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Mg. Ai.e Reichs» ebr* betätigen, können aver olitischen Vereinen an« während ihrer Dienst- >en Anstellungs-, Kfln- >- und Pensionsbestnn- :ine Söldner nach dem uführen, wozu Dorb«- siziersamvärter werden ie sich zu 25jähriger lersorgungsverhältnisse cs Recht der Verhei- H versteuern, Nakuraibe- -rsrei. !1 alte Gesetze außer M Reichstag Mitte Ok- H kkSlNWk». 1 tskanzlei wird mitge- D schreckendem Umfange M mehr aber die Gna- W liot der Zeit und den W f Körper und Seele W Sicherheit irgendwie « Enadenrechts Rech- M werden konnte, daß D stbestimmung, Selbst- W Verbrechertums kom- A erwarteten Umfange W de Beurteilung, neue » : Zahl einzelner Per- D die Flut ungerecht- . wer höher. ht der Begnadigung, ischen, alle angebrach- S l Richterspruch gegen- r mutz, in der Regel H en, w-nn zZ der sein Vorsitzender M ladigung befürwortet M hen geltend gemacht » waren und den Fall U n, insbesondere W n von ihm verursach- iglich, behoben, oder 4 i Einigung mit dem z sten Willen zur Hei- S bewiesen hat, und z die Verzeihung des i m Entschluß heraus j etreffenden Behörde z ,en zu 2 a und b er- H hofft werden, wenn F ch LÜhne und Voll- 7 cd um des Beispiels die Ablehnung des ! sordnung und Wie- nd des Vertrauens so kann zwar grund- rdentlichen Eingriffs nur ausnahmsweise ' ; Gebrauch gemacht i ingfügigeren Stras- möglich sein, wenn -g ist, sondern auch d, datz im Verhält- zerechtfertigten, auch Aufwand an Zeit, ' nicht direkt an das hen Wege an das l beim Landgerichte verbleibt es bei de« berwand sich. Nein, einende Antwort und am Sterbebette der erischen Februarnach- n worden, und Inge .zerinnenp! lichten wie- ! ellschaitli den Drum initären Wirken des terländächen Frauen- ren jener Tag« war ch der anderen, und chts von sich hören, ict Bitterkeit wieder meiner Sinne, was wenn es so in ihm lich eine Gelegenheit richt so lange schwei- edesmal stürzte eine Rädchen sind unver- ind Närrinnen des el spitzigere Fragen l dieser Mann wahr wie die vielen, bei ung ist? ... Ist > entstanden? . . . es, die er begehrt, »voll Gold zu ehr- igheit, dieses Mißver« Aus Nah und Fer». Lichtenftein-Lallnberg, 11. Oktober. * - Kaninchen,An«ftell«»G. Die vom Kaninchenzüchter verein des Ortsteiles Tallnberg am Sonnabend und Sonn tag iin „Goldenen Adler" veranstaltete Ausstellung war sehr gut beschickt worden, die Prämiierungsklasse umfaßte 526 Nummern, und auch die Vertaufsklasse war stark ver treten. Infolge des prächtigen Materials konnte eine große Anzahl Preise verteilt werden. Die von der Herzogin Eleo nore von Bayern gestifteten Preise entfielen auf deutsche Riesenschecken (Bäckermeister Richard Pampel, hier) und auf Schwarzloh-Rasse (Bruno Oertel-Schweda). Die gol dene Medaille erhielt aus Belgische Riesen Ernst Bretschnei der, Oberfrohna, die silberne Medaille auf Englische Schecken .Payl Bernhardt in Chemnitz-Borna. Der Besuch der Aus stellung war gut, der Verein ist für seine erneuten Erfolge zu beglückwünschen. * Zusammenstoß. An der sog. großen Brücke stießen gestern in der 12. Vormittagsstunde ein die Hauptstraße heruntcrkommendes Auto mit einem Motorrad zusammen, das von der Hartensteiner Straße herkam. Durch den ziemlich heftigen Anprall wurde der in Chemnitz wohnhafte Motor fahrer herabgeschlcudert und erlitt leichtere Verletzungen, während das Fahrzeug arg beschädigt wurde. Der aus Glauchau stammende Kraftwagenführer kam mit dem Schrek- ken davon, sein Wagen erlitt leichtere Beschädigungen. Die Schuld an dem Unfall messen Augenzeugen dem Kraftwa- genführer bei. Die genannte Stelle mahnt überhaupt Kraft fahrzeuge, die vorgeschriebene Fahrgeschwindigkeit einzuhal ten, da die unübersichtliche Straßenkreuzung schnellerem Tem po gefährlich wird. * Eine Amnestie für di« sächsischen Fleischer, Vieh händler und Gastwirte. Im sächsischen Justizministerium wird gegenwärtig der Erlaß einer Amnestie für alle wegen Ver gehens gegen die Verordnungen und Bestimmungen betr. die Fleischversorgung bestraften oder angeschuldigten Flei scher, Viehhändler und Gastwirte erwogen, und zwar aus Anlaß der Aufhebung der Fleischbewirtschaftung. Es wird beabsichtigt, die gegen Fleischer, Viehhändler und Gastwirte gegenwärtig noch schwebenden Strafverfahren einzustellen, bezw. niederzuichlagen, und etwaige bereits erkannte und rechtskräftig gewordene Strafen, soweit sie von den Ver urteilten noch nicht verbüßt resp. getilgt sind, im Gnaden wege zu erlassen. Es handelt sich bei dem geplanten Gna denakte um zahlreiche Personen aus dem Fleischer- und Viehhandelsgewerbe, gegen die augenblicklich bei den säch sischen Gerichten noch Strafverfahren schweben. * Turnerisches. Zu der 135. Eauvorturnerstunde, die gestern vormittag in Hohndorf in der Turnhalle des Turnvereins Hohndorf abgehalten wurde, hatten sich viele Turner des Niedererzgebirgsgaues eingefunden. Unter Lei tung des Gauturmvarts Wohlfahrt wurden zunächst Frei übungen geturnt, dann folgten ein Geräteturnen in 10 Rie gen und ein Gemeinturnen am Reck, Barren und Pferd- Ein Kindcrturnen bildete den Schluß. — Am Nachmittag wurde in der Nachversammlung über das stattgesundene Turnen Bericht erstattet und verschiedene Anregungen zum Weiteraufbau der Turnsache gegeben. Das Ergebnis Uber das Vereinswetturnen beim Gauturnfest wurde mitgeteilt. ! Es erhielten u. a. folgende Vereine Preise: Mülsen St. Jacob (1), Marienau und Bernsdorf (2), Hohndorf (4), Mülsen St. Mickeln (7), Neudörfel-Germania (8), Lichlen- stein-Callnberg Tv. 1846 (10), Heinrichsort (11), Lichien- stein-Callnberg (15h St. Egidien (17), Rödlitz (19h Hohndorf. «Kaum glaublich!» Unter dieser Spitzmarke brin gen auswärtige Blätter folgende von einem hiesigen Einsender stammende Notiz: In der letzten Sitzung des Gemeinderates wurde bei Beratung des Haushaltplanes, in den für Errich tung eines Kriegerehrenmals 10 000 Ml. eingestellt worden sind, mitgeteilt, daß die hiesige Ortsgruppe der Neichsoereinigung der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen aegen die Errich tung eines solchen Ehrenmals protestieren wolle, und zwar mit der Motivierung, das; durch Aufstellung eines Kriegerehrenmals die kaum vernarbten Wunden wieder amgensten würden. Es soll daber unter den Angehörigen der Gefallenen eine Liste in Umlauf gesetzt werden, in der sie vermerken sollen, ob sie für oder gegen das geplante Ehrenmal sind. Chemnitz. lEin merkwürdiges Karloffelgeichäft der Stadt Chemnitz) ist in diesen Tagen an die Oeffentlichkeit gekommen. Der Betriebsrat der Eisenbahner in Schwarzenberg hielt einen von Chemnitz kommenden Transport von 20 Waggons Kartoffeln «nahem 5000 Ztr.) an, als deren Absender der Rat der Stadt Cbemnitz und als deren Empfänger ebenfalls der Rat der Stadt Chemnitz, aber in Johanngeorgenstadt, ange geben war. Wie sich herausstellte, sollten die Kartoffeln über die Grenze nach Platten und Neudeck verschoben werden. Die Kartoneln blieben zwei Tage in Schwarzenberg liegen und die Erregung der dortigen Bevölkerung über die Verschiebung wuchs. Schließlich erschien ein Vertreter der Stadt Chemnitz, Dr. Heimann, der die Freigabe der Kartoffeln verlangte. Die Arbeiter aber widersetzten sich dem und verlangten, datz die Kartoffeln dablieben. Der Chemnitzer Vertreter erklärte, datz es sich um Kartoffeln handle, die die Stadt auf Grund der von ihr abgeschlossenen Lieferungsverträge habe übernehmen müssen und die sie 32,50 Mk. pro Ztr. einschließlich der Spesen kosteten. Sie würde aber die Kartoffeln zu diesem Preise weder in der Stadt, noch bei den Nachbargemeinden los und bade sie daher zum Selbstkostenpreise nach Böhmen schaffen wollen. In die Angelegenheit versuchte nun der Beauftragte des Reiches em;ugreiien. In besten Auftrage wurden die Kartoffeln be schlagnahmt. Sie waren aber inzwischen von dem Chemnitzer Vertreter, der dazu von der Arbeiterschaft gezwungen worden war, verkauft worden, und zwar 10 Wagen zum Preise von 20 Mk. pro Zentner an die Stadt Schwarzenberg und 10 Wagen zum Prei'e von 23 Ml. an benachbarte Gemeinden. Dem Neichsbeauftraaten gelang es nicht mehr, auch nur einen Wagen freizubekommen und er überließ daher den Gemeinden die Kartoffeln, erklärte aber den Erlös dafür, den. Chemnitz erhallen sollte, als für das Reich verfallen. «Und das Reich hat erst durch die Heraufsetzung des Prenes die Gemeinden genötigt, die Kartoffeln unvechällnismüß. teuer anzukauien!) Damit waren die Arbeiter einverstanden. Die Sladt Chemnitz erleidet dadurch einen Schaden von 265 000 Mk., denn soviel Hal sie selbst sür die Kartoffeln zahlen müssen. Ls bat sich weiter ergeben, daß Chemnitz schon vorher 12 bis 17 Waggons Kartoffeln nach Böhmen verschoben hatte. Der Rat halte zwar einen Ausfuhrerlaubnisichein, dieser bezog sich aber au' Frühkartoffeln, die man. weil sie im Uederfluß vorhanden waren und sich be kanntlich nicht lange halten, im Frühsommer ins Ausland hat aussühren lasten. Dieser Schein war im Juli ausgestellt und nicht mehr gütig Eigentümlich mutz es auch berühren, datz die Frachtbriefe der Kartoffelsendungen vom Rate in Chemnitz mit Stempelausdruck versehen waren: „Zur Verwendung im Inlands" wodurch nicht nur die Verschiebung erleichtert wurde, sondern auch noch eine Frachtermäßigung eintrat. Man wird für das merkwürdige Gebahren des Chemnitzer Lebensmittelamtes die einzige Entschuldigung gelten lassen können, daß man di« Stadt Verausgabung gleicher falscher schalt zuge'ührt worden. Ein f Vierzig Millionen Franken im Bakkarat ge»«n«L geradezu märchenhaftes Lpielglück begleitet einen re - Au« de« Nachbaetäudee» Weimar. (Rätselhafte Bluttat im Hache des Admirals Scheer.) Sonnabend nachmittag gegen 4 Uhr wurde in der Villa des Admirals Scheer eine Mordtat verübt. Im Koh lenkeller der Villa wurde zunächst das Dienstmädchen des Admirals tot aufgefunden. Im Vorkeller lag die Gemah lin des Admirals tödlich durch Kopfschuß verletzt und vor der Korridortür die 18jährige Tochter des Admirals durch einen Brustschuß ebenfalls schwer verletzt. Admiral Scheer befand sich in einem Zimmer des oberen Stockwerkes. In einem NedenkeNer la z oer Mörder K. der durchs «inen Kopfschuß sich selbst entleibt hatte. Als die Schüsse len, floh ein zweiter Mann aus der Billa, dem man auf der Spur ist. Der im Keller gefundene Mörder war für die Tat gut ausgerüstet. Er hatte das Gesicht mit Tüchern ««- wickelt, in der Tasche ein Rasiermesser und Pfeffer. Ls ist noch nicht ermittelt, ob es sich um einen Raubmord handelte, da in der Villa selbst nichts gestohlen worden ist. Der Reichspräsident hat an Admiral Scheer in Weimar folgend« Telegramm gerichtet: Euer Erzellenz spreche ich zu de« schweren Verlust Ihrer Frau Gemahlin, die Ihnen durch ruchlose Mörderhand entrissen worden ist, meine aufrichtige Teilnahme aus und den herzlichen Wunsch, daß Ihre von dem gleichen Anschlag betroffene Tochter Ihnen erhalle» bleibt. Ger». (Eine fürs Ausland bestimmte Munitionssendung a» gehalten.) Auf dem sächsischen Güterbahnhof in Gera sind k» den letzten Tagen insgesamt 12 volle Eisenbahnwagen mit Munition, die für das Ausland bestimmt waren, beschlagnahmt worden. Das Reichsschatzamt hat entschieden, daß die Send»» dem Entwaffnungskommissar für Thüringen zur Verfügung ge stellt wird, damit sie einer deutschen Verschrotungsauftalt N» Einschmelzung zugeführt werden kann. chen kubanischen Zuckerplantagenbesitzer, Hannibal de Mesa, von einem französischen Badeort zum anderen. Schon inr vorigen Monat gewann er während der großen Sporrwoche in Deauville 3 500 000 Francs im Bakkarat. Machte damals sein fabelhaftes Glück viel Aufsehen, so hört man jetzt, daß de Mesa an den Bakkarattischen von Biarritz die ks- lojsale Summe von 30 Millionen Francs eingeheimst haL In Air-les-Bains erleichterte er zwischendurch das Kasino w« annähernd zehn Millionen, so daß feine gesamte Beute Mer zig Millionen Francs erheblich übersteigt. Er hält überaA selbst offene Bank und erklärte, je höher das Spiel fei, »mj» klarer und freier fühle er sich geistig. Ader sei« Sieg«ptK ist natürlich mit Opfern dedeckt und er läßt überalf verickA tete Eristenzen zurück. . Vermischtes- 1 Das Ende des eheliche» Gehorsams. Das neue Ge betbuch, das die anglikanische Hochkirche dieser Tage Hai: erscheinen lassen, löst eine Frage, die in letzter Zeit in eiq^ lischen Blättern und Kreisen des englischen Publikums immer wieder leidenschaftlich erörtert worden ist. In der Traufor mel, die der Geistliche bei der kirchlichen Einsegnung ein« jungen Ehepaares gebraucht, ist nämlich das bisher jäh fest gehaltene ominöse Wort „Gehorchen" fortgelassen. Die For mel lautet nunmehr: „Willst Du diesen Mann zu Demam angetranten Ehegemahl haben und mit ihm nach Gottas Ordnung in dem heiligen Stand der Ehe Zusammenleben? Willst Du ihn lieben, ihm beistehen, ihn ehren, zu ihm hal ten in kranken und gesunden Tagen und Dich nicht von ihm trennen, solange Ihr beide lebt?" Bon dem alibibE- schen: „Er soll Dein Herr sein!" ist also nichts mehr uorig- geblieben. Während konservative Kreise die Kirchenbehörden deswegen heftig angreisen, verteidigen sich die Geistlichen da mit, daß sie der Geist der neuen Zeit zu dieser Abanda rung gezwungen habe. Immer mehr Frauen hätten an deur Wort „gehorchen" Anstoß genommen. Im übrigen sei di» neue Formel nur ein Vorschlag, den der Geistliche nach Be lieben anwenden könne, und wenn eine Braut ausvrücklk- auf dem „Gehorchen" bestehe, dann könne auch die alte For mel angewendet werden. Man nimmt aber an, daß die xeu» Trauformel in der anglikanischen Kirche bald allgemein Ä»- lich sein wird und damit das „Ende des ehelichen Gehor sams" da ist. SklMlUl. Dresden. (Eine Diebesbande gefaßt.) Ein Bandendiedftahl»- prozeß, bei den nicht weniger als 24 Spitzbuben und Hefster die Anklagebank zierten, wurde am Mittwoch vor dem Land gericht Dresden verhandelt. Unter den Einbrechern, denen IS schwere Einbrüche zur Last gelegt werden, befanden sich «uch Fleischermeister und Gastwirte. Als hauptsächlichster Hehler bun ein vermögender Fleischermeister in Dresden-Striesen in tracht, der den Dieben die gestohlenen Waren zu Spottpreis« abnahm. Der Gesamtwert der gestohlenen Gegenstände belief sich auf rund 195 000 Mk. Die meistens schon vorbestraft«« Einbrecher wurden zu entsprechenden Gefängnis- und Zuchthaus strafen verurteilt. Leipzig (Ein großer Wvlldiebstahl.) Wegen Dieb» stahls von sieben Ballen Wolle im Werte von 50 587 M. halten sich vor d« sechsten Strafkammer de» Landgericht« zn verantworten der Heizer Alfred Karl Benker, der Ma schinist Karl Friedrich Knape, der Tanzlehrer Paul Kack Heilert, die Seschirrfllhrer Arthur Bernhard Frentroo «ah Paul Willi Fiedler, der Fleischer Willi Georg Zschoch und der Schleifer Otto Paul Mäder, unter Anklage steht auch noch der Steindrucke«: Arno Kurt Wagner, er «ar zu der Verhandlung nicht an Gerichtsstelle erschienen» gegen ihn wurde das Berfahren abgetrennt und ein« spätere« Verhandlung Vorbehalt«». Die AngektagtechZ sämtlich aus Leipzig, haben in der Nacht zum 18. Mtrg, in den Tagen der herrschenden Unruhen, aus de« schlossen«» Schuppen der Firma Allgemeine Transportge» sellschaft m. d. H an der Iahnstroße sieben Ballen Scha^ wolle im Gewicht von 10 Zentnern und im Gesa«to«rte von 50587 Mk mittel» schwere« Einbrnch» geflöhten und aus einen Waae«, der auf demselben Lagerplatz« stand, sortgefchasst. Es sind aus dem Schuppen noch weiterezwki BallenWolle im Wert« von 10000 Mk. entwend« worden, doch bestrtttendie Angeklagten, damit etwas -ntun ge- bab» zu haben, den Diebstahl der sieben Ballen dagegen gäbe» sie zu Da« Urteil laut« te gegen Benker und Knape, der erst Anfangs März wegen Diebstahls zu neun Monaten G«» fängnis verurteilt worden war, auf je drei Fahre Ge fängnisstrafe und fünfjährigen Ehrencechtsoerlust gegen die übrigen fünf Angeklagten aus je zwei Iah«! Gefängnisstrafe und dreijährigen Lhrenrechtsoerlust, die Angeklagten wurden sämtlich sofort in Hast genommea Die Woüeballen sind den Eigentümern z»rückecstatteck worden. Banknoten wurde auch in Chemnitz und Eger beobachtet. In Cbemnitz sind zwei, in Eger ein Verbreiter der falschen Scheine festgenoinmen worden. Die Hersteller der Falschstücke, sowie die Falschmümerwertstatt konnten bisher nicht ermittelt werden. Es handelt sich um Falschscheine, die die Bezeichnung Reihe 2 tragen. >r neuen erheblichen Verlusten auf dem C- biete der Lebens mittelversorgung bat bewahren wollen. In diesem Fall« hätte dieser Verlust (wenn man den in Böhmen zu erzielenden Der kaufspreis mit dem in Sachsen etwa zu erreichenden vergleicht) 50 000—60 000 Mk. betragen. Nachdem die Sach« aber schief gegangen ist. dützt Chemnitz über eine Viertel Million «in. Auf der anderen Seite muß es aber aufs allerschärfste ver urteilt werden, wenn derartig große Kartoffelmengen, die wir im Inlande 'elder sehr nötig brauchen, über die Grenze gebracht werden. Ein so großes Gemeinwesen wie CVemnih, das bereits Millionen für die Ernährung seiner Bevölkerung hat opfern müssen, hätte schließlich auch noch einen Verlust von 50000 Mk. ertragen können und sich nicht dem Vorwurf der Ge fährdung unserer Volksernährung auszusetzen brauchen. - „Zw. Tgbl." Lhtnmitz. (Die Stadt ohne Gas und Strom.) Am Sonn abend sind in später Abendstunde die in den städtischen Gas- und Elektrizitätswerken beschäftigten Arbeiter in den Ausstand getreten. Punkt 8 Uhr wurde der elektrische Strom für das gesamte städtische Licht- und Kraftnetz abqeschaltet. Nachdem der Stratzendahnverkehr zum Stillstand und die elektrische Be leuchtung zum Verlöschen gebracht worden war, ließ von halb 10 Uhr an auch der Gasdruck nach, so daß bald darauf die Stadt im Dunkel lag. Die städtische Arbeiterschaft, die in ihren drei verschiedenen Kategorien Stundenlöhne von 4,83 Mk. 4,61 M. u. 4,41 M. n. außerdem eine gleichmäßige Monatszulage von 30 Mk. für jedes nicht voll erwerbstätige Kind bis znm Mter von 18 Jahren erhält, war vor kurzem an den Rat mit der Forderung einer 20proz. Lohnerhöhung herangetreten. Der Rat batte sich unter Hinweis auf die schlechte Finanz lage der Stadt außerstande erklärt, die Forderung in ihrem ganzen Umfange zu bewilligen, und dafür das Geaenangebot ge macht, die obenbezeichneten Stundenlöhne auf 5 Mk., 4,80 Mk. und 4,60 Mk. und die Zulage für jedes Kind bis zu 14 Jahren auf 40 Mk., für jedes ältere Kind auf 50 Mk. zu erhöhen. Die Arbeiterschaft wies diesen Vorschlag zurück. Der daraufhin angerufene Schlichtungsausschuß dagegen blieb mit seinem Schiedsspruch noch unter dem Angebot des Rates, indem er lediglich die Heraufsetzung der Kinderzulage, nicht aber die Erhöhung der Stnndenlöhne billigte. Diese Entscheidung des Schlichtungsausschusses ist es, die unsere städtische Arbeiterschaft zum Streikbeschluß veranlaßte, über dessen unmittelbare Aus führung und Wirkung wir an anderer Stelle berichten. Die gestrigen Verhandlungen haben noch zu keinem Ergebnis ge führt, sodaß sich das Ausbleiben von Gas und Strom — in den höher gelegenen Stadtteilen fehlt auch das Wasser — in Haushalt, Industrie, ärztlicher Behandlung, Straßenbeleuchtung etc. unliebsam bemerkbar macht. Der ärztliche Bezirksverein macht in einer Entschließung auf die gesundheitlichen Gefahren des Streiks aufmerksam und lagt: „Sollten bis Montag, den 11. Oktober, mittags 12 Uhr die genannten lebenswichtigen Be triebe (Gas-, Elektrizitäts-. Wasserwerk, Straßenbahn) nicht wie- zwungen ihrerseits ihre gesamte Tätigkeit einzuitellen" A„ch der in Betrieb gesetzt sein, ko siebt sich die Aerzteschaft ge- der Dürgerrat hat sich gestern in einer Sitzung mit dem Aus stand belaßt und in Kundgebungen an den Rat der Stadt und das Stadtverordneten-Kollegium, sowie an die Streiklei tung im Interesse der gesamten Bürgerschaft nachdrücklich Ver wahrung einiegt. Chemnitz. (Zur Verbreitung falscher 50-Mark-Sckeine.) Von der Kriminalabteilung festgenommen wurden ein 19 Jahr« alter Kunstvräger. ein 20 Jahre alter kaufmännischer Vertreter, so wie eine 14jährige Haustochter, sämtlich polnische Staatsange hörige und aus Lodz gebürtig, dis in hiesiger Stadt falsche 50-Mark-Scheine in den Verkehr brachten, indem sie kleiner« Einkäufe besorgten und dabei die falschen Scheine in Zahlung gaben. Die Festgenommenen dürften Mitglieder einer Fälscher- bande sein, von der in den letzten Tagen schon mehrere ding fest gemacht wurden. Sie hatten ihre Tätigkeit nach Eger ver legt, wo sie auf gleicher Weise operierten. Nachdem dort die Festnahme zweier der Vertreiber der Falschscheine gelungen war, führte die Spur nach hier und weiter nach Plauen i. V. In beiden Orten wurden mehrere an der Lache beteiligte Personen festaenommen und größere Posten bei ihnen Vorgefundene falsche 50-Mark-Lcheine beschlagnahmt. «Siehe auch unter „Planen".) Auch in anderen Teilen Deutschlands scheinen die Fälscher ihr Unwesen getrieben zu baden. Sämtliche Festgenommene sind Ausländer, außer einem. Glauchau. «Protestkundgebung. — Ankauf des „Theater lokals durch die Stadt.) Zu der machtvollen Kundgebung ge staltete sich die am Sonnabend abend an sämtlichen politischen Parteien mit Ausnahme der K. P. D. und der U. S. P. D. nach dem „Theaterlokal" einberufen, recht gut besuchte öffentliche Protestversammlung, in der Hauptschriftleiter G e r I a - Leipzig einen seiseindrn Vortrag über die wahre Lage und das Elend in Lberichlesten sowie über die wirtschaftliche Bedeutung Ober- schlesiens hielt. Es gelangte einmütig eine Resolution zur An nahme, in der gegen den Terror der Polen und da- unneutrale Verhalten dec Franzosen in Oberschlesien feierlichst Verwahrung eingelegt wird. — In der letzten Ratssitzung wurde vorbe haltlich der Zustimmung der Stadtverordneten beschlossen, das Etablissement „Theaterlokal" anzukaufen. Freibtrg. «Ein Feldwebel als Kammerdieb.) In der In fanterie-Kaserne waren wiederholt Kammerdiebstähle oorgekom- men. Jetzt ist e- gelungen, als Täter einen früheren Vizeseld- webel in dem Augenblick zu ertappen, als er einen Posten mili tärische Bekleidungsstücke im Werte von mehreren Tausend Mark aus der Kaierns fortschafsen wallte. Eine größere Menge eben falls von der Kammer gestohlener Gegenstände verschiedener Art batte der Dieb im Dachgeschoß eines Mannschaflsgebäudes ver steckt. Lugau. (Hunderttausend Zentner Kartoneln) zum Preise von zirka 20 Mk. sind den Bergarbeitern in Lugau aus Bayern gegen Kohle, bezw. Verwahrung von Ueberschichten angebotrn morden. Das Angebot wurde adgelehnt. Oelsnitz i. E. «Zur Linderung der Not der Rentenem pfänger.) Der Gemeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung gemäß einem Beschluß des Finanz- und Verfassungsausschusses einstimmig, dis bisher gewährten Nentenbeihilfen um 100 Proz. zu erhöhen und außerdem jedem unteistützungsberechtigten In validen-. Alters- und Urnallrentenempfänger eine einmalige be sondere Beihilfe zu gewähren. Plauen. (Falschs FünIigmarFcheine.) In den letzten Wochen hatte die Verbreitung falscher Neichsbanknoten aus dem Iahre 1919 in Plauen in bedenllicher Wsi'e zugenommen. Es handelt sich dabei um grüne 50-Marl-Scheine. Den Bemühungen der Kriminalpolizei in Plauen ist es gelungen, den hiesigen Bäcker meister Paul Wohjrab als den Verbreiter solcher 50-Mark scheine zu ermitteln. Bei einer unvermutet vorgenommenen Durch- suckmng wurden in seiner "Wohnung noch 12250 Mark falscher Neichsbanknoten unter dem Kopfkissen versteckt vorgesunden nnd beschlagnahmt. Wohlrab ist verhaket und der Staatsanwaltschaft