Volltext Seite (XML)
7. Mitentschfießung wegen Annahme de« neuen Rochtrag» -um Ortagrundgesetz. Absatz 5 diese» Nachtrag« sieht die Besetzung 3 besoldeter Stadtrats- Wellen vor. Herr Stiegler konnte die Besetzung eines 3. besoldeten Rotsmitgliedes au8 finanziellen Gründen nicht gutheitzen. Di« nach der Bereinigung j , Aussicht gestellte Verbilligung in der Verwaltung könne damit nicht in Einklang gebracht werden. Rach sehr erregten Auseinandersetzungen, die mit unter ins Persönliche Übergriffen, wurde der ganze Nachtrag gegen 3 Stimmen und 1 Stimmenent- haltung angenommen. 8. 3 Gesuche um Bewilligung von Stipendien aus der Wcbendörserschen Stipendlenstistung wurden genehmigt. Bei der Umfrage.stellte Herr Stiegler die An frage, ob es auf Wahrheit beruhe, daß die Be amten der Ein- und Perkausszentrale in Meerane hohe Tantiemen beziehen. Eine ausführliche Ant wort konnte ihm hierauf noch nicht gegeben werden. Nachdem noch Herr EndeSfelder eine Beschwerde Über die Abgabe von Koks in der Gasanstalt oorgebrocht hatte, wurde die öffentliche Sitzung geschlossen Vik SlMM M „MkOt". Berlin, 3. November Das Luftschiff „Bodensee" hat gestern vormittag 10 Uhr bei stürmischem Wetter seine fahr planmäßige Fahrt oop Friedrichshafen nach Berlin angetreten und um 6,35 Uhr seinen Landungsplatz Staaken erreicht. Wegen des tobenden Oststurms, der eine Stärke von über LV Meter in der Sekunde erreichte, entschloß sich der Kommandant, -die Landung aufzugeben und weitrrzufahren. Dos Schiff ist dann tn der Nacht in einen schweren Siurm geraten. Es ge lang aber dem Kommandanten, in Wolmirstedt, 12 Kilometer nördlich Magdeburg, eine Notlandung vorzunehmen. Das Schiff ist in einer Schonung verankert worden. Von der Besatzung und den Passagieren ist niemand verletzt." Bei dem Landungsversuch in Staaken wurde ein Beamter der Hapag verwundet. * . * * i ! ' Berlin, 3. November. Von der „Belag" erfährt W. T.B noch über die Zwischenlandung des Luftschiffes „Bodensee" In Wolmirstedt, daß die Gerückte, wonach die Besatzung vor der Landung aus dem Luftschiff gesprungen sei und einzelne Mannschaften dabei verletzt worden seien, nicht zutreffen. Nur zwei Monn derBesatzung sprangen, wie das beiLandungen sonst auch üblich ist, an Land. Zurzeit wird Benzin heran- geschafst und, sobald dieses eingetroffen ist, setzt das Luftschiff di« Fahrt fort. VHS KlWW litt Sl-MM. 15 Stunden im Sarg Ei» n»gcwch»licher Aall von "Einsargu^g einrr Scheintoten und deren Erwachen beschäftigt tue Ber liner P. : Dienstag nachmittag bemerkte der Lenker eines Kraftwagens im Grunewald, unter einem Baume liegend, ein etwa Löjühriges Mädchen in Schwesterntracht, das nur noch schwache Lebens zeichen von sich gab.- Tie Insassen des Autos brachten die Bewusstlose zur Grunewalder Feuer wehr, die die Ueberführung zu einem Arzt veran laßte. Tiefer konnte bei der Bewußtlosen keinerlei Herztätigkeit mehr feststellen und nahm T>d miolg'e Morphiumrergistung an. Tie genaue Todesurfache könne natürlich erst die Obduktion ergeben Nun mehr erfolgte die Einsargung der vermeintlich To ten und U.Verführung in die Gemeinde-Leichenhalle Mittwoch vormittag entsandte die Grunewald-r Vv- Uzei /nen Beamten nach der Halle, um che Person der Tot-» kestzustelleu. Als der Totengräber und Fricdlwfsarbciter den Sarg öffneten, bemerkten sie mit Entsetzen, das; die „Leiche" atmete. Ter schleu nigst hcrbeigeholte Arzt ordnete nunmehr d e klebn- sührung der Bewußtlosen nach dem . Lichier'esder .Krankenhause a». Dort wurden an dem Hg'se der Unbekannten Würgemale sestgestellt und andere An zeichen. die ein Verbrechen vermuten lassen. T-r Mageninhalt wies Spuren von Morphium und Ve- ronal aus. Tas Mädchen, das 13 Stunden in nas sen Kleidern im Sarge gelegen hat, konnte bisher nicht vernommen werden. Tic Aerzte erkläre», daß es sich um einen schwere» Starrkrampf infolge Vc>- gistung bandle. Tao Mädchesi Must bereits längere <>eit bewußtlos im Walde gelegen habe». Es handelt sich um die Krankenschwester Minna Brau» aus der Blumcnthalstr. ße. Eine spätere Meldung besagt: Tic Krankcuinlegerin bat eine» Selbstmordversuch begangen. Fic hatte eine ungiüäliche Zuneigung gefaßt, die nicht erwi dert wurde. Infolgedessen beschloß sie, i» den Tod zu gehen. Als Krankenschwester standen > hr starke Gi.tr zur Verfügung, und so eignete sich FAiu- lein Braun eine größere Tosis Morphium und Vc- ronak an, die sie einnahm. litt SlUt tts MImONtt m WM». Die Wiederaufbauarbeiten in Ostpreußen, deren Vollendung durch die Unsicherheit der gegenwärtigen Lage behindert wird, werden doch stets eine der großartigsten Kulturtaten während des Krieges bleiben und als ein Zeugnis deutscher Arbeit und deutschen Fleißes, umringt vom Polentum, fort- bestehen: als Wahrzeichen deutscher Kultur werden sie be sonders ausragen in den Gebieten, die vielleicht durch die Abstimmung uns entrissen werden sollten. Der Wiederaufbau Ostpreußens besitzt aber heute noch eine besondere Bedeutung, weil er in seinen Leistungen wie in seinen Irrtümern Anbaltspunkte bieten kann für die noch weit umfang reicheren Wiederausbauarbeiten in Belgien und Nord frankreich. Deshalb verdient die erste zusammenhängende Darstellung dieses Werkes die Dr. Ludwig Goldstein in seinem Buch: Der Wiederaufbau Ostpreußens 1814 bis 19>9 gibt, besondere Beachtung. Nach der letzten Gesamtübersicht I über den Stand des Wiederaufbaues vom Ende drs I Jahres 1918 waren von den im ganzen zerstörten Gebäuden, I deren Zahl 32922 belrägt, 21038 wieder ausgebaut. Während 2410 auf die Wiederherstellung verzichtet wurde, harrten noch 8465 auf die Wiedererstehung. Don den 28594 ländlichen Gebäuden waren 19584 wieder aufgrbaut, von den 3428 städtischen 1454. Daraus geht hervor, daß Ende 1918 über zwei Drittel der gesamten Zerstörungen wieder gut gemacht waren. Am weitesten ist die Vollendung in der Nähe von Königsberg gediehen; die hier von der feindlichen Der- nichtungrwut getroffenen Dörfer und Städte, wie Tapiau, Domnau, Gerdaun, sind wieder völlig instand gesetzt. Von den Grenzkreisen sind am meisten Pillkallen, Stallupönen und Goldap gefördert. Dagegen bleibt in jenen Bezirken, in denen ein großer Teil der Bevölkerung nach Rußland verschleppt worden war, sowie in den Heidegegenden noch viel zu tun übrig, so besonders in den Kreisen Ragnit, Heidekrug, Tilsit, Iohannisburg und Lyck. Auch einzelne Städte, wie Neidenburg, sind noch weit zurück. Die Ver zögerung liegt hauptsächlich in den schwierigen Umlegungen, die schier unabsehbare Auseinandersetzungen und Ver ¬ rechnungen nötig machen. In der letzten Zeit des Krieges- machte sich der Mangel an Menschen und Material Immen peinlicher fühlbar, und jetzt versagen vollend» die Transport- Möglichkeiten, die Kohlenbeschaffung und damit die Zufuhr des wichtigsten Baumaterials: des Ziegels. Was aber unter gegenwärtigen Verhältnissen an Baustoffen noch auszu- treiben ist, muß in erster Linie dem Kleinwohnungsbau in den Städten zugeführt werden, der bei der Wohnungsnot das Gebot der Stunde ist. Wie stellt sich nun aber der Wiederaufbau, soweit er vollendet rst, in seiner sozialen, wirtschaftlichen und ästhetischen Bedeutung dar? Da muß allen Ausstellungen gegenüber, die gerade di« kritschen Ostpreußen selbst erhoben haben, betont werden, daß die Nordostmark dadurch sehr gewonnen hat. Namentlich auf dem Land« isk ein großer Fortschritt im Wohnungswesen j zu verzeichnen. Zahllose Koten, die eigentlich nur noch , Museumswert hotten, sind verschwunden: die Bauern und < Dienstleute wohn » heute bester, als sie es sich vor fünf j Jahren träumen liegen. dergleichen haben die Stall- ' einrichtungen an Güte erheblich zugenommen, und viel'ach ! wurden die Umfassungsmauern beim Neubau von Gehöften j weiter hinausgeschoben, sodaß dadurch geräumigere Wirt» j schaftshöfe entstanden. Ja, ganze Anwesen wurden verlegt, ? sodaß sie in Reichweite der dazugehörigen Felder kamen, r was für die Bestellung von unschätzbarem Wert ist. Erst k recht aber konnte sich der Städter vorteilhafter und moderner « einrichtcn, und dank den Umlegnngen ist Lust und Licht r In die vorher so winkligen Gassen gekommen- Auf ästhetischen c Gebiet ist durch das Eingreifen der „Bauberatung" das ' Geschmacklose vermieden und ein anständiger baulicher Durchschnitt erzielt worden, was bei der in Ostpreußen noch gering entwickelten Baukultur schon etwas heißen will. Auf wirtschaftlichem Gebiet sind die unredlichen Elemente, di« ohne staatliche Kontrolle sehr ins Kraut geschossen wären, unermüdlich bekämpft und ausgeschaltet morden. So sind im Wiederaufbau bleibende Werte geschaffen worden, und I es ist zu hoffen, daß trotz der großen Schwierigkeiten das I ganze Werk zum gedeihlichen Ende geführt werden wird A« mltgeteilt vom Bankhaus« Bayer L Heiuze f r Abtilung Lichtenstein-Lsllnberg. I./11.19 3/11. 19. Deulsche 5°^ Kriegsanleihe 79,50 °/o 79,25 „ 4r///„ Schatzanweisung 78,25 „ 78,50 „ „ 3"„ Reichsanleih« 63,25 „ 6'4,25 „ - 3 V' o - 64,— „ 64,- ,, ., - 7l,75 . 71,75 „ Sächsische 30/g Rente 61,75 „ 61,75 „ Chemnitzer 4"/„ Stadtanleihe 88,75 „ 88.375 „ Dresdner 4" „ „ 88,25 „ 90,— „ Leipziger 4°/» 89,— „ — , ,, Deutsche Hypoth-Bank 4" „ Pfandbr. 99,— „ 99,50 „ Landwirtsch. 3' Pfandbr. 91,50 „ 89,— , 40/ 104- „ 104,- Sächs.Bod.-Cred.-Anst. 4"<g Pfandbr. 109,50 „ 99,75 ,. Hartmann Masch.-Fabrik Akt. 195,— „ 188,— „ Maschinenfabrik Kappel Akt. 292,- „ 292,- „ Hermann Pöge Akt. 2M— „ 153,— ,, Sachsenwerk Akt. 295,- „ 280,- „ Sächs.Webstuhlfabrik Schönherr Akt 245,50 „ 2L6,5O Hugo Schneider Akt. 223,25 „ 216,50 „ Schubert L Salzer Akt. 325,— „ 325,— „ Wanderer Werke Akt. 337,50 „ 330,- ,. Zimmermann Werkzeugmasch. Akt. 153,- „ 147,- „ Deutsche Bank Akt. 241,- „ 240,50 „ Diskonts-Gesellschaft Akt. 178,- „ 177,50 „ Dresdner Bank Akt. 150,25 „ 150,— ,. Phönix Akt. 283,— „ 284, Hamburger Pakets. Akt. 125,25 „ 124,50 ,. Allg. Elektrizitätsges. Akt. 231,50 „ 220,50 „ Oelsnitzer Kuxe. 1025- 1039,— Kirchl. Dereinsnachrichten für Lichtenstein Verein Blaues Kreuz: Donnerstag, den 6. Noo„ kein Vereinsabend. W» Loianer fielm, lMlenriein-L. «le» 5. Kroner KersM- unü Dlker-Koorert. Uitwirkknäe: Herr »»»li»»»», Lifte, virtuos Soli kür Elfter und Vioiinect ' . L«tt»»»te» . f6 Damen), U>t§iie<jer 6es Oksanxvereins ,dtumor"-1-uxau, Ueilunx: dlerr Wii!^ Kaufmann- 8oil unci LkorvrvtrLee. Vorverkauf 1,SV kl. im L^arrenxesokLst Paul Kosin, dickte- stein, dlauptstr. 3, Laie Paul 3ckivin6, LaUnderx. es-»» ^»,r diack 6em Koncerc »»II v. ch Licktenst. äksütkspeNe. Ls iaäen erx« benst ein Singstunde findet Mitt woch abend 8 Uhr nicht im Hotel „Zur Sonne", sondern im BereinSzimmer des »Stadl- Kaffees- statt. Hochglanz- Kekukkrems prima Wachsware, günstige Bezüge quelle für Wie derverkäufer von 100 Dosen, zirka 80 Gramm, 32,— Mk. Lhem. Fabrik, Köln-Rh» Bonner Straße Nr. 14. Eine größere Anzahl geMr Memuril stellt sofort ein Mim SmmMtMei. MeiM sä. kttcMle AuMWlti werden z« kaufe» gesucht. Lichteuftei», Kiechgaffe Sl. Gelegenheit! Acker MIM, passend für Joppen und Kinder mäntel, z« verkaufe«. Vleichgafieio. kuokf. - Okänen Nachtrag., Neueinrichtungen, Monatsabschlüsse, Umarbeit., Uederwachen, Bilanzen rc., KteuerderatnnA Ll « » G « r twL, Bücher-R.,' Glaucha», Schieß-Straße 6. W kmIMck! Preisliste umsonst. Papierwareufabrik, Chemnitz, Zschopauerstr. 34. S Stück Mm sind zu ver» kaufen Hohndorf, Meischnerstr. 3. WMMdcks auch für größere Schulmädchen geeignet, gibt dauernd aus Glanchanerftr. SS, 1 Etage. 2u Kaden: kWW M SS M MW „ A „ KW „ A „ kaust jederzeit Richard Stiegler, Rohprodukten Hohndorf. Suche per sofort einen tüch»- ttgen jüngeren Asllsotiweiref oder Kutscher aus der Land» Wirtschaft bei hohem Lohn. Zuchtoiehhandlung Rob. Heide,Wüstenbrandi S.. Ehrliches, fleißiges Mädchen das schon gedient hat, bei gutem Lohn sofort od. später gesucht. Etwas Kochkenntnis erwünscht. fra« vr. Lor», Oelsuitz i. Srzg., Tel. 27. Suche für Neujahr 1920 ein- MMO, nicht unter 18 Jahren, welche gut melken kann und in allen landwirtschaftlichen Arbeiten , vertraut ist ! M« Sl. Wltt. WM MB »MG KM o» »-» «d «HM »GM Am Gt-MG Lnbott vska^srortUch «Ubeda l«m tu LKSt«tS>M