Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 18.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191807185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19180718
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19180718
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-18
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.07.1918
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
recht »ich Medtrherstellüng, fokst da» el» Anspruch, d«n wkt Ihnen «eg«nüber mit viel mehr Fug und Recht «-heben sollen, dm» »ir si»d di« Augeartsf«»«» und dl« »«» verWrsachte» Schilde« sind vor allem gut»«- mache«. Doch »Kd «Nh diese» Interesse gleichwohl kaum die Mchäare« Krieg»«reuel erheblich hindern, Un üb« r - wiAdbar scheint hingegen noch der Trotz, mit dem di« terrktoriarke« Forderungen nach Glsaß-Lot- ri»««n. Trieft «nd Trentino. den deutschen Ko lonien ns», gestellt »erden. Hier ist di« Dr«n r« un- fere» Friedensderek tschaft. di« alle» L,»fülle- r«n lassen Sann, nur nicht dm «nb'erührvaren eigenen Be- sltzstaod. No» O«fterr«ich-Ungar» »M der Feind nicht nur abtrcn ««». was er für sich begehrt. Er soll auch das innere Gefüge der Monarchie ongesrifsen und sie tunlichst in ihr« Bestandteil« aufgelöst »erdm. Als dl« Ereignisse kamen, bah die anderen Kriegsmittei zu unserer Niederrkngung nicht mehr reichten, do steigerte sich plötzlich 'das Interesse für unsere inneren Ver hältnisse in» ungeheuerlich«. Unsere Gesner gehen von einer völlig schablonenhaften Verkennung des We se«» der österreichisch-ungarischen Monarchie au». Si« Vbersehen in ihrer Genugtuung über die augenblick lichen, wenn auch schwierige» inneren Probleme derselben, daß Staaten mit mehreren Nationalitäten in der Regel keine Zu- fallsgebild« sind, sondern Produkte historischer und oölkerge »graphlscher Notwendigkeit, bk« ihr« Entstehung und Erhol- tungsprinzipien in sich tragen. Sie besitzen daher auch, und das gilt in vollem Matze für Oesterreich und Ungarn, die nö- tige Elastizität und Anpassungsfähigkeit an di« w«chselndm Zeitkäufe, di« Gabe, sich gemäß den Bedürfnissen ihrer gewak tig« Entwickelungsstnf« zu reformieren und ihre inneren Krisen unter Ausschluß unberufener auswärtiger Einmischung selbst zu lösen. Die Monarchie lehnt fremde Eingriffe in jeder Form entschieden ab, ebenso wie sie sich mit fremden Angelegenheiten nicht befaßt. ! Nun mutz der entschlossene Abwehrkampf weitergeführt wer- dm bi» zum guten Ende und bis er uns di« für die künftig« ru hige Existenz erforderliche Sicherheit bringt. Diese uns aufge- zwungen« Wehr in Waffen darf ab« nicht als Gegensatz aufge- faßt werden zu der Notwendigkeit einer unablässigen politisch«» Betätigung, um di« Ziele unserer Selbstverteidigung da, wo es möglich ist, und ohne der kraftvoll«» Kriegführung Abbruch zu tun, zu fördern. Die diplomatisch« Tätigkeit wird bei jedem Schritt auf die Kriegführung di« sachlich geboten« Rück sicht nehmen. Di« Ergebnisse der Kriegführung werden für Ar- beltsemteilung bestimmend lern, anderseits hat der Diplomat die Pflicht, unablässig auf dem Auslug zu sein, und die Mög lichkeit für «in« wirksame Betätigung wahrzunehme». So und nicht and«» ist auch die Friedensbereitschaft der Mittelmächte aufzufassen. Sie wird die unüberwindlich« Verteidigung der Verbündeten nicht «inen Augenblick hemmen, sie wird aber nach siegreichen Schlachten, ebenso wie in der Zeit der Kampfpause auch oh n« neue Fri «d ensangebot« immer bedacht sein, daran zu erinnern, daß wir diesen Krieg für ein sinn- und zwecklos ge « ordenes Blutvergie tzen halten, dem dprch das Wiederkehr«« der Menschlichk«itsge fühl« unserer Gegner in jedem Aug ««blick ein Ende gemacht werde» könnt«. Si« erschöpfen ihre und un ser« Kraft, um auf dm Ruinen der Zivilisation neue Welt- ordnungen vorzubereiten. deren verwirllichungsfähige, auch vor^ uns warm gebilligte Gedanlenreihe sie viel leichter und vollstän dig« km friedlichen Zusammenwirken aller Völker in die Tat «msetzen könnte». Gewiß — wir leiden schwer unter diesem Krieg, aber härter als imser Los ist unsere Entschlossenheit, für unser gutes Recht zu kämpfen, bis der Feind abläßt von seinen menschheitsbetörenden. weil falsch angewendeten, Jde- logien Md von seinem anmaßenden Umsturzwillen. Der Kriegswille -er Enkeule. Basel, 16. Juli. Der „Matkn" meldet: Clemenceau sagte, er vertraue mehr auf di« Versprechungen Fochs als auf di« des deutschen Kanzlers. Er s ehe auch in den neuen Aus lass ungen des deutsch en Ka nzlers n^cht die g e- r ingste Möglichkeit, auf Grund solcher allge- meiu«n Redensart« n zu Frie densverhandl un gen zu komme». Das Reutur-Bureau meldet aus Lon don: Die englischen Blätter vergleichen di« Rede Hertlings mit Lloyd Georges Er- Tlärung und sagen etwa: Die letzten Reden in Berlin zeigen nur, woran Deutschland sich gern klammert oder was es als Reserve festhalt«, möchte, je nachdem die Friedensverhandlungen in seine Politik passen oder nicht. Die Blätter schließen damit, zu erklären, daß der Krieg nicht früher aufhören werde, als bis der deutsche Kanzler sag«, daß Deutschland bereit sei, für Belgien .Schadenvergütung und Sühn« zu leisten. Dte Vakerkandspartei und Belgien. Di« Deutsch« Vaterlandspartei hat folgende Entschlie- ßung angenommen: Di« Reichsleitung hat auf parlamenta risches Drängen Erklärungen Über die belgische Frage abgegeben. Di« Deutsche Vaterlandspartei ll«hnt es ab, sich an Versuch«!, zu beteilig«», aus diesen Erklärungen diesen oder jenen Sinn her- auszulesm. Für sie ist Belgien n ich t nur «in Faustpfand. Zur Sicherung «ines dauerhaften Friedens muß wirk lich« deutsch« Macht in Belgi«» die Wirtschaft des Landes vor anglo amerikanischer Ausbeutung, die Flamen vor Französie rung, deutsches Land und deutschen Gewerbefleiß vor den Ver wüstungen «in«s zukünftigen Krieges und nicht zuletzt di« Meer« vor englischer Tyrannei bewahren. Wir wollen leine Anne- »ion! Wir wollen ein freies Flandern und eine wirkliche Sicherstellung der Lebensnotwmdigkeiten des deutschen Volkes. Vie Deutsche Daterlandspartei wird mit verdoppelter Kraft für viel« Ziel« «intr«ten und fordert ihr« Freund« zu nachdrücklich ster Mitarbeit auf. Eonra- v. KStzen-orffs Verabschiedung. Wien, 16. Juli. Kaiser Karl hat d«m Wunsch des Freiherr» Conrad v. Hötzendorff um Enthebung von seinem Posten Folg« gegeben und ihn in den erblichen Grafen- stand erhoben. Gleichzeitig wurden ernannt der Generaloberst Erzherzog 2os« pH zum Heeresgruppenkommandanten, der General der Kavallerie Fürst Alois Schönburg-Har tenstein ?um Kommandanten einer Ann«. Di« Schrvlgewehre -er Amerikaner. Basel, 16. Juli. Di« „Basser Nachrichten" erfahren aus Re u y ork: Tausende von Schrotflinten auf na hes Ziel werd«» d«n amerikanisch«» Soldaten in der Feuerlinie in Frankreich gelksert. Dies« Waffe hatsechsJagdladun- -en. Auf Mem Lauf kann das Seitengewehr aufgepflanzt werden. Menn vollständig abcestuert, bcstreicht das G e - »«kr Baum vou 4 Fuß Durchmei jer aus Der neueste amtliche Heeresbericht. «r»ß— 仫«»lq««ckier, 17. Iutt. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht v. Bayern. Dl« Olampfttttl-Kett lebl« erst in ö«n «»en-stun-en aus. In Srkun-ungsvorstößen südwestlich von Rp«rn «achten «lr Gesänge»«. Südöstlich von Klebuterue yal der Feind sein« Angriff« ahn, Erfolg wiederhol». Keeresgruppe Deutscher Kronprinz. Oerlltch« Slämpse am Saviereogrund vnd östlich von Chateau Thierry. Südwestlich von Lhanrlemon» schoben «tr «nsere Linien an den Surmelinabschuitt Hera«, «estige «egenangriste sührle der Feind «il starke« Kräften gegen unser« Fro« aus dem SSd«s«r »er Marn«. Set«« Angrtsse brach«« a«t«r schwersten Verlusten teilweise nach erbittertem Kamps vor unseren Linien zusammen. Ans dem Vorduser der Marn« wurd« »er Srsolg »es erste« Angrisfslaaes erweitert. Rach Abwehr französischer Gegenangriffe stießen wir »em Fein»« bis aus »te Kohe nördlich von Dentuil nach un» kämpslen uu» durch de« Rodemal- u«d Königswald hindurch. Beiderseits -er Avre warse« wir den Fein- aus -as Beim- ser-Bergland zwischen Rantenil ««» nör-ltch von Fourcy zurück. Oeftlich von Beim» ist -t« Lag« mwerän-ert. Wir hielten -te seindlich«« Linie« ««ter starkem F««er «n» verbesserte« an -er «ömerstraße un- in -er Suippe unser« Stellungen. Nordöstlich von Massiges «ahmen wir einige besesttgte Köhen. Die Gefangenenzahl ist ans mehr als 18VM» gestiegen. Heber »em Kampssel» wur»en gestern von neuem 26 sei«»liche Flugzeuge un» 2 Fesselballon« abgeschosteu. Leutnant «enkhoss errang seinen 27. un» 26.» Leutnant Lvw««har»t seinen27.»Oberleutnant Lörzer seinen 26.» Leutnant Boll« seinen 22. un» Bizeseldwebel Thon seinen 21. Lustsieg. Der erste Teneralquarllermeislerr Ludendorff. Der gestrige amtliche Heeresbericht. Grohes Sanptquartier, 16. Juli. (W.T.B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Keeresgruppe Kronprinz Rupprecht. In einzelnen Abschnitten lebte »le Sesechtstätigkett aus. Oeftlich von Ayette w«r»e ein nächtlicher Dorstoh» östlich von Sebuterne ein starker Angrifs bes Feindes abgewiesen. Kier haben sich während -er Nacht neue Artilleriekämpse ent- wichest. Keeresgruppe -eutscher Kronprinz. Zwischen Aisne «nv Marne östlich von Chateau-Thierry lebhaster Artilleriekamps. In kleineren Unternehm,,ngen un» im Dorstoh über -ie Marne südwestlich von Iaulgonne brache« wir in -ie seinvliche« Linien ein un- brachten Ge- famgene zurück. Südwestlich und östlich von Reims sind wir gestern srüh in Teile -er französischen Stellung einge-rungen. An -en Dorbereitungen für -ie artilleristische Kampsfithrung hasten Dermessungslruppen besonderen Anteil. Artillerie» Mknenwerser und Gaswerser offneren durch ihre vernich tende Wirkung im Verein mit Panzerwagen nn» Flammen werfern -rr Infanterie den Weg in -en Feind. Die Armee des Gsneralvberften von Boehn hat zwischen Iaulgonne un» östlich Dormans die Marne überschritten. Pioniere fehlen im Morgengrauen die Sturmtrupps» über oen Fluh un» schufen »amit Vie Grundlage für »en Erfolg »es Tages. Infanterie erstürmte »ie steilen Känge ans »em Sü»«ser der Marne. Unter ihrem Schuh vollzog sich -er Brückenschlag. In sletem Kamps« -urchstietzen wir das zäh verteidigte Waldgetände -er ersten feindlichen Stellung «n» warfen -en Fein- aus seine rückwärtigen Linien bei Con-e—La Chapelle—Con,blizy—Mareuil zurück. Auch nörd lich Ler Marne entrissen wir Franzosen und Italienern ihre erste Stellung zwischen Ardre und Marne. Wir standen am Abend im Kamps östlich der Linie Cathitton—Cuchery— Chaumizy. ckSie Armeen Ser Generale von Mudra und von Einem grissen -en Fei - in -er Champagne von Prunay (östlich von Reims) bis Tahure an un- nahmen im Kampf mit -em fich unserem Angriss entziehenden Fein- -ie erste seindliche Stellung. Südlich von Rauroy-Moronvilliers stießen wir über »ie Köhenkette Cornistet-Kochberg-Keilberg-Pöhlberg »urch »as Trichterfeld -er vorjährigen Frühjahrsschlacht bis an -ie Römerstrahe nor-westlich von Prosnes und in -as Wal-gelän-e südlich -es Fichtelberges vor. Oestlich -er Suippes entrissen wir -em Fein-e -as Kampfssld -er Cham pagneschlachten zwischen Auberive «n- südöstlich von Tahure. Ans unserer Angrissssront östlich von Reims hält -er Fein- seine zweite Stellung nördlich Prosnes—Souain— Perthes. Troh tieser Wolken un- böiger Wtn-e waren »te Lnststreitkräsle tätig. In niedrigen Köhen grissen »ie Flieger mit Bomben un- Maschinengewehren in den Kamps auf »er Er-e ein. Sie schossen gestern über »em Schlacht- selv 21 sein»tiche Flugzeuge un» 4 Fesselballone ab. Die Leutnants Loewenharol un» Menkhoss errangen ihren 26.» Leutnant Bolle feinen 23. Lustfieg. Die Zahl der bisher eingebrachten Gefangenen beträgt mehr als 12V06. Keeresgruppe Albrecht von Württemberg. In kleinen Unternehmungen in Lolhrlngen, in den Vogesen und im Sun-ga« machten wir Gefangene. Der erste Generalquartiermeister» Ludendorff. Wiederholt, da in einem Teil der gestr. Auflage nicht enthalten.) 50 Bards. Dieses Eewehr dient hauptsächlich dem Nah- kamp f und ist wirksamer als das Maschinengewehr. Repressalien Lenins gegen -ie Landung an -er Murmanküste. Wie „Matin" meldet, hat Lenin di« Verhaftung von 300 in Petersburg und in Moskau befindlichen italieni schen und serbischen Offiziere als Repressalien ge gen di« Landung der Entente an der Murmanküste angeordnet. Kaitis Kriegserklärung. Reuter meldet: Der Staatsrat von Haiti hat einstimmig be schlossen, Deutschland den Krieg zu erklären. (Eine Bestätigung dieser Meldung liegt in Berlin nicht vor. Schriftl.» Oerttich« Angelegenhetten. " Milderung der Met allabgabe. Die Metall- movitmachungssteU« Hai die Gemeinden ermächtigt, allen Laden besitzen, in bezug auf di« Ablieferung von Melvllgegenständen ihrer Eeschäftsausstottung Zugeständnisse zu machen. Durch frühzeitige Ablieferung von Gegenständen der in d-r NekanutwaLung vom 26. März 1918 aufg«fü.hrt«n Ge ¬ genstände der Reihen 2 (Arme, Ausleger und Träger für Lampen und Laternen am Aeußem von Gebäuden. Barrier«. st«mg«„, Bekleidungen von Fenstern, Türen, Kassenschaltern, Pfeiler und Füllungen. Fenstergriffe, Geländer, Rohrlettun- sm, Treppenschuhstangen, Türknöpfen und Denttlationsllao- pen usw.), 3 (Gewichte von Gr. Stückgewicht und darüber, Hohlmaß«, Tropfsieb«, Viehglocken usw.), 4 (Brauseköpfe von Badeeinrichtungen, Tore und Gittertüren, Türklinken usw.), darf di« Ablieferung für Gegenständ« der Reih« 1 bis 31. August hina us geschoben werden für die «rste Hälfte aller «in- fachen und abnehmbaren Gegenständ«, für di« Ersatz nicht be- schafft zu werden braucht; bis zu m 15. November für di« zweit« Hälft« dieser G«genständ«; dar 15. Februar 1919 ist der Endpunkt der Ablieferung für alle übrigen Gegenständ«, de. ren Ersatz für den Geschäftsbetrieb wünschenswert ist. für die aber ein Ersatz früher nicht beschafft werden kann. Erst nach dem 15. Februar 1919 brauchen die mit Glasschränken, Aus- stellungskästen, Ladentischaufbauten aus Glas und dergl. lest ver bundenen Metallteile abgeliefert zu werden. Don der Zwangseinziehung soll nur in dri ngenden Fäl- l e n vor dem 1. Januar 1919 Gebrauch gemacht werden. Ferner macht die Metvllmobilmachungsstelle bekannt, daßEndknöps« von Treppenläuferstan gen, di« nicht abgeschraubt, sondern auf die Stange aufgepreßt sind, vorläufig von der Ab- lieferung zurü ckg «stellt werden. " Fahrpreisermäßigung fürSchulsahrten. Im In teresse der Erholung und Kräftigung unserer Jugend durch Schul- Wanderungen wird nn Bereich der sächsischen und preußisch-hessischen Staalseisenbahnen die vorübergehend ausgesetzte Fahrpreisermäßigung für Schulfahrten bis auf weiteres wieder einaeführt. Die Benutzung von Schnellzügen bleibt jedoch hierbei ausgeschlossen. * Mit der spanischen Krankheit hat man schon vor 400 Jahren zu tun gehabt. Der Leipziger Chronist Johann Jakob Vogel schreibt nämlich aus dem Sahre 1518: »Am l. Sept, worein greulicher Nebel / darauf ein unerhörtes Kauptweh ersolgels / diese Seuche gieng fast durch aantz Deutschland / ingemein nennete man sie den Spanischen Pips / weil dergleichen Seuche vor 57 Jahren in Spanien regieret. Andere nennete sie den Schaffhusten oder Schaff-Krankheit / die Me dici aber Catarrhum Epidemicum oder Latlarrhalem febrem Epidemi- cam / die Italiener haben sie mal mottvn die Narren-Krankheit ge» nennete / weil sie denen Leuten den Kopff eingenommen / daß Sie seltzame und ungereimte Dinge geredet. Es Hub sich diese Seuche Key etlichen mit Frost und Kälte / Key andern mit Litze / bey allen aber mit starken Brechen / Engbrüstigkeit / Keiserkeit / Schupffen und schwe- ren Küsten an / und müßen gemeiniglich alle Personen / wenn diese Krankheit in ein Kaus kam / derselbigen herhalten / wiewohl niemand daran gestorben.' Aue, 17. Juli. Ein langjähriger Kirchenbeamter von St. Nikolai, Hr. Kirchner R«in Heckel, tritt am 1. Oktober d. I. in den Ruhestand. Seit 1883 ist «r im Kirchendienst der Niko- laigemeinds feit 1894 Kirchner. An seine Stell« hat der Kirchenvorstand den bisherigen Pfarramtserpedienten Mar Colditz einstimmig gewählt. Die Elpedientenstelle ist dem Kiegsbeschädigken Arno Herr aus Meußlitz übertragen worden. Schneeberg, 17. Juli. Die hier bestens bekannt« Ka pelle der 104er aus Burgstädt gab gestern im Sonnensaale wie der «in Konz« r k, das gute Aufnahme fand un» durch reichen Beifall ausgezeichnet wurde. — Nach mehrtägiger großer Hitz« entlud sich gestern nachmittag, begleitet von wolkenbruchartigem Regen, ein schweres Gewitter über unserer Stadt. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit war bereits ein Anschwellen des Schlemabaches zu verzeichnen. Abgesehen von einigen ausge spülten Wegen hinterließ das Gewitter nur wohltätige Spuren. — In großer Höhe wurd« gestern abend ein Flug zeug be- obachtet. m. Neu städtel, 17. Juli. Di« Stad tver ord ne- t e n traten dem Ratsbeschlusse wegen Erhöhung der Entschädig ung des Kammerjägers Sippel fülr die diesjährige städtische Mäuse- und Rattencertilgung, fernen der Fortbezahiung des Gehaltes für einen im Heeresdienste stehenden städtischen An gestellten bei ferner nahmen sie Kenntnis vom Urlaube des Natsvorstandes vom 18. Juli bis 10. .August und erledigten meb rere Erlaßgesuche. Am Schlüsse gelangte nochmals die Bahn- hofsangeleg«nh«it zur Aussprache. "Leipzig. In der Umgegend von Leipzig mehren sich die Felddiebslähle in ungeheuerlicher Weise. Wie sich jetzt herausgestellt hat, werden die entwendeten Mengen im Schleichhandel weilergegeben. Man fürchtete wegen dieses Treibens um eine Gefährdung des größten Teiles der Ernte. Deshalb soll ein umfangreicherer Flurschuh als bis her eingerichtet werden. Als Strafe für die Felddiebstähle wird Zucht haus angedroht. Setzte Drahtnachrichten -es Erzgebirgifchen Botksfreun-es. Der neue -rutsche Sieg. Ber lin, 17. Juli. Der deutsche Angriff in der Champagne am 15. Juli beweist von Neuem, in welchem Maße die deutsche Heeresleitung ihr Hauptziel, die Zertrümmc- rung der feindlich «n Ka m pfkiraft und d«s feind- lichen Kampfpillens, erreicht hat. In der Schlacht beiNoyon war der Fssonzose um seine Hoffnung betrogen, durch Kenntnis der deutschen Angriffsabsichten und entsprechende Tiefengliede- rung. sowie durch sofortige starke Gegenangriffe eine Niederlag« zu verhindern. Am 15. Juli hat er sich in der Ueberzeugung, dem Angriff doch nicht standhalten zu können, nach Erkennt nis der deutschen Angriffsabsicht auf rückwärtige Stellungen zurückgezogen, ohne d«n eigentlichen Kampf in seinen vor deren Linien zu wagen. Dementsprechend drang der deutsche Angriff nicht etwa infolge von Verlusten — diese sind durchaus normal — nicht weiter vor. Der Feind entzog sich vielmehr dem Angreifer und baute sich mit versam melter Kraft in seinen tiefen Verteidigungsstellen mehrere Kilo- merer hinter seiner bisherigen Stellung auf, bevor der Angrei fer auch nur die bisherigen Kampfgräben überschritten hatte. Damit hat der Franzose fast den ganzen Geländege- winn aus drei großen, bluiigen Schlachten preisgegeben. Was er in der Herbst- und Winterschlacht 1915 mit.mehr denn 150 000 Toten und Verwundeten «lauste und was 30 seiner besten Divisionen in der zweiten Aprilhälft« 1917 mit Opfern errangen, welche dem damaligen L derbe- fehlshaber Nivellu den Namen Blutsäufer eintrugen, das alles gab er fast kampTlos an einem Einzigen Tage auf. Der Kern des buntgemischten Derbandsheers räumt das Schlacht, seid vor dem Gegner. Eindringlicher kann das An «r kennt- n isdeutscher Waffenüberlegenheit nicht sein. An der Marne konnte selbst zähester Widerstand den Uebergang der deutschen Sturmtruppen über den mächtigen Fluß nicht hin- bern. Der breite Strom, der auf' ,e7nem hohen 'SüM'er mei sterhaft «ingegabene Feind bildeten kein unüberwindliches Hin- dernis für den deutschen Angriffswillen. In ungestümem Vor- wärtsdrängen nahmen di« Truppen der Armee v. Boehn ihrem Gegner allein hier mehr als 8000 Gefangene ab. Pressestimmen zum »eutscheu Vorstoß. Berlin. l7. Iulü Zum deutschen Vorstoß bei Reims heißt es im »Berl. Tagebl.': Wenn in den letzten Wochen die deutschen Führer sich mit der Abwehr m den großen eroberten Kampfgebieten begnügten, jo dalbw jte dazu ihre _gutm Gründe. Die demjch« Invasivnsarms
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)