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Klrchennachrichlen. Aue. (Nikolaikirche). Freilag, abends '/F Ilhr Vorbereitung zum Aindergotlesdienst: Pfarrer Leßmüller. Anfer Garten im April. Mele Arbeiten des März mußten infolge der kalken Nächte und der Frostgefahr unterbleiben und fordern jetzt dringend die Erledigung, so z. B. die Aussaaten der Kohlarten der Wurzelgemüse, der Puffbohnen und Erbsen. Wer nicht größere Mengen Kohlpstanzen braucht, kauft die wenigen Dutzend oder Schock beim Gärtner, allerdings werden in diesem Frühjahr Preise verlangt, die noch weit über die im Vorjahre geltenden slehen. Deshalb kann nur immer wieder gemahnt werden: „Seid sparsam mit der Saat!" Sät so dünn wie möglich, damit das Verziehen der zu dichkstehenden Sämlinge überhaupt nicht notwendig wird. Sät nicht mehr als unbedingt gebraucht wird. Kauft keine Sämereien im Vorrat, denn niemand weiß, wie alt sie sind und wie lange ihre Keimkraft dauert. Vorräte von Samen sind gewöhnlich verlorenes Geld, wenn man nicht Alter und Herkunft genau kennt. Man sorge bei trokenem Wetter für genügende Feuchtigkeit der Saatbeete durch Bespritzen oder Be schatten. Kohlpflanzen werden leicht von Erdflöhen heimge sucht. Das beste Mittel ist ständiges Feuchthalten der Beete, Bestreuen mit Osenruß. Auch verdünnte Ziegen- oder Kanin- chenjauche soll sehr wirksam sein. Das Gartenland muß so weit gegraben und zugerichtet sein, als zum Besäen und Ende des Monats auch zum Bepflanzen mit Frühkohlarten, Kopf salat und bei anhaltend warmer Witterung auch zum Auslegen von Buschbohnen notwendig ist. Zu frühe Aussaaten der wärmebedürstigen Bohnen sind zu widerraten, denn sie miß lingen sicherlich, wenn man nicht die Beete schützen kann. Im Ziergarten muß das Aufbinden und Beschneiden der Rosenhochstämme und Rankrosen beendet werden. Der Rasen ist zu säubern, Wege aufzukiesen, die Blumen beete mit Erde aufzufüllen und mit Frühjahrsblühern zu besetzen. Im Obstgarten werden die Spalier- und Formobstbäume gegen Nachtfröste durch Ueberhängen von Decken geschützt, die tagsüber wieder zu entfernen sind. Frischgepflanzte Bäume sind zu bewässern. An Stachelbeerbüschen und Obstbäumen auslretenden Raupen ist durch Bespritzen der jungen Belaubung, mit arsenhaltigen Mitteln z. B. Uraniagrün, Zabulon in Lösung, Abbruch zu tun. Diese durchaus sicheren und billigen Mittel bedürfen keiner besonderen Empfehlung, da sie in der Praxis genügend erprobt sind. WMäMn Mk Fußmarsch, MM und Auko« sn WMr Me hevangesührt. In den letzten Märztagen begannen dl« feind lichen Gegenstoß«, auch wie zunächst ohn« rechten Zusammenhang. Die Engländer erschöpften sich in blutigen und erfolglosen Stür men nördlich der Somme. Zwischen Somme und Avre grif- sen Engländer und Franzosen gemeinschaftlich an, ohn« den deutsä-en Bormarsch aufhalten zu können. Endlich kam Foch heran, und er warf seine Massen zum Angriff auf den deutschen linken Flügel, der ihm südöstlich Montdidler bis zur Oife südwestlich Noyon «in« breit« Front entgeg«nst«klte. S«in Aufmarsch aber wurde durch die Deut schen gestört, die sein« Spitzen am 30. März überall zurück warfen; sein stärkerer Angriff am 31. Mär, konnte nicht durch, dringen und ist am 1. April nicht wiederholt worden. Beid« Teile treffen, soweit man urteilen kann, ihre Dor- bereitungen zu «iner neuen Schlacht. Die deutsche Heeresleitung hat kein« Veranlassung, den eigenen Angriff zu überstürzen: nachdem ihr« Trupp«n in siegreichen Schlachten den Feind ge- warfen haben und nun einem neuen Heere frischer Truppen ge- genübersteh«n, kommt es für sie natürlich darauf an, die zweite Schlacht so umsichtig und planvoll vorzubereiten, wie es m t der «rsten geschehen war und inzwischen das Blut ihrer Truppen zu schonen. Die Tage verhältnismäßiger Ruhe liegen also in der Natur der Dinge; sie sind «in Zwischenspiel in dem gewaltig«» Gange dieses Feldzuges. Im übrigen wollen wir zeitweilig unsere Blicke auch schwel- fen lassen zu den übrigen Kriegsschauplätzen, wo das Schicksal keineswegs still« steht: nach Italien, von wo Engländer und Franzosen abgezogen sind, und wo in den letzten Tagen sich leb haftere Unruhe bemerkbar machte; nach Syrien, wo die .Engländer hartnäckig, aber bisher vergeblich versuchen, östlich des Iordan Raum zu gewinnen: nach Mesopotamien, wo in der jüngsten Zeit nordöstlich Hit am Euphrat gekämpft wurde. Aber auch m Ma zedonien sind Ueberraschungen nicht durchaus ausgeschlossen. Kirchlich-sozialer Kongreß in Dresden. Eine stattliche Schar von Zuhörern aus Sachsen und zum Teil auch aus ganz Deutschland hatte sich am Morgen des 3. April im Vereinshauft zu Dresden zur Eröffnung des 21. Kirch lich-sozialen Kongresses zusammengefunden. Der Präsident der Kirchlich-sozialen Konferenz Geheimrat Prof. DDr. See - b er g, Berlin, begrüßte die Versammlung mit einer Ansprache, welcher die Begrüßungsreden des Staatsminister des Innern, Graf Vitz thum v. Eckstädt, des Präsidenten des Ev.-luth. Landeskonsistoriums DDr. Böhme, des Oberbürgermeisters von Dresden, Dr. Blü her, uifb d«s Direktors des Zentral- ausschusses für Innere Mission Liz. Füllkrug folgten. Hier auf hielt Prof. D. Pfe nn i g sd o r f, Bonn, den ersten Hauvtvortrag über „S o z ia lismusund Kirch e". Indi vidualismus und Sozialismus, so führte der Redner aus, sind heute in eine starke Spannung zu einander getreten, die durch den Krieg noch verschärft worden ist. Damit wurde ein großes .Problem heraufgeführt, welches dringend der Lösung bedarf. Der neuzeitliche Individualismus, der in seinen Wurzeln in d^e Reformation zurückwe'cht, aber hauptsächlich ein Er-eugnis des Naturalismus ist, hat zwar durch die Freimachung der Kräfte der Einzelnen im geistigen und wirtschaftlichen Leben Großes tzeleistet, allein er hat sich doch al; unfähig erwiesen, das ge^- fellschaftliche Leben neu aufzubauen. Die Folge war der neu zeitliche Sozialismus. Dieser aber in seiner einseitig natura listischen Ausprägung kann weder dem Recht dec Ein;elpersön- lichkeit noch den Erfordernissen des Gemeinschaftslebens gerecht werden. Die Lösung des Problems liegt im Christentum, wel ches den Menschen mit jener Ueberwelt in Gemeinschaft bringt, in welcher letztlich Individuum sowohl als auch Gemeinschaft wurzeln, mit dem lebendigen Gott. Es verbürgt den» Einzel neu seinen ewigen Wert und stellt ihn zugleich in eine brüdev- lnhe Glaubens- und Liebesgemeinschaft hinein. Solche Gemein« jlhaft sichtbar darzusielten, kirchlichen Sozialismus, nach innen zu schaffen und zu pflegen, ist Aufgabe der Kirche, vor allem der Einzelgemeind«. Zur Durchführung dieser Aufgabe muß die Kirche vom Staat fordern: die Anerkennung der sittlichen Würde des Einzelnen und einen genügenden wirtschaftlichen 'Schutz. Von ihren Gliedern aber muß di« Kirche fordern, die Anerkennung der sittlichen Würde des Staates und dessen ober ster politischer und wirtschaftlicher Macht. Vor allem aber ist nöriz größere Unabhängigkeit der Kirche vom Staat. Nur so kann die Kirche auch beständig das soziale Gewissen des Staa tes bleiben. Nur so kann sie ihre Kräfte zum Wohle des Volks- ganzen voll auswirlen. Der Tagung voran ging ein Fest göltesdien st, in welchem Pfarrer DDr. Jeremias, Leipzig, über Offenba rung Joh. 21, 5: „Siehe, ich mache alles neu" sprach und ein Degrüßungsabend mit Ansprachen von Iustizrat Dr. Wauer, Dresden, D. Mum m und Oberlehrer Dr. Thieme, Leipzig. MchkWuH Grh»kanl»voll« unüberwindlich» Kraft war »» die mau der englischen Flotte »schlagt«; unbesiegbar sollten Schiff» und Besatzungen sein. Alt diesemBlendwerll hatte unser Erzfeind all» Wrtt in s»in«n Bannkrei» g»,wung»n. So traten wir in den Seekrieg »in. — Am Skagerraklage i »reift der Schleier. Die LSuschung wurde offenbar. Lchadensreudeselbst bei seinen Bundesgenossen bezeichnetLnglandsAbsturr. Sorgsältig mied der Brite den zweiten Waffengang; er sah es mit an, wie seinem schändlichen Aushungerungsversuch da« deutsche U-Boot entgegentrat. Die Flotte wurde rum Handgriff, da« U-Boot rur Klinge de« Schwerte», da» aus die britische Brust zeigt. Lag für Lag brechen au» dem künstlichen Bauwerk britischer Bormacht die Blöcke. — Roch wollen englische Staatsmänner unser Reich schmälern, unser Volk des täglichen Brote» berauben. Wir Seeleute wissen es, der Lag ist nicht mehr sern, wo England sein späte» Zugeständnis bereut. Bis dahin heißt es, alle Hände gerührt, alle Kräfte gesammelt, aliesdemKaisr kMe« -«WZ S.s exlgZ - l Vermischtes. — Wie mandeutsche Flieger in Frankrei^ behandelt. Aber das Schicksal der beim letzten Luftangriff auf Paris abgeschossenen deutschen Flieger hat die französische Presse einige bemerkenswerte Mitteilungen gemacht. Eines der Flugzeuge wurde brennend abgeschossen. Zwei Mann seiner Be satzung verbrannten. Der dritte, Rittmeister Scheibler, versuchte, wenngleich schwer verwundet und mit brennenden Kleidem, zu ent fliehen. Er wurde eingeholt und von einem französischen General trotz seiner von den französischen Zeitungen ausführlich be schriebenen grauenvollen Brandwunden und namenlosen Qua len ausgefragt. Der deulsche Offizier verweigerte jede Ant wort auf militärische Fragen und begnügte sich mit der Be teuerung, seine Pflicht getan zu haben. Am andern Tage erlag er seinen Verletzungen. Die Besatzungen zweier ande ren Flugzeuge suchten nach Zerstörung ihrer Flugzeuge eben falls zu entfliehen. Sie wurden festgenommen und nach Thierry ins Gefängnis gebracht. Das ist französische Ritter lichkeit gegen Wehrlose. Und das bezeichnendste: die franzö sischen Zeitungen bringen diese Nachrichten ohne Kommentar. — Ein weiblicher Soldat. Seit einigen Tagen beherbergt die Garnison Leutkirch, und zwar die Genesungs abteilung, einen weiblichen Soldaten. Es ist die Tochter eines österreichischen Obersten, der im Kampfe gegen Italien gefallen ist. Sie halte seinerzeit den Italienem Rache ge schworen für den Tod ihres Vaters und sich am großen Vor marsch in Oberitalien beteiligt. Im Laufe dieses Feldzuges, den sie zunächst bei einer österreichischen Abteilung mitgemacht halte, suchte und sand sie beim wiirttembergischen Gebirgs bataillon als Hospitantin Aufnahme. Infolge einer Gas vergiftung wurde sie zum Ersatzbataillon zurückbeordert und meldete sich vor einigen Tagen bei der Genesungsabteilung des Bataillons in Leutkirch, wo sie ihrer Heilung entgegensieht. — Eine Spielhölle im tschechischen Reprä- sentantenhause. Die Prager Polizei entdeckte im tsche chischen Repräsentanlenhause eine Spielhölle, die seit einigen Monaten besteht. In welchem Umfange gespielt wurde, geht daraus hervor, daß der Umsatz in den letzten Tagen 264 000 Kronen betrug. Die Spieler, die die Spielhölle eröffnet hat ten, machten sich hauptsächlich an Provinzler, die in den Spiel klub eingeführt wurden und gewöhnlich ihr Geld verloren. Das Feldheer braucht -ringen- Kaser, Keu, Stroh! Lan-wirte, helft -em Keere l Betmakge-anken eine» Krieger». O wundersel'g« Frühlingszeit! Das Her» so w«iti Himmel und Erd« di« Menschen beschenkens Da mußt' ich an meine Heimat denke« weit draußen in fremdem, zerstörtem Lande, wo Hausen fessellos, ohn' all« Bande des Krieges wilde Eewalteni Und sinnend mein« Gedanken hakten im Herzen der Heimat selig Bild, wo jetzt zur Frühlingszeit so mild die Lüft« wehen auf B«rg und im Tal O welche Lual, wenn in der F«rn« so gern« man sieht der H«imat Flur. O einmal nur laß mich, o Gott, der Heimat Rausch«^ leis lauschen, vermischt mit dem wüt'gen Dröhnen der Kanonen vor Ppern in Grausen und mit dem schreckhaft jammernden Stöhnen der Verwundeten hier draußen in Flandern. ' Laß wandern o Herr, mir den Blick noch «lnmal nur zur Heimatflur! Laß schaun mich, wo Lieke und Tr«u' mich umweht« - ^eig' nicht mehr den Friedhof von Moorslede! Der Hoilieb. Plauderei von EMo. Meyer, Dambergs. (Nachdruck verboten.) (8. Fortsetzung.) Im Goidhahn'schen Laden hatten sich, schön als von fernher Lrommelschlag zu vernehmen war» eme Anzahl Schnapsgäste unter der Ladentüre aufgepflanzt, während die Prinzipalität das neben dem Pult befindliche Märktfenster besetzte. Da elfte der Stift hinauf in die Lehrlingskammer, denn von da oben konnte er den Marktplatz viel bester übersehen. Und ein glänzendes militärisches Schauspiel war es, das sich da seinen Augen darbot: Zuerst blitzte im Sonnengkast «in funkelnder Helm und die Epauletts eines berittenen Offi ziers vom unteren Markt her aus. Dann tauchte «ine ganze Reihe glitzernder Helme der Trommler und Querpfeifer auf, deren Instrumente man nun deutlicher zu hören bekam. Und dann kamen Reihen um Reihen in schier endloser Folge. Der oanze Markt füllt« sich mit schimmerndem Helmgold und bltm- Lenden Bajonetten. Barbier Pfeffer wöl-te. vom Wi'rtspersonal unterstützt, «tu« Anzahl mit Bier gefüllt« Fässer vor das Rathaus und als nach dem Kommando „Rührt euch!" die Quartieizettel verteilt wurden, wurde auch das Bier in ungezählten Seideln herumöereicht. Dann entwert« sich der Markt und bot bald wieder sein alltägliches Aussehen. Am Abend aber konnte man ln allen Gassen die übev- laschende Wahrnehmung mach«», daß di« gefürchteten Preußen, lauter bärtige Londwcynnänner, in gemütlichster Unterhaltung mit ihren Ouarticrgebern vor den Haustüren saßen und deren Kinder aut den Knien schaukeften. „Grrod als wenn's unnere aagne Landsleit wärn", konnte inan die Schwarzenberger sagen hören. Daran dachte niemand «ehr, daß Torgau vor 60 IMen noch eine königlich sächsische Wdt «ew«su w«. Auch Christian Goldhahn war mit zwei Mann Einquarl- tierung bedacht worden, und der Hoilieb macht« ein nichts wes Niger als geistreiches Gesicht, als er gegen Abend den Laden be trat und die Schnapsbank von zwei Preußen beseht fand. Als er so dastand, wie die Kuh vor dem neuen Tor und «ine rich tige „Karpengusch", machte, sagt« d«r eine Preuße zum andern: „Kik eens, dr Mulap!" Da ging der „Mulap" kopfschüttelnd zum Ladentisch, um sich die Flasche mit Korum füllen zu las sen und er dachte bei sich: „Inu gutt« Nacht! Die könne ja net emo) deitsch reden." Ilm sich hierüber Gewißheit zu verschaff fen, setzte er sich dann auf Li« noch frei« Ecke der .Schnapsbank und sagte: „Schamster!" „Wie, wat meene Sie?" frUg der eine Preuße. Da dachte der Hoilieb wieder: „Itze verstinne die mich ah net." Dann sagte er, sich verbessernd: „G'horschamster Diener!" Das verstanden die Preußen und der mit dem Berliner Dialekt quittierte mit einem: „Janz erjebenster!" „Sei di« Herren aus Torgau?" frug der Hoilieb, erfreut darüber, daß er sich doch mit ihnen verständigen konnte. »gottbewahre. Wir zwee Veedc haben man blos jerade In Torjau jeschafft, wie mobilisiert wor'n is. Was ick bin, bin'k aus der Berliner Iejend, un was mein Kamerad da is, der is «n richtiger mekelnborjer Döskopp. „Wos Se net soong. Wie haaßt'r? Kaastopp?" Da fuhr der Mecklenburger herum: „TL bün weder «n Döskopp, noch heiße ick Kestopp. Mein werter Nam« is Doß, un mein Kamerad is «n pelziger Teltower Kolrabil" „Namens Schulte!" ergänzt« di«ser und drehte an den Päfskens. *) „Soso", machte es der Hoilieb Und stopft« sich die Pfeife. Aber der Teltower legte ihm di« Land auf's Knie und sagte: „Na hören Sie mal, Männiken, wir haben uns Ihnen doch in ') Päffchen waren nach vorn gedreht« HaMiMV', .V > LMLeu, Der letzt» „preMcht Zopi", aller Form vorjesirllt, wie es sich für ^bildete Leute «hört, da können wir doch man ooch verlangen zu erfahren, wer Sie sind?" „Jech? — ich bi« dr Hoilieb aus Dermsgrün un dohierts bekannt wi« e schecketer Hund." So kamen die drei bald in ein lebhaftes Gespräch und fanden Gefallen aneinander. Der Hoilieb zog alle Register seines Temperamentes, wärmt« alle seine Witze auf und tollte schließlich als Graamannel im Laden herum. Schon am anderen Tage hock!« das Kleeblatt droben in der Erlerstube, dem Quartier der Preußen, zusammen und hech ten ein« Luderei aus. Dabei ergab sich, Laß der Teltower «in Sattler und der Mecklenburger ein Buchbinder war. Bald war eine Idee gefunden und deren Ausführung sofort in An griff genommen. Zu diesem Zweck holte sich der Hoilieb drun ten aus dem Laden ein paar starke, blaue Zuckerhuthüllen, den Kleistertopf, eine Zuckerschnur und etwas Umbraun, «in alter Farbpinsel fand sich auch noch. Und nun wurden aus den Pa- pierhüllen ein Pferdekopf mit weitem Hals geformt, braun an- gestrichen und mit Ler Zuckerschnur aufgezäumt. Dann klei sterte der Buchbinder «in paar Epauletts mit Franzen aus Sil berpapier sowie «in« Schärpe zusammen und sorgte für einen Cchleppsäbel und ein paar Sporen. Schließlich wurde dem Hoilieb noch etwas militärischer Schilift und die Honeurs nach Oftiziersart — beigebracht. Als am nächsten Tag Lie dicke Jetts nach dem Mittags essen mit Lem Aufspü'en des Geschirrs beschäftigt war, hörte sie etwas auf der Trepp« herumpoltern. Sie öffnete die Kio- chentür« und kreischte dann auf: „2«ss«s Niarie un Josef!" „Der Hoilieb als preischer Affezier!" Dieser stapft«, immer seitlich tretend, die Treppe herunter, denn mit den Sporen ging's nicht anders. Als er unten ange langt war, waren auf das Geschrei der Jett« schon Prinzipal und Prinzipalin nebst Lem Stift in die Hausflur geeilt und nun gab es «in große» Lalla. ' (Fortsetzung folgte'