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Haft sich zur Durch« »rderung gegebene». > auf gewerkschaft- gruppe Sachsen de« lelch«-, Staat«, und sen find, ocrstcher« den Umstand, daß tgten Bürgermeister bereit« Einspruch Schrader zum Ee- vislonlek u 8. Mai 19-0 erfol»,- deutkcheir Postoer. ßrenändcrungcn iM Für! Bnefs-nsungcn prg, dem Memelge- E-n «den an Polen ton die neue»! Ge- erkehrs. Nach dem wev für Briefe bis weiteren 20 Gramm PostGctcn auf 40 be'i and Geschäfts-- innten Ländern un. 90 Pf§. für je 50 )o>>vproöci; auf 80 ?r neuen Pengebüh- Br-efsendunoen des mhrensäüe citliält, -reise von 10 Pfg. äiae PMc'.'.dangen* : Pakete an> Post- rhöhungen erteilen cf hinscw^-'cu. das, igs ausero ^ .-nttich ndt treraen, soc>rß eisten müssen Um >l ale^ M e a 9 cß wie- Versendcr die An- Äuf.aadevestan>tm- dxr Brielsendungen achten nnd unge- ülbsender, soicrn er IN der Fr-inebükr . h. ohne p-uneus- Rül^-wolk inz mög» üägabe nur ersol- Ausgapcpostonstalk sendnna den Auf- rd datier dringend üüren o.-nan ver- i nach dem Aus« r-rre^.at haben. Er betonte, daß eS sich dabei nicht um die besondere katastrophale Not --nss ein. zelneil Gewerbes handelt, deren Auswirkung nicht ge- ändert oder gemildert wird, wenn eine kleine Anzahl von Betrieoen noch Wiederstandskraft aufbringt, sondern um aU die Folgen, die der Zusammenbruch der deut schen Presse füy die Oefsentlichkeit und die Volksgesamt, zeit unalwenobar nach sich ziehen muß. Tr Fader machte erschreckende Einzelangaben iiber die durch die schwere Wirtschaftliche Ueberlastung bereits eingetret.men inne ren Veränderungen in' der Wirtschaft der oeutichen Zei tungen, und wie die Leistungen der Presse unt-r anderem! auf dem Gebiete des Auslandsnachrichtendienstes und der unschätzbar wichtigen politischen Einwirkung auf das Aus land dadurch geschädigt und schließlich verwchtect wer- den. Ta-'- Situationsbild ist in allen seinen Einzelheiten derartig trostlos, daß die Herausgeber der deutschen Presse sich veranlaßt sehen, im einzelnen noch über Rettungs aktionen zu beraten/ aber auch zu oer oei der weiteren Entwicklung in bedrohliche Nähe rückenden Stillegung den Jeitungsbetriebe jStellung ru nehmen. T^e Katastrophengefahr verschärft sich zusehends durch das ungehemmte! und ungeheuerliche Ansteigen der Papier- und Materialpreise und durch neue Lohn- und GehaOsf.rderungen. Tie Herausgeber der droschen Zei tungen sind sich ihrer besonderen Pflichten gegen die Volksgesamrheit durchaus bewußt, aber jede Einsicht und jeder Ovfcrwille finden ihre natürlichen Greinen in wirt schaftlichen Umwälzungen. Bemerkenswert erscheint zur Beurteilung der Lage ferner, daß bereits große und mittlere Trnckere'betriebe ftillgelegt werden mußten und auch große Zeitungen Ein schränkungen bio zur Hälfte des Personals vornehmen mußten. Zn der ncncrdingZ der Presse zugedachten ganz nn- gehcnerlicken .Hinausschraubung der Papjerprejse sprachen sich alle Redner in der Versammlung in dem Sinne au?, daß hier nur ein Entweder — Oder übrig - leibe: Ent weder dürfe der Papierpreie- die Grenze de-? im äußer sten Falle noch Möglichen nicht überschreiten oder die Zeitungen müssen ihr Erscheinen cinstellen. T.e Presse muß selbst die Bevölkerung über diese Laa-', nnd wie sie herbeiaefübrt wurdet aufklärcn, damit a»ch die Par teien im bevorstehenden Wahlkampf Och dar.uf cincjch- tcn, wa? die Presse tun kann und wa-? nickt, nno wie man in unbegreiflicher Kurzsichtigkeit e? an maßgeben den Stellei: fertiggebracht hat, das Feld nie die Wahlen für diejenige Presse vorzubereiten, die -war auch die zwanzig'achen Papiervrejse nicht bezahlen, die ebenso wenig die anderen Lasten au-? eigenem trage-! kann, aber in dem internationalen Radikalfsmu? HUisguellen findet. Tie Parteien, auch die der Regicrungc-koalgiou, wer den diese Situation vielleicht erst begreifen wenn der Pavierprcis ans der höchsten Höhe der WZskü'' angclangt ist, nnd die Presse, ans die Man im Wahlkampf rechnete, am Lumen liegt. Eine Entschließung, die u. a. die Regierung um eine schleunige Hi!s-?atiion bittet, wurde angenommen. M Hk« Regierung mlnn t de? Vereins Mittwoch den 5. weil oer Vorstand werdenden Lage für oring-nd not- iobcrt Faber, gab chwierigteucn und elitiicbcr Art, die urschen Leitungen der" nur das eine, rmseliq--- Los mit ch!" - uen schimmelnden Gerd, laß mich, lächelnd an feine „iva? auch kont erst, wa? all das achte, welcher 'Ge- SibpkH. die im- abtun zu können öte, kannst du mir zu dir war, daß , was Gut uns i glückliche? uno inen MoM'ni jhr d, „ich oank- ojr aar Taac früher ch vielleicht nicht deine bescheidene r zu t-Z-u; jetzr gefallen: Hessen- ? Testow-nt des zum Erben ein, eine alte Schicks mmerzi-nrat hat u sie bei Heller »ören H-ksenstein L flicht teil gesetzt, keilen oas unge- von Harro- Der- vorden ist." st geschäftsmäßig M..." Mibe bei MWeiMWt. 'Zn den letzten Tagen haben, wie schon kurz berichtet, erneute Besprechungen zwischen Bertceteru der Landwirt schaft, ,c? Handel? und der Reichsslellen üb.-r oie Frei gabe , er -lartosieluurZchait stattgeinuden. Nach laugen Eröruruugeu ivardc dem Plan zugesrimm!, eine Reichs reserve von etwa WO Millionen Zentner K wtoOeG zu fcharfen, welche au die Bevölte.ung den Städ e u>!v de'-' Zndunriezentreu verteilt iverdeii sollen. Tie Erfassung Der Kartoffeln soll dura, die Beauftragten des HaudeiS uno rcr landwirtschaftlichen Genossenschaften erfolgen, lieber die Höhe oer Preise, welche oem Erzeuger bezahlt werden sollen, scl weben „och Verhandlungen. Atts den Grundpreis von MaA pro Zentner wird eine Prämie "on Mari vorgescl lugen und eine Provision vmi >,'»> Marl für den Kaitvtselhandel, so daß sich also oer Zent ner Kartoffeln ausschließlich der Trauspo'ispeien auf :N,',0 Mark stellen dürste, ä "c Landwirt" Ellen sür d'c Betöroerung nur Frachtbriefe benntz-u dürfen, ivelche von Vertrauensleuten des Handels abgestemp lt werden. Dadurch wäre die Konkurrenz dxr einzelnen Staotgc- m.eindcn, w-lcke aas die Preisbildung im Kanon,-lhan- vel stark eingeuoirkt Hal, ausgesa.ultet. Fenier will der Handel ausreichende Girantien für die Belieferung der Städte geben Tie Vertreter oes Teutschen! Städletages, des Reichsausschnfses der deutschen Lgndmir.sch aft und des Kartoffelbaiio.ls haben sich aus dieses Svftem on allen Punkten geeinigt. Tie Entscheidung des Reichsernäh- runasminü-r? ist noch nicht erfolgt, jedoch wird sich Sas Kabinett in seiner Sitzung am) 18. Mat mit diesen Fragen entsäheioeno beschäftigen. IS WM» riMileie». Tie Arbeiten für das in der Zeit vom 98. August bas S September 1920 in Ehemnin zur Abhaltung kom mende lö. sächsische Bundeskegeln schreßen rüstig vor wärts. Tie verschiedenen Ausschüsse haben alle Hände voll zu tun. um den an sie gestellten Ausgaben gerecht zu werden. Tas künstlerisch ausgeführte Wirboplokat ist soeben fcrtiggestellt und gelangt in diesen Tagen zum Versand. Eine großer Ausgabe fällt dem Pr-i-s- und Fi nanzausschuß zu. Besondere Sorgfalt wird oeu beiden Ehrendahncn zugewandt werden. Zur K-s^affung von Preisen auf diesen beiden Bahngattungen hat die Bun deskasse allein 5000 Mark beigetragen. HGr finden auch alle diejenigen Ehrengaben Verwendung, die von privater Seite gestiftet werden. Erfreulicherweise ,st dies schon jetzt 0er Fall, wertvolle und nützliche Gegenstände sind bereits gestiftet bezw. zur Anmeldung gebracht. U. a. haben gemeldet: Die beiden Chemnitzer Keglerveröänoe «inen Hauptpreis von 1000 Mark, der TeuEche Kegler- verband einen solchen^ von 500 Mark, Verband Zwickau 400 Mark, Verband Leipzig 300 Mark. Verband Dres den 300 Mark, Klub Essigntann-Chemnitz 3M Mark, «ev- band OelSnitz 200 Mark, Klub ,Fätitia"-Ch?mnitz goy Mark usw. Tie bei früheren! Festen fehlende, jetzt erstmalig ge schaffene Aluminiumbahn dürfte bei den Teilnehmern eine besondere Zugkraft ausüben, sind doch die in die- sem Industriezweig hergestellten Gegenstände so vielsei tiger Art, daß jeder Gewinner eines derartig?« nütz lichen Gegenstandes gewiß voll befriedigt sein wird. Aber auch alle anderen Bahnen werden gleichfalls mi* guten und wertvollen Gegenständen ausgestattet werden; nicht mindere Sorgfalt wird den Geldbahnen zuteil. Ein har ter Kampf wird auf den Meisterschaftsbahnen entbrennen, wo neben dem materiellen Gewinn noch df? ehrenvolle Würde eines „MeisterschaftskeglerK von Sachsen" winkt. Tie Ausstattung des Gabentempels, der innerh-lb des Keglerheims seine Aufstellung findet und dadurch auch vor Wtttcrungseinflnssen geschützt ist, wird gewjß eine so vollkommene sein, wie dies bei früheren Kesten der Fall war. Tie sonstigen sich nötig machenoeu Reno vier ungsarbeiten, welche hauptsächlich in Dahnverbesse- rungen bestehen, werden ebenfalls demnächst in Angriff genommen. Aus Nah und Fer«. H Lichtensteiu-Callnberg- 10 Mai * - Nehmt Einsicht in die Wählerliste»! Gestern begann die Auslegungssrist der Wählerlisten für die Reichetagswahl. ES ist unbedingt erforderlich, daß jeder einzelne Einsicht in die Liste nimmt, damit er am Wahltage wählen kann. * — Reichswehr, deren Tätigkeit in Südwest- Sachsen beendet ist. zog gestern in größeren Trupps durch Lichtenstein. Eine Abteilung nahm hier Quartier, ihr Weitermarsch erfolgte heute früh * — Der Musikverei» Apollo, konnte bereits am 19. Februar 1919 aus ein 25 jähriges Bestehen zu rückblicken. Infolge der Ungunst der Verhältnisse ver schob er damals eine Festlichkeit, nun aber begeht er sein Jubiläum in diesen Tagen und zwar am Himmel- fahrtstag durch einen Bezirkskommer« im Kcystall- palast, zu dem 15. Bruderoereine ihr Erscheinen zuge- sagt haben, und durch die eigentliche Feier (Konzert und Ball rc.) am Sonnabend, den 15. Mai, tm gleichen Lokale — Lied hoch! * - Die Prämie der beendeten 176. Säch- fische» Landealotterie im Betrage von 300000 Mk. fiel der Nr 73437 (Lotterieeinnahine von Busch L Co. in Dresden) zu, die mit einem 10000 Mark-Gewinn gezogen wurde. * — Der Deutsche demokrattsche Kreisvartei- tag de« 33 Wahlkreise« hat am 8 Mai in Zwickau seine Kondidatenliste aufgestellt Die vollständige Liste lautet: 1. Landger.-Dtr. Alfred Brodaus, Chemnitz, 2. Kfm, O-c Günther, Plauen, 3. Landwirt Schauer, Arnoldsgrün, 4. Malermstr. Jähnig, Mittweida, 5, Obertelegr.-Sekr. Britz. Zwickau, 6. Frau Klara Crü well, Annaberg, 7. Ing. Rob. Popp, Aue, 8 Gewerk vereinssekr. Aug. Herold, Plauen, 9. Ooerbürgermstr. Holz, Zwickau, 10. Geschäftsführer d. deutschen Bauern bundes Otto Lische, Schöneck, 11. Fabrtkbes. I. Bah ner, Oberlungwitz, 12. Sem -Ober!. Pros. Freitag, FrankmGrg. Ehrmnih. (Tödlicher Unfall'. Im Grundstück Körkwrplatz 3 fiel das fünfjährige Mädchen Susanne Schwabach die nach dem Waschhaus führende Treppe hinunter. Das bedauernswerte Kind erlitt eine Gehirn erschütterung, an deren Folgen es starb. Dresden. (Ein aufregender Vorfall) ereignete sich in diesen Tagen auf der Elbe. Eine Dame im Trauer und ein junger Mann kamen, von einem Gendarmen verfolgt, von der Vogelwiese her zur Elbe gelaufen, bemächtigten sich eines dortliegenden Kahnes und ver suchten darin das andere User zu erreichen. Als sie auf Zuruf des GendarmS nicht hielten, schoß dieser, kurz entschlossen, mit seinem Revolver nach ihnen. Zu Tode getroffen, stürzte der junge Mann rücklings aus dem Doot und verschwand In den Fluten. Der an scheinend leblose Körper wurde stromabwärts getrieben und später von einigen Leuten am Ufer geborgen. Wie wir erfahren, handelte eS sich hier um eine Aufnahme einer hiesigen Filmgesellschaft. Gespielt wurde die Szene von den Mitgliedern des Schauspielhauses Carl Iaedicke und Frau Charlotte Lier. Hohe»ftei»-Er. (Schwindler.) Eine hiesige arme, Wiesenstraße 11 wohnhafte Frau, deren Mann krank ist, ist einein Schwindler in die Hände gesallen. Die Frau hatte einer hiesigen Firma Ware geliesert und sich nach Empsangnahme des Lohnes im Kunzegätzchen aus die Bank gesetzt. Dort trat ein junger Mann anf sie zu und forderte unter dem Borgeben, er sei beim Arbettcrrat angestellt, was er durch eine kleine ge stempelte Pappkarte glaubhast machte, das Arbeitsbuch von ihr, da er die Löhne kontrollieren müsse. Er sagte, ste habe 9 Mark zu wenig erhalten und er werde da« übrige Geld nvch holen, wozu sie ihm Lohn. Buch und Acbeitslosennachweis geben müsse. Die Frau tat dies auch, worauf der Unbekannte verschwand, ohne wieder zukommen. - Johanngeor-ensiadl. (Tie EinrichtuVZ der Km- derkttche des holländischen Roten Kreuzes) hat bereits 2'B Kinaer 10 Wochen lang mit ausreichender vorzüg licher Nahrung versorgt, wofür über 24 000 Mack auf gewendet wurden; dies Speisung einer zweiten Abteilung in gleicher Tauer hat begonnen, der sich noch eine dritte Abteilung anschließen wird. Außerdem sind noch an Kin der und ältere Leute mehrere tausend Stuck Wäsche ver teilt worcen. Mittweida. (Von der Festnahme eines Höhlenbe- tvohners) weiß die hiesige Gendarmerie zu berichten. Ein achtzehnjähriger Gelegenheitsarbeiter von hier, der LV,' Jahr Gefängnis zc- verbüßen hat und in Chemnitz eaH- Küchen war, „bewohnte" seit Anfang! März einen ver fallenen Stollen im benachbarten Schönborn am finß« eines steilen Abhanges, der nur schwer zu erreichen unk. dem Auge kaum sichtbar ist, unrso mehr, da der Eiogio- dvm Wasser der Zschopau umspült wird — Danz nnd gar ein Nest «ach Art der Räuberromantlk. Der licht scheue Geselle hatte sich hier äußerst wohnlich eins«- richtet. Für die Wärme sorgte ein eiserner Of-n mit Rauchfang. Seinen Lebensunterhalts bestritt der Bursche vom Rauben und Plündern; es werden ihm zahlreiche Cinbruchsdrebstähle in der Umgebung zur Last gele-r. Ein Wagen voll, Diebesgut wurde bei der Rä'mmng Ker Höhle zutage gefördert. Selferltz. (Ein Einbruchsdiebstahl) wurde 1» der Nacht zum Donnerstag bei der Firma Kurz L Eo. veriibt und dabet 100 Kilo sKunstseide, die in 23 Paketen verpackt war, gestohlen worden. Die Eis brecher find jedenfalls dnrch die Abortfenfter eingestiegen und dann nach dem Zwirnersaal, wo die Ware lag, oorgedrungen. Sie sind mit ihrer Beute mutmaßlich in dec Richtung nach Höckendorf geflüchtet; jdenn der am nächsten Tage herangezogene Polizeihund hat ihre Spur auf der Glauchauer Straße verloren. — In zwischen sind in Müllers Holz 4 uud in benachbarte» Kornfeldern 5, also insgesammt 9 der gestohlenen Seiden- paket« aufgefnnden worden. Da man mit der Mög lichkeit rechnet, daß noch weitere Pakete in den Feldern liegen, so wird eine nochmalige Durchsuchung derselb« stattfinden. Die bestohlene Firma hat 1000 Mark Be lohnung auf die Ermittelung der Seide bezw. der Täter ausgesetzt. Zwlcka«. (Der Militärbefehlshaber der Kreis-. Hauptmannschaft Zwickau), General Senfft o. Pilsach, ließ durch die Polizeibehörde bekanntgeden, daß die Waffenablieferung nicht der Anzahl der am 14. und 15. März in der Kaserne an die Arbeiterschaft verteilten Waffen entspreche, und daß daher die Reichswehr in die Stadt einrücken und die Waffenabgabe mit allen zu Gebote stehenden Mitteln erzwingen müßte, wenn die Abgabe nicht bis zum 9. Mai nachmittags la be friedigender Weise erfolgt sei. Aus den Nachbarländern Erfurt. (Unterschlagungen.) Vor einigen Tagen kam man ani dem städtischen Leben-?mittelamt einer Untere sciiaanng von Lebensmittelkarten ans sie Spur. Bis -uw l April stimmten die Kartenbestände immer. Erst seit dieser Zeit verstanden cs drei Angestellte des Le« bensmittclamtes, die sehr; sch.irsc Kontrolle zu umgehen. E-? fehlten Karten sür einige Zentner Zucker uud Mr 2-9 Zentner Brot. Sobald die Unters-Bleise bekannt wurden, griff der Magistrat sofort energisch dw'ch vno ließ die unreolichcn. -Angestellten verhaften. Es sind dies der Vorsteher der Karcothek. Knauff uno seine beiden Mitarbeiter Kräuter nnd Pabst. Sfe halten die Marken in Verwahrung, die zum Ejnzähleu in die Hanshaläuuss- vciüe! bestimmt waren., Knaurf war in lHciZsinnige Ge- fcUjchast geraten und so auf die abschüssige Bahn SV- tommeü. SekWsW. Leipzig. (Ter Kjlianprozeßl vor dem ReiBsgcrichtZ Tas R« icksgericbt verwars die Revision des Scl-cistlei- tecs des „HaUeicben Voltsblattes" Otto KiTan, des ehe m-aUgen Vorsitzenden des Arbeiter- und Soloatenrates in Halle, der vom Landgericht Halle am 10 November 19l9 wesen Nötigung des Magistrats zu einer Amts handlung, ferner wegen Bildung bewafsneier Honfen mW nnlefucner Verhaftung zweier) Personen im März 1919, sowie wegen Verbreitung eines von ihm inttv-rfaßten Flugblattes, durch das die Arbeiterklasse zu Gewalttätig keiten gegen die Regierungstrnppen und dos Bürger tum ausgereizt wurden," Hu drei "Jahren G.'fängms ver urteilt wordeu Ivar. Vermischtes. -f- Die teare Ehe. Aus Wien schreibt man: Eine originelle Scheidungsklage, deren Verhandlung de» Einfluß der unerschwinglichen Kleiderpreise auf die Ehe zeigte, beschäftigte das hiesige Zivillandesgericht. Der praktische Arzt Dr. Josef H. klagte gegen seine Gattin auf Scheidung mit der Begründung, diese habe sich geweigert, seine Kleider und Wäsche auszubefler» und ihn darauf aufmerksam zu machen, daß seine Schuhe zur Reparatur zu geben waren. Die Wohnung sei mangelhaft gereinigt worden, im Ordinationszimmer habe fingerdick der Staub gelegen, in der Küche hätte es Schwaden und Affeln, in den Zimmern Wanze» gegeben. Die Beklagte gab an, die Kleider und die Wäsche ihres Gatten stammten aus der Vorkriegszeit, die Kleider seien sechs, die Wäsche mehr als acht Jahre alt. Sie habe Kleider und Wäsche wiederholt ausge- beffert, allein die Kleiderstoffe seien durch den lang jährigen Gebrauch derart zermürbt gewesen, daß fi^ wenn sie sie ausbesserte, auf der anderen Seite oder gleich daneben schadhaft wurden. Ais sie daher eine« Tages einen Anzug einem Schneider gab, sei ihr Mana über die Schneiderrechnung empört gewesen und habe ihr eine Szene gemacht. Seither habe sie es unterlasse», ein Kleidungsstück zur Reparatur zu geben. Dasselbe sei bezüglich der Wäsche der Fall gewesen Sie hab^ ihr möglichste« getan, aber Kleiderstoffe uud Wäsche, die jedesmal neben der Ausbesserung auselnandergeher^ seien sür die häusliche Behandlung ungeeignet. Dtt Reparaturpreise der Schneider seien aber, und da« sei nicht ihre Schuld, sehr bedeutend. Richter: „Gewiß. Wlr wissen ja alle, daß beispielsweise das Wend« «ine« Anzuge« aus der Vorkriegszeit ein Mehrfach« seines Anschaffungspreises kostet.- — Beklagte: „Ich. hab« eine Hose und ein Hemd meines Maune» herge bracht, damit der Gerichtshof sich überzeuge, ob eine Fra« dergleichen aus-ubeffern imstande ist.* <Ste mW «in mitg«brachte« Paket öffnen). — Richter: »Losie« Sür das. ich »erde diesen Aogeuschein nicht ooruehme^.