschalter und Gnle.boden in Schneeberg N:n"'idtel fl» Werktagen von früh 8 Lis mildaas 12 und nalümit.a„ von An ¬ stiftet von Hrn. Fabr-kbcs'tzer M ü ller, eingewciht. und .7H'Uls:b«n Haukes" Weikmachtsfeiertage Aus der Holzschsei 2 Ledertreibriemen der Vorbereitungen für die bevorstehend«i Wahlen zu den versasfungLMäbigen Parlamenten in Land und Reich zu erör- bänzck en. Schwarzenberg, 27. Dez. Der Na 1 lonalllLe Jobonngeoroenstadk, 27. D«z. 7«-ei von Hübler u. ^Heibammer wurden im Werle von über -IM Marl gestohlen. k. Eibenstock, 2?. Dez. Am I. fand in d«r hiesigen Hirche eine Protestoersammlung g«en nberslür'te Trennung de? Hirche vom Staat« statt, in der Hr. Pastor Wagner, Hr. Obe-amksrichter Papsdorf und Hr. Pfarrer Starcke Ansprachen hielten. k. E i b e n st o ck, 27. Dez. Infolge E'ntr'tts kältere" Wrl ters, das auch etwas Sch neefall brachte, sind die Win ter s v o r t ba h ne n wieder in gu^em Zustand«, so daß Ski stärker rumoren wird. Die Pufschverfuchs in Berlin. Berlin, 28. Dez. Stadtkommandant Wels, der am 23. d. M von den Matrosen verhaftet worden war, gibt eine Darstellung der ' Vorgänge. Danach liegen die Differenzen zwischen der Volksmarine- > divisionnnd der Kommandantur länge'« "eit zunäck und sind beson ders daraus zurück',«führen, daß die Marinedlvis'on nie genaue An» s gaben über die tatsächliche Starke machte und Im Schloß Plündern«» i gen vornahm, welche In den ersten Dezembertaaen zu einem Rauh» zng der gesamten Schloßwache geoen die Silbcrkammcr geführt ha» !ben. Die Maitndivision stellte ferner bei der Neichsregiernng de« -Antrag, ans SVttU Mann erhöht und der repnrlikani'ch-n Soldaten wehr Berlins angegliedert zu werden. Nach Verhandlungen mit Ebert verpflichtete sich die Division, das Schloß zu räumen und dl« Division auf «>bü Mann zu verringern. Das Schloß wurde aber nicht ge-änmt, sondern blieb von den Matrosen besetzt. Wels schildert dann dle Einzelheiten des Vergebens der Matrosen nnd sagt: Dis Matrosen waren in ziemlicher Stärke i: mein Zimmer gedrungen. Es herrschte wüster Lärm. Durch ein Fenster stiegen die Matro'en mit einem leichten Maschinengewehr In die Kommandantur. Ma» bedrohte uns In immer stärkerem Matze, wenn wir nicht sofort di« 80 0v!> Mark heransgäben, sowie die schriftklck-e Erklärung abaeben, daß die Vvlksmarlncdlvtsion als dauernd in Vertin stehender Trnv» pemell anerkannt würde. Tie letztere Erklärung gab Ich nicht ab, die 8N MO Marl aber habe Ich auogrzablt, weil Ich hoffte, die Matro sen dadurch zum Abzug zn bewegen. Das war jedoch Irrig. Zm Ge genteil tobten sie immer stärker, und schliesslich führten sie »ns um ringt ans dem Hanse. Während der Hast wurde Wels wied«rholt mit Erschießen bedroht. Die Berliner Garnison sleM sich unler den Beseh! der Kommandanlnr. > Berlin, 28. Dez. Der „Vorwärts" meldet: Um d» Anarchie im Befehlswescn innerhalb der ganzen Bekiner Gar nison ein Ende zu machen, welche sich bei dem letz e» Matrosew- vnüch und bei dem Sturm auf den „Vorwärts" so deutlich ev- m hat, beschl 'lsen die Delegierte» sämtlicher Berliner Trup pe.,teil«. bis zm iubMtiaen Siegelung der B<eblsv«rbLllnissa ' wieder zu Schlittenfahrten zu benutzen, da die dem hartgefrorenen Grunde auch aus wenig be- rllen gut gleiten. rlau. 23. Dez. Dem Verwalter der Weibstiftuna, Husen schließ Hrn. 'Schuldirektor Anton Hermann W«iß, wurde anMklch seine» 60. Geburtstage» von Freund«» und Gönnern für die Stiftung «ine gröber« Grldsumm« Übersicht. Mag« dem .Jubilar «in ferner«; ges«gnrte»-Wirk«n, »um Wohle der 2ug«nd. wie seiner Mitmenschen, b«schi«den sein. Ra schau, 28. D«z. Schon seit vielen Jahren hat die Firma Horkfabrlk Wm. Merkel, Jnl-ab«r Gebrüder Llnd«mann, Dresden, ihren Angestellten und Arbeitern zu Weihnachten da durch «in« große Freude bereitet, biß si« für deeen Kin^> welche Ostern konfirmiert werden, «in« Ehristl«sch«rung ver anstaltet. Auch dies« Weihnachten fand wieder ein« solch« Feier statt und wurden de» Hindern i« ein Sparkassenbuch mit naml-ast«r Einlage, sowie noch andere Geschenke ül«rr«icht. Ferner wurden noch «cf Mann, welche 50 und mehr Jahre b«k genannter Firma Leschästigt sind, mit Diplomen ausgezeichnet und mit größeren Geldbeträgen geschenkt. Ebenso wurden b«i dieser Gelegenheit sämtliche Hrkec«c der Firma mct 'größer«» Geldbeträgen und anoeren Geschenken Bedacht. Den Inhaber» der Firma gebührt für dies« segensreiche Einrichtung ganz bq- sonder« Dank. 7. Schönheide, 27. Dez. Stabsarzt Dr. med. Wolff ist mit d«m Eiserne» Hreuz 1. Hlasse ausgezeichnet worden. — Annah erg. Antshauvtmann Dr. Weißwange legt mit Ablauf des Dezember die Geschäfte als Lc!i«c der Anna- berger Amtshaurtniannschaft nieder, um einem Rufe an die Dresdener Hreishau-tmannschaft als Geh. Negierungsrat und Vertreter des Hreishauvtmanns zu folgen. die b'd uümgsvölle Fro e des Am Gruppe zn komproniifscln, die statt ter Demokratie die nackte, zügek- erstande-«» politischen Parte-» und i lose Gewalt auf ihre Fahre geichricbe« hat. Wenn die Unabhäng- Iren aus der Neg-erung ansschelden, w>e nach der Ankündigung der .Freiheit" als eine bevorstehend« Tatsache anzusttzen ist, Io wird die nächste Folge sein, daß sie im Hexenkessel Berlins noch etwa» jährliche Au spräche über die veröffentliche» Programme cer- selüen führte» zu der übereinstimmenden Ansicht, daß di« Ver sammlung bei voller Erkenntnis der n'elfachen gemeinsam«» Nichtlin'«» mit allen diese» 'Programmen fich doch nicht über die ebenso gewichtige» Gegensätze zu de »selb«» abfind«» könne, au 'genommen dis Deutsche Volkspartei, die ersichtlich na h w « vor di« bewährten Gl und seihe der votionaslfbepale» Partei sort- zuführe» geeignet sei. Daher wurde übwe'llfiimmend beschlos sen, de» bieherigen nationalliberalen Verein vo» Schivarzen.- l>«rg und Umgehend m eine Ortsgruove der Denlsch«» Volks- par!«i zu überführe» und zu diesem Zweck eine konstituierende Ve "amm'ung nach Schwarzenberg einzube us«n. Die vrovl- sorisch« Eeschästssützrung übernahm au'c einnüis'gcn Wunsch d«r Versammlung der bieherige Vorsitzendr des Vereins, Hr. Fabrikant Gerg Ficker, an welchen Zn'timmungserklär-- linge» zu der neue» Ortsgruppe und sonstige Auslagen zu rich ten sind. schlussrs an eine der neue Letzte Drahlnachrrchten des ErZgeblrgischen Dolksfreundes. Don der WafsenstttlslauSssrommlssfsn. Berlin, 28. Dez. Die deutsch« Wafsenstillsiandekommlssso» teilt mit: Vm 23., 2 t. und 25. d. M. verhandelte in Luxemburg im Hauptquartier des Marschall Fochs eine deulsche wirtschaftliche De legation unter der Leitung des Staatssekretärs Dr. August Mül - l e r mit einer französischen Delegation über Fragen, welch- In erster Linie die Wiederherstellung des Verkehrs zwischen den nichtbesetztea und den besetzten Gebieten Deutschlands betrafen. Die sehr schwie rigen Verhandlungen führten zum Schluß zu einer Einigung. Zwar verstand sich die sranzSsische Delegation nicht da«, den deutsche» Standpunkt anzu erkennen, daß nämlich die militärische Besetzung keinen Einfluß aus das Wirtschaftsleben und den wirtschaftliche» Verkehr ausüber dürfe, aber sie bemühte sich teilweise doch, den deut schen Wünschen entgegcnzukommen nnd dadurch die endgültige Ei nigung schliesslich bis zu einem gewissen Grade zu erleichtern. Der LZexeNkesfel Berlin. DerN», 28. Dez. Dle gemeinsam« Sitzung des Rates de, Vokksbcaccftragten und des oeutralraics der Arbeite» und Solda- tcnräte Deutschlands, die heute Vormittag im Neichskanzlerhaus be- qinnen soll, wird sich, wie der ,Lokalanzeigrr" meint, mit der formellen Frage beschäftigen, ob der Zentralrat die Ausbietung der Truppen gegen die Matrosen durch die drei Bolksbraustragten Ebert, Scheiiemann und Landsberg zu billigen gedenkt. Falls der Zcntralrat diese Frage bejahe, werde ein Ausscheiden der Unabhäng igen aus dem Kabinett sür wahrscheinlich gehalten. Daraus wär« nicht ohne weiteres der Schluß zu ziehen, daß sie auch aus die Ne- gierungsgewalt oerzichten wollten. Es lirge durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß sie versuchen werden, auf eigene Faust eine Ne gierung zu bilden. Die .Vojsische Zeitung" sagt: Die Fo» derunxen, welch« die Mchrheltsmitglicder der Negierung zu stelle» beabsichtigen, wenn sie weiter im Amt« bleiben sollen, gipfeln in der Sicherstellung einer unbedingt zuverlässige» militärischen Macht. In der »Freisinnigen Zeitung" heißt es: Ebert, Scheide mann und Landsberg appellieren an die Arbeiter nnd Parteigenos ¬ se Ms s AVtl «nd °F«sttaa» voit früh 11 bl, «Mao» 12 Uhr geöffnet. i Schue«b«r o » 28. D» Di« Deutschnational« Vo lk»part«i halt« di« wahlberechtigt«» Frane» und Diäd- chen zu «mem Vortrag in dl« Bahnhofswirtschaft «ingeladeu. Der Besuch war so stark, daß viel« kein«» Platz finden konnten. Nach einer Begrüßungsansprache von Frau Dir. Bechl«r ergriff Frau Helen« Hu mm das Wort, um über die Frau als Wählerin zu sprechen. Dl« Frau, so führt« sk« aus, soll nun ihr politisches Glaubensbrkenntnis abkeg«». Das ist nicht leicht, da wir früher nur Hausfrau und Mutter waren. Auch entsteht die Frag«, bei welcher Partei wir wähl«» sollen. Di« Deutschnational« Volkspartei tritt «in sür ein g«eiuigt«»D«ulsch- land, Beseitigung der Klassenherrschaft, schärfere Heran, «hung des Großkapitals und der Kriegsgewinnler, weiteste Fürsorge kür unsere Kriegsbeschädigten. Delelti u ig der Hr'e-snsell» sä-asten, für ein geordnetes Heer, für Ruh« und Ordnung. Wir brauchen eine starke Negier»».», wir verlangen, daß der Glaube an Gott, der uns in den Lmnden der ^esahr der beste Trost war, bei unseren Kindern weiter gepflegt wird. Desk-akb ist es auch sehr wichtig, daI jede Frau ihre Wahlpflicht erfüllt und deulschnational wählt. Der 19. Januar gibt Gelegenheit dazu. Im weiteren 'Verlaufe ihrer Rede kam die Vortragende auch auf dle Deutsch« demo kratische Partei zu spreche» und unterzog deren Programm einer scharfen Kritik. In der Aussprache widerlegte Hx. W. Friedrich die Aeußerungen der Rednerin in schars«m Ton. Seine Ausführungen wurke» wiei-erholt durch Zwischenru'se unterbrochen. Ein anderer Herr, der ebenfalls zu sme h«n ver suchte. wurde durch anhaltende Protestrufe daran gehindert. Die Wogen der Erregung gingen lanae Zeit sehr hoch. Erst in ^er 11. Stunde erreichte di« Versammlung ihr Ende. Nu «, 28. Dez. Der Wahlkampf beginnt! Nunmehr «r- läßt auch der Ortsverei» Aue der D« u t s'hcn at i o nal e n Volkspartei einen Aufruf an aste Männer und Frauen zur Teilnahme au einer Versammlung, dk morgen, Sonntag, abends 8 Uhr, im „Bürgergarten" slaltsindet, und in welcher Hr. Dr. Barth aua Zwickau das Programm der Teulsch- nationalen Volkspartei entwickeln wird. Zweifellos wird der Vortrag zur Klärung der politischen Verhältnisse beitragen. Schneeberg, 27. Dez. Der Gefreite Otto Meißner. Inhaber von drei Auszeichnungen, wurde zum Sergeanten be fördert. m. N« u st äd t e l , 28. Dez. dlm die Feier des Weih- nachtsseftes in alter schöner erzgeüirgischer Wci'e nach de» Sillen und Gebräuchen unserer 'Vorfahren hat sich auch dies Jahr wieder der hiesige „G lü ckau f-V er ern" vcrd'ent gemacht. Nicht nur. daß er seine regelmäßigen Lieder- und Schnitz abende, aus welch letzteren manch schönes Stück kunstvoller heimischer Schnitzarbeit hervorging, abdiclt, er baute auch seine» Zwar nicht so umfangreichen, aber in se'ner Ausgestaltung vor trefflichen Wn'hnachtsberg zur Freude von jung und alt auf, und in der Morgenfrühe des ersten Feiertag«; ertönten di« vo» dem Verein in Ehren gehaltenen Weihnacht^ und Be.g- lieder in dem von ihm zur Einführung gebrachte» Halden- gesange, dem der feierliche Metten^ uie-tzsenst in der über füllten Kirche folgte. Der genannte Verein hat sich durch fe'n eifriges und'erfolgreiches Bestreben, das schön« und nute Alte au; d«m Volksleben auch in der neuen Zeit zu bewahren, schon längst di« Anerkennung und de» Dank der Einwohnerschaft erworben. Möchten sich ihm aber nicht nur die Herzen, sondern auch die Taschen zur Förderung seiner Ziele öffnen. m. N « ustädtel. 28. D-ez. In eme? gut besuchten Ver sammlung wurde die Gründung eine; Wahlvereins für die hiesige Stadt beschlossen. Derselbe will sich ke'ner voli- tischen Partei anschlkbr», aber bei den bevorstehenden Wahlen für die Handidaienl'ste der bürgerliche» Parteien e'ntrcten. Lößnitz, 23. Dez. Gestern mittag wurde durch Hrn. Bürgermeister Dr. Fabian du-ch Ansprache und Kranz niederlegung der am N-Hbaus befindliche Opfer stock, gc>- und No^r! zu ihrem Rechte kommen. Auch dir Straßsn sind größte"- lern. Ei» ringele »der Bericht über de» Aufmarsch de- Pau- leie», insbesondere der beide» altei l!>errlrn, »io eine au f sen, der Regierung eine sichere Volksmacht zu schassen. Bis sie ge schossen ist, vergeht viel Zeit, und wer garantiert snr ihre Znver- lässigleit? Das »Berliner Tageblatt" läßt sich svlgendrrma- sten ans: Da drr Zcniralrat durchweg aus Mitglieder» der alten Sozialdemokraüe zusammengesetzt Ist, so dürfte er prinzipiell bereit sein, den Wünschen Eberts, Scheidemanns und Landsberas Rech» nunq zu tragen. Ans taktischen Gründen wird er aber aller Matze- sa^.c^end sleran war ^.aamu k. Am Z en sand den nach versuchen, noch einmal die Gegensätze zu üderbrük- oc etztc» .-a en des „^cun ?n >su r- und . utz: e» J-u --> j «nd schon ans Rücksichten auf den Wahlkampf sür ein Deieinan- di« Begrüßung der beauo-keorten Hr e «- statt. Anspraäcn, verbleiben der beiden Richtungen im Kabinett eintreten. Dl« Musikstücke, von Mitgliedern des „Licderkranz" und des Ge-s „Nolkszeitu ng" hält eine Erhaltung der jetzigen Zujammen- sangre-cins der Fa. Gerbe? u Mülle? geböte« Ee-angsvov-s setznng für erwünscht, aber nur unter Umständen, welch« Ordnung träge, sowie gcmc-nsam; Gelinge weHVten mitciumder ab.' und Nnhe verbürgen würden. Der »Vorwärts" führt ans: Me De» Schluß dec Feier bildete ein der Ju^«»d rv:klkommril«s soZIaldemcckratischr Partei und ihre bcn den ehrlicken Willen gezeigt, nicht nur mü der Partei der rin» abhänglacn znsammcnzuartz-ntcn, sondeni auch Schwankende zn stüt zen. Die Bewegung war so heftig, daß sie selber mit ins Schwan- ' >. Das Experiment konnte nur gelingen, wenn die Unab- ra! e Verein von Schwarzenberg und Ilmgegmd trat emcr augerorrenuNyen G e n e ra l v r r sam mku »g Zu ammc» r-üngiaen einen scharfen Schnitt zwischen sich und Spartakus vollzo- um zu der dura- die pokilische» lkmwälzungen neu geschaffenen jsen und sich daran erinnerten, daß sie auch Sozialdemokraten seien. Lage Siebu m zu nehmen und sich neu zu orientieren. Nach Dazu sind sie offenbar nicht mehr stark genug gewesen nnd, während ordnungsgemäßer Erlebi ung des jahresgeschäsllichen Te l«,'sie selbst in der Negierung fasen, sahen sie sich genötigt, mit einer galt es im wesentlichen,
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