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Beilage des „WeMn-CMerger Tageblatt" Nr. 152. Sonnabend, den 3. Juli 1920. 70- Jahrg. Deutsches Reich. Dresden. (Der vielbeschäftigte Mrnijterpräjioenl ) Tie Nrtn.>ndigkcit Sparsamkeit auch in der Stuatsver- »vaktung zu üben, hat dazu geführt, daß schon wieder holt an zustü^iger Stelle die Anregung gegeben w-coen ist, die Zahl der Ministerien in Sachsen, die jetzt 7 beträgt, durch Zusammenlegung zu vermindern. Diese Anregung wurde auch in der Donnerstag-Sitzung dec Haus-) clw^s, Pulses A der Bollskammer bei der Be ratung des Litels Genmtministeriums wieder ausg- - uommen, uv-ei oer Verschlag gemacht wuroe, dar der Ministerpräsioeu'. noch ?jn Ressort-Ministerium mit über- i.ehmen möchte. Ter anwesende Regiernngsver^ceter siihrte aber aus, daß der Ministerpräsident heute g.mz andere Aufg «>en zu erfüllen ho.be, als es früher ter Fall gewesen sei, an- das ihm deshalb die nötig? Zeit fehle, nach d. G schäfte eines Ministeriums neb-'nhrr zu führen. SZ. (Lin A eil des sächsischen MinisterpräsGeuien an die Ober ^.d.'.a r. ' Oberschlesische Zeitungen veröffent lichen folgenden Apelt des sächsischen Mknisterpräsioenken Buck: „In Laersch. ,ien liegen Quellen der Wirtschaft- :^r n 'traft Teutt^lands- Diese Kraft soll beitragen zur Gesundung . .'s .. aftgeprüften deutschen Kolkes, dos I ch unrer Schmerzen oer Geburtswehen einer neuen Zeit hindurch.arbe.t''n will und wird und trotz allen Leides oie L-i.-.-lng auf eine Aera des Friedens und Wablergetzeus nicht ^lert. Mögen unsere Volksge nossen in OberschiZien, Lie mit uns gemeinsames Lein gkt.ogen in Zulunst auch Anteil nehmen an den. Seg nungen gemeinsamer Arbeiü in dem sozialen und demo kratischen LGare Deutschland!' — (übersä, len autonom?, Tie Basler L-chrichkcn erfahren aus P-ris. La> in Spa auch oie Fro^c von überschlesien tehrndelt wcrcen soll. Tie deutsche Ne gierung juilügt ror. auS Oberschlesien eine autonome Republik machen und betont die Unmöglichkeit einer B-ueer u-rZPuunz D-ntschlands ohne die oberschlrjische Kohle. Etigluus und Jtalirn sollen oem oeutsch°n Plan gewogen sen.; auch Ar-.-nkreich weroe ihn irn eigenen Jtttere'fo zustimmen müssen. — Tie Meldung kommt, Uno besoi.. crs betont sei, aus Paris und mud noch nachg.vrüf: werden. - (hn thülstingen über den Grenzschmuggel.. Der Leiter oes L !. . spolizeiamtes Ministerialdirektor Dr. F lck-Bortln sprach in einer Versammlung oer Pvli'ei- beamlen in T.:->burg, über oie Aufgabe oer Polizei bei der Sicherstellung oer Volksversorgung. Er führte aus, Lab oer Wirtschaftsplan während oer Kriegs- Lcit zu einem grZ-n Teile nur auf dem Papier ge stand n hab: Zs Beruhignngsmittel für oas Kolk. der holländischen G-.nze habe ein Schmuggel in einem Lisper noch .'.ich: erreichten Umfange eingesetzt Ge waltige Schiebungen seien mit Wissen der preußischen und süooeurschen Regierung erst wieder in jüngster Zeit vor'enomrmn, worden. An der hollänoischen Grenze wtzr den Transporte von 16 Personen unter Bedeckung von Banden mit Karabinern und Handgranaten iow'e Pa tromllen t ci über 40 Radiahre.n über die Grenze ge bracht. Lie dortigen samten seien überzeugt, dih ihnen in Berlin entgegengearbeitet weroe nnd ton Beschwerden gar nicht mehr gehört würden. Aus Nah und Fer«. Lichtenstein-Callnberg, 3 Fili *— Bortragsfolge z«r Platzmafik (Altmarkt) l. Deutschlands Helden, Marsch, Lüdecke. 2. Ouvertüre z. Oper „Wenn ich König wär", Adam. 8. Blumen- lied, Lange. 4 Mein Traum, Walzer, Waldteufel. 5. Rosenfee, Mazurka Caprice, Delwitz. 6 National- Marsch, Herrmann. *— Steuerabzug für Lehrlinge. Das Landes finanzamt hat Anweisung an die Finanzämter gehen lassen, daß die den Lehrlingen gewährte Vergütung (oder Taschengeld) als „Arbeitslohn" im Sinne der Bestimmungen über die vorläufige Erhebung der Ein kommensteuer durch Abzug vom Arbeitslohn anzusehen ist und daher wie auch etwa gewährte Natural- and Sachbezüge dem 10 prozentigen Abzug unterliegen. Der Abzug unterbleibt, solange der Arbeitnehmer das 14 Lebensjahr noch nicht vollendet hat — Sollte diese Entscheidung endgültig sein, so wäre allerdings zu be achten daß der Lehrmeister die an den Lehrling abge- führte Entschädigung an Kost nnd Logis von seinem eigenen Einkommen abztehen muß, da sonst die Ent schädigung doppelt versteuert würde. Dresden. (Waffensunde.) In einem Hause der Hindenburgstraße in Dresden machte sich ein bei einer Dame einziehender Student verdächtig dadurch, daß er sehr viel und schweres Gepäck mitbrachte, selten zu Haus war und eines Tages zwei Freunde dort unter- bringen wollte. Er unterließ auch die Anmeldung bei der Polizei, diese fand bei einer Untersuchüng der Schränke und Kästen ein großes und zwei kleine Ma schinengewehre, sowie zwei geladene Revolver und eine Leuchtpistole. Die Waffen wurden nach dem Polizei präsidium gebracht. Nähere Aufklärung wird erst mög lich sein, wenn die Verhaftung des Studenten erfolgt ist. Schöafel« (Ueberfahren.) Vom Zuge ist kurz vor dem Bahnhof Schönbach der fünfjährige Enkel des Stellmachers Thomas überfahren worden Schwer verstümmelt wurde er vom Zugpersonal unter den Rä dern heroorgeholt. Kucz darauf starb das Kind. Falkeastel». (Begnadigung.) Der Reichspräsi dent hat in den bei den Hölzkämpfen im Vogtland gefällten 17 Kriegsgerichtsurte'ilen die Begnadigung ausgesprochen. Chemnitz. (Arbeiterrätekonferenz.) Die Zentrale der Bezirksardeiterräte Sachsens hat für den 5. Juli eine Konferenz aller sächsischen Arbeiterräte nach Chem nitz kinberufen, um über das Weiterbestehen zu beraten. Wie berichtet, hat die Regierung die Auslösung der Räte angeordnet. Hürteasdarf. (Lin Blitzschlag) traf bei dem Ge witter am Montag das Schubertsche Haus und zündele. Die Bewohner vermochten nur sich selbst zu retten. Alle Habe verbrannte. Waldenburg. (Auf die Straße herabgestürzt) ist aus dem 1. Stock eines Hauses der Wagnergaffe der 4 jährige Knabe Dittrich, der zum Fenster herausgesehen hatte. Der Knabe hat außer Hautabschürfungen eine Gehirnerschütterung daoongetragen Es ist derselbe, der im vorigen Jahre die hohe Mauer am Eichberg abgeftürzt war und auch damals glimpflich daoonkam.