Volltext Seite (XML)
Früher Wochen- und Nachrichtsblatt IM Nageblatt W ßchM WL LmMi Mns. A.Wa, HiMSnt. Nmnm, MM VckmM Mei StMU StZM . NMM SmM, WmMlL W-Mel M MM Amtsblatt pwdas . Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein -'- «s. Jahrgemg. - Nr. 298 LÄWWNÄ Donnerstag, den 25, Dezember LeMN" E7. 1919. Der BuchfübrmtgS- und Meisterkursus beginnt am 8. Januar und dauert bis Eade Mürz Die Teilnehmer »osten fich Daaaeratag, de» 8. 3a»»ar abends 6 Uhr in Iimmmer 33 der Gewerbeschule (Fachschulgebäude) einfinden. Die bet Beginn zu ent richtende Teilnehmergebühr betrügt für den ganzen Kursus 20,^ Mk., außer« dem find 5,— Mk. für Unterrichtsmittel zu zahlen. Lichtenstein«Lallnberg, 24. Dezember 1919. . Der Sewerbeoerei«. Endes selber, Borfitzender. Bezirksverband. L.«L.«Nr.: 143V. M. Bestandserhebung bei alle» Bäckern und Mehlkleinhändleru. Mittwoch, den 31. Dezember 1919, abend« haben alle Bücker und Mehlklei»hü»dler ihre Bestünde gekennt nach Roggen« und Weizenmehl — Backwarc» in Mehl umgerechnet — in Zentnern und Pfund ge»a« «efzuuehwe» Das Ergebnis ist in das unten abgebruckte Formblatt einzutragen, da« ausgeschnitten und pünktlich am Freitag, de« r. Ia»«ar 1SSV Lei den zustündigen OrtsbehSrden eingereicht werden mutz. Die Ortabehöroen werden ersucht, die eingereichten Formblätter nachzu- prüfen und sie getrennt nach Bückerx und Mehlklei«-ü»d1er» zu einer Gemeindeltste zusammenzustellen und Formblätter und die aufgerechnete Liste zusammen bt« Ma«1ag, de« S 3a««ar 1020, Leim Bezirksverband« einzureicheu. 4 Die Deslandserhebung hat ganz unabhängig von der Üblichen Wochen» aufnahme (Berbrauchsnachweisung der Bäcker) zu erfolgen. Glauchau, am 22. Dezember 1919. Amtshauptmann Freiherr v. Welck. Bestands-Anzeige . Bückers Mehlkleinhändlers Wirklich o Roggen mehl: orhandenes Weizen mehl: Vorhandene Baä umger 1 Pfd. Schwarz brot 360 Gr. Roggen Awaren in Mehl echnet 1 Weißbrot -- 49 g Gramm Wetzen Be- merkungen 1. 2. 3. 4. S. Ich versichere wahrheitsgemäße Angabe. - —, den 31. Dezember 1919. (Ort und Datum). (Unterschrift des Bäckermeisters oder Mehlkleinhändlers). Noch Nicht beliefert« Bezugsscheine find Nicht mit aufzunehmem Deutsche Weihnacht 1919. «Weths» cht. Du holde«, selig« Wort auS fernen Kindhettrtaoen! Berschwunden scheint Deine Zauberkraft in unserm Bangen und Zagen. Und dennoch lebt tief im Herzen drin Brrborgeu der alte Glauben! Wir lassen nimmer den frommen Sinn » uud deutsche Weihnacht un» rauben G Johann« Hartmann. ' Weihnachten! — In die finstern Nächte, die den ulten Germanen das Jahresende einleiteten, hat rinst Las Christfest Licht und Freude gebracht Jei»cliche Klänge, Friedensruf aus der Höhe und weiche, kind- ckeftssrobe Herzensstimmung — kurz, die unverwüst liche Macht deutschen Heimrtwesens, gesammelt nm Len grünen Weihnachtsbaum im Familienkreis, sie ist uns geblieben; sie kann uns niemand nehme-,, und ihr wollen wir uns chroh der trüben' Zeft-n gern und mit Andacht hingeben. Wir brauchen der inneren Einkehr und bedürfen auch in dem Jnqs^. Hasten und Taumeln eiteer aus den Fugen geratenen Welt des echten Ringes, der wahren, heilenden Kraft einer Liebe, die nicht verläßt und verrat, die nicht nach dem Ihren fragt und eine Gemeinschaft sucht und gründet aus sittlichem, brüderlichem Ops-riinn' Leraas. Ein geschlagenes und zerschlag-nes Volk, das sn der Schwelle eines Vernichtungsfriedens steht, das von Experimenten auf allen Gebieten umher- und durcbcinandergeworfen wird, muß endlich diese Liebs und Sehnsucht zu oen alten, ewigen, allein rett-m- ten AerGn und Kräften wieder wachsen fühlen, muß zurückkebren ins alte Vaterhaus zu dem die Weih- rmchtsklänae rufen. ' Finsteren Nächten gleich dehnt sich eine Zukunft vor uns aus, von der wir nicht wissen, wann für sie die Sonne wieder aufgeht. Und dennoch regt es sich leise. Ein Lichtfunke ist uns tief ins Herz gefallen Eins ist keine Illusion: Ter Wills zum Leben, der Glaube an unser Volk, der aus seiner Geschichte gegen Unrecht und Vergewaltigung auf trotzt, der Glaube an einen gerechten Richter, oer uns nicht verlassen wird, wenn wir uns nicht selbst verlassen und würdelos aufgeben. .Jenes erste Glimmen in uns, wir armen Men schenkinder selbst hätten's bei all dem Haß, der Glau benslos! gleit und Verzagtheit, die durch die Lande gehen, wohl auch angesichts des Weihnachts^estes zu entfachen vermocht. Die Engel, die seligen Geister, die himmlischen Heerscharen haben's für unser Volk getan, sie gehen auch diese Weihnachten über deutsches Land und läuten den Verbitterten, Gebeugten, und Trrauernden die Glocke des Glaubens. „Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab." Menn die heilige Nacht sich berniederssnkt, und aus frohen Kinderherzen die trauten Weihnachts lieder erklingen, und hier und dort die Weihnachls- kerzen angezündet weroen, dann kommt's wie ein seliges Ahnen in die trostbedürftigen Seelen. Sagt's den Kindern allen, daß Er zugleich ihr Vater feig will, jener gerechte Richter, an oen wir glauben ! Und dann stehen wir vor der Krippe zu Bethlehem und schauen das Christkind, das Unterpfand des heit'gen Gottes. Und über dem Christkind erwächst der Mann und Held, der Heiland und Lebensfürst. Und mächtig tönt die Glocke der Wechnachtshosfnung: „Ich ver kündige euch große Freude, die allem Volke wider fahren wird", Krippe.Kreuz und Krone. Ter Ton dieser Glocke bringt auch die andere in Mitschwingung, die Glocke der Liebe. Die Menschen mögen sons< taub durch dje Wunderwelt der Gottesliebe laufen, am heiligen Weihnachtsfest klingt sie so mächtig, so rein- so herrlich, daß sich ihrem Klange kein Volk, lein Herz, das sie je gehört, ganz entziehen kan'n. Cristus der Retter ist da. Es muß doch Friede werden- weil Jesu Liebe siegt. Wahrhaftig. wenn Mensche» versagen, dann müssen' Engel die Weihnacht ein» läuten: „Ehre sei Gott in der Höhe!" So wird aus dem Wcihnachtsfest auch ein Fest der .Versöhnung und zugleich eine Verheißung, daß aus kleinen unscheinbaren Anfängen das Größte in der Weltgeschichte werden kann, daß über das Vernunftlose und den' rohen Stoff doch schließlich der Geist, die sittliche Kraft und die religiöse Er neuerung siegen mutz. Auch unserm Volk wird seine Erneuerung, wird sein Weihnachten kommen, wen» es sich zur inneren Volksversöhnung, zur Versöhnung seiner Klassen, Stände und Berufe durchringt, wenn cs alle seine Kräfte wieder zusammenfassen und t» der großen, sittlichen Aufgabe des Wiederaufbaues, der Erneuerung der Arbeitslust, Vereinen lernt Wxnn in dieser Weihnacht wieder überall das „St'lle Nach'', heilige Nacht" gesungen wird, im Bürger- und Ar« heitert,aus der heimische Herd Eltern und Kinder mft dem Bande der Liebe und Eintracht umschlingt, dann ist das ein Anfang, ein' Hinweis auf das, was un-Z im ganzen Vaterlande nottut. Friede und V^« söhnung, damit wir denen gegenüber, die keinen Frieden auf Erden kommen lassen wollen, ein ein'g Volk von Brüdern, die die gemeinsame Not endlich, endlich znsammenschweitzt, entgegensetzen können! Klinik VmSlmn »er MM. Wie zuverlässig Ms Paris über Rotterdam ge meldet wird, hat der Oberste Rat seine Beratungen auf den 7, Januar vertagt. Foch ist aus Paris abge reist. Wie die Pariser Blätter schreiben, ist das als die endgültige Verzichtleistung auf die militärischen LwangSmatznaAnen der Alliierten wider .Deutschland Wsrujehen, Zuerst batte es der Oberste Rat mit dem Frieden so eilig, daß man Deutschland mit einem kurzfristi gen Ultimatum drohte Weihnachten, spätestens am Ncujahrstag sollte endlich Frieden sein Jetzt aber, da alle Welt noch auf eine Friedensbotschaft zum Weihnachtsfcst wartete, — vertagt sich der Oberst- Rat! Er versucht auf jeoe Art den Eintritt oes wirklichen Friedens zu verzögern' So bl-iben wir Huch dieses. Weihnachten noch ohne genaue Nachricht, wann mit der Rückkehr unserer Gefangenen 'n rech nen ist Sollte die obenstehcnde Meldung zutresfeu, so würde sic statt einer Wejhnachtshosfnnng wieder schmerzlichste Enttäuschung in die französischen Ge fangenenlager bringen, wo tausende Unserer armen Brüder sicherlich auf eine bestimmte Nachricht über ihre Heimkehr zum Weihnachtsfeste gehofft haben, Man wird erst noch die Gründe abwarten müssen, die angeblich die Vertagung notwendig machtest- UM