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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.04.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192004225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19200422
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19200422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-04
- Tag 1920-04-22
-
Monat
1920-04
-
Jahr
1920
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.04.1920
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male" und teilweise in sehr edizt? gestern zw» Ke Interpellation n und MakMetch« Begründung der tonte: „Wir sprs- »rk die wärmsten irrige GesetzeSvisr- runter befand sich und Fernspcerh- Reichsp'stministec echternna dxc Fi- n?) Die deutsch- irren; un'» Obec- ung solg?nde An- r^gierung hat in mdesversummlunz ; genommen. In t reinen Eid und omm.en Hai. TaS gtes F-rnhkeibea das; der Beamte 'keinkommrns per- ag dos förmlichen e der Tienstent- iung der Preußi- i deckt sich Mit der h der Hprr Reichs- r'scheä die BeaM- len kür ihr Ber- ir den Eintritt in ug au?ge'>>rochem n Borgängen ihre s Stre>krech: der Entente.) In Oppeln merkschaften, Justiz» in welcher über die de. Es wurde et« die Beratungen in Nen geben getrennt am Donnerstag, der Entente überreichen. >on 8 Tagen gestellt wird ein Ultimatum mH. Bei Ablehnung ik ein, dem sich auch rn. Die Forderungen r Ein- und Ausreise Aushebung tec Ber- eiheit, Die höhere« Heren Regierungsbe- vorwärts" ) älzer.) Die „Neue verbürgter Seite enen Städten der nach die franzö- Kommunalstellen ten seien mit der > sichergestelli wer- »igkeit, daß durch c versorgt werden diese Erkundi- iregel hin süc alle 5all eintreten, so lge von Unruhen ingen ausblieben. I-er ein Borzugs- tittel in Betracht, des Standes der der Lebensmitlel- Die französischen rührte sich nicht, esicht, sah er da. limmrrnd'il Man- Lodesickkicke übe» die schimm-rnve Zaubcrnmld laut et g7>vord-n, und sie herüber nach leiie: „Dar. ist iü du mild batest. Ich gleiche eine k dem Lelmn ab- Libhlle, und. ich deren " Wenn von Schuld : allein " rnd Ich werde sie Nacht auf Hessen» deine Treue." chen. sich zu scho- r. Sie nickte ihm f. Niemand van und Kaminen der lchte, hatten iveder lagen mit großen em unerblttlich^iH nannten Berliner daS Sonnenlicht. )urch oas einzige nd stellende HiM- rngardinen. Ter kel. nte Vorhänge ein ou o«r Decke zu« - »»» . Kontrollofst-ier« reiche» de« Pfälzer» somU vo» »eue« " da« Zuckeedrot »»d spiele» sich mied« ei»mal al« Netter 1» der Lebensmittelvot auf. Im Zusamme»ha»> mit de« Nachricht«« über da» Wiederauflebe» der separatistischen Bestrebung«« in d«r Pfalz stad dies« ganz verbürgten Nachrichten von großem Interesse. — (Die Polen) geben sich mit dem Raub der Pro vinz Posen nicht zufrieden. Unter allen möglichen Bor wänden suchen sie sich weitere« deutsche« Gebiet anzu eignen. So verlangen sie aeuerdtngd die Loatrennung von füns rein deutschen Ortschaften de« Kreise» Guhrau von Deutschland. Diese Forderung hat bet der dortigen Bevölkerung große Erregung heroorgerufen. Wir er halten hierzu folgende Meldung aus Guhrau: Die von den Polen erhobene Forderung der Abtretung weiterer Gebietsteile de» hiesigen Kreises zweck» Sicherung der auf Guhrauer Kretsgelände gelegenen Wasserwerke der Stadt Rawitsch hat bei der rein deutschen Bevölkerung der in Betracht kommenden Ortschaften Schwinaren. Heidchen, Königsfeld, Woidnlg nnd Bobile eine sehr starke Beunruhigung heroorgerufen. Die gesamte Be völkerung hat in Bersammluugen bereit« flammenden Protest erhoben gegen di« beabsichtigte erneute Berge- waltigung deutscher Interessen. Desgleichen sind alle zuständigen Reglerungsorgane ersucht worden, sich der Abtretung dieses Gebietes mit allen Mitteln zu wider setzen. AaS Nah und Fer». Lichtenftein-Callnberg, ?i April *— Da» 3»Lrafttrete» der «eue« Postge- Lühre«. Berliner Blättern zufolge tritt die neue Post gebührenordnung nach dem Beschlusse des Reichsrates und vorbehaltlich der Zustimmung der Nationalver sammlung am 1. Mai in Kraft. Die neuen Bestim mungen über Zettungstarife und die Telegraphen- und Fernsprechgebührenerhöhung sollen erst am l. Juni in Kraft treten. *— Der Ste«eradz«g vom Arbeitslohn. Da» SteuerabzugSversahren von Lohn und Gehalt bei der Einkommensteuer, für das als Termin der 15. März, dann der 15 Mat vorgesehen war, wird wahrsckeiniich erst am 15. September in Krast treten. Die Steuer- Karten für die einzelnen Betriebe sind bereits fertig, jedoch sind die sonstigen Dorbereitungsarbeiten noch im Gange. — Hierzu wird uns aus Dresden "geschrieben: Bekanntlich sollen die Steuern der Arbeitnehmer künftig k durch Lohnabzüge der Arbeitgeber dem Staate zuge- führt werden. Wie wir hören, weigern sich in ver- schiedenen Betrieben die Arbeiter, dieser Methode Erz bergers ihre Zustimmung zu geben. Sie erklärten, daß sie Steuern überhaupt nur dann zahlen würden, wenn eine Lohnerhöhung im Betrage der Steuer erfolge. Steuernzahlen sei Sache der reichen Leute. Dieser Stand punkt dürste natürlich vom Staate nicht geteilt werden. Aber es ist wahrscheinlich, daß neue Schwierigkeiten mit den Arbeitnehmern in Aussicht stehen. Der Optimist Erzberger hat, als er noch Reichsfinanzminister war, Befürchtungen der Arbeitgeber in dieser Richtung lächelnd abgewiesen. Da indessen in der letzten Zeit allein die Breise für Nahrungsmittel, insbesondere für Brot, Milch, Kunst. Honig, Marmelade auch für Kohlen und Holz, gewaltig gestiegen sind, so liegt es nahe, daß auf der andern Seite neue Lohn- und Gehaltserhöhungen unabwendbar sein werden, namentlich da die kommenden Steuern gegen früher enorm gestiegen sind. Die Schraube ohne Ende wird jedenfalls wieder um mehrere Windungen Weiler gedreht werden. *— A»»nahmez«fta»d betr. Das Gesamt- Ministerium hat die Lage im mittleren und südwestlichen Sachsen eingehend erörtert und über die weiter den Truppen zu stellenden Aufgaben solaende Richtlinien ausgestellt: 1. Im Gebiete von Falkenstein, Auerbach, Adorf, Oelsnitz möchten nicht zu schwache Truppenteile noch längere Zeit verbleiben, ebenso im Gebiet von Glauchau und Zwickau' bis volle Beruhigung einqetreten ist und diejenigen Waffen abgegeben sind, die sich in unkontrollierbaren Händen befinden. Gegen die Plünderer und Mitglieder der Hölz-Banden ist überall nachdrücklichst vorzugehen. 2. Im Gebiete von Chemnitz soll der Abbau der dort versammelten Truppen weiter fortgesetzt und auf erneuten Aufmarsch verzichtet werden, sofern, wie bis her, die öffentliche Ordnung in Chemnitz aufrechter- halten und somit die Verbindung mit den im Vogtlande siepende.li Truppen gesichert bleibt uns die Abgabe wider- rechtlich in Betin genommener Wanen auch dort ord» nuiige mäßig ersolqt- 3. Tie sogenannten Aktiansa n S - schüssc, VollzugorLte oder dergleichen lind nicht üteiall gleicherug zu bewerten-' Wo sie sich, w'e es in den weinen Orten der Fall ist, aus den organ liier ten Arbeiterparteien Zusammenleben, sollen die mili- tänschdn Kominandvstellen und der Regierung^kommis- lar oder dessen Beauftragter mit ihnen gütlich ve» handeln, um die Abgabe der Wassen durchz-nnbre». Tie abgegebenen Waffen find an behördliche stellen in ge sicherte Verwahrung zu bringen. Wo aber mOee dem Namen der Aktionsausschüsse usw. lediglich wilde Gründungen bestehen, die es nicht al; ihre Aus gabe <rn>chen, dazu beizutragen, möglichst rasch einwand freie rersaiinngsmästige Zustände wieder herzusteli-u oder die gar nur aus verbrecherischen Gruppen bestehen, ist einzu^chciten. Falls irgendwie Zweifel übe'- die Besetzung von Aktionsausschüssen bestehen, ist vom Re gierungskommissar die Entscheidung ^der Regierung an» Zurufen- Hierzu wird vom Ministerium des Innern zur Aufklärung der Bevölkerung bemerkt, daß der Ausnahmezustand aus Anlaß der Verhältnisse im obe ren Vogtland« und als Rückendeckung der Truppen auch weiterhin nötig war. Erl richte sich nicht gegen die Ar- beirerschaft, die demokratische Ordnung hält und Gesetz« Mochtet. Tie Ausnahmebestimmungen würden nur nöti- Meus-M »knWendung finden. L«e Aufhebung deS WuL» nahmezufkondeS soll erfolgen, sobald; die öffentliche Orb-2 nung im ganzen Gebiet gesichert ist. *— Earvla UveAe, die große Tragödie, wird in^ dem heute und morgen' in den Kammerlichtspielen vor- * geführten tiefergreifenden Drama „Frauenruhm" dieH Hauptrolle geben und oiq Besucher durch ihr ausgezeich- netes Spiel fesseln. Ein, große Heiterkeit erregendes ' Lustspiel „Harrp als Wachsfigur" wird das Programms ergänzen. Musikalisch sind dick Spielabend- wieder stim- mungsdoil ausgestattet. *— Erh»lu«g«heim kür Krieg«1ett«eh«er. Der Sächs. Militär-Berelns-Bund bietet seinen Kriegs-^ tetlnehmern gute und billige Unterkunft im Bunde«- - Erholungsheim „Windisch-Haus" in Dippoldiswalde. ? Nähere Auskunft erteilen die Kameraden Bezirks- und , Bereinsvorsteher sowie die Bundesgeschäftsstelle, Dresden, Struve-Skaße 31. Mülsen St> Jakob. (Gemeinderatsssknn?^ Ter - Vorsitzende berichtet über die Beschlüsse des Ernihrimgs- ausschusses bezüglich des Kartoffelkleinkaufspreis-s. Dem nach wiro der Preis für auf Karte B noch tu beliefernd-» Kartoffeln für Invaliden- und Altersrentner Krieger- witwcn und Kranke vom 15 auf 20 Pfg. pro Pfund er- . höht. Alle übr-gen müssen den zurzeit bestehenden höhe- D reu Preis zahlen. Tie unliebsamen Vorkommnisse im D Gaswerk erfordern die Neubesetzung des GosMeister- postens. Ter Gasausschuß wird beauftragt, al'es Nähere i zn erledigen. Tie Kreishauptmannschaft hat den bei- ! den hiesigen Hebammen je 75 Mark einmalige Wirt- schaflsbeihilje bewilligt mit der Bedingung, das- auch die- selbe Summe aus Gemeindemitteln gewährt wir.'. Dem- t entsprechend wird beschlossen: Während' der Sommer- i nonate wiro oie Geschäftszeit M Gemeindeamt wie folgt ii geregelt: Früh 7 bis mittag l-1 Uhr und nachmittags von ick 1-2 bis 4 Uhr. Für den öffentlichen Verkehr ist nur '. vormittags vu 8 bis V^l Uhr geöffnet und nachmit- I tags geschlossen- Sonnabends ist durchgehend geöffnet * von frnr, 7 bis nachmittag 2 Uhr. Durch Wegfall der / Arbeitslosenunterstützung in der Textilbranch? ist ein ! großer Teil hiesiger Einwohner in eine mißliche Lage i geraten Um Abhilfe zu schaffen, wird der Arbe'tslosen- . aus schaß ermächtigt, dahingehend zu wirken daß Frauen, deren Männer voll beschäftigt sind, nach Möglichkeit von der Heimindustrie ausgeschlossen werden sollen. Zum T Schluß entsteht noch eine längere Auseinandersetzung zwi-Ä scheu, rechts und links.; M Burgsttzdt. (Einbruch). In Haft genommen wurde hier der Bäcker und Handler Hartzendorf wegen Hehlerei. H. halte hier Herrenstoffe und Schuhe verkauft, die aus Einbrüchen herrührten. Insgesamt waren für etwa 60000 Mark Herrenstoffe und für 40000 Mark Schuhe durch Einbruch gestohlen worden. Die Polizei hat einen hübschen Posten Stoffe unt» mehrere Paar Schuhe be schlagnahmt. Dresden- lEw TiebeSlager iml Werte vga 300000 Mark- Vor einiger Zeit waren — wj- gemeldet — bei der Manufakturwarenhanblung von Böhme jun. in der Waneulwusstraste für etwa 1000l>0 Mark Seidenwaren und Stoffe gestohlen worden. Ta die Diebe ihre Beute nicht in derselben Narbt vollständig wrtzubringeu ver mochten. batten sie den größeren Teil im Keller eines Ncbenbauses untergebracht. Tort entdeckte sie, noch ehe dir Diebe sie abholen konnten, der als Verwalter ange stellte Hilfobotc der Volkskammer Uhlemann und mackte lur Polizei Mitteilung. Dieser gelang es. die Spitzbuben sowobl, als auch ihre Heblcrin. die Wirtocha't".'n eines Geh. Rechnnngsrates, fcstzunehMeN. Infolgedessen wurde enie Haussuchung bei derselben vorgenommcn, oie ei» ganz überraschendes Resultat hatte. Ohne daß ibr Dienst herr eine Ahnung davon hatte, wurde rür 300000 Mark andere Tieberbeuch, in ser Hauptsache Juwelen irch Gold- warcn, oorgetundeu. Diese stammten aus einem Ei'r-» brache bei einem Goldwarenhändler her. Uhlemann wurde eine Belohnung von 1000 Mark eingehändigt. Dresden. ^Ter sächsische Gesangskomiker Emck Win- ter-Tbummn' feiert in diesem I^ihre sein 2bjäh''iges Ti- rekZonc-jubiläum. Er hat es vom Handwerksburschen zum Millionär gebracht. Seine Tätigkeit begann damit, daß er in der Sächsischen' Kart mnagenfabrik seinen Arbeits- genofsen KuplctS vorsang. 180.') gründete ?r eine Sän- gergescllscbast, mit der er durch ganz Deutschland ge zogen ist, bis er in Dresden das alte AprUv-Theater in der Görlitzer Straße, das niemals recht gut gegaug-n war, kaufte und es über Nacht zu dem b'stacl.endsn Theater in Dresden muhte. Heute ist Winter-Thbmian VUlcnbefitzcr und Inhaber eines m.llionenschwereu Bank- i kontos ' ' Ebersbach. (Zollhinterziehung.) Wie die Volks zeitung mitteilt, ist man in einer hiesigen Firma einer Zollhinterziehung auf die Spur gekommen. Die Firma hat Rohstoffe aus ihrer Zweigfabrik in Böhmen nach hier aebracht und die Zölle hinterzogen. Es soll sich um 400000 Mark handeln. Falkeustet». (Auslieferung wird verlangt) Die sächsische Regierung hat das Verlangen an die tschecho slowakische Regierung grsteM, Hölz au«zulief-'N, da es sich um einen gern.inen Verbrecher handelt. Die Prager Regierung hat dazu noch nicht Stellung genommen. — (Was man noch bei Hölz fand) Der in Eger fest, genommene Kommunist Hölz hat bei seiner Verhaftung einen Depotschein zu vernichten o-rsucht, der aus t 245000 Mark einqewhlter Depositengelder lautete, und?z von einer bayrischen Lank auf dem Namen Schmidt,? ausgestellt war Ferner hatte Hölz >ür eine halbe Million Mark B cklanten in den Kleidern eingenäat. Nofse». (W lkenbruch.) Monta, nachmittag zegen 8 Uhr ist über Nassen und dessen nähere llmgeonng ein Wolkenbruch niedergegangen. L m ven umltegen-' den Wäldern mäl-ten sich ungeheure Wassermassen du ch die Straßen der S.adt nnd setzten oulv den ganzen unteren SladttUl unter Wasser. An der unnren Dresd ner Straße, wo die Häuser tiefer al« die Straße siegen, stand das Wasser bald über 1 Meter b^ch in den Wohnungen. Die Feuerwehr wurde sofort alarmiert. St« brachte «nächst die Kinder, die fich noch in de«. Wohnungen befanden, in Sicherheit und begann da«», die unter Wasser gesetzten Wohnungen freizumache« Bi« in die späten Nachtstunden waren die Feuerwehr- leut« In der angestrengten Weise tätig. Am Dtentag früh nahmen die Arbeitslosen im Berel« mit der Feuer wehr di« Arbeit auf und begannen, die durch da« Wasser angerichteten Schäden an de» Straßen usw. auszubessern. — Aus Roßwein wird über da» Unwetter berichtet: Sin schweres Unwetter hat Montag nachmit tag hier und in der Umgebung an Fluren und Grund stücken großen Schaden verursacht. Wolkenbrucharttger Regen mit Schloßenfall strömte hernieder. Die lehmigen Fluten jagten die Straßen hinab und überschwemmten die tiefer gelegenen Stadtteile. In Parterrewohnungen und Geschäftsläden standen die Waffermaffen bis 50 Zentimeter hoch. Eine Gärtnerei an der Etzdorfer Straße ist vollständig ruiniert, viele Keller der Stadt sind noch mit Wasser gefüllt. Auch die Dorfgemeinden der Umgebung haben erhebliche Schäden zu verzeichnen. Meer«»e. (Zur Verhaftung Schroot) wird mitge- tellt, daß Schroot in Untersuchungshaft bleibt auf Grund des Verdachtes des Hochverrates. Schroot wird die Anleitung zur Besetzung des Rathauses, die Er zwingung der Herausgabe der Waffen und die Aus rufung der Diktatur des Proletariat» zur Last gelegt. Eine Versammlung der Betriebsleute am Sonntag forderte stürmisch die Freilassung Schroot«, eine Ab ordnung überbrachte diese Forderung dem General Senfft v. Pilsach in Glauchau, die militärgertchtliche Vernehmung Schroots hatte aber zur Folge daß die Haftentlassung nicht ausgesprochrn werden konnte. Daraufhin erörterten die Betriebsobleute gestern dis Folge eine« eintägigen Generalstreiks. Die Ver sammlung beschloß mit 67 gegen 63 Stimmen, in sämtlichen Betrieben gestern (Dienstag) eine Urab stimmung über die Beteiligung am Streik oorzunehmen. , Die Allgemeinheit steht unter dem Eindruck, daß der Einmarsch der Reichswehr nur noch eine Frage dec Zeit sei, wenn sie zur gegenwärtigen Stunde nicht schon erfolgt ist. — (Für den Generalstreik!) Wie uns weiter mttgeteilt wird, erklärten sich gelegentlich der Abstimmung in den Betrieben 268S Beschäftigte süc den Generalstreik, 1906 gegen einen solchen. Der Generalstreik beginnt heute Mittwoch. Waldheim. (Tödlich verunglückt) ist in der Stein warenfabrik von Rob. Naumann hier ein jüngerer Arbeiter, der beim Ausbessern eines Treibriemens vom Getriebe erfaßt worden war. Zitta«. Ein gemeiner Racheakt, durch den ein Schaden von Hunderttausenden entstand, wird aus dem benachbarten Reichenberg gemeldet. Dort drangen in der Nacht zum Freitag unbekannte Personen in die Kellereien der Weinsirma Eduard Seyta ein und schlugen aus sämtlichen Wein- und Ltkörfässern die Spunde heraus, so daß durch Auslaufen det Getränke (etwa 180 Hektoliter) ein Schaden von 200 000 Kronen entstand. Offenbar handelt es sich hier um einen Rache akt. Die Täter sind unbekannt entkommen. A«s de» Narhbarl8«der«. Halle. (Ein Raubmord.) Aus Hettstädt kommt die Nachricht, daß der Kaufmann Drofihn von einem Unbekannten aus seiner Wohnung gelockt worden ist und ermordet wurde. Es wurden ihm 20 000 Mark geraubt. Später fand man auch die Gattin des Er schossenen erschossen auf. Meuselwitz. (Ein scheußliches Verbrechen) ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag im benach barten Prößdorf verübt worden. Da« Maurecehepaac Hüfner bewohnt dort allein ein kleine« Besitztum. Als eine Verwandte aus Prößdorf am Sonnlagmorgen am Hüfnerschen Haus erschien, fand sie dasselbe verschlösse-, aber vollständig erleuchtet. Auf ihr wiederholtes Klopfen öffnete Hüfner, und nun bot fich der Eintretenden ein grausiges Bild. Die beiden Eheleute waren überfallen und schwer verletzt worden. Der alte Mann hatte gerade noch die Kraft gehabt, zu öffnen, dann war er bewußt los zusammengebrochen. Die Einbrecher find jedenfalls direkt in das Schlafzimmer der 70 Jahre alten Hüf. nerschen Eheleute eingedrungen. Da der Mann etwas schwerkörig ist, ist jedenfalls die Frau zuerst erwacht und dann von den Tälern unschädlich gemacht worden. Durch einen schweren Schlag ist ihr die Hirnschale zer trümmert und im Gesicht fünf Stiche beigebracht worden. Der Ehemann Hüfner wurde durch nicht weniger als 16 Messerstiche am Kops schwer verletzt. Fußboden Betten, Wäsche und Wände waren über und über mit Blut bespritzt. Auffallend ist, daß die Täter aus der Wohnung nicht« mitgenommen haben. WjNMWMllWs Skt Ms-Mk. Der Reichsregierung sind zahlreiche Kundgebungen der Ent rüstung über den bekannten rechtswidrigen Beschluß der Kom mission zur Festsetzung der deutsch-belgischen Grenze, wonach ein Drittel des Kieises Monschau mit seiner einzigen Bahnlinie Belgien zugesprochen werden soll, zugegangen. Die« beweist, wie tief dieser Beschluß nicht nur die betreffenden Kreise selbst, sondern auch alle umliegenden Landesteile weithin berührt. Die Aachener Stadtverordnetenversammlung, die Aachener Zentrumspartei und die Handelskammer in Stolberg für die Kreise Aachen-Land, Jülich und Düren und die Vertreter sämtlicher Eisenbahnwerkstätten der Eisenbahudirektion Köln haben mkt großer Entschiedenheit gegen diesen Versuch, wichtige Interessen grotzen deutschen Gebietes zu gefährden, Stellung genommen und- die Erwartung ausgesprochen, daß die deutsche Regierung mit allem Nachdruck der jeder Grundlage entbehrenden Forderung der belgische» Regierung entgegentreten werde. Die eindrucksvollsten Kundgebungen find aber von der Mon schauer Bevölkerung selbst auogegangen. Seit Vekanntwerden de, unerhörten Beschlusse« der Srenzkommisstoa hat die Erregung, die fich der Bevölkerung bemächtigte, ständig zugenommen uad am 14. April zum Generalstreik in dem ganzen Kreise geführt. Aehnliches hat fich im Kreis« Suoen-Malmedg zngetragen. w» die Bevölkerung durch da« Mittel de« Generalstreik, Protest erhebt gegen die belgischen Behörden, die ihr da» Recht der Ab- fitinmuag rauben wollen. Wie stark diese Bewegung ist, zeigt fich dart», »atz am 17. AprU in Aach«» d«r Sympathi«ftr«ik rrklart wurde. Et« »«sie« tzkwdetzuuug «r Streikbewegung ist nicht au«grschtotz»u.
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