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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192009283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19200928
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19200928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-28
-
Monat
1920-09
-
Jahr
1920
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.09.1920
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«inzusetzen sind. Die Frage nach dem Woher der Mehrfor- derun-en ist also leicht aufzuklären, so bedauerlich diese Mehr- «mstoeudung an sich ist. Das sind die schweren Ketten des Friedensvertrager, die wir nachschleppen müssen." - Auf die Frage: Welche« sind die Beamtenforderungen, di« Gegenstand der Besprechungen im Kabinett überhaupt gewesen sind? antwortete der Minister: „1. Nochmaliger Umbau der Besoldungsordnung, wie der Referentenentwurf sie ergeben hat. Besondere Wünsche der Postbeamten ziehen automatisch Wünsche der Eisenbahn- und Finanzbeamten nach sich. Das Ergebnis wäre gewesen, daß die Mehraufwendungen mit rund 830 Millionen, wie sie der Referentenentwurf vorsieht, verdoppelt würden. Vom finanziellen Standpunkt aus wäre das ein Ding der Un möglichkeit. 2. Die Erhöhung der im Etat bewilligten Teuerungs zuschläge aus Grundgehalt und Ortszuschlag von 50 auf llOO und noch mehr Prozent ist unmöglich, da dafür Mit tel nicht beschafft werden können. 3. Auch eine einmalige Entschuldungssumme und eine Summe zur Eindeckung von Vorräten, wie sie von einzel nen Ortsgruppen gefordert werden, können nicht zugestanden werden, da die Mittel dafür nicht beschafft werden können. Man kann eben nicht die Politik einmaliger Beihilfe» und gleichzeitig die Politik hoher Gehälter treiben. Dabei soll selbstverständlich in allen diesen Fragen die wirtschaftliche Notlage nicht verkannt werden. Das Reichsfinanzministe rium kann aber schlechterdings weitere Mittel nicht beschaf fen." Der Minister kam dann noch auf die Differenzen mit dem Reichspoftministerium zu sprechen. „Eine persönliche Dif ferenz", sagte er, „kam nicht in Frage. Es bestand lediglich eine sachliche Meinungsverschiedenheit über die Besoldungs ordnung und ihre Ausgestaltung. Die Differenzen bei der Reichsbesoldungsordnung haben nur den Anlaß zur Auf- ^ollung der gesamten Fragen gegeben." Deutsches Rei-H. Dresden. (Die Selbstherrlichkeit gewisser Berliner Re gierungsstellen.) Die Klagen der Länder über das fürchtcr- kiche Durcheinander in den Berliner Reichssteilen wollen nicht verstummen. Die Berliner Aemter übergehen, so wird uns von kundiger Seite versichert, mit konsequenter Beharrlichkeit die hiesigen zuständigen Stellen und treffen nicht selten mit untergeordneten Stellen Abmachungen, deren Wert gleich Rull sein must, weil er erst durch die Zustimmung der bun desstaatlichen Regierungen realisiert werden kann. Zudem wechseln die Referenten in Berlin wie in einem Tauben schlag. Kaum hat sich ein höherer Beamter mit der Materie vertraut gemacht, so ist er schon durch einen anderen erseht. Kein Wunder also, dast nichts vom Flecke kommt und die Zerfahrenheit immer größer wird. Ein besonders krasser Fall betrifft Leipzig. Hier sollten umfassende Wohnungs bauten ausgeführt werden, was umso leichter war. als Bau material in genügender Menge zur Verfügung stand. Die Genehmigung von Berlin mar schon zugesichert, aber in zwischen wechselten die Referenten und die Leipziger Anträge wurden abgelehnt. Wir wissen uns von ödem Partikularis- mus frei, sind aber der Meinung, dast eine Aenderung un bedingt eintreten muß, wenn der Einheitsgedanke nicht noch größeren Schaden nehmen soll. — (Die katholischen Ettern gegen die religionsfreie Schule). Auf der Tagung der katholischen Elternräte und Schulorgauifationen Sachsens, die anläßlich des zweiten sächsischen Katholikentages in Leipzig stattfand, wurden nach einem Referat von Geheimrat Marr, dessen Ausführungen durch Bischof Löbmann kräftig unterstützt wurden, mehrere Resolutionen an die zuständigen Landes regierungen angenommen, in denen der feste Wille der Eltern bekundet wird, ftch ihre katholischen Schulen zu erhalten, andernfalls würden die Eltern vor dem schärfsten Mittel, dem Schulstreik, nicht zurückschrecken. Dertt« (Umarbeitung des Erzbergerschen Steuer- Programms.) Nach Mitteilungen aus zuverlässiger parla mentarischer Quelle wird im Reichssinanzmtnisterium die I Erzkergersche Steuergesetzgebung einer ergänzende« Uw« I arbettung unterzogen. Aus gleicher, unbedingt zuverlässiger I «ad einwandfreier Quell« wird gemeldet, daß der Pia« l der Retchdanleih« bereit» Ende letzter Doch« de» Regie rungen der Einzelstaaten bekanntgegeben worden ist und auf der Tagesvrdaung der am 29 September statt findende» Ko»ferenz der deutschen Finanzminister steht. — (Die deutschen Waren In England.) Britische Blätter beklagen sich Über die Ueberschwemmang England» mit deutschen Waren, die weit billiger seien al» tn Eng land. Eine Firma in Osnabrück bietet z. B. Voschmagneten für S Pfund Sterling an. Etwa« Aehnltche« könne man tn England im günstigsten Falle für 12 Pfund erhalten. Der Betraq für die eingeführten deutschen Piano» belief sich im Fahre 1920 auf 138500 Pfund gegen nur 85750 Pfund im Jahre 1913. Werkzeuge, die in Eng- land etwa 15 Schilling kosten, werden in einem Düssel dorfer Katalog für 4 Schilling angeboren. Für Kleider, Lederwaren und Glühbirnen treffe dasselbe zu. Da» Schlimmste sei, daß di« deutschen Waren ohne Ursprung«- marken gehandelt würden. Die Billigkeit der deutschen Waren besteht nur für Ausländer. Die englischen Ver braucher werden über die billigen deutschen Waren sicher nicht untröstlich sein. Die englischen Firmen, denen dadurch starker Wettbewerb entsteht, dürfen sich über den niedrigen Stand der deutschen Valuta nicht bei uns, sondern bei denjenigen englischen u. namentlich französischen Politikern beschweren, die alle» getan haben, um unsere Valuta -zu drücken. — (Kürzung der Beamtenaehälter in Anhalt?) Wie in sonst gut unterrichteten Kreisen der Stadt Cöthen gerüchtweise verlautet, ist bei der Anhaltischen Regierung ein Gesetz in Vorbereitung, wonach den anhaltischen Beamten ein Teil ihres Lohnes innebehalten werden soll, weil die Mittel des Staates erschöpft seien. — Schon die Borbeceituug eines solchen Gesetzes wäre die beste Illustration unsere» immer näher rückenden finanziellen Zusammenbruchs — (Drohender Streik im Schiffahrtsgewerbe.) Die Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und Arbeit nehmern des Binnenschiffergewerbes sind bisher erfolglos verlaufen, sodaß die Arbeitnehmer das Retchsarbeits« Ministerium um Vermittelung gebeten haben. Wenn es nicht gelingt, bis zum 1. Oktober eine Verständigung herbeizuführen, dürften folgenschwere Störungen in der Kohlen- »nd Lebensmittelversorgung unausbleiblich sein. — (Die Kommunisten und die Wohnungsnot.) In gestern stattgefundenen Versammlungen von Kommunisten in Spandau forderten die Redner dle wohnungslosen Arbeiter auf, zwangsweise von den nicht bewohnten Dillen und von den großen Wohnungen Besitz zu ergreifen. In Staaken bei Spandau forderte der Redner zum Marsch nach Berlin wohnungslose Arbeitslose auf. um tn die Wohnung des Reichspräsidenten, der jetzt 18 Zimmer be wohne, während er bis zur Revolution nur eine kleine Dreizimmerwohnung innehatte, die gesetzlich vorgesehene Zwangseinquartierung zu beantragen — (Die Arbeitsdicnstpfüchk.» Zn der Presse, besonders in der sozialistischen, wird die Idee der Arbeitsdienstpflichk lebhaft erörtert. Von zuständiger Stelle wird uns bestätigt, daß es sich zunächst tatsächlich nur um eine rein akademische Erörterung dieses Problems im Reichswirkschaftsministerium bandelt und das Ardeitsministerium hiermit noch nicht be schäftigt worden ist. Auf den eigentlichen Kern zurüägeführt, handelt es sich darum, die Arbeitskraft des einzelnen, wie es vor dem Kriege durch die allgemeine Wehrpflicht ge schah, dem Staate gegen geringe Bezüge nutzbar zu machen. Die Ansicht der sozialistischen, auch mehrheiissozialinischen Presse, die da meint, daß der zum Arbeitsdienst eingezo gene Staatsbürger mindestens zu den jeweiligen Tarifsätzen entlohnt werden müsse, dürfte demnach abwegig sein, denn dann spränge für den Staat der erwartete Vorteil nicht heraus. Er könnte sich vielmehr unter diesen Umständen die nötigen Arbeitskräfte auf dem freien Arbeitsmarkt beschaf fen und brauchte nicht erst die Gesetzesmaschine in Bewegung zu setzen. Ausland. N<«. (Italk«» ,«d d«r Fried«» oo» St. Germat»). 3» S«nat »md« d«r St. Germain« Vertrag erörtert. Sforz« eri»nerte Italien» Entgegenkommen gegenüber dem »«««» Oesterreich. Renner und setae Kollege« wären darüber so gerührt gewesen, daß st« bei der Abfahrt am rümische» Bahnhof in den Ruf.Viva lltalisk- au«ge- brochen seien. Statte» werde diese« Vertrauen rechtfertigen und seine neuen Bürger so behandeln, daß kein neuer IrredentiSmu» möglich sei. Auch Giolitti gab dieselbe feierliche Erklärung ab und verhieß der annektierte» Be völkerung eine weise Verwaltung und unparteiische Se- rechtferttgkeit. (Lebhafter Betfall.) Dle Regierung werde dafür Sorge tragen, daß dle neuen Provinzen Liebling«- klnder Italien« werde«. (Langer stürmischer Beifall.) Darauf wurde die Annexion einstimmig angenommen und die Sitzung zur Feier de» Ereignisse« aufgehobea. Sie MnWu »«irMtii ZMM WH SN Zm Nachfolgenden seien ohne weiteren Kommentar Fälle über den Einfluß der Kohlenlieserungen an die En tente auf die lebenswichtigen Betriebe des rheinischen Indu- striebezirkes zusammengestellt. Ein städtisches Gaswerk wird infolge der schlechten Koh- lenbelieferung die bereits eingeführten Sperrstunden aus- dehnen müssen, da es bereits jetzt schon nur noch von der Hand in den Mund lebt. Wenn die Kohlenzufuhr auch nur für kurze Zeit stockt, muß der ganze Betrieb zur Stillegunof gelangen. — Eine große Mühle hat in den ersten drei Wochen des Monats August nicht mehr Kohle erhalten, als für einen zweitägigen Betrieb reicht. Diese Mühle liefert das Mehl für I bis I einhalb Millionen im Industrie - bezirk wohnende Menschen, so daß wenige Tage nach einer Betriebscinstellung, die nicht außerhalb des Bereiches der Möglichkeit liegt, im ganzen Gebiete des Zndustriebezirks Un ruhen wahrscheinlich sind. — Ein größeres städtisches Elek trizitätswerk wird in nächster Zeit erhebliche Stromeinschrän kungen bei allen Verbrauchern durchführen müssen, da der von ihm mit großer Mühe zusammengctragcne kleine Lagcr- beslaud infolge unzureichender Reulieferungen sich von Tag zu Tag verringert und zurzeit nur noch für etwa acht Tage reicht. Mit der teilweisen Stillegung dieses Elclirizitüks- werkes würde automatisch die auf den Strombezug angewie sene weiterverarbeitende Industrie zum Erliegen gelangen. — Eines der größten Wasserwerke des Reviers hat seit einiger Zeit nur noch einen Kohlcnvorrat für jeweils einige wenige Tage. Mit ihm kann eine Gewähr für die Aufrecht erhaltung des Betriebes nicht übernommen werden, da er bei Verkehrsstockungen oder bei Unruhen sehr schnell erschöpft sein würde. Abgesehen von den anderen Verbrauchern, führt das Wasserwerk etwa 80 Prozent seiner Wasserförderung dem Bergbau zu und versorgt mit ihr über 200 Schachtanlagen.. - - Eines der größten Elektrizitätswerke des Industnebe- zirkes bat im August nur etwa 50 Prozent der April-Kohlen- mcuge erhalten; aus den dem Elektrizitätswerk gehörenden Kraftwerken war zeitweise ein Kohlenbestand von nur einem oder zwei Tagen vorhanden. Die Licht- und Kraftversor- gung ist deshalb auf das äußerste gefährdet, so daß eine Strombeschrünkung, die vorläufig 20 Prozent beträgt, un vermeidlich mar. Im Vorstehenden sind nur einige wenige Fülle ange führt; sie sollen zeigen, daß wir äußerst schweren Zeilen in bezug auf die Kohlenoersorgung entgegengehen müssen, wenn jetzt schon die Belieferung der unmittelbar im Ruhr kohlenrevier gelegenen lebenswichtigen Betriebe derart viel zu wünschen übrig läßt. Die zu befürchtenden Schwierig keiten können nur dann vermieden werden, wenn eine bal dige erhebliche Steigerung der Förderung eintritt. Um Aeg mü Del s Original-Roman von Margarete Wolff-Meder. 6. Nachdruck verboten. Der große Parkettfußboden blinkte mit den beiden gold- aerabmten langen Pfeilerspiegeln um die Wette, das pfauen blaue Soka, die Sessel und Polslersiüble zeigten sich ohne schützende Bezüge, von der Decke berab leuchteten die zahlreichen Kerzen einer altiilbernen Krone und vereinigten ihren Lichi- schimmer mit dein einer hohen, schlanken Tanne, die am Kopf ende der ^peiietakel stand. Und wie jetzt, so hatte der Vater und der Onkel Faßbenger sich auch schon im vorigen Jahre gestritten, vielleicht auch schon in den Jahren vorher, der eine ein Feinschmecker, Weinkenner und Weinliebhaber, der seinem Glase Obstwein schweren Bordeaur hatte folgen lassen, goß seinen ganzen Spott über das .„Zeugs", das die ehr samen Aevkel — oder das unschuldige Strauchobst Hergaben, während der andere, ein überzeugter Temperenzler, ein lukulli schen Genüssen nicht untertäniger Mann, den alkoholfreien Trank verteidigte, wie er überdauot eine.Lebensweise ohne Wein, Bier, Kognak und Likör für die einzig richtige und vernüasiige hielt. ^:e wurden immer hitziger und streitsüchtiger, liehen wgar die Zigarren ausgehen, hatten kirschrote Köpfe und funkelnde Augen. Seine höchste Spitze erreichte jetzt der streit, als der eine die Temveienzler scheinheilig nannte: denn insgeheim, so meinte er, tränke jeder doch jein Glas 'Wein, sein Seide! Bier und iein Schnävschen. Eine solche Verdächtigung aber wies der andere mit aufgebrachten Worten zurück, nannte sie eine Be leidigung und beleidigte dann selbst, indem er die Weinlrmker alle ohne Ausnahme kür bedauernswerte, kurzsichtige, launische Menicken ausgab. Da kam nun Leberecht Wiedenkamv nicht zu den Gedanken, Len Empfindungen hin, die sich ihm durch die in ihm ange- sponnene Trimmung hatten mitkeilen wölken: die allen Herren rissen ihn gründlich daraus heraus. Ziaur auflachend klopfke er seinem Baier aus die Schulter. „Aber Papa, wie kann man nur io in Hitze aeraren." „Ta, mein Tohn, ja, ja. Schenk deinem Onkel Hahbcnger noch nachträglich zum Weihnachtskest einen Torhlet-Apparak." „Scht . . . Sckt . . . Ferdinand . . ." Frau Tina winkte ihrem Manne beschwichtigend zu. Professor Fahoenger zuckte nur verächtlich die Schultern. Ta Leberecht Wiedenkamv der letzte Ausfall des Vaters nun doch zu stark war, wandte er sich mit der Frage nach dem Stande der Antialkobolbewegung an seinen Onkel, womit er den alten Herrn sogleich begütigte. Der nabm seine Brille ab. putzte sie gründlich mit einem wildledernen Läppchen, das er zu diwem Zwecke in einem kleine::, silbernen Schächtelchen stets bei sich trug, worauf er dann, naL dem er die Brille wieder aufgesetzt halte, mit eben derselben Gründlichkeit von der Antialloholbewegung zu ivrecksn an'ing. „Na, na. Onkel." Lederecht Wiedenkamv verbuchte, ibn: ins Wort zu fallen, uni nun auch ihrerseits etwas dazu zu sage!:, etwas Entgegengesetztes, aber der alte Herr lieh sich nicht unter brechen, sondern ging jetzt dazu über, nach dein Worte der Bibel, daß die Sunde der Väier an den Kindern beimgen.cht werde, den Altobolismus der Altooröeren als die Wurzel Les Uebels der beuiigen Degeneration vieler Familien zu beleuchten. „Hm, Ta," machte Leberech: Wiedenkamv, der wieder oer juchte, leine bescheidene Meinung zu äußern, jedoch adermals oergeblich. „Hier in der <-:aöl", fuhr Professor Faszoenger foK, „gibt es auch genug derartige Familien." Er nannte etliche Namen. „Und was", fragte er jetzt lebhaft, „ia's mit Len Ollmanns?" „Na, Onkel. Fräulein Tilmann s-eöt aber dormans nicht degeneriert aus." nackend Novit; Le'oerech: des alten Herrn Arm. „Nein, wahrhaftig nicht, die weiß sich bloß nicht vor Ueber- N'.ut zu lasten", pflichtete Ferdinand Wiedenkamv bei. Er froh lockte, in Leberecht einen. Bundesgenossen gegen den Schwager zu bekommen. „Latz das doch", bat Frau Tina. „Du, Mania," fuhr Leberecht jetzt interessiert auf. „Wie war das doch mit den: Avotöeter. Hat er sich nicht selbst um die Ecke gebracht?" Frau Tina nickte. Es herrschte einen Augenblick tie^e Stille, dann erzählte sie, der Apotheker batte mit einer Frau uner laubte Beziehungen anzuknüosen verbuch!, beickwören könne es ;war niemand, .etwa; sei aber jedenfalls daran oewesen: denn Ollmann bade kurz vor seinem Tode einen he'ligen Auftritt mit deren Gatten gehabt. „Hin. ja. Tch dachte es mir schon", sagte Leberecht und fuhr sich mit der Hand über den dionden Schnurrbart. „Wieior Was ist? . . . Kennst du denn Fräulein Oll mann?" 'Nun war es Fra.i Tina, die sehr lebhaft wurde. „Tie stieg heute hinter Köslin zu uns ins Kupee. der junge Hindenberg stellte sie mir vor." entgegnete ec zerstreut. Frau Tina sagte nichts, sah aber ihren Sohn scharf an, doch Ferdinand Wiedenkamp nahm die Zigarre aus dem Munde, um zu berichten, daß Trmingard Ollmann nichts weiter täte, als radeln, rauchen, Tennis svielen und auf die Tagd geben. „Hm. . . sind das Verbrechen?" fragte Leberecht kvöttifch. Proienor Fakbenger schüttelte den Kops. „Das nickt, mein Sohn. Es scheint aber, nach allem, was man hört, auch m dieser Trmingard das unruhige Blut, das fahrige Oilmanniche Wesen zu sein. Davon . . . von diesem unruhigen Blut, und datz, von einem Friedrich Ollmann an abwärts, alle Ollmanns Len Humoen zu schwingen verstanden, steht schon in der Ttadt- chronik. Und jetzt wies der gelehrte Herr allerlei valhologifche Züge bei den Ollmanns unwiderleglich nach. „Tann baut doch gleich Narrenbäwer für die halbe Mensch heit!" rief Leberecht in die nicht endenwollenden Ausemander- setzungen seines Onkels hinein. Er warf den Netz seiner Zigarre in den Aschbecher, um nun aus dem SeiicI cmvorzuiorinaen. Und während er niit erregten kurzen Schritten im Zim mer auf und ab ging, wrack er in benigner Weise über die klugen Zeitgenossen, er sagte superklugen, — welche immer und immer wieder die Tcgeneration beim 'Wickel hätten, überall Pathologiickes sähen, beim größten Künstler, beim rasunier- tesien Verbrecher, ja beim blühendsten MenschenUnde. Te tanger ec sprach, desto zorniger wurde er: denn durch den flimmernden Keczenglan; der hoben^Weihnachtstaune sah er das Bild von: Nackmittag, das weitze Schnee'eld. den weilen, blaugrauen Himmel mit der halbrunden Tonnenicheibs und davor, ganz groß, wie die Beherrscherin dieser Schönheit, Freiheit und Herbheit, Trmingard Ollmann? kräftige Gestalt. „Tu meinst doch", sagte er jetzt und blieb einen Augen blick vor keinen Onkel stehen, „auch Fräuiein Tilmann habe etwas Pathologisches an sich. Aur mich hat sie den eutaroen- aejetzien Eindruck beroorgerumn. 'Als ste beute so vor Ler Kupee- tür stand, erschien sie mir wie die Personifikation der Geinnd- heit, der trifchfrohen^Lebenskrast. Ailes, was Thr da von ihrer Unrule sagt, diele Svortiiedereien, sind doch nur Be'ätigungs- trieb. Tick finde da wahrhaftig nichts Abnormes. Tä-wachliches, Pathologisches." Er lachte ivöltiich auf, doch nun bist er sich auf die Lippen und verschaukle alles das, w is er noch in seinem Zorn hatte äußern wollen; sein Blick hatte in den 'Alinen der Eltern soviel Staunen und Besorgnis erkannt, daß ibn das zur Besinnung brachte. Zum Tausend ja. was ging es ibn denn an, wenn man dieses Fräulein Ollmann kür pathologisch oder sonst was hielt. Sie selbst kehrt sich ja offenbar nicht an. solche pessimistische Theorien." , v (Fortsetzung folgt.). ;; , ' . A *- W«i langsam« Fa! Tat fuhr mo furt a. M. i schnellste Zur Köln 11 St: heutigen Verl rung der Ges Kohlen. Für gesucht gute t heit der Kol Dann beanspi stärker. Auch lst nicht meh ihn im ehemc eine kürzere nicht eingehal auf andere . Interesse der pünktlich eins« plan, wie ich kann. * In, fesselnde Dra tige Szenerii es die Besuch spiel „Ein g seiner Seite *- Ni' Der sächsisch „Dresdner 4 onwalt einen datz bei Stra sührung die s und die weit würden, ecw> zuschlagen, u ersparen. *— Des öffentlichen < Verordnung an. Dis De, sämtlicher B und Süddeul Brauereien l rinzubcaucn. nachgelassen, hob, viele 2 stehen. Es Notlage der nicht die M würzegehalt Branntweink: sich ausvreite *- Um -verlässiger Q bei der Rei: dieser ans i Kartoffelpreis *— Die Halle» — so in dis Erschei Lcrgerschen S: der Länder z organisation < heule, obwoh Steuerhoheit haben diese n kommenden 6 lässiger Seite kaum ein Eir men zu erwa! ordentlich uno weises. Noch reilweise nicht Hölter auszat Fall vor De, erhalten. Inj gen, den Ge Es ist klar, d gemacht werde g MAst einer Vestellur wird abgcseh derartigen Leb Ein Posten S werden. — § Sammlung d ausgesührt we den hiesigen H beschädigten l Eine Bersicher bei der Behör! Einführung vc solk L-.-m 'Scim Wa'ZnabiicOr: Wene. -- De, sorgung der L Ler Landwirte gen 3000 Zenk noch 2000 Zen sehr scharmn K unkcrzrgcn unk iain von Kari! — Auf Anreg ein aas 4 Hen LApziq. JA Lclc uv bei Le: und Möbelfabrik dec Firma, datz gegangen sei, L Hagem"? möge L'fixere öcauxe: Meldung ooltzlä nichts i.n 'Wege, sich die Beau'lr überzeugt hatten, -»ME»«.' S'»»I'E
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