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Lichtenstein iLalluberger Tageblatt >al«st 7«. Jahrgang. Mittwoch, de« 17. März 1S2Y Nr. 62 >erma«« MLller. nähme« veranlaffe«. »rei« ksiiee! Heldt, Arbettsminister. De. Bradnauer, Ministerpräsident. aufzunehmen ist. Der Aktiou»a«»sch«b 2. 3. 4. i uv 6 Ckemnitt, kenen, äes Mkäl Sitzung -usammengekommen. Die verfassungsmäßige Regierung fordert die bedingungslose Abdankung Kapp». r Verlobung cssmkeiten unä Ismen äer Litern Gulden, Vorsitzender e 8tna«r» Dr. Heubuer, Syndiku». l Dank. k llerrn Pfarrer Vorte am Orabe, benäen OesLnzre. kn Vereinen kür en kubestSIte. geb. Orsbner i-auek euglLkrer, i ru xeden. S20. Wiistenbrand od. frei Derwendungsstelie zwischen km 32,3 und km 32,5 in Oberlungwitz. 150 cbm für die Siaaisstraße Wilkau-Lengenfeld frei Bahnhof Cunersdorf oder frei Per- wendungssttlle in Cunersdorf; 224 cbm für die Staatsstraße Hohenstein- Ernstthal—Stollberg frei Bahnhof Hohenstein- Ernstthal oder Berwendungsstelle zwischen km 3,150 und 3,523 in Oberlungwitz. Le ben»mittelv«rkauf i« Lichtenstein- Talluberg. Dirnstag, de« 1«. März 1820. Schmei«efchm«lt, Zusatzkarte zur Landessettkarte Abschnitt 4, 100 Gramm MK 2,40 bet Dietrich, Koch und Wagner. ' Streichkäse, markenfrei '/. Pfd. RK 1,45 bet Dietrich, Koch, Wagner und Weiß. Stüdt. Lebensmittelamt Lichtenstein' Lallnberg Beka«»tmach«ug Die Verbreitungen von gegeurevol«- tionären Aufrnfeu im Reichsgebiet Verbote« Montag, den 22. MSrz und Dienstag, den 23. Rsrg 1V2V können wegen Reinigung der Ge- schäftsräume nur dringliche Geschäfte erledigt werden Lichtenstein-Callnberg, den 16. März 1920. Das Amtsgericht. Die Berbreitnng von Aufrufe« und Au- KS»dig«»ge« der Gewalthaber i« Berlin wird unter Hinweis auf die dnrch de« Belagerung», zustand bedingte« Folge« für da» Reichsgebiet verböte«. Dresde«, 14. Märs 1V2V. Reicheminister -es Inner«, «och. W «r Str. lelelon 240. sdLvk uns kio. Aus Nah und Fer». LichteusteimTallnbers, den 16. März 1820. *— Die Ereignisse, die sich am Sonnabend in Berlin abspielten, führten auch in Lichtenstein und Um- gebung sofort zur Gegenmaßnahme. Am Sonntag vor mittag tagten die Ausschüsse der drei sozialdemokratischen Gruppen (Sozialdemokratische Partei, Unabhängige Partei und Kommunistische Partei) und vereinigten sich zu gemeinsamem Borgeyen, wie die« auch in der Um gegend geschah. Lin Aktionsausschuß wurde gebildet, bestehend aus je 3 Vertretern genannter Gruppen. Am Sonntag abend fand eine große öffentliche Bersammlung im Krystallpalast statt, deren Redner unter Zustimmung der Hörer Protest gegen den Berliner Putich er- hoben und zum Festhalten an der Regierung Bauer aufsorderten. Um dem Protest Nachdruck zu verleihen, wurde beschlossen, daß Arbeiter und Angestellte am Mon tag früh in den Generalstreik eintreten fällten, was auch nach einer einstimmig gefaßten Resolution in diesem Sinne geschah. Ein Funkttonsausschuß sorgte für die Ueberwachung des Beschlusse». Am Montag vormittag gegen 10 Uhr hielt Herr Stadtrat Zscherp aus dem Marktplatz eine Ansprache an zahlreich dort Versaw- mete, die sich dann zu einem Demonstrationszug ord neten. Der Zug nahm seinen Anfang aus oem Alt- markte, zog durch Lallnberg und einige Straßen Lich tensteins, woselbst er sich auf dem Marktplatz wieder auslöste. Die lebenswichtigen Betriebe sowie das Lebens- mtttelamt blieben in Tätigkeit. *— Bolksverfammlsng. Line überaus zahl- reich besuchte Volksversammlung, einberusen von der Deutschen Demokratischen Partei, fand gestern nachmit tag 5 Uhr im Krystallpalast statt. Herr Oderpsarrer ' Ende sprach gegen den Gewaltstreich. Sein« Ausfüh rungen, di« sich in recht scharfen Warten gegen di« Berlin« Putsch« gipfelten, fanden allseitig« Zustimmung. Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift „Pflaftersandlieferung" sowie betgefügter Probe bis spätesten» den 27. März 1920 post- und gebührenfrei hier (Körnerstraße 17) einzureichen. Die Auswahl unter den Bewerbern, die Teilung der Lieferung in einzelne Lose, sowie das Recht der Zurückweisung sämtlicher Angebote bleiben Vorbehalten. Zwickau. am 12. März 1920. Straße«- ««d Waffer-Vauamt ll Vogel ZvkiMsr. Rabenstein >. meiner innixst- .! »sorgenäen ktut- LckvLxerin oßkibner I ^erv/anäten unä rakireicken klu- derrlicker leil- LV kunäxcdunxen Die Regierung des Freistaates Sachse«.' Uhlig, Minister des Innern. Dr. Harnisch, Justtzminister. Schwarz, Wirtschaftsminister. Dr. Seyfert, Unterrichtsminister. Bekanntmachung. Die hiesigen Gastwirtschaften haben ihre Lokalitäten bi« auf weitere» abends 1v Ahr zu schließen. Lichtenstein, den 16. März 1920. Der Aktto«sa«sfchutz. Zur Lage. Der hiesige Aktionsausschuß hat gestattet, daß das Lichtenstein - Lallnberger Tageblatt, dessen Erscheinen gestern verboten war, heute in einem zweiseitigen Um fange ausgegeben werden kann, sodaß unsere Leser, die vom Ausbleiben unseres Blattes überrascht waren, die gewohnte Lektüre nicht mehr länger zu entbehren brauchen. Mit Rücksicht aus den beschränkten Raum geben wir die Ereignisse, wie sich seit Sonnaben wohl abgespielt haben, nur in aller Kürze wieder. Am Sonnabend gaben wir bekannt, daß in Ber lin Generallandschafsdtrektor Kapp, hauptsächlich gestützt auf die Truppen der Marinebrtgade Ehrhardt, die Macht an sich gerissen hatte, und daß General von Lllttwttz zum militärischen Oberbefehlshaber ernannt worden war. Die Regierung Bauer, die von der Reichswehr teilweise verlassen wurde, entfernte sich aus der Reichshauptstadt, um Blutvergießen zu vermeiden. Sie ging nach Dres- ben, befindet sich aber jetzt in Stuttgart, wo auch die Nationalversammlung weitertagen soll, während von der Regierung Kapp die Nationalversammlung als auf gelöst erklärt wurde. Die Erlasse der beiden Regierungen widersprachen sich und hatten einen vollständigen Wirr warr zustande gebracht, da die neue Regierung die Tele- grapheadureaus besetzt hat. Heute sieht man schon etwas .klarer. Wir geben daher nur die Meldungen bekannt, soweit sie von dem Aktionsausschuß gestattet werden: Amtliche K»«dgeb«ng der Negier««« Bauer Die Putschregirrung versucht allenthalben, in Deutsch land den Glauben zu erwecken, daß die Verfassung», mäßige Reichregterung mit ihr in Verhandlung stehe unv daß General Maercker al» Unterhändler bestimmt worden sei- Daß ist unwahr. Die verfassungsmäßige Reich»regierung lehnt jede» Verhandeln mit den Put- schiften ab, weil sie vor dem Volke die Verfassung zu verantworten hat und der Ueberzeugung ist, daß jede« Verhandeln Mißtrauen und Erbitterung im Volke au»- lösen wird. Da» Unternehmen in Berlin fällt in sich Infam««», B«Handlung«» würden die Unordnung nur mutt - pelle t * ,4 Uhr an ti Aast— »tt Arche«. Unter Zerrf«*! verlängern. Deutschland hat nur eine Regierung; da» ist die vom Volke verfassungsmäßig gebildete, die zur Zeit von Stuttgart aus die Geschäfte de» Reiches führt. Dresde«. Gestern kam es in Dresden zu schweren Schießereien und Kämpfen um das Telegraphenamt. Reichswehr mit Maschinengewehren und Handgranaten ging gegen das Gebäude vor. Vorher war an die Arbeiterschaft, die das Telegraphenamt besetzt hatte, ein Ultimatum gestellt worden, bis 7 Uhr abend» das Ge bäude zu räumen. Als das nicht der Fall war, stürmten die Reichswehrtrnppen das Gebäude, wöbet es Tote , und Verwundete gab. Vis 1 Uhr nachts wurden 59 Tote und weit über 200 Verwundete gezählt Leipzig. Da gestern Gerüchte umliefen, daß die Arbeiterschaft sich bewaffnen wolle, wurde die militärische Absperrung der inneren Stadt verschärft. Ls kam zu Zusammenrottungen und Schießereien. Soweit bisher bekannt, wurden etwa 6 Personen getötet und 10 ver wundet. Schon Tags vorher kam e» hier, sowie auch in Frankfurt a. M. und anderen Großstädten zu Kämpfen, die viele Opfer forderten. Leipzig. Die Angestellten aller bedeutenden Bank- firmen haben gegen die Besetzung der Großbanken durch Sicherheitstruppen Protest erhoben und die Arbeit niedergelegt, mit der Erklärung, daß diese Arbeits niederlegung als ein Protest gegen die neue Putschregierung und für die alte verfassungsmäßige Regierung gedacht sei. Berli«. Generalfeldmarschall Hindenburg hat an Kapp ein Telegramm gerichtet, in dem er die Berliner Stellen eindringlich ersucht, die Truppen au» Berlin zurückzuziehen und den versaßungsmäßigen Zustand wieder herzustellen. Gleichzeitig hat sich Hindenburg an den Reichspräsident Ebert Mitteilung von seinem Tele gramm nach Berlin gemacht und hat gebeten, in der Frage der Neuwahlen der Nationalversammlung nachzugeben. Stuttgart Das Retchskabtnett ist hier unter An wesenheit de» Reichspräsidenten, de» Reichskanzler» - Bauer, de» ersten Präsidenten und des ersten Vize- Präsidenten der Nationalversammlung und unter Be- . teiligung der württenbergtschen StaatSregterung zu einer Bekanntmachung. Der Aktionsausschuß verfügte gestern auch für die hiesigen Schulen den Proteststreik bis mit Mittwoch. Die gesamte Lehrerschaft hatte einen dahingehenden Antrag nicht gestellt. Sie betonte aber die Notwendigkeit, schon um der Schulzucht willen, die Schule nicht oder nur sür kürzere Zeit in den Proteststreik einzubeziehen. Diesem Bedenken wird hiermit Rechnung getragen und verfügt, daß der Unterricht Mittwoch früh wieder Bekauutmachung. Sberschlesie« i« Gefahr! An Industrie und Handel. Deutschland läuft Gefahr, Oberschlefien zu ver lieren. Ungezählte polnische Millionen und unzählige polnische Agitatoren sind am Werke, bet der Vevor- stehenden Abstimmung ein für Polen günstige» Ergebnis zu schaffen. Der deutschen Regierung ist die Bereit stellung von Geldmitteln für deutsche Propaganda in Oberschlesien durch den Friedensoertrag unmöglich gemacht. Deshalb hat sich der Deutsche Schutzbund für Grenz- und Ausländsdeutsche (Berlin WW. 52, Schloß Bellevue) die Aufgabe gestellt, den oierhundert- tausend in Deutschland lebenden Stimmberechtigten die Reise nach den Abstimmungsgebieten zu ermöglichen. Große Geldmittel sind hierzu erforderlich, an deren Ausbringung mitzuwtrken, eines jeden Deutschen Pflicht sein muß! Handel und Industrie de» Kammerbezirkes werden dringend gebeten, den Schutzbund mit Geldmitteln zu unterstützen und den bet ihnen beschäftigten Stimm berechtigten für die Reise jede Erleichterung und Unter stützung, insbesondere Lohnweiterzahlung, zu gewähren. Overlchlesten darf nicht verloren gehen. Ohne seinen B ohlenretchtum wäre ein Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft auf lange Zeit hinan» unmöglich. Auch die kleinste Gabe Hilst dem Baterlande. Ueberweisungen werden durch Post der Reich»bank unmittelbar an den Schutzbund erdeten, Chemnitz, den 10. März 1920. Die -«»dewkammer vergeben werden, und zwar: 1. 173 cbm für die Staatsstraße Zwickau-Schwarzen- bcrg frei Bahnhof Wilkau oder frei Ber wendungsstelle in Niederhaßlau; 120 cbm für die Hofer Staatsstraße frei Bahnhof An die Bevölkerung Sachsens! 2« Berli« habe« sich Erekguiffe vollzöge«, die da« Deutsche Reich ««d seiue Berfafs««- ans« Aeußerstebedrohe». Wahnwitzige Putschist«« der Reaktiv» habe« die Regieruug«gebä«de besetzt »ud vermesse« sich, i« eiaem A«fruf die Natio»alverfamml«»g ««d die preußische Laudesversammluug al« aufgelöst z« erkläre«. Die Mitglieder der veefaffuugsmäßige« Regie»««g habe« Berli« vorläufig veplpffe». I« dieser St««de rusen wir die gesamte Bevölkerung zum Schatze aas Der Vers«ch einer Berliner Militärdiktatur maß mit all«« Mitteln verhindert werde». Es darf erwartet werde«, daß der Wahufiuussteeich der Reaktion nnch in Berli« alsbald z«- sammenbreche« wird Die Regierung wird Hand in Ha«d mit den freiheitlichen nnd verfaffungstreue« Parteien alle weiteren Maß- Die Geschäftsstelle« der städtische« Sparkasse, der Girokaffe und de« Standesamte» find bis auf Weitere» vormittag» vo« LV bi» 12 Ahr geöffnet. Dezirksverband. K. L. M. Brötchen-Preise. Die Bekanntmachung vom 8. ds. Mts. — 205 M. — wird wie folgt geändert: Pfd. Weizengebäck kostet 25 Pfg. (1 Doppeldrölchen) 200 xr Weizengebäck kostet 40 Pfg. 150 xr Weizengebäck kostet 30 Pfg. Glauchau, am 13. März 1920. Frhr. o. Welck, Amtshauptmann. Für die nachstehend äufgeführten Staatsstraßen- strecken soll für die Kleinpflasterungen in diesem Jahre die Anlieferung vo» scharfem Pflaftersaud