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' Zeppelin war der Ansicht, daß durch eiverr Vaf- seneinsatz seiner Geschwader gegen' London -in Er. folg erzielt werden könne unk» trug dies dem KrUer vor Dieser sagte: „Sie beabsichtigen also sämtliche Deschwader gleichzeitig über London zu schicken uch die öffentliche Stadt London zu bewerfen?" ,Mäwstät London bat außerordentliche Abwehrmaßnahmen In «allen Ecken und Enden sind seine Batterien n^d Scheinwerfer ausgestellt. Völkerrechtlich ist Landon »richt als offene Stadt zu betrachten, und wie ost Haben englische und französische Flieger nicht schon «aus unsere Städte Bomben geworfen Gras Zeppe lin trug dann dem Kaiser seine Pläne vor und er. klärte, das; dies das letzte und einzige Msttel sei, D>> Jand zur Pernnnst und zur Erkenntnis zvrück- zu'übreu, oaß es im Krieg der Kontinentilmächto »wats zu mchen hat. Der Kaiser fragte: „S^ waren bi.- jetzt sieben Mal über London?" Jawohl Ma st» at!" „Sie haben bis jetzt über 2000 Menschen geZrct. Wieviel Leben wollen Sie denn' noch ver. . no.iten?" „Majestät", erwiderte Graf Z-Pve'iu, „es cha »oelt sich um Deutschland!" Der Kaiser erwiderte: „< .af Zeppelin, Sie werden die Zerstörungsanacisfe «i^f London nicht durchführen'! Es ist hinreichend Kv esen, bisher die militärischen Objekte in oer er.g- ris-nen Hruvtstadt zu bewerfen." Dann war die tzlvdienz bcendet. Deutsches Reich. - "Berlin. (Der Oberste Rat der Alliierten) ist Mw- ita; morgen unter dem Vorsitz Ciemenceaus zusun- »Ntngetrcten und hat sich auf die GrunDzüg? der M'.woct, die die alliierten Regierungen auf die letzte deotsslw Note geben werden, geeinigt. Ter Text o-r Antwort wird vom Generalsekretariat der Konf:r»r>.' anogearbeitet, und so wie er gevrüft ist, im Ac- I'eitsz'iwmer Elemenceaus ven verschiedener, Del"- galionsü'ihrern unterbreitet werde»,'. Der Oberste Nat Hat ferner die Antwort entworfen', die der deutsch'^ Regierung auf ihr Ersuchen um Genehmigung einer Revision der Zollgebühren gegeben wird Diele Ge nehmigung wird erteilt werden in' dem Mabe als die Wiedergutmachnngskommission sie im Hinblick der Entwertung des deutschen Geldes als gerechtfertigt Hält. Zu gleicher Zeit wird eine Untersuchung ai>2°- stellt werden in der Frage der Einfuhrverbote, die die deutsche Regierung erlassen hat und die haupt sächlich den deutschen Handel treffe»»'. — (England hat auf dem Gebiet der Wiedergut- imachung den Vorrang) Der Pariser Korre'pondeut der „Nation alzeitung* meldet: Nach einem inter alliierten Abkommen hat England für alle Wieder, gurmachung auf dem Gebiete der Schiffahrt den Vor rang. Cs fallen England von den Ersatzleistungen flO Prozent zu, während Frankreich mit 10 Prozmt und die Vereinigten Staaten' mit 20 Prozent be teiligt sind. — (Banden versuchten bei Memel die Grenze zu überschreiten.) In verschiedenen' Orten an der Grenze östllich von Memel haben gestern Banden in un übersichtlichem waldigem Gelände versucht, die Grenz- zu überschreiten. Sie wurden jedoch von den Grenz posten zurückgefchlagen. Äuf deutscher Seite traten keine Verluste ein, dagegen schienen die Banden.einige Verwundete gehabt zu haben, die sie mit sich zu nehmen vermochten. — (Haftbefehle gegen Soldaten und Offiziere in Lille.) Das Kriegsgericht in Lille hat zahlreiche Haft befehle gegen deutsche Soldaten und -Offiziere er lassen, d.c »vegen Verbrechen im besetzten Frank- Liebe erweckt Liebe. Original-Roman von H. Courths-Mahl er. «. Stachdruck Verbote«. Früher, als er noch austerhalb des Gesellschafts kreises stand, der er jetzt angehörte, hatte er oft Sehnsucht nach dem bunteir, glänzenden Treiben ge habt. Aber jetzt, da er dazu gehörte, da er eine glänzende Lebensstellung einnahm und durch eigene Kraft reich und unabhängig geworden war, jetzt, da er sich durch anstrengendes, unermüdliches Schaf fen und durch geniales Erfassen des Augenblicks auf eine Höhe emporgeschwungen hatte, die ihn weit über seine ursprüngliche Sphäre hinausschob — jetzt wustte er, daß fein Sehnen in diesem Treiben kein« Erfüllung fand. Sei« Sinsamkettsbedürf«is bestätigte »hm das. Cs kostete ihm jedeSmal Ueberwindung, einer Tin- kadung Folge zu leisten. Er tat es auch nur, weil er sich selbst zwingen wollte, sich in jeder Lebens, llage, in jeder Gesellschaft zurechtzusinden und zu behaupten Niemand hätte ihm anmerken können, daß er sich km Inner,«»knfrei fühlte in der Gesellschaft, daß er ein Empfinden hatte, als bewege er sich ungeschickt Ta» war durchaus nicht der Fall. Er gab sich im Setzei»- teil' ganz gewandt und sicher und beherrschte die guten Forme» tadellos. Mrr er »ekbft war iich be- loußt, datz ihm diese gesellschaftliche ^Sicherheit nicht mN» der KmderHub« Mit auf de» Weg gegeben, sv«. der« später in Ur enget SetbM-rriehuna vv« ihm rrwvrbe» worden war. Biemano wäre «uf de» Ge danken gekommen, daß San» Mitter sich «ich» gd«z sMHverständltch t» d«, bGe» -«Mm bewegte. reich verfolgt werden. Drei Leutnants unil ein Hruvt- Mann wurden in die Zitadelle von Lille e'.ngelie^rt. — (Raubübersall auf einen englischen Osfizi-r in Berlin.) Ein Mitglied der englischen' Militärm'sstvn in Berlin, Leutnant Svearmann, ist am Sonnabend auf Nihnhof Zoologischer Garten, als er in ein-em unbeleuchteten Teil des Bahnhofes auf seinen Zug wartete, das Opstr eines Raubübersalles geworden Ter Rcichcwehrminister Noske in Bcgloitung seines persönlickwn Adjutanten', sowie der Polizeipräsident haben gestern beim Chef d-r englischen' Mission Vor gesprächen und jlM ihr Bedauern über den' Vor fall ausgedrückt — »Neuer Hstkeruf Wiens) Da die voni" Oberste« Rat für Wien bewilligten 30.000 Tonnen Getreide aus Triest nach immer nicht verladen worben' sind, ist in Wie»» für die erste Neujahrswoche kein» Deckung für den Brot- und Mehlbedarf vorhanden Die Re gierung hat daher gestern funkenteleg''avRsch einen dringenden Hilferuf an den Obersten Rat Und an die italienische Negierung gerichtet, sowie die Wiener Verbandsmissi an von der drohenden Ernährn.naslage Wiens in Kenntnis gesetzt — (Vertrauensvotum für Noske.) In cm-w Agi- tationskonferenz des sozialdemokratischen Bezirlsver- bandeS Groff-Berlin wurde ein Antrag einoebracht, der den Rücktritt Noskes forderte. Noske wies in seiner Antwort an die Antragsteller auf die unge heuren Schwierigkeiten hin, mit denen er zu kämp fen gehabt habe Er gehe nnr, wenn er das Ver trauen der Parteigenossen nicht m-hr habe Echiieß- lich wurde fast einstimmig beschlossen, den Antrag abzulehnen. — (Heimkehr aus England) Die Reichszentrolstelle für Kriegs- and Zfvilgefangene teilt mst: Van den bisher in England zurückgehaltenen Gefangen''»» — ihre Zahl wurde am 0. Dezember von dem Primner of War-Jnformationsbureau in London auf 3621 bezstfert -- kehlen 1800 Mann in den nächsten Tage« heim. Sie werden von den' deutschen Dampfern Lis boa und Shlvia abgeholt, die heute auslani?» und am 2ö. d. Mts. in Hull zur Einschifsung bereit sein werden Voranssichtlich sind es die Inst eruier ten der Gesangenenlagcr Wakefield und Ripon, die hiermit heimgeschafft werden. — (Tie Annahme des Antrags Knor im Aus schuß) Tas Reutersche Bureau meldet aus Washing ton, daß der Ausschuß für auswärtige AnaKegew- heiten dje neu entworfene Entschließung d?S'Sena tors Knox, in welcher der Frieden'sznstaud mit Teutschianö erklärt wird, mit 7 gegen 3 Stimmen- gntgetzeißen hat. Die Entschließung tritt ein für Frwdenserklärung, für Beibehaltung aller materiel len Vorbehalte, die für die Vereinigten Staaten «as dem Versailler Vertrage erwachsen, und für die all gemeine Unterstützung praktischer Pläne für einen internationalen Friedensbund durch die amerikani'chc Regierung. — (Die Berichtigung.) Zu dem Brief des Ver trauensmanns von Sklarz, Ernst Sonnenfeld, be richtet das W. T. B. von zuständiger Seite fol- gendes: Die .Zukunft" veröffentlicht einen Brief des wegen schweren Verbrechens verfolgten, nach Holland geflohenen Ernst Sonnenfeld. In diesem Briefe wird behauptet, daß eine sozialdemokratische Wahlpropaganda mit ihren großen Kosten von der Staatskasse bezahlt worden ist. Diese Behauptung ist srei erfunden. Es sind niemals amtliche Mittel für die Wohlpropaganda irgendeiner Partei ver wendet worden. Das „Kasseler Bolksblatt" ent hält eine Erklärung des Abg. Oberbürgermeister Scheidemann, in der heißt: Die Behauptung, Er selbst war sich des Zwanges bewußt den er sich auferlegte Wie ein neues Kleid trug er sein Be nehmen. das ihm zwar nicht unbequem, über doch un gewohnt war. Dieses neue Kleid saß ibm vorzüolich und ließ ihn elegant erscheinen, aber 'es war Ihm doch nicht so behaglich wie ein Hausrock Heute hatte er wieder einige Zeit seine geselligen Pflichten erfüllt und nun sehnte er sich nach einig-« Minuten des Aufatmens, des Alleinseins Bärbchen und Lorchcn haltere ihm, vxn Ermahnun gen ihrer Mutter folgend, abwechselnd Gesellschaft geleistet, aber nur, hatte die Tanzlufl di» jungen Damen ersaßt und sie waren untergetaucht in den fröhlichen Reigen Die Hofrätin thronte in einem de» Nebenzimmer im Chor der Mütter unk die Schwestern benützten ihre Abwesenheit im'Saal, um fahnenflüchtig zu werden Hans Ritter bannte nicht tanzen Da hielten es die tanzlustige« Mädche» a« seiner Seite nicht auS. Langsam ging er an de» tanzenden Paaren Vor über. Lr hätte sich wohl mit seinen achtundvr^ßez Jahren noch zu der tanzlustige« Jugend rechne» können, und vielleicht hätte er gern di; «ine »er. die andere in» Tanz umschlungen, wenn er «ur des Tanzes kundig gewesen wäre. Aber in seiner JuHokw hott» er sich keine Zeit gelassen und kein« Gelesen- hkit gehabt, Tanzstunde zu nehmen, u«L spät« — da war er sich fchwn zu alt erschienen. Seine Ruge« ruht«« jedoch wohlgefällig nuf h«« graziöse», elegenten Frauen «nd Mädchen, di, st» leicht beschwingt über den blanken Fußbod-m dahin- glitte» Vr hatte sch«» damals eine mSbrstWEH« Vorlieb« Dr MSne, elegant« Frauen gehabt, «V «r ttvtv fit« «m beschttdenM vdonachgehait auf V«m daß ich eine Prämie a»f sie Er mord« ng Nos» Luxemburg» und Kart Liebknechts gesetzt hätten kann nur dem Kopf et«» gehtrnkranken Mensche» entstammen. AuS Nab und Fern Lichtenstein, 23 Dezember. * — Dte Helke» hiesige» VamkgeschSste sind wie d'e Anzeige in voriger Nummer besagt, am Weihnacht»- sowie NeufahrS-Heilig-Abend nur bi« mittag» 12 Uhr offen; Sonnabend, den 27, Dezember^ bleiben dieselben ganz geschloffen. * — De. Maurenbrecher mußte seinen Bortrag über das Thema: „Wie werden wir wieder srei?" im November wegen der Berkehrssperre verschiebe« und wird ihn nunmehr Donnerstag, den 8. 3a» nuar 1920, halten. * — Rese Sorder««ge» her overschlefische» Bergarbeiter Wie wir aus Breslau erfahren, fanden gestern im oberfchlestschen Kohlenrevier große Bersammlungen statt. Kommunistische Redner for derten eine Lohnerhöhung um 100 Prozent und S stündige Arbeitszeit I — Die Arbeit mutz überhaupt ganz abgeschafft werden; denn damit vertrödelt ma« die meiste Zeis! *— Wuchergerichte l» Sachse». In Sachse« werden, wie wir hören, bet allen Landgerichte» mit größter Beschleunigung Wuchergerichte einge richtet. Dte umfangreichen technischen Einrichtungen werden mit allem Nachdruck gefördert. Die Wahl der vorgesehenen Laienrichter soll demnächst erfolgen. Alle zurzeit schwebenden Wucherprozesse werde» den Wuchergertchten überwiesen werden. Es soll alles getan werden, damit die neuen Gerichte schleunigst in Tätigkeit treten können *— Postverkehr in das besetzte Gebiet Lom: Reichsv ostministerium wird hierzu folgendes witge- teilt: Aus dem unbesetzten Deutschland können vo« jetzt an nach der ganzen französischen Zone der be setzten deutschen Rheingebiete, demnach auch nach der Rheinpfalz und den in Betracht kommend?» Gebiets- tcilk^ von Hessen, Hessen-Nassau Uno der Rheinpr?- vinz, verschlossene Briefe in Privatangelegenheiten allgemein, also nicht mehr bwß rn wichtigen Privat angelegenheiten, abgesandt werden Auf den gelchäft- lichcn Sendungen braucht der bisber erkorderuchv Vermerk Handelskorrespondenz" od?r „Correspow, dance commerciale" nicht mehr angebracht zn wev» den — Tie Postsendungen nach den in der neutrale» Zone liegende» Orten Gaub, Lorchhaui-u (Rheingaus und Lerch (Rhein) werden nicht mehr über Li IN barg (Lahn), sondern über Frankfurt (M in) befördere. Dem Absender solcher Sendungen' wird in deren Auf- scl ri't dje Anbringung des Leitverwerts „üb-r Fr?, ck- surt (Ma n) empfohlen. — Zur Verhütung von Wei terungen Wirb darauf hingewiesen, d ß auf Pak-le» — wie auch auf ollen übrige» Sendunae» — nach der belgischen Besatzungszone auf Anordnung der Be- savungsbehörde Nachnahme unr bis höchste:,'s 10H Mark znMsia ist , *— Bezahlt die Rechnungen «och vor Jah« resschlutz! Obwohl die Fassung des vermutlich am 1. Januar 1920 in Kraft tretenden neuen Umsatz- stcnergesetzes noch nicht endgültig festste fst, sei darauf hingewjesen. daß aller Voraussicht nach sowohl die künitize Umsatzsteuer als auch die geplante wesentlich erhöhte Luxusstener auch für diejenigen Waren Z» entrichten sind, die zwar vor dem 31. Tez-mber 191S gelaust, aber erst nach oiesem Zeitpunkt bezahlt wer den. Diese Maßnahme liegt deshalb nicht antzer- halb des Bereiches der Möglichkeit, weil seinerzeit oea Kontorschemel saß, hinter seinem Pult iu dem Kissen- zimmer des großen Bankhauses Schon damals war stets ein seltsames Sehnen i»r ihm erwacht, wen« er seidene Franenkleider rauschen hörte, wenu er elegante Frauen, in kostbare Pelze und duft-g? Svitze« gekleidet, an sich Vorübergehm sah, over wenn er einen schmalen, elegant beschuhten Frauenfuü auf dem Trittbrett eines Wagens erblickte Danu hatte sei» Herz geklopft, vor seinen Augen war eiy ro>',aec Redel gewesen und er hatte sich in leuchtenden Frü hen ansgema.t, wie es sein müsse, wenn ma? solchs ei» zartes, seines, wvhlgepflegtes Geschöpf in da» Armen halten könne. Und wenn ihn etwas nvch hätte ansporne» kön^ nen, zu seinem rasthosen Schaffen, so wäre es woÄ der Gedanke gewesen, eines» Tages ein Ziel zo er reichen, das ihn gleichberechtigt an die Seile ein« solchen Fra» stellte. Nun hotte er dieS Ziel längst erreicht, ab-r seine Hände, die kühn und genial «ach allen LebenZgüterM gegriffen hatt.'N. vermochten sich nicht verlangen!» auszustreckc» nach solch einer Lichtgestalt. Er hatte di« eleganten grauen näher kennen gelernt »md sah« datz viel« von ihnen nur hohle, gedenken- «nb hers- los« Puppen waren Er wollte aber ein Weib be sitzen, das nicht nur eia schöne», elegantes Aeußer«, sonder» auch «ine« hohen, innere» Wert besaß, en« Weib mit einer reichen Seele, und das hati, er bisher nicht gefunden. Da blieb er einsam. Al-sc e» sucht« noch immer eine Frau, die seinem Jdea» gleichkam, bie mit äußerer Schönheit, einem Nu«M Ginn unk «in M»kA«S, g»tig«s Herz vewiair. E «Etz»« WllU O 2 Z