Volltext Seite (XML)
deutschen W?rdnung stattfinden, dir mit der Unter- Zeichnung des Protokoll,? betr. die Nichterfüllung des Waffenstillstaüdsibkommens beauftragt ist. Ls wer den ihr Tirett^r Simon und Freiherr von Lersner «ngelören- Iu der Sitzung wird General Lerond den Vorsitz führen- Es wird eine Prüfung des Slb- romwens vorgenommeir werden, das hinsichtlich des .Inkrafttreten? des Friedensvertrages zu treffen ist. Hauptsächlich über militärische Fragen, Räumung um' Gelände ourch Teutsche, die Besetzung durch die Alliierten, der Transport der alliierten Truppen die Uebernabme der Macht in den den Alliierten zu übergebenden und in den einer Volksabstimmung unterstellten Gebieten. — (Neue Beunruhigung in der rheinischen In dustrie.) Tie kaufmännischen und technischen Ange stellten der Industriebetriebe in Gelsenkirchen ?nd wegen Scheiterns der Tarifverhondlungeu in den Ausstand getreten Tie Unternehmer haben die Er klärung abgegeben, daß sie Montag sämtl-che Be triebe stulcgen werden- Dadurch werden über 15090 Arbeiter in Gel' nkirchen brotlos. Ter Bund d-r technischen Angcst.llten und Beamten, der gestern in Essen seinen V^rbandstag für das Rheinland und Westfalen abhielt, beschloß, die nachdrücklichste Unter- st ich ung der streikenden Angestellten. Es ward» mitgeteilt, daß die Industrie im Ruhrkohlenrev-er am Vorabend umfangreicher und schwerer Mimose n-mentlich in der Metallindustrie stehe, zu Neuen der Ecl'enkirck.ncr Angestelltenstreik den Auftakt bilde. — (Konferenzen Wilsons mit führenden Finanz- beuten) Ans New Aork meldet man der .Fraick'.- Ztg.": Prüsid.nt Wilson hat in den lebten Tng"U mit rerschiedenen führenden Finanzleutcn konferiert »und dabei die ssrage sondiert, ob diese Herren cS für ratsam Natten, von amerikanischer Seite aus die Einberufung einer internationalen Konferenz zu veranlassen, auf Welcker dann das bedrohliche euro päische Palutasvn.m wie überhaupt die Regelung der Kreditgewährung dorthin zu besprechen wäre- — (Tie teuren Schuhe^ In einer Versammlung des Vereins pfälzischer Schuhwarenhändler wn de protestiert gegen die ständige Steigerung der Häutc- und Lkdervrxise, die ins Ungeheure wachse, derart daß in kurzem ein Paar fertige Schuhe etwa 409 Mark kosten wird. Schuld daran seien die Fabrikrnt.m rind die Schieber. Verschiedene große Fabrikanten hielten neck jetzt mit der Ware zurück, weil sie auf Konjunkturgewinn rechneten. Die Tatsache, daß vie Zahl der «Millionäre in Pirmasens, der pfäspfchen Sckuhmetropole, von 0 auf 145 gestiegen wi. be weise genügend, welchen Gewinn die Schuhjabriten tcn eingestrichen haben. ' — (Frieden am 1. Dezember?) Die zur Unter zeichnung des Anerkennungsprotokolls noch Paris gekommene deutsche Abordnung hat die Vorbe sprechungen mit Generalsekretär der Friedenskon ferenz Dutasta und dem Direktor der politischen Abteilung des Ministeriums des Aeutzeren Bertilot begonnem. Der Vorsitzende der deutschen Ver tretung, von Simsoon, ist gestern nach Berlin zurückgekehrt, da er ohne Aussprache mit seiner Regierung das Protokoll nicht zu unterzeichnen erklärte. Man erwartet ihn in 2 oder 3 Tagen . zurück und Hoffr, trotz aller Schwierigkeiten den Frledensoerlrag bis zum 1. Dezember in Kraft treten zu lassen. Aus Nah und Fer». Lichtenstein, 21. Noo. 19!9. *— Der Totensonntag ist dem Gedächtnis unserer Entschlafenen gewidmet, er schmückt ihnen -alljährlich mit Zeichen der Liebe das Grab; der gestrige Tag sollte insbesondere der Erinnerung unserer im Weltkrieg gefallenen Helden geweiht sein, ihrer wurde gedacht im Bormittagsgottesdienste, durch Kranzniederlegen verschiedener Korporationen, durch eine kurze Feier in der PacentationShalle, durch Ehrengeläut, durch Klänge des Posaunenchors und vor allem durch eine ergreifende musikalische Abendandacht, zu der sich zahlreiche Hörer in unserem schönen Gotteshause eingefuuden hatten. Herr Kantor Schulze leitete die Vesper durch das Lhoralvor- spiel von I. S. Bach über „Alle Menschen müssen sterben" stimmungsvoll ein, dann sang die Gemeinde dieselbe Weise; ihr folgte ein prächtig gesungenes Terzett fürs Frauenchor „Wir Haven hier keine bleibende Stätte", von Kantor Opitz in Stollberg. Nach diesem allgemein tröstenden Teile stimmte die Solistin des Abends, Frl Suse Göhler aus Stoll berg, eine ergreifende Totenklage um die gefallenen deutschen Söhne an in dem Psannschmidtschen Ein- . zelgefang „Irgendwo liegt ein deutscher Held", ihr folgte ein vom verstärkten Kirchenchor außerordent lich wirkungsvoll gebotenes „Requiem für die deut schen Gefallenen" mit seinen strahlenden Mittelsätzen und dem tröstenden Schluß „Wer an Dich glaubt, wird leben und sterben nimmermehr, es muß Dir wiedergeben die Toten Erd und Meer". Diese Tröstung klang dann weiter fort in den Sopransoli „Bist du bei mir" und in der Arie au« Messias . ^ch weiß, daß mein Erlöser lebt". Die jugendliche - Solistin bot damit den Trauernden wundersamen tröstenden Balsam. Ihre biegsame, edle, so an sprechende Stimme, von Klarheit und innerlichem Erleben beseelt, sprach zu allen wunden Herzen und richtete sie auf. Die junge Dame hat schon ein« hohe Stufe desKunstgesanges erklommen, man darf ihr zu ihrem wetteren Streben Glück wünschen und vor allem danken dafür, was sie gestern der andächtigen Gemeinde gegeben. Herr Oberpfarrer Ende stellte in den Mittelpunkt seiner erhebenden Ansprache die beseligende Kraft der Musik al« Himmelsleiter aus Erdennot und Trauer zu ewigen Höhen und zu denen, die wir suchen und zugleich auch als Wegweiser zu unserem Heiland, der alle Tränen abwtscht und im festen Glauben uns singen läßt!; „Jesus, er mein Heiland lebt, ich werd auch da« Leben schauen". In diesem Glauben wollen wir uns die Hand reichen. Alle haben wir geopfert, umsonst können unsere Toten nicht gefallen sein. Sie hinterlassen als ihr Vermächtnis an uns den Willen zum Leben. Deutsckland muß leben und sich wiederfinden,trotz allem Widerwärtigen? Diesen Willen über die Totenklage hinaus in und bestärkt zü haben, danken wir der musikalischen Abendan dacht, und dieser Dank gilt vor allem dem Leiter der erhebenden Veranstaltung, Herrn Kantor Schulze und allen seinen getreuen Sängern. *— Der Buchführung«- und Meisterkurs«», der vom Gewerbeoerein Lichtenstein-Eallnberg u.U. geplant ist, wird voraussichtlich in der zweiten Januarwoche beginnen und bis Ende März dauern. Die gewünschte Zahl der Anmeldungen liegt bereits vor, doch werden noch. wettere Telnehmer ange nommen (Fachschulgebäude Zr. L2). *— Slufouiekouzert Auf das morgen Abend im Krystallpalast stattfindende Sinfoniekonzert seien alle Musikfreunde nochmals empfehlend auf merksam gemacht Das vielversprechende Programm haben wir bereits bekannt gegeben- Als Solist ist He^r Konzertmeister Hamann vom Leipziger Gewandhausorchester gewonnen. Turnerisches. Zu dem außerordentlichen Gauturntag des Niedererzgebtrgischen Turngaues, der gestern in Bernsdorf abgehalten wurde, hatten 25 Vereine Vertreter entsandt. In Steuer - angelegenheilen wurde gemäß dem Gauturnrats vorschlag ein Beschluß gesaßt, die Beiträge den jetzigen Verhältnissen entsprechend zu erhöhen. Der Arbeitsplan für 1920 weist folgende Veran staltungen auf: Drei Gauvorturnerstunden, am 14. März ein Gerätewetturnen, das in Hohenstein- Ernstthal beim Turnverein 1856 abgehalten werden soll, am 13. Mai (Himmelfahrt) eine Wanderung nach dec Prinzenhöhle (Treffpunkt Ratskeller Oelsnitz), ein Gauturnfest, ein Frauenturnen, ein Spielsest und am Reformationsfest eine gesellige Veranstaltung mit turnerischen und sonstigen Dar bietungen. Zum Schlüsse führten verschiedene turnerische Angelegenheiten zu einer allgemeinen Aussprache. *— Auszahluug vou Militürreute». Die Auszahlung der Militär - Bersorgungsgebührnisse für den Monat Dezember erfolgt durch die Post anstalten bereits am Sonnabend, den 29. Nov. Die Umsatzsteuer für Laxusgegenstände. In der Sitzung des Ausschusses der Nationalver sammlung sllr die Umsatzsteuer wurde die erste Lesung des Gesetzentwurfes beendet. Die Umsatz steuer für Luxusgegenstände wurde einheitlich auf 15 Proz. gegen 10 Proz. in der Regierungsvorlage festgesetzt. *— Jur Papieruot der süchstschen Presse. Die große Papiernot der sächsischen Presse hat die sächsische Regierung veranlaßt, sich an die Reichs- regierung um Abhilfe zu wenden. Bei der allge meinen wirtschaftlichen Notlage und den Schwierig keiten namentlich in der Kohlenoersorgung hat die Reichsregierung, wie uns die Nachrichtenstelle in dec Staatskanzlei mitteilt, sich leider außer stande gesehen, dem Ersuchen um reichlichere Papier zuweisungen an die sächsische Presse zu entsprechen. Immerhin waren die Vorstellungen der sächsischen Regierung bei der Reichsregierung nicht ganz erfolglos. Die geplanten weiteren Herabsetzungen der Kohlenzuweisungen an die Papierindustrie werden, wenn irgend möglich, unterbleiben. Damit ist wenigstens erreicht worden, daß eine weitere Verringerung der für die sächsische Presse zur Ver fügung stehenden Paptermengen während der nächsten Monate voraussichtlich vermieden wird. Hohndorf. (Kirchenvorstandswahl.) Das Er gebnis der am Totensonntag vorm. '/-l1—'/,12 Uhr in der SakrtsteiiderKirche vorgenommenen Kirchen vorstandswahl ist folgendes: Wiedergewählt wurden die Herren Kantor Maximilian Artt, Gutsbesitzer Oskar Scheibner, neugewählt die Herren Glaser- meister Emil Müller, Bäckermeister Emil Pilz, Bodenmeister Paul Reinhold und Overschaffner Emit Zwicker. Dresden. (Gegen das Telesonelend.) Die Presse- konseren- sächs. Redakteure beschloß einstimmig, dem Stadtoerordnetenkollegium, da» in seiner letzten Sitzung energischste Maßnahmen gegen die Mißstände im Dresdner Telesonwesen, darunter evtl, die Verweigerung der Gebührenzahlung, be schlossen hatte» thr vollste« Einverständnis zu erklären. Dresden. (Eine dunkle Tat) deschästlgt die hie- flge Polizei. Am Bußtag überließ ein Kaufmann», ehrpaar in der Wittenberger Straße 17 einer 18jäh- eigen Arbeiterin die Beaufsichtigung seiner beiden Kinder, eine» sechsjährigen Mädchen- und eine» vierjährigen Knaben. Bei der Heimkehr fand man die Arbeiterin und den Knaben durch das Gas be täubt auf: e» gelang, sie ins Leben zurückzurufen- Da» Mädchen hingegen war bereit» tot. Ob Bor satz öder Fahrlässigkeit vorliegt, hat sich noch nicht feststellen lassen; angeblich soll jemand in ruchloser Absicht seine Hand im Spiele gehabt haben. Gersdorf. (Neue Kirchenglocken) bekommt da« hiesige Gotteshaus. Es sind die drei Glocken be reits angeliesert worden, und werden in Kürze auf den Turm gebracht. — (Der Gesamtoorstand de« hiesigen Hausbesitzervereins) beschloß, die Miete« mit Geltung vom 1. Januar 1920 ab um 25 Pro zent zu steigern. Auch war man der Ansicht, daß die Beschaffung der Oefen künftig Sache des Mie ters ist. Glaucha»». (Kapitalerhöhung.) Der Aufstchtsrat der Bierbrauerei Glauchau AG. wird u. a. der am 6. Dezember stattfindenden 25. ordentl. General- Versammlung eine Erhöhung des Grundkapitals nm 480000 Mk. vorschlagen, — (Elternprotest.) Eine Elternoersammlung der Lehngrundschule erhob gegen die Räumung der Schule und deren Be nutzung zu Wohnzwecken den schärssten Einspruch, da es dringend Notwendig sei, daß die durch den Krieg verursachte Schädigung des Unterrichts im Interesse der Kinder nicht übermäßig lange hinaus- gezogen wird. Mügel«. (Tödlich verunglückt) ist auf dem Wege von Nebritzschen nach Mügeln der Gutsbesitzer Friedrich Schneider aus Lampertsdorf. Das Fuhr werk des Verunglückten kam sührerlos hier an, den Schwerverstümmelten unter den Rädern schlel- send. Schneider wurde ins hiesige Krankenhaus gebracht, wo er seinen schweren Verletzungen erlag. — (Zu dem Eisenbahnunglück) zwischen Töllschütz und Schrebütz erfahren wir weiter: Der SchaupkH des Unglücks gewährt einen furchtbaren Anblick Die Bergungsarbeiten sind noch nicht vollends Es wird befürchtet, daß unter den Trümmern eines vollständig zusammengeschobenen Wagens noch Tote begraben liegen. — Hierzu wird uns noch mttge- teilt, daß unter den Trümmern der Wagen noch ein Toter, ein Ruffe, gefunden wurde. Die Ge samtzahl der Toten beträgt demnach fünf. Oberluugwitz. (Gin Schadenfeuer) entstand am Freitag vormittag in dem im oberen Ortsteil ge legenen Wohnhaus des Dachdeckermeisters Bock. Das Gebäude wurde vollständig eingeäschert. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Oelsulst i. B. (Gründlich ousgeräumt) wurde im nahen Lguterbach ffie dem Plauenschen Fabri kanten Karl Rudolph gehörige, an der Hofer Staatsstraße gelegene Stickerei. Es wurden acht wertvolle Treibriemen von den Transmissionen, von fünf Stickmaschinen die angefangene Ware und überdies noch größere Garnoorräte gestohlen. Die Diebe — nach den im Schnee erkennbaren Fußspuren kommen 4 Personen in Frage — sind von der Rückseite des vereinzelt stehenden Gebäudes des Nachts tu das Innere und auf demselben Wege auch wieder inS Freie gelangt. Die erlangte Beute hat einen Wert von 16000 Mk. Ronneburg. (Dem Freund in den Tod gefolgt.) Der kriegsverletzte Lehrer Bauer in Elsterwerda, Sohn des hiesigen Gastwirts Max Bauer, ist einem recht erschütternden Geschick zum Opfer gefallen/ Ec hatte einen Ausgang nach dem Dorfe Gröden unternommen, wobei er in einen Moortümpel ge stürzt und nicht wieder aus dsm Wasserlache heraus gekommen ist. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Ein Freund des Verblichenen fand auf der Suche nach dem Vermißten den ent seelten Körper im Wasser. Beim Anblick des Toten war der Suchende dermaßen erregt, daß er ebenfalls auf der Stelle starb. mitgeteilt 00m Bankhause stukfta Ba, r»H f - Abteilung Lichtenstein-Eallnberg. 2I./1L 19 2S./11 1S Deutsch« 5"/, Kriegsanleihe ?«,- 1« 77,75 „ 4»/,°/o Schatzanwetsung 75- „ 77,30 „ „ Reichsanleih« 6l- „ 60,— „ - » 61,25 „ 60,50 „ 67- « 66,- . Sächsische 3"/« Rente 56,— , 55,— „ Chemnitzer 4"/. Stadtauleihe 76.25 76,50 „ Dresdner 4°» „ 81,50 „ 83,125 „ Leipziger 4°/, . 83,25 „ 84,- „ Deutsch« Hypoth.-Bank 4*/, Pfanddr. SS,— „ SS,- „ Landwtrtsch. 35,*/. Pfanddr. 84 50 „ 84,50 „ . 4-/. 98,- 99,50 „ Sächs. Bod.-Lred.-Anst. 4°/. Psaaddr. 92,— „ 97^0 „ Hartmann Masch.-Fabrik Akt. 180.— » 184,- . Maschinenfabrik Kappel Akt. 288,— „ 281,— „ Hermann Pöge Akt. 253,— „ 250,— „ Sachsenwerk Akt. 301,— „ 303,— Sächs.Webstuhlfabrtk Schantz«rr Akt 228,— „ 225,— „ Hugo Schneider Akt. 215.— „ 210,— „ Schubert L Salzer Akt. 3M,- . 298,— „ Wanderer Werke Akt. na,- „ 330,50 . Zimmerman« Werkzeugmasch. AK«. 143^0 „ 143,— „ Deutsche Baak Akt. 2SIL0 „ 248,— „ Di-ksako-ckesellschaft Akt. Dresdner Baak Akt. »77,75 „ 147,75 „ 178,50 . 176'1« » Bhiinir Akt. 28!,- „ 293,— » Hamburger Pakets Akt. 120,- „ 119,28 . Alla. Elektrizität» ges. Akt. 238,825 „ 237,— - OÄattzer Maze. 820,- 850.-