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«SUMM w «M WU MM. MM ZlWM SEM. «mi, MmM, Mi TMls, SlZmli 8.WÄ. 8§WWM A« MsMU M MW UMsblatt pw das Amtsgericht And den Stadtrat M Lichtenstein MW« MtMW M MAMserichisSeM — — 69. Jahrgarrg. — Nr. 285. KALWSL Mittwoch, den 10 Dezember W S. Dieses Blatt erscheint täglich, cmßer Sann» ». Festtag», nachm. sür den folgenden Tag. — vierteljährl. 4,so Mk., durch die Post bezogen 5,40 Mk. — Einzelne Nummer w pfg. — Bestellungen Nehmen außer der Geschäftsstelle, Wilhelm Ebert-Straße sb, all« Poststationen, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die fünfgespaltene Grundzeile mit so, für auswärtige Fernspr^Anschluß Nr. 7. Besteller mit 40 pfg. berechnet. — Reklamezeile rs pfg — Im amtl. Teile kostet die zweispaltige Zeile 90 pfg., für Auswärtige 420 pfg. Tel.-Adr. Tageblat 8«re Mkie MMei. * Tis Ueberschwemmung des Deutschen Reiches Lurch die aus Posen, Galizien und Rußland herein- strömenden Ostjudca ist zum Gegenstand einer An srage in der Nationalversammlung gemacht worden, da sic die Wohnungsnot vergrößert. * Wie uns aus Berlin gemeldet wird, haben die Kommunisten nach Aufhebung des Belagerungszu standes von Berlin mit der Wiedereinberufung Vvn Massenversammlungen begonnen- Mr diese Woche sind allein 50 Versammlungen für Groß-Berlin etn- berufen, in denen für oje Beseitigung der jungen Regierung agitiert werden soll. * Auläßlicb der Lebensmittcluot kam es in Inns bruck zu schweren Plünderungen, selbst das Ein schreiten italienischer Militärs konnte ihnen. keinen Einhalt tun. * Tic seit 1914 erste direkte Tabakzufubr aus den überseeischen Produktionslänoern ist in Hamburg ein- gctropen. * Amtlich wird mitgeteilt, daß die italienischen Truppen im Einvernehmen mit D'AnnUnzio in Fiume eingezogeu sind. Tie Truppe» D'AnnUnzioS ver brüderten sich mit den Regierungstruppen. Bon den Italienern wurde die Kunde mit Begeisterns ausgenommen. * In der „Volkshalle" in Wien fand am Sonn tag vormittag eine vom Teutschen Volksrat für Wien und Nst de resterreich einberufcNe Versammlung statt, die massenhaft besucht war und den Dank d?r deuk- lchcn Bevölkerung Wiens für die treue Hilfsbereit schaft Teutschlands zum Ausdruck bricht» * Vom Reichsministerium wurde eine Steu-rkom- inission zur Untersuchung der Valutafragen gebildet. M MMM M tlk lime SIS Wett esse. - „Nicht diskutiere«, sonder« arbeite«" Das neue Anrecht der Entente. ' Berlin, 8. Dezember.- Bei dem Empsangsabend des Vereins Berliner Presse im Berliner Rathaus hat der Reichskanzler eine hochbedeutsame politische Rede gehalten. Er trat in warmen Worten für das Berlin der Arbeit ein- Mit kurzen Strichen zeichnete er die Gründe, aus denen die Mißstimmung gegen Berlin ihre Kräfte sog, vor allem die Tatsache, daß die ReiÄshmpt- stadt währ nd des Krieges und auch heute nach der Musgangsvuukt all der wirtschaftlichen Zwangsm,ß- nahmen sein muß, die so tief und unangenehm in das Leben jedes einzelnen eingeschnitten haben Der Rcichskauzhr lehnte es ab, diesen Zwang heut.» wo der wirlscbDtlich Schwache ihn noch nicht entb-hren könne, voll g abzubauen. Auch anderen gewaltsamen Mitteln zur Erleichterung der Verhältnisse, -uSb:- sondere der von der Landwirtschaft geforderte Er höhung der Preise auf den Weltmarktpreis, konnte er nicht zuüimmen und schilderte in eindringlicher Weise die steige» von solchen Maßregeln, die schließ lich zur vollständigen Selbsteutwertung und Hamit zum Bant?', alt führen müßten. Tas Heil dss Vol kes und kann auch der Landwirtschaft, der er jede Förderung zusagt, liegt in der Stärkung d>r Ar beitslust und des Arbeitswillens der Industriear beiter, denn für alle gelte der Wahlspruch: Nicht diskutieren, sIndern produzieren. Usbergeheud zu der Frage der äußern Politik be schäftigte sich der Kanzler eingehend mit dev ern sten Entiü ciduugeu in den nächsten' Tagen und Wochen. Er führte aus: Es ist verschiedentlich die Behauptung aufgetaucht, die Verhandlungen über daS Schlußprotvkoll und vor allem über die im Friedcnsvertrag nicht ent haltenen Forderungen seien von unS verzögert oder gar unterbrochen worden. Lassen Sie mich an die Tatsachcu erinnern; aus ihnen wird die Unrichtig- keil all dieser Behauptungen Hervorgehen. Am dl. 11. ist der eine der zwei zu oiesen Verhandlungen Be vollmächtigten, Herr von Stinson, nach Berlin zu- rüclgckehrt, um neue Instruktionen einzuholen Das Verharren der Entente auf ihrer Straisorderung maclste dw>e Rückreise und eine neue Stellungnahme der Reicue-ergferung notwendig. Am 25. bereits ec- gtr.g dcese. neue Instruktion an den iu Paris ge- bliehenen bevollmächtigten Unterhändler. H-rr,, von I Leisner, der daraufhin schort die Besprechungen Ivct- I fehle. Am selben Tage kam die französische N 'te. ' in welcher der Oberste Rat sich mit der Äbchise des t Herrn von Simson beschäftigte und Äuskunit über die Absichten ter deutschen Regierung verlangt?. Am 28. empsing Herr von Lersner darüber oie e'vg-bend- sten Instruktionen, die er am Montag, den k. Dezem ber in ausführlicher Unterhaltung Herrn Dutasta vortrug Tarin war ein SchiedsgcrichtSvorschsug an erster Stelle enthalten, und Herr Tutasta versprach, uns möglichst bald die Antwort zukommen zu kessen, damit wir Unterhändler und Sachverständige zu den dann notwendig werdenden werteren Verhandlungen entsenden können- Tic Antwort steht heute noch ans. was wahrlich keine Verzögerung von unserer Seite genannt werden kann- Wie sehr uns an der schleunigen Ratifikation Und einer Errichtung des Protokolls gelegen ist, das mögen einige Stellen aus der Instruktion beweise», die am 28. 11. nach Paris gegangen ist. Tarin heißt eS: "Tie I srsgeiprichenen Zweifel an der aufrichtigen Msicht Deutschlands, die Bestimmungen des Waffeu- stcllstandes und die des Friedensvertrages zu er füllen, sind unbegründet. Tie deutliche Regierung verwahrt sich gegen die Borwürse, für die Verzöge rung beS Inkrasttretens des FriedenSvettrag-s'ver antwortlich zu sein. Bereits am 16. Juli haben nur rati'sizeirt. Seitdem warten wir daraus, daß die zur Errichtung des ersten RatisikationSvrotokoÜls er- ! forderliche .^ahl ratifizierender Hauptmächte zusqm- I men käme. Tis deutschen Vertreter in Paris waren seit lan gem mit Vollmacht zur Unterzeichnung des Rati- fikationsprtokolls versehen Erst am 2. November wurde uns davon Kenntnis gegeben, daß England, Frankreich unv Italien die Ratisikation vollzogen habcn. Tiew drei Mächte haben aber nicht Awe Bereuwilligleit erklärt, den Frieden dnrcb Errich tung des Ratisjkationsprotokolls ohne weiteres in Kratt zn sehen, sondern haben hierstir neue schwere Bedingunacn gestellt, oje in keiner BeZi-hnnä zum Frieden-vertrage sieben. Tic deutsch Regierung wünscht nach wie vor eine schleunige Herstellung des Friedenszustandes durch Iukrasttreteu des Ver sailler Vertrags. Tcr Reichskanzler schloß mit einem starken Appelt, auf dieser Grundlage, aus der auch die Übergröß- Mehrheit von Volk uud Volksvertretung stehen einig zu seiit. MM 4 MMei M W SM les Kleies. 2 Millionen Gefallene, 2q Millionen Hinterbliebene Berlin, 5. Tezember. Aus Anlaß der Nebernahme des Milktäroersor- gnnaS- und Sanitätswesens ans das Reichsa'beUS- ministerium und deinen Arbeitsvereinigung mit der sozialen Kriegsbeschädigten- und Hinterblicbzncn'ür- sorge in der Kaiser-Wilhelm.Akademie 'and ein Fest akt statt, an welchem u. a. Reichspräsident Eber,. ReichSwehrminister Noske und Oberbürgermeister Wermuth teilnahmen. Tse Begrüßungsansprache des ReichsarbeicSwiuistecs Schlicke schloß mit der Bitte an oie Anwesenden, in alten Kreisen das Verständ nis sür die Bedeutung dieser Fürsorge für das ganze Volk zu wecken. In längerer Rede gab Ministerial direktor Tr. Schweyer voM Reichsarbeitsminister,um einen Ueberblick über die n mgeschafspNe Organisation- Er stellte w cr. fest: Rund 2 A.illionen Männer sind gefallen. Tie Zahl der Hinterbliebenen wird auf 2>',- 'Millionen geschäht- Tie Zahl der mit Reu.e zur Entlassung kommenden Kriegsbeschädigten Wiro voraussichtlich gegen IVr Millionen betragen Ter Gesamtaufwand, welcher notwendig sein wird um Halbwegs befriedigende Verhältnisse in der Versor gung der Kriegsopfer zu schus-sen, wird aus jähr lich über 4 'Milliarden Mark veranschlagt. f Zum Schluß crgriss Reichspräsident Ebert daS Wort und sagte u. a.: Lie Fürsorge für die Opfer deS Krieges betrachtet die Reichsregierung als ihre vornehmste PAicht. Trotz der schweren finanziere, Sorgen und der säst erdrückenden Lasten, welche un» ausgebürdet worden sind, darf das Vaterland fein? Kämpfer und keine Toten nicht vergessen- Di-fI Für sorge ist aber nicht die Aufgabe allein der Regie rung. Tas große soziale Hilsswerk ist eine Aufgabe, bei der sich alle Schichten des Volkes ohne Rück sicht aus Parteianschäuungen und politische Strömun gen znfamu'.ennuden sollen, ein Gebiet, wo sich dcv einmütige Wille des Volkes zeigen und bewiluxr: kann. Deutsches Reich Berlin. (Die Aenderung des Bankgesetzes.) Der Reichsrat nahm heute nach den Ausschnßbeschlüffen die Vor lage betreffend Aenderungen des Bankgeseges vom II. März 1875 an Danach entscheidet die von der Regierung vorge schlagene neue Regelung für den Fortbestand dec Reichsbank und der daneben noch bestehenden Notenbanken. Eine Auf hebung der 1914 beschlossenen Notensteuerfreiheit darf nur unter Mitwirkung des Rcichsrates geschehen Mit Rücksicht auf die Abtretung deutscher Gebiete, namentlich auch Danzigs und Memels, wurde die Gründung von Zweiganstallen außerhalb Deutschlands erlaubt. Die Privatnotenbanken sollen sich ferner verpflichten, Wertpapiere nicht mehr unter einem Prozentsatz zu lombardieren, zu welchem sie Wechsel diskontieren. Weiter beschloß der Ausschuß, daß es zu einer Kündigung der Privatbanken ohne gleichzeitige Kündigung der Reichsbank nur dann kommen kann, wenn die Bestim mungen des Bankgesetzes von Grund auf geändert werden, und die Anteileigner der Notbanken sich weigern sollten, die neuen Bestimmungen anzunehmen, während die Reichsbank anteileigner sie annehmen. — (Die Regierung schützt Ostpreußen vor den Bolsche wismus.) Auf der am 4. Dezember in einer großen Per sammlung der Börse gefaßten Entschließung, in der unter Hinweis auf die drohenden Gefahren des Bolschewismus, die Erwartung ausgesprochen wird, die Regierung werde ihre Pflicht tun und Ostpreußen schützen, ging von der Reichs- regierung nachstehendes Telegramm ein: Die Regierung und Leister LeiGnungriagr io. verember i Ubr mittags vtiittAt §par.?tä«irist>Iride 1-19.