Volltext Seite (XML)
70 Jahrgang Nr 70 Freitag, den 26 März 1S2Y § (Siegel.) (Siegel.) - Srotzhaudlomg a. Rh, Rheingaffe 26. di^ Reichs- ;o vcrmjrk- u. Varls xeb. 2iervlä gleich im kramen ür6ie ihnen rur klfeickem hlsLe unci Oeschenlce. Inders 20. Wie ficht es m Beüin ausd Ueber die äußeren Verhältnisse, die i.n Laufe der letzten Tage sich in Berlin herausgebildct haben, meldet ein Drahtbericht eines Mitarbeiters dem „Chem. Tgbl": Die kritische Woche hat in Berlin ein Trümmerfeld hinterlassen. Besonders die Berliner Geschäftsleute haben furchtbare Schläge erlitten. Lebensmittel im Werte von vielen Millionen Mark sind auf dem Transport und auf den Bahnhöfen verdorben und müssen trotzdem be» zahlt werden. Den Verlust trägt der Handes, der seinerseits versucht, ihn aus das Publikum abzuwälzen, indem er die Preise der noch vorhandenen Waren er« höht. So klettern denn schon alle Preisziffern ins Un- gemessene. Trotzdem wird alles mögliche in Ueber- stürzung eingekaust — das Publikum sucht an sich zu bringen, was noch zu haben ist. Die Kolonialwaren lüden sind durchweg geräumt. Wer aber trägt den Schaden? Der an alledem unschuldige Kaufmann und mittelbar das ebenso unschuldige Publikum. Der dringendste Lebensbedarf wird noch schwerer zu decken sein als bisher schon, und wichtige Geschäftsverbin dungen find zweifellos für alle Zeit zerrissen. Der Streik geht noch weiter. 3n kleineren Be trieben wird gearbeitet, aber alle groben, die Verkehrs betriebe unk die Michdruckenten stehen still. Dem Be- gez. Prahtel, Bürgermeister. Dte Stadtverordnete«, Lrdenomitteloerkauf in Lichtenstein - Lall«kerg Donnerstag, de« 28. MLr» 1020 A»»la«ds Margari«e, Landesfettkarle Abschnitt F, IVO Gramm Mk. 2.10. -aferpochen, L.-M-K. D, Abschnitt 103, auf den Kopf 200 Gramm. Das Pfund kostet 92 Pfg. Wet-««meht, L.-M-K. A, Abschn. Q 5, 10OGramm 17 Pfg. beim Kundenhändler. Dte Händler haben die Marken auszuklcben und im Lebensmittelamt adzugeben. Freitag, de« 2S. MSrz 1920. VrvtmarKen Ausgabe, Nr. 1—250 vorm. 8—9 Uhr« Nr. 251—500 vorm. S—10 Uhr, Nr. 501—750 vorm. 10—11 Uhr, Nr. 751-1000 vorm. 11—12 Uhr, Nr. 1001 — 1200 norm. 12—1 Uhr, Nr- 1201—1500 nachm. 3—4 Uhr, Nr. 1501 — 1800 nachm. 4—5 Uhr, Nr. 1801—2250 nachm. 5—6 Uhr im Lebensmittelamt. Nr. 2251 bis Ende vormittag 8—12 Uhr im Ge meindesaale des Ortsteiles Callnberg. Stöbt. Lebensmittelamt, Lichtenstein-Lallnberg. Die städtischen Körperschaften der 'Stadt Lichten- stein-Callnberg haben folgende ortsgesetzliche Bestimmung erlassen: VRei. Nachtrag zum Revidierte« Regulativ für die Sparkasse zu Lichteustein-Lallnberg, vom 1S. Mai 1883. 8 10 Absatz 1 des Regulatives in der Fassung des 5. Nachtrages vom 10. September 1912 wird erweitert und lautet nunmehr wie folgt: Die Sparkasse nimmt Einlagen von wenigstens einer Mark an. Der Höchstbetrag sowohl einer Einzel- 8me MW SWWa * Prinz Heinrich von Preußen war wegen Ber- dachte der Verschwörung mit Kapp und Genossen einige Tage im Marienheim bei Eckernförde in Schutz haft genommen worden t Der Verdacht scheint sich aber nicht bestätigt zu haben, denn der Prinz durste wieder nach seinem Gute Hemmelmark zurückkehren. * Die infolge des deutschen Generalstreiks seit acht Tagen unterbrochen gewesenen Kriegsgefangenentrans- porte aus Frankreich sind am Sonntag wieder ausge nommen worden. Am Sonntag haben über die Schweiz 4300 Kriegsgefangene deutschen Boden wieder erreicht. Die weiteren Transporte sollen bis zum 5. April beendet sein * Die für Donnerstag anberaumte Sitzung der Nationalversammlung ist auf unbestimmte Zeit ver schoben worden. Dem Präsidenten Fehrenbach ist die Ermächtigung erteilt worden, nach Klärung der Lage eine Sitzung anzuberaumen. * Aus Berlin wird der „Franks. Zig." gemeldet: In der Nationalversammlung wird ein Antrag einge bracht. werden, die Immunität des deutschnationalen Abgeordneten Traub, der sich an dem Putsch des Herrn Kapp beteiligt hat, aufzuheben. Traub ist aus der Deutschnationalen Partei ausgetreten. * Das „Berliner Tageblatt" teilt mit, daß in der Reichskanzlei von einem Haftbefehl gegen Ludendorff wegen Beteiligung an dem Putsch Kapp nichts be kannt sei. * Einer Washingtoner Meldung zufolge brachte der Abgeordnete Britton im Repräsentantenhaus eine Entschließung zugunsten eines Sonderfriedens mit * Deutschland ein. * Das preußische Kabinett ist zurückgetreten. * Das Budapester Amtsblatt veröffentlicht eine Re gierungsverordnung, in welcher das Königtum als ge setzliche Staatsform in Ungarn erklärt wird. * Marschall Foch forderte nach läugerer Beratung mit den Offizieren des besetzten Gebietes den gesamten Obersten Rat auf, durch eine gemeinsame Aktion die Kommunistenkrisis in Deutschland zu beseitigen. D-utsch- land würde sonst in kurzer Zeit sich außer Stande erklären, den Verpflichtungen des Friedensoertrages nachzukommen. «MM rsee, Mittelschnitt, ls. , Java, Pfd. Mk. 27, i-Maryland Misch. Pfund Mk. 26 50. Gewerbeschule. Alle Schüler, die das Schulgeld bis Ende März noch nicht voll entrichtet haben, worden hiermit aufge fordert, dte Reste bis spätestens 10. April an Herrn Kaffenverwalter Werner, Stadtrichter Werner-Straße, zu bezahlen. (Wochentags von 6—8 Uhr abends). Mahnverfahren bringt Unkosten! Der Gewerbeschulausschuß, 24. März 1920. Erscheint täglich, außer Sonu» und Festtag«, nachmittag, für den folgenden Tag. — Bezugspreis: 3,LS Mk. monatlich frei in» Hau», durch die Post briAbholung 9.75 Mk. oiertelj. Bestellungen nehmen d. Seschüstsst., sämtl.Post. anstalten, Briefträger und unsere Zeitungsträger entgegen. — Einzelnummer 15 Pfg- Amtsblatt für das Amtsgericht ««d de« Stadtrat z« Lichtenfteia-Callnberg Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften.—— sie zugcteilr sind. Dem Ausbau "der vorhandenen Was serkräfte wird die Regierung besonderes Augenmerk zu- i wenden, allzu hoch gespannte Hoffnungen sind jedoch nicht berechtigt. Auf die Interpellation des Abg. Günth-r (Dern.) wegen der Aufforstung landwirtschaftlichen ArmlS im oberen Vogtlands antwortet der Regierungsvertreter, daß die Regierung gegenwärtig an einem Gesetz über die Be aufsichtigung von Privatwaldungen, zu dem jedoch erst vom Reiche ein Mantelgesetz erscheinen müsse, arbeitet. Pom Abg. Schmidt (Deutschn. Vp.) wuro- daraus hingcwicsen, dass, wenn in gewissen Höhenlagen die Auf- foistung lanvwirtschaftlich bebauter Flächen vorgrnom- men werde, dies in der Hauptsache eine Folg^» dec durch die Zwangswirtschaft bedingten unzureichenden Renta bilität des Getreidebaues sei. Auf ein^ Anfrage der Abg. Frau Dr/ Ulrch-Beil wegen des ArbciterMangels in der Landwirtschaft ant wortet obr Regierungsvertreter, daß die Regierung der Frage oes Ausbaues der Arbeitsnachweise unter beson derer Berücksichtigung der landwirtschaftlich m Verhält nisse alte An'merksamkeit zuwenoe. Zum Schluß beantwortet ein Regierungs-Vertreter die Ansrage des Abg- Barth (Unabhg bezüglich dec Turch- einlage als auch eines Ginlegerguihabens darf nicht mehr als 20 000 Mark betragen. Lichtenstein-Eallnberg. am 1 Marz 1920. Der Stadtrat, gez. Mehlhorn, Vorsteher. Dieser Nachtrag ist von der Regierung genehmigt worden und tritt sofort in Kraft. Lichtenstein-Lallnberg, am 25. Marz 1920. Der Stadtrat. März, mit- lten. e« Tage« itt. ich bittet tags 1 Uhr. — Tagesordnung: Entschädigung von Mit gliedern der Bezirksausschüsse, Erhöhungen der Tage gelder uud Unkosten der Beamten, Uebergang der Eisen bahn au oas Reich, Gesuche. Hick berg. n Donnerstag, März berA in Wes 4 Akten, sationell. WUklsr für MMM. Die Verordnung des Wirtschaftsministeriums vom 8. Juli 1919 — 209 c Vu.^. lc —(Sächs.Staatszeiiung Nr. 154) über die Festsetzung von Richtpreisen für Bienenhonig wird ««fgehobrn. Dresden, am 22. März 1920. 10ö Vt-. Ic. Wirtschastsmiuisterium, Landeslebensmittelamt. führung der Lernmittelfreiheit dahin, das; und Landesreg'erung die Lernmittelfreiheit liehen bestrebt sei. Nächste S'tznng: Donnerstag, den 2>. Anz.igrnpr.i-: Di. s.chsg.spalt.n. Grundz.il. mtt M Btstell.r mit 60 Pfg. brr.chnet. 2m Reklame- und amtlichen Tel 1 gespalt. Zeile 120, für auswärts 150Pfg. Schluß derAnze'gen ., g«6v7 Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatts Postscheckkonto L Pj g M SlWi -kl W. VMlMll. ' (TZ.) Dresden, S4 März, Tie Mittwochsiitzungen werden jetzt regelmäßig zur Erledigung der im Laufe der Woche eingegangenen'„Kur- -Sn Anfragen" benützt. Aus den in der! letzten Sitzung auf diese Anfragen erteilten Regrernngsan'twvcten find folgende bemerkenswert: ^ln akntlicher Stelle ist über die letzthin in der Presse veröffentlichten Erhöhungen der Gebühren für den Hern- . fprechverkehr nach nichts bekanntz. Rach der neuen DK- tttbsmsZressrm wird den Gayatm Heine anoeve Wenfv- »ehr Mte-«^ M dk dckjMhaltkklaffe, b« WM-MW WN M LMenstein-Lallnbera, Höhndorf, Röblitz, Bernsdorf. RSsdorf, St. EM««' Heinrichsort, Marienau, den MMengrund, Huhschnappel und Tirschheim. tenstei»-Callnberg. rieche.) nr-tag. den 25. März g im Lallnberg.r Gemeinde einsabd. fällt aus: dafür von Frau Pastor o. Fancke -tag abd. 8 Uhr. riedenskapelle.) amlunglPredigerI. Saare.)» ir -ohudorf. memeinschaft. ür Röblitz. Passionsbibelstunde. auenverein. i Pester. Für den gesamte» in Lichtenstein Lallnberg. tm: Günther S Jahr« «lvp, Holub zusätzlich n Straf« von 7 Monate« und 3 Fahre Ehrverlust, > 5 Fahre Ehrverlust und Gefängnis. muß die Vuvendorfer »meldet wird, hat das dem bekannten Streit . die der Slaat, wie erin- ige des Unternehmers tu hatte, jetzt da» Urteil »altung für gesetzwidrig er Bergrat Mühler zur rteilt. Wie wir weiter andgericht Dresden eia rfer Kohlenwerke gegen denersatz. les. ck« Srabstötte. 3n Männer in das Mauso» in Friedrichsruh ein, r der Gruft durchsägt sucht, den Marmorsar- ißlang. Dann raubten 4e bei den Sarkophagen ze Zett daraus wurden rhastet. Dort nahmen Itter von 25 bis 30 Gepäck bei sich trugen. ränze, die zu Klumpen »rei Mausoleumsräuber Eharlottenburg in Zu- das Lauenburger Ge- schlutz der Gewerkschastskommisston auf Abbruch des Streiks find — zu schweren Bedingungen — nun auch die Unabhängigen beigetreten. Es wird sich indessen noch zeigen müssen, ob sie nach ihrer heftigen Stellung nahme gegen den Streikschluß die Massen jetzt besser in der Hand haben als die von ihnen bisher bekämpfte Gewerkschaftskommission. Don der Außenwelt ist Berlin immer noch so gut wie abgeschnitten. Es kommt dann und wann sogar noch vor, daß Züge beschossen werden. Indessen sammeln sich auf den Bahnhöfen und Postämtern die Lebensmittelpakete zu Tausenden an und gehen in Fäulnis über. Siellenweise ist man dazu übergegan gen, die durch ihren Geruch verratenden Sendungen vor ihrem völligen Verderben an das Publikum zu verschenken .... Berlin, 24. März. In " einer Sitzung de^ Ber liner Gros industriellen wurden die Verluste o-r Arbeiter- schuft an Löhnen während der acht Tage' d's politischen Proteststreiks aut rund 100 Millionen Mark beziffert. Es besteht in den greisen der Berliner Industriellen die Entschlossenheit, unter keinen Umständen d'e Streik-- tage zu bezahlen- Berlin. 21. Marz. Ueber die Lage in Berlin wird halbamtlick; mitgetcilt, vast der Strastenbahnvcrkehr nach mittags wahrscheinlich wieder ausgenommen werden kann. Gestern abeno har der Arbeiterausschuß der Großen Der» liner Straßenbahn oic von oer Direktion gestel't": Be dingungen angenommen. Tie Funktionäre Haven fick', mit der Wiederaufnahme der Arbeit einverstanden erklärte Die stäotiichen Elektrizitätswerke weroen heute den vol le» Betlieb wieder nusnehme» töimeu. Auch in den G's- anstalten wird wieder gearbniel, doch sind in einigen Anstalten sie Oesen erkaltet sodaß die Gasversorgung erst »ach einigen Tagen wieder einsetzen kann Zn Eberswalde Hal sich die Lage wesentlich eat-- svannt. Beamten- und Bürgcrfchast gehen wieder ihrer Beschästigung nach, wahren» die Arbeiterschart nach wie vor im Streik verharrt. Brandenbnrga d. Haoel und Krem inen wurden gestern von Spartakisten ae- fäubert. Auch hier herrscht Rube Zn Stettin haben die Gewerkschaften gestern aleiid beschlossen, ihren Mitgliedern zu empfehlen, die AroeU am o-onnerstog wieder auizunehmeu. Zn der Bronnz herrscht überall Ruhe. Plünderungen sind bisher nicht wieder gemeldet- Toch besteht noch in den Kreisen Greifs- Walde, Regen'valde und Randow eine gewiste Erregung. Zn Ostpreußen wird fast überall gearbLt.ü- Im Gcneralureit steht nur noch der Kreis Labian dessen Beilegung aber zu erwarten ist. Lalle, 24. März Ter Generalstreik im Lalleschen Bezirk ist heute nachmittag nach neunlägig?r Lauer' be endet. Ter Zugverkehr auf den Bahnstrecken nach Leip zig, Saffet und Thüringen ist einstweilen no,H gestört du die Strecken in den Tagen der Kampfe stark de- schLdist woroe» sind. Zumal die Leipziger Streck- be darf zur Wiederherstellung besonderer Arbeite». da bei Lieskau weitbin die Schienen aufgerissen un) verschkennt jmo. »ub«rd«m hat man dort Kchlcelch/Güter«.