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MWWerMAM »<,»,»pr«i», »««Md M«» l.IS durch dl, »u-irka« in« in, Sau,: durch di, Poll d^ogr» »««klldtzrllch «m» ».72, -on-Mch ward i^t. U» «uchdl-I»NÄ.^_?^»^« > V- ««»»L^LLd-'M L P»«ch«»^tt»' Sch««, «r. »SS. TageblaN-Amtsblakt Königlichen und StädMen Behörden in Aue, Grünhain, Larkenstein, Johann- georgenstadt, Loßnitz, Neustädkel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildeu-rls. Verlag von E. M. Gärtner» A«e. Aamfprech - Anschlüsse; Aü« 81, Lößnitz (Amt Aue) 440, Schneebera U). W. Drahtanschäst: Äolksfreund AueeMchirge Nr. 218. Die amtliche« Bekanntmachungen befinden sich im Beiblatt. Die vergeblichen Anslrengmigen unserer Feinde. Berlin, 16. Sept. An der l? ambrakfront setzt der Engländer sein« Angriffe fort. Allerdings hat es den Gut schein. als oh di« Stoßkraft seiner Trappen durch die 8 Tage hindurch fast ohne Unterbrechung fortgesetzten Anstürme be reits gelitten hat. In dem durch den täglichen Granathagel zerrissenen, durch Regengüsse aufgeweichten, versumpften Ge lände glei en seine Tanks und werden unverwendbar, während seine Infanterie, knietief im Schlamm versinkend, vergeblich sich gegen die deutschen Stellungen vorzuarbeiten sucht. Die Angriff«, welch« der Engländer am 15. ansetzte, zersplitterten zwischen Havrincourt und Gouze.ru,ourt im deutschen Vernich tungsfeuer zu Teilvorstötzen und brachen trotz dem Einsatz zahlreicher tiefsliegender Schlachtflieger zusammen. In dem zrach Süden anschließenden AükchMt von "Gouzeaucourr oks Epehy kamen sie im deutschen Abwehrfeuer nicht zur Ent wicklung. Mit gleicher Zähigkeit greifen die Franzosen zwischen Kilette und Aisn« weiter an. Äm Vormittag Les 15. versuchten sie südlich der Straße Soiisons—Laon vergeblich, vorzugehen. Am Abend folgte dann nach mehrstündigem, heftigsten Artilleriefeuer «in geschlossener Angriff. In dem Zerklüfteten, waldigen Hügelland wurde erbittert gerungen «nd die Franzosen von d«r Höhe östlich Dauralllon wieder hrruntergeworfen. Rücksichtslos setzt Foch hier an Lem Angel punkt des ä hemin des Dames seine Divisionen «in, um in den Mlettegrund einzubrechen. Die französischen Verluste sind dem- gemäk schwer. Das Gleiche trifft laut übereinstimmenden Trup- peiuueldungen und Gefangenenaussagen auf di« französischen Angriff« zwischen Aisne und Vesle zu. Hier wurden außerdem 200 Gefangene von drei verschiedenen Divisionen gemacht und "24 Maschinengewehre elngebracht. Das Dorf iGlennes, das die Senegalesen am 12. hatten erobern können, wurd« ihnen am 15. wieder entrissen. Zwischen der Lotes Lorrainesundder Mos« I fühlen Franzosen und Ame rikaner gegen die neue deutsch« Stellung vorsichtig vor. Den Mißerfolg, welchen die geplante Abschnürung der deutschen Di-> Visionen im St^Mihiel-Bogen erlitt, suchen die Amerikaner durch tüglich sich steigernde, maßlos übertriebene Gefangenen- unL Deul«ziff«rn zu verwischen. Die Initiative verbleibt bei -e« Deutsche«. Wi« n, 16. Sept. In «iner dem Vertreter der „Neuen Freien Pr«sse" gewährten Unterredung erklärte Kciegsministcr v. Staeger-Steiner u. ä.: Durch den Fricdensschiüß mit Rußland und Rumänien fanden wohl die Kampfhanolungen im großen an dieser Front ein Ende, aber die auch heute noch ungeklärten Verhältnisse itn Innern Rußlands zwingen uns, wachsam zu sein und ansehnlichr Kräfte an dieser Front wei ter zu erhalten. Die trotzdem an der Ostgrenze freigewordc- nen Formationen mußten aber der Südwestfront zugefülmt werden, um das dort Lis dahin sehr zu unseren Ungunsten vor handen« Kräfteverhältnis auszugleichen. Die stets zunehmende Intensität der Kampfführung läßt aber keine Materialerspar nis zu. Der französische Angriff zwischen Ancre uno Avre war zweifellos sehr geschickt vorbereitet und hat die deutschen Truppen einigermaßen überrascht und dementsprechend auch «in«n Anfangserfolg gezeitigt, den auch mein 'preußischer Kol lege gelegentlich alL Schlappe bezeichn«! hat. Die Aufrichtig keit rechtfertigt schon die größte Zuversicht. Die Deutschen zogen radikal aus d«r eingetretenen Lage die günstigsten Konse quenzen. Aus dieser kurzen Darlegung der letzten großen Ereignisse kann wohl jeder ersehen, daß die Initiative nach wie vor bei den Deutschen verblieb. Nun stehen beide Par teien vor neuen 'Entschlüssen. Ich glaube, inan braucht kein Strateg« zu sein, um mit einem Blick auf die Karte zu erken nen, daß unser« Bundesgenossen hierbei den hoffnungsvolleren Einsatz haben. Bombenangriff auf Paris. Deutsche Bombengeschwader haben über Paris 22 000 Ki logramm Bomben abgemorfen. Das geschah zur Vergeltung für die Fliegerangriffe auf ofiene deutsche Städte. Dabei bleibt immer noch zu beachten, daß Paris eine Festung aller erst«« Ranges und das große Kriegslager des Vielverbandes ist. Die F«ind« pflegen sich Festungen für ihre Angriffe nicht auszusuchen. In der Regel bombardieren sie offene Städte. Da ab«r der deutsche Luftschutz einen Emer höheren Grad von Vollkommenheit erreicht hat, haben sich die feind lichen Geschwader bei ihren "Anflügen auf deutsche StSvle wiederholt schwere Niederlagen geholt. Es sei nur an Kob lenz und Saarbrücken erinnert, sowie auch an den jüngst gc- melde!«» Flug englischer Geschwader nach Karlsruhe. Die deutschen Flieger haben durch die Bombardierung von Paris den Beweis erbracht, daß die feindliche Hauptstadt für uns nicht außer Reichweite ist. Das österreichische Friedensangebot. Der erste «orb m» Durian. Neu y or f, 16. Sevt. (Reuter.) Der Vertreter der „As lociated Meß" in Washington telegraphiert: Die amt- iiche Ansicht Ler amüichen Kreise lü Washington gegen- Über dem österreWsch-unsarischen Vorschläge auf ein« Frieden Mittwoch, den 18. September 1918. 71. Jahrg. — bespiechung ist folgend«: Oe sterreichlkngarn ist im Zusammenbrüchen, und anstatt Li« Zeit mit Frie de nsgeschwätz zu vergeude n, das schlim mer al s nutzlos sein würde, ist jetzt die richtige Zeit, es aufs härteste zu treffen. Solange «ine förmliche Besprechung Les österreichisch-ungarischen Vorschlages nicht möglich ist, da der amtliche Wortlaut noch nicht einge gangen ist, soll Loch von befugter Seite festgestellt werden. Saß jeder Schritt, Ler von den Vereinigten Staaten getan werden könnte, im Einverständnis mit den Alliierten geschehen wird. Amtliche Regierungskreise lassen bekannt werden, daß gegen über der in de: Presse erschienenen Fassung des österreichisch- ungarischen Angebotes nur eine 'Antwort möglich sei, und das sei Ler Schlußsatz aus Wilsons Rede in Baltimore lin April: Deshalb ist für uns nur eine Antwort hieraus möglich: Ge>- malt! Gewalt bis züm Aeu ßer sten. Gewalt ohne Beschränkung und Begrenzung! Die Ausnahme in -er Schweiz. Dern, 16. Sept. Die österreichische Friedensnot«, die wegen des Sonntags Lurch Ma u e r a n fch l ä g e hier be kannt wurde, Hal in der gesamten Schweiz «iferrevy-afkeske Teil nahme hervorgerufsn. Indessen wagt man im Publikum sich kaum einem Optimismus hinzugeben. Die einzige 'Zeitung, die schon Ete'lung nimmt, die Genfer „Suisse", schreibt: Wie auch Lie übrigens leicht zu erratend: Antwort Les Verbandes lauten wird, man kann sagen, daß diese Einladung, ihrer Phra sen entkleidet, klar bedeutet: Die Partie i st ve r l o r e ns!> So erhält der Sieg der Verbündeten zum ersten Male LVie offizielle Weihe ihrer Gegner. j!> Das holländische Arleil. Haag, 16. Sept. Die Friedensanregung Oesterreich' Ungarns erregt auch in Holland außerordentliches Aufsehen. Die Sonntagszeitungcn gaben zürn Teil im Haag, m Rotter dam und Amsterdam 'Sonderausgaben heraus unv brachten die Note durch öffentlichen Anschlag der Bevölkerung zur Kennt nis. Die Blätter urteilen, daß die Note wenig Erfolg zei tigen wird. Diviani verlangt parlamentarische Prüfung der Note. Paris, 16. Sept. Vivrani erklärt« seinen volitischen Freunden nach Eintreffen der österreichischen Note: Die Links parteien hätten sich Garantien verschafft, daß diesmal da s feind ii che Angebot vor feiner Beantwortung in aller Form einer parlamentarischen Pr ü f n n g s k o m m i- sion zur Beratung überwiesen werde» wird. Die . ge der Bewilligung von Kri^slrediten hänge unlösbar » , Art der Behandlung des Verhandlnngsangevots türm fran zösische Regierung ab. womit natürlich nicht g.gao oaß Lie Regierung das Angevot annehmen müsse. Die Sozialisten wollen nicht die freie Entschließung des interalliierten Kriegs rats verkürzen, der voraussichtlich die Antwort festlegen werd«: die Antwort müsse aber im Einklänge mit Lem Willen "Les französischen Volkes stehen. «iadenburg und Sch«er au -1« «eima». Dem Hauptausschuß nationaler Arbeitet- und Deruf^vev. bände Deutschlands ist auf «in Huldigungstelegramm, Las « anläßlich seiner ächten Ia'hr«stagung m Dortmund an Leu Generalfeldmarschall v. Hindenburg gesandt hat, nachstehende Antwort zugegangen: Ich dank« herzlich für Ihre erhebend« Kundgebung. -Möge Ihr Gelübde zum Durchhalten 'm dem uns aufgezwungenen Kampf um unser Dasein und für au>eve Zukunft jed«m Deutschen zur heiligen Ueberzeugung werd-«- dann schaff«nwkrs 5 E« «:alf«ldmarschalkv. Hmdenburg. Der Verband Westmark Ler deutschvölkischen Partei, der seine letzte Entschließung u. a. auch an Admiral Scheer geschickt izatte, hat von letzterem folgend« Atmort erhalt«»: Für Lie Ueb«rsendung L«r Entschließung, von deren Inhalt ich mit Ku- teresse Kenntnis genommen habe, sage ich meinen Dank. Sa wie die Heimat fest auf Len Mut der Kämpfer an allen Fron ten rechne» kann, nrüssen andererseits diese sich immer wkeder starken können an dem Bewußtsein, Laß alle daheim Li« Kraft zum Durchhalten auch aufbringen werden. Nur Las gegenseitige Hand in Handarbeiten kann Lie Grundlage für Lie Zuversicht in den Erfolg fern. Die Pa riete« und -te Regierung. Die vvtilüchen Vorgänge Der letzten Woche haben eine rege Aussprache zwischen dem Reichskanzler, seinen Staats sekretären und Len Führern all«r Parteien Les Reichstags zur Folge gehabt. Zuerst waren nur Lie Vertreter der drei Meho heitsparteien (Zentrum, Volkspartei und .Sozialdemokratie) zusammengetreten, um ganz allgemein die politische Läge zu besprechen. Das Ergebnis Lieser vertraulichen Aussprache ist, wie wir erfahren, eine Vertrauenskundgebung für Len Reichs kanzler und eine engere Knüpfung der Arbeitsbeziehung d«r drei Mehrhcstsparteien zueinander für die Zukunft gewesen. Aber dann schafften überraschende Nachrichten über die end gültige Regelung dec finnischen Vrcfassungsfrage, üb«r mögli ches Eingreifen Deutschlands in die Säuberung Ler Mururanküste von Entenketiuppen und Lik Aufnahme d«r Rebe des Vize-, kanzlers v. "Payer in Stuttgart neue Fragen. Sowohl Lie Führer der '.Nehrheitsparteien. wie diejenigen der Konservati ven, Nationallibetalcn und unabhängigen Sozialdemokraten wurden wiederholt vom Reichskanzler empfangen und eingehend über die Ereignisse unterrichtet. Das geschah auch anläßlich des plötzliche,: und unerwarteten SondersHrMes des Grasen Burian in Wien. Es ergab sich für Regiemng und Volksver treter aus Lem allen aber Ler Wunsch, Lie mitberatende Stimm« des Reichstags öaldmöglichst zu Hörem 2m Einvernehmen mit dem Reichskanzler hat deshalb der Vorsitzende des Haus- haltsausschnsses diese» bereits für Dienstag nächster Woche nach Berlin .zusammenberufen. Auch wenn bis dahin »och keine ober eine höhnisch cib lebend« Antwort der Ententeregie rung auf die Note Burians vorliegen sollte, wird der Haus- Haltsausschuß reichlichen Anlaß zu wichtigen und eingehenden Beratungen Haven. Fel-marschaN Nicholson London, 16. Sept. „Zentral News" meldet: Fest» marschall Nicholson, der 1917 >th«f Les englischen Genevalstabes war, ist gestorben. Aus -em Gesahrenpunkl -er «ohlemürste. Dec Parlamentarier Sir äHarles Seeln führt in dar „Daily News" aus, daß nach Angabe des Kohlenkontcolleurs die diesjährigen Kohl e»fö r d «r u u g e n eine» Fe hl- beiraa v o i: 30, Millionen Tonn« n aufweite» WV" Len. Mir de?» bisherigen Verfahren der Einschränkung de« .Kohle»verbrauch» riskiere Lie Regierung Len industriel len Zusammenbruch in England und bei den Verbündete», der de» ganze» Erfolg der Kr i e g s a nft r eugung «n st» Augenblick des Sieges za Fra g c stelle » rönne. Heber 20V0 Korruplionsprozesse in Rumitnle«. Wie riesenhaft die Zahl Ler Korruption»- Prozesse ist, die gegenwärtig Lie rumänischen Gerichte zu bewältig«»' haben, gebt aus einer der letzten'S:»atssitzungem hervor, wo Unterschleifungen zur Sprache kam«». Lie unter der frühe.e.: eRgtevungen in den militärischen P-agazmen von Do ro h o i begangen wurden. Dabei erklärte der Kriegsminister General Har jeu, daß gegenwärtig nicht weniger als 1872 Anklageakte bei den Militärgerichten m Bearbeitung seien, abgesehen von oen 80 > Prozessen, wegen der bereits Anklage erhoben morden ist. . , Bolschewistische Erfolge. Hel singfors, 16. Sept. Die B olschewi sten habe« an den inneren Kampffronten weitere Erfolge erzielt. Das Gouvernement Saratow ist vollständig von Kostike« geräumt. 2m Dongebirt errichtete die Räteregierung eine» sell ständige» MilitävListrikt. Die Stellung Krasnows nnd seiner Anhänger soll äußerst gefährdet, wenn nicht haltlos sein. Bei Kasan haben die Rätetruppen neu« Stege er rungen. Di« Stadt sieht iß Flammen. "An Ler U ra l- front scheint L«r Sieg -er Sowieriruppe» endgültig zu wer den. Man erwartet in Sowjetkreisen dort ein« baldige Ent scheidung. ---------