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zu besondere« Befehl von seiner vorgesetzten Dicrrst» stelle erhalte« »u haben, verfügte der Reichswehr- Minister vorerst eine Arrrftstras«. ' Deutsches Reich Verli«. (Die Arbeite« der Notionaloersamm- lung.) Die Regierung hat nun im wesentliche« den Arbeitsplan für die kommende Tagung d« Nationalversammlung festgestellt. Die Beratungs epoche. die oom 20. November hjs etwa 18. Dez. ununterbrochen dauert wird fast vollständig mit der Erörterung der Reichssteuer- und Finanzpläne der Regierung ausgefüllt werden Das Reichs- notopser wird nächst der Reichsabgobenordnung und der Umsatzsteuer recht erhebliche parlamentarische ' Auseinandersetzungen bedingen. Werden dies« drei gewaltigen Finanzoorlagen. von denen Milliarden- betröge in einer bisher noch von keinem Parlament der Welt angeforderten Höhe erwartet werden, erledigt sein, dann bleibt noch als das Riesenschlnß- stück dieses Amanzprogramms die Reichs« niomme»- steuer zu «rudigen. Neben diesen Finanzvrob'emrw gedenkt die Nationalversammlung, das größte wirt- sci,östliche Problem der Zeit, wie es sich in dem Betriebsrätegesetz ausdrückt, gesetzgeberisch zu formen Tie Differenzen bezüglich der Gestaltung de'' Liezel- beiten dieses Gesetzes sind noch außerordentlich g>oft. — ,Ter Wahlkampf im Elsaß) hat am Sonnabend den Höhepunkt erreicht. Dutzende von Versammlungen sanden an 'Nen Industrieplätzen des Eber-E'sasses statt. In Müblhausen wurde in einer Versammlung der Wunsch nach Selbstverwaltung Ausdreck ge geben. Französische Kontrollossiziere haben Mehrere Versammlungen aufgelöst, in denen gegen Frank- reich eine icharfe <A>rache geführt wurde- — Die französische Regierung hat vorbehaltlich oer Zu - siimmnng der Kammer beschlossen, ein Gele'' zu er lassen, daS für Propagandisten für die Neutralität EN'aß-Lothrmgens die Aburteilung wegen - armes» Verrates Vorsicht. — (Arbeit am Bußtage) Wie die Pr. Pol. Nach, erfahren, haben mehrere Hauptwerkstätten bei der Etsenbahnverwaltung beantragt, auch am Bußtag arbeiten zu dürfen, um den starken Mangel an Lokomotiven beseitigen zu können. Die Wirkun' des U-Bootkrieges war so stark, daß nach einigen Monaten ganz bestimmte Symptome einer Frw. ensgeneigtheit hervortraten. Die Ariedensgeneigtheit ist aber durch Dinge zerstö-t tvorden, über welche ich jetzt nicht sprech'» will» Herr von Bethmann-Hollweg weist darauf hm. taß der AcMirasstab bei seinen Berechnungen rcke davon sprach, England auf die Knie zu zwingen: er hat em 22. Jan in der Tonkschrist lediglich die Garantie übernommen das; England fr edensboteit werden sollte. Alo bestes, was der U-Bootkrieg für uns leisten könnte, habe ich angenommen, daß in England Gedanken dafür hervor gerufen würden, daß den fortgesetzten Tonnageverlusten eine Verständigung über einen Frieden varzuziebe» sei, auf welchen sich England mit wirren Verbündeten cinlassen köuute. Tr. Zimmermann erkl'ir.e, daß von Haltzendorff warm für ocn U-Bootkrjeg eingetreten sei n»o er klärt Habs, wir würden England soweit bekomme», daß es aus den Frieden eingehe. Noch lebha'ter als von Haltzendorff trat der österreichische Admiral Daus für den U-Bootkrieg ein. Auch Gen-ral Kon rad von Hötzendorf mar für den U-Bootlr'sg. wo gegen Graf Tisza Bedenken äußerte Damit ist die Vernehmung Dr. Helfferichs be endet. Morgen werden Generalfeldmärschall von Hinden burg und General Ludendorff vernommen wcroen. Le« MW MWM ÜWgWM«. Washington, 17. Rov. Der Senat hat folgen den Vorbehalten zuoestimmt: 1. Tie Vereinigten Staate» sind in der Abwendung und Auslegung der Monroe-Doktrin souv.räu. Die Monroe-Doktrin nm lerliegt in ieüier Weile der Gerichtsbarkeit d-s Pöskerbundes. 2. Tie Vollmachten der Wiedergnj., machune.Stonnnission, betreffend die Regelung der amerikanischen Ausfuhr nrch Teutschland, können rrur nach Sanktion des Kongresses der Vereinigten Staaten zur Anwendung gebracht werden. Z. Ter Kongreß wird die Vollmachten verleihen, die Ver treter der Vereinigten Staaten im Völkerbund nnd in dem internationalen Kongreß ' ernenuen zu können- 4. Die Vereinigten Staaten weigern 'ich. Las Abkommen, betreffend Schantung. zu untrize ch- ann. Tie Vereinigten Staaten erkennen iu der Verwaltung d:r Güter der jedes Rechtsanspruches verlustig erklärten seinolicben Staatsangehörigen nur Vie Ansprüche der amerikanischen Staatsangehörigen an. Der Senat stimmte ferner den Vorbehalten, bc- trefßnd den wirtschaftlichen Boykott und die Rüstun gen, zu nnd vertagte sieh dann auf Montag Paris, )6. Nov. ..Echo de Paris" meldet aus Washington, d.ch der Text des vom Senator L'dgc zu Artikel 10 des Iriedcasvertrages gemachten Vor behalts, der mit 46 gegen Stimmen angenom men wurde, aw'iührt, daß die Vereinigten Sioßte» keine Verpflichtung irgendwelcher Art auf sich neh men, die territoriale Integrität oder die politische Unabhängigkeit irgendeines Landes zu schünem oder bei Zwistigkeiten zwischen Mitgliedern n»d Nicht- Mitgliedern des Völkerbundes zu interveniere». Weiterhin könnten in keinem Falle die militäIsche» Etreitkräste, sowohl zu Waßer als auch zu Lande, ohne die vorherige Zustimmung des Kongresses ver wendet werden, der allein die Vollmacht habe, o n -Krieg zu erklären. * * * Man kann die Tragweite obiger Vorbehalt« nicht hoch genug veranschlagen. Sie bedeuten ein» völlige Verstümmelung deS Werkes von Versailles. Als sehr wichtig darf der Vorbehalt angesehen werden, in welchem Amerika erklärt, sich nj/ht vorschreiben lassen zu motten, ob und was es nach Deutschland exportiert. Das bedeutet, daß Ästnerika sogar im Falle «euer politischer Verwicklungen i» Europa Deutschland nach eigenem Ermessen mit Rohstoffen versorgt. Der Sinn des fünften Vorbehaltes ist. daß dis Vereinigten Staaten Rechtsansprüche von Ange hörigen verbündeter Länder aps deutsches Eigentum nicht anerkennen, also auch für solche Ansprüche bei Nichterfüllung durch Deutschland nicht cintrewn 'Tas heißt: Amer-ka hat nichts dagegen einzuwsnden, wenn Teutiöhrnd die Ausführung des Friedensvcr- tragcs in gewissen Punkte» verweigert. Dasselbe ist bekanntlich hinsichtlich des Verbleibs von Elsaß- Lotbrvugen in französischem Be itz der FaZ, denn der Antrag, Amerika solle Frankreichs Souveränität aus eine Tauer von ö Jahren garantieren, wurde. Ivie wir am S mnabend meldeten, mit ziemlich großer Mehrheit abgelelmt. Also auch hier zeigt Amerika aller Welt, daß es bei etwaigen Vertragsverletzungen durch Teutfchland uninteressiert wäre. Tief? Hal tung der Vereinigten Staaten bedeutet aber ein abiolutes Äbrüke» bom Versailler Vertrag. Tas gleiche gilt iu »och höherem Maße vom dritten Vor behalt, in dem iicb Amerika weigert, das Abkommen über Schantung anzuertennew. In diesem Punkte dürsten vici.eicht die Gegensätze zwischen Amerika einerseits, England und Japan andererseits o.m schärfsten aufeinanderstotzen- Wk wlMM WW SiMMM. Berlin, 17 N,v. Ten Abcndllättern kusolge erschien gestern vor mittag kurz vor ll Uhr eine Ehrenkompanie des Freikorps Läpow feldmarschmäßig ausgerüstet mit klingendem Sviel »or der Villa des srüheren ^tmts- ministers Helsfcrich nnd nahm in zwei Glieder» Ausstellung. Auf die Melonng des Führers der Kompanie trat Generalieldmarschall v. Hino enburg »nt entb'oß- tem Haupte heraus und schritt die Front der Ehren kompanie ab, die daraus mit klingendem -viel jm Parademarsch an Hindenburg vorüberzog. Tic Polizcibeamten hinderten den Anmarsch der Ehrenkompanie nicht, da sie glaubte», daß es sich um einen miiziellen Alt Haudele. Eine amtliche Erklärung. Berlin, l7. N w. Ein Vataitlonskommandeur der Reichswehr Hai heute, ohne die «Genehmigung seiner Borge'evicu hier zu einzuhelen. Teile seiner Truppen iu Begle-tcmg von Musil zu der Wohnung des'Herr,, Generatz- seldmarschal's v. Hindenburg geführt, sich bemFclc- ZeirMan wetö'n lassen nnd den Vorbeiina'Ich der Lruppen erwirkt. Ter Reichswehrminister Jetzt auf dem Stanopautte, daß dem Generalselamarichall v. Hindenburg scewede Aufmerksamteit und Achtung zu erweisen ist, die dem verdiente» General gebührt, daß aber das Vorwehen des Batailloiiskommand-'urs eine unzulässige Eigenmächtigteit ist. Ter R-ichs- wktzrmin'ster hat deswegen die nötige,, Maßnahmen' gegen de» LfiiIer ergrjssen- Gegen den Mafor v. Lützow, der am Mou^'g eine Truppenabteclung in die Hitzestraße sühr.e, ohne oa- Aus Nab und Fern. Lichtenstein, 18. Nov. lkn? *— Der Zugsverkehr am Vntztag auf den Strecken St. Egtdien—Stollberg und Stollberg— Lugau wird, da an diesem Tage die Bergwerke voll arbeiten, wie an Werktagen vor sich gehen. Auf Beförderung haben nur Arbeiter Anspruch, soweit noch Platz vorhanden, werden auch andere Fahrgäste mitgenommen. *— Die Kammerlichtspiele bringen morgen und Donncrslag einen der beliebten Detektio- schlager betitelt „Eine Nacht im Fremdenzimmer" mit Harry Higgs in der Hauptrolle und außerdem ein spannendes Beiprogramm. 3m Eeutral-Theatee wird von heute bis Donnerstag nur sür Erwachsene das gewaltige Filmwerk „Der gelbe Tod" vorgesührt, das «ine erschütternde Tragödie der Menschheit darstellt und trotz aller Bosheit und Verworfenheit verbreche rischer Menschen doch zuletzt ein junges Paar glück lich werden läßt. * - BahnamtlicheA. Vom Reichsverkehrsministr- rium ist unwrm 2. November 1919 ein Verbot o»v unnKrtschafllichen Benutzung der Eiseubahngükcr- Aus hartem Holz. ! Roman von Julia Jobst 4K. Nachdruck verboten. „Jawohl, Jette, aber sch mache Dich wieder da raus ausmeri'am, daß Deine Mutter keine gesetz lichen Rechte hat. Es liegt in eurem sreicn Willer' den Betrag ihres Witwengeldes höher oder medrig-r auzusetzcn. Was ihr das Gesetz in diesem Fall zu gesteht. ist lächerlich gering. Und in dem Hause darf sie nur bleibeu, wenn Ihr es erlaubt " > „Was, Mutter kann aus ihrem Hause gewiesen werden?" „Ich sürchte. Bernhard denkt sehr stark daran. Nees und Ma'hilde sitzen dahinter, sie haben letzt freie Bahn." Noch eine eingehende Beratung mit Rechtsanwalt Schmiot erfolgte und dann schloß sich I-tte dem in zwischen einoetrosfenen Enkel Jäger an und ging schweren Herzens dem Ekternhause zu. In dem Pri- vattimmer der jeweiligen Ehess im Geschäitshau'e sollte die Zusammenkunft stattsindcn, so hatte es Bcrnbaro angevrdnetz Es sollte gleich das Unper sönliche, streng Geschäftliche oes Termins beton-t wer den. — Als Jette mit dem Enkel eintrat, fand sie die Mutter und Bernhard schon vor. Justizrat Schröder begann sofort mit der Handlung. Er bat die beiden, ihm gegenüber Platz zu nehmen und vertiefte sich dann Wied r in die vor ihm liegenden Papiere Er nahm die Mitte des Tisches ein, neben ihm Bernharo. Frau Dohm Jas; dagegen ganz für sich an einem kleinen Tisch im Hintergrund. Die trübe Witterung des Tages umsoanun die dunkle Gestalt, die sich ga»! in die Traucrschleier gehüllt hatte, mit dämmernde»' Schatten, die ihr willkommen waren. Es wurde ivr zur Pein, dicker Sitzung beiwohnen zu müsse». Bec» hard hatte sie ganz im ungewissen darüber gelassen, was sie erwarte» durste, jo war jhr zumute wie ei nen Mensche», der ahnungslos durch eiu trügerisches Meor schreitet nnd plötzlich den Boden unter de» nüßen schwanken suhlt- Ihr Leben hatte bisher j» der Sicherheit eines großen Vermögens gestände». „Turcb ein unglückseliges, unausgeklärtes Ereig nis ist das letzte Testament des verstorbene» Kom- werzienralcs Herrn «Gustav Bernhard Dohm ver brannt, nachdem der Testator kurz zuvor eigenhändig das frühere vernichtet hatte." Schröder machte eine kleine Paule und fuhr da»» im nüchttrueu Geschäftsstiel in der Amtshandlung fort Es schlugen Summen au Jettes Ehr, die sie schwin deln machten. Zur so groß hatte sie die Erbichast nicht gehalten. Da würde allerdings das Pslichtteil zu einer vcicheIcw"» Existenz gereicht lpabcn. Einen Augenblick trat die Versuchung an sie heran, 'ick au dieser Summe genügen zu lasten und das andere den Jlwigen Vor die Füße zu werfen. Ihr Mau» wür de es ihr g.' nkt haben. Aber ob es dir Zwüw'i bckcbren würde? Ihr Blick flog zu jhrem Bruder bin und an seiner Kälte und hochmütigen Abwehr e'.starkte von neuem ihr Stolz — und dann sie brauchte oas GUd für ihren Mann, zu dessen Ge- 1U"6UNg. .^Lt war sie WIder ganz bei der als der Justizrat zu Ende war, begann ue zu ro?cn, noch bevor Bernhard sich geäußert hatte. „Ick beantrage, daß die Erbschaft nach 'len Be stimmungen des ersten Testaments, Lessen Kwitaut Enkel Albert »ach dem Gedächtnis ausgeschrieben: hat, und dessen Inhalt dem Herrn Justizrat. öe-iunt sei» dürste, geregelt werd." Der Bi »dec blickte ärgerlich nach der Schwester bi». Ihn tras ihr Vorschlag völlig unvorbereitet. Schon diese Anwesenheit des Onkels war ihm sehr uner wünscht, doch vermochte er es nicht zu ändern, dr ihm und dem Instizrat von der Vollmacht Thomas Kenpticis gegeben worden war. Auch der Justizrat sah bei dem Vorschlag über rascht cms. Er erschien ihm, da er Frau Dohm sehr nahe stand, als ein guter, glücklich gewählter Aus weg. Er bedauerte nur, daß er nicht von Bernhard Tolm ausgegangen war. Frau T.hm sagte nichts, aber es flog ein leuch tender Blick zu Jette hin, den aber niemand bemerkte- Ta Bernharo nichts sagte, fuhr Frau Thoma fort, sich jetzt direkt an den Bruder wendend: „Es wär« sür uns Kinder doch eine Unmöglichkeit, Mutier nickt miterben zu lassen. Mutter die Hälfte des Vermö gens und »ns die ändere Hälfte, so stand es geschrie ben. Uns dann' — Mutter muß in ihrem «Hausr bleibe»." '' . „Erlaube mal", begann Bernhard, „da befindest Tu Dich jm Irrtum. Mutte drenkt nicht daran, allein in dem großen Hause zu w-ohnen. Wir hoben mit den vielen Kindern ohnehin keinen reckten Platz mehr in unserem HELls« und «der große Garkew hier." „Ich bestehe darauf, daß das Elternhaus der Mut ter zur freien Verfügung bleibt. Mit einem Anbon läßt sich ja b i Euch reichlich Platz schaden. Und einen kleinen Garten hast Du auch." Tas ist ja Mutters und Meine Sache, wie wir unL später einricktön werden- (Fortsetzung fvlgkt Nr. 268 kl .Während die Mütigten Tentß Zeichen schwcrß arlung Mehren, fentl'ch u. g.hu der Schuko am: höchst unwürdig schuld durch di. lasten- Wenn ß den soll, dann ter dem G-sichtz Frage: Was ha ung beigetragen ergeben H it? N len wir anfhebc nachträglich als urteile», was d lich ericheiiwn n hcilte Fangtzoll dem ander» zu. richste Spiel, da e'geii Wese» im die Forderimg i scnrliches Gewiß des G.wäsenser wisseiilosigkeit hc sein mehr, weil Markt n die R.clp haben kciue Zttc Zucht- und Situ ueymcn lasse» r lein christliches steulitNl rerb^rg« lei cisiicle» W lallen S-Gstsuch umeru Bestand ihr zu einer Gl sein Wir haben slessurcht, weil > uns die Gesetze d es eiu Neues im jeder prüse sein Zuletzt sei auf des heraiiwachiei oiindcrstuve an Volkshochschule, steil Biioer gebi in die Welt des Eltern? Ter Kr Lie Vergnügung Kapital? Es sei aus dieser Wüst, alle tejchoben an Len» darauf laus unsrer Jugend i rungsliese als Lieser Ge.-.ensatz aus dem ilnwür Nationen. Laßt i