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S.MÄ Am WkMU Wlimü M TMM Amtsblatt sw das Amtsgericht And den Stadtrat M Lichtenstein Mtsps 8E«Mg W WMtSMBchtsdeKÄ —— L 69. Jahrgang. Nr 257 L'2LV<r»»'W Donnerstag, den 6 November Diese» Blatt erscheint tLglich, außer Sonn» ». Festtag», nachm. sür den solgenden Tag. — Vierteljährl. 4,50 Nik., durch die Post bezogen 5,40 Mk. — Einzelne Nummer ;5 pfg — Bestellungen nehmen außer der Geschäftsstelle, Wilhelm Ebert-Straße sb, Mc Poststationen, Postboten, sc wie die Austräger entgegen — InserM werden die siinfgespaltene Grundzeile mit 20, sür auswärtige F«rnipr.-Auschiuß Nr. r. Besteller nnt 40 psg. berechnet. — Reklamezeile 75 pfg — Lm amtl. Teile kostet die zweispaltig« ZE 90 pfa„ sür Auswärtige too pfg. Tel.-Adr. Tageblgtt MW« 1-k »n MMiimme Karte kann beliefert werden. Stadtrat Lichtenstein, am 4. November 1919. Die Zinsen der Bernhard Lanx-Stiftung sollen am 14. Dezember diese» Jahre» an fech» bedürftige hiesige Einwohner im Alter von min destens 6V Jahren, und zwar an drei Männer und drei Frauen, zur Ver teilung kommen. Bewerber, welche nicht bereits aus anderen Stiftungen be dacht werden, haben sich unter Nachweis ihres Alters bi» znm 15. No vember bei der hiesigen Stadtkasse — Rathaus 1 Treppe — zu melden. Siadtrat Lichtenstein, am 4. November 1919 Kirchenvorstandswabl ia Lichtenstein. Wegen Ablauf ihrer Wahlzeit scheiden am Ende des Kirchenjahres die Herren Oberlehrer Bergmann, Bahnmeister Kegel, Webermeister Kirsch und Serichlssekretär Meyer aus dem Kirchenvorstand aus. Deshalb findet am Lotensonntag, de« 23. November, nachmittag» von /,2 bi» 4 Uhr in der Kirchnerei eine statt. Die Liste der Wahlberechtigte« liegt von Sonntag, den 9. d. M., norm, ll Uhr an 14 Tage lang in der Kirchnerei aus und kann während der gewöhnlichen Dienststunden (Wochentags vorm. lO—1 Uhr) eingesehen werden. Wählbar sind nur Mitglieder der Kirchengemeinde (auch Frauen!) von gutem Ruf, bewährtem christlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Er fahrung, die das 30. Lebensjahr erfüllt und keinen der Gründe gegen sich haben, die von der Aufnahme in die Wählerliste ausschließen. Die a«»- scheidende« Herre« find, mit Ausnahme des aus der Kirchgemeinde ver zogenen Gerichtssekretärs Meyer, wieder wählbar. Die Wahl erfolgt durch geheime persönliche Stimmenabgabe in einem Wahlgang. Die Ämtsdauer der Gewählten läuft bis Ende 1922. Lichtenstein, den 4. November 1919. Der Kirche«oorsta»d. l153 a IV L. Militärleihpferde. Die Musterungen der Leihpferde fallen bis auf weiteres aus. Glauchau, den 4. November 1919. Die Amtshaoptmannschast. I. A. Bake. Suze MW MMta. * Tie belgische Regierung hat beim Rat der Alliier ten die Bestrafung aller der deutschen Großindutt- riellen gefordert, die Maschinen usw. von dec deutschen Heeresleitung gekauft haben, welche aus Belgien verschleppt worden sind. * Wie an» Genf gemeldet wird, fordern nach Pa riser Meldungen die Alliierten für die v-rsenkte Flotte van Scapa Flow 2>/i Milliarden Schaden ersatz- * „Echo de Paris" meldet, daß die Freigabe der internierten Truppen, die ami 3. November erfol gen sollte, um acht Tage verschoben worden ist. * Bisher sind 225 000 Kriegsgefangene aus Eng land heimgekehrt, die noch dort befindlichen 55 000 werten noch im Laufe dieses Monats abtransoor- tiert; die Gefangenen aus Aegypten sind unterwegs; mit dem Abtransport der noch in Rumänien befind lichen Gefangenen kann in nächster Zeit gerechnet werden. * Ter Verein katholischer Eoelleutc in Frankfurt hat an den Papst eine Eingabe gemacht, die die Inschutznahme des ehemaligen deutschen Kaisers ge gen ungerechte Bestrafung fordert. * Wie oie in Dresden erscheinende „Tabakwirt - schastliche Rundschau" erfährt, wird das neue Tabak steuer Gesetz am 1. Januar in Kraft treten. * Auf Anordnung des Oberkommandos Noske hat in Sachen der westrussischen Armee b-zw der westrusnschln Regierung eine erneute Durchsuchung Beschlagnahme und Verhaftung von Personen statt gesunden * Unter, den Berliner Metallarbeitern scheint kein: besonders griffe Lust vorhanden zu sein, dem Streik- hcschluß Folge zu leisten, namentlich bei Siemens ist der Andrang von Arbeitswilligen sehr groß. Tie Unabhängigen und Kommunisten Hetzen fortgesetzt zum Generalstreik. * „Times" melden aus Washington, daß die ame rikanische Regierung 52 Regimenter Infanterie. 28 Regimenter Feldartillerie, 4 Regimenter Kavallerie und 20 Maschinengewehrbataillone für die Bewach ung der Bergwerke zur Verfügung gestellt hat. Es uird ein Streik der Eisenbahnarbeiter befürchtet * Laut „L. kalanzeiger" wurde Generalmajor von der G. ltz, der kürzlich zu den Offizieren von der Armee versetzt worden war, nunmehr mit der nefes- lichen Pension zur Disposition gestellt. * In der Gebärklinik des Wiener Allgemeine« Krankenhauses sind in den letzten Tagen 5 Neugc- bcrene infolge unzureichender Beheizung der Spi- tolräume an Lungenentzündung erkrankt rrnd ge- sterben- L * Pariser Blätter Melden, daß als Sitz des alliier ten Gerichtshofes zur Aburteilung der Schuldigem «Wl . Weltkriege und an, der völkerrechtswidrigen Krstgssüyrung vom Nat der Alliierten Paris ve- stimmt wurde. j * Wie wir an zuständiger Stelle hören, ist Bayern > seiner Kartoffellieferungspflicht an Sachsen vvu Reichs wegen entbunden worden. Dem Freistaat Sachsen sollen dafür Kartoffeln aus Polen zugewie- sen werden- SkMlmWW rmNsir M SeWM SillMV. Berlin, 4 November. Nach der Vernehmung deS Grasen Bernstorfs und des Exkcmzlers Beth mann Hollweg wird heute die Gegenüberstel lung dieser ersten beiden Zeugen vor dem Untersuch ungsausschuß stattfinden. Ihre Aussagen werden miieinander verglichen und es wird sestzustellen ver sucht weroen, wie sich, soweit dies bis jetzt zu über sehen ist. die etwaige Schuld an der Verhinderung des Zustandekommens des Friedens auf zivile und militärische Stellen verteilt. Es ist nicht ganz ein fach, aus dem Durcheinander der Fragen, Antwor ten, der dialektischen Wendungen Bethmanns, der nicht selten tendenziösen Fragen von Abgeordn-teu und Sachlerständigen, die wenigen Richtlinien zu erkennen, die sich durch das Ganze ziehen. Ob gleich das dringend notwendig ist, um den weiteren Verlauf der Vernehmung folgen zu können- Bethiyann Hollweg kennzeichnete die Tra gödie seiner Kanzlerschaft selbst durch den crge- bungsv.-Nen Satz: „Ein Bismarck wäre vielleicht im stande gewesen, die Schwierigkeiten zu überwinden." Tas hieß, ich bin leider kein Bismarck, von mG könnt ihr seine Leistungen nicht erwarten- Ties: Resigna tion zieht sich durch alle Aussagen des Kanzlers. Er lk-ar stets dec ll eb e r w un den e: bei der Fassung des deutschen Friedensangebots, bei der Einführung des U-Bootkricges, bei allen Schritten, die gegen seinen Willen getan wurden- lind nicht nur äußerlich hielt er sich überwunden: als ihm der U-Bootlricg einmal aufgezwuugen war, hielt ei es für seine Ausgabe, nicht etwa seiuc Bedenken dem Parlament und der Presse mitzuteilen, sondern fü- ein Kriegs-Mittel, das er nicht billigte, Propaganda zu machen. Diesen schwankender, Kanzler vertrat in Washing ton ein absolut unerschütteter, nie an seinem polni schen Scharfblick zweifelnde« Botschafter, dec eben falls durch sein GlaubenSbeßerrn-tUis selbst feine Po litik kennzeichnete. „Nie hätte der Präsident W^-- son bei feiner Friedensvermittlung Deutschland einen Fr-eden -uWelchttet, bet lKubuße «n Land und Ehre bedeutete." TaO ist pickst etwa eine Er klärung rkM bW Obersts» HoKsst vielmehr der pe-VE, «ttWM Mv-AE- Zweifellos war diese Kluft zwischen Berlin und der Berliner Vertretung in Washington, dieses Mißtrauen aus der einen, dieses unerschütterliche Ver trauen auf der anderen Seite einer der Hanpt- gRiude. daß wtzder in Berlin noch in Washington eine Klärung über die gegenseitigen Absichten zu- stanoekommen konnte. Wie die beiden Zeugen sich nun auseinandersetzen, wie sie ihre verichiedenen Standpunkte verteidigen, dürfte die heutige Sitzung ergeben. Nach ihrer Beendigung wird man sich — vielleicht — ein besseres Bild darüber machen kön nen, wer recht hatte, als es bisher möglich war, * * * Bethmanns Vernehmung wird fortgesetzt Berlin, 4. November. Ter Vorsitzende War muth richtete eine Reihe von Fragen an v. Betb- mann-Hollwcg und btt, seine Aussagen vom Frei tag zu ergänzen- v. Bethman n-Hollweg : Was die Mitteilung konkreter Friedensbedingungen -an Gerard verrisst, so habe ich schon erklärt, daß ich ihm konkrete Friedensbedingungen niemals mstge- teilt habe. Dazu lao für mich gar keine Veranlassung vor. Abg. Tr. SinzheiMer: Ist Burian mitgete'st werden, daß Graf Bernstorff instruiert woroen in, einen Friedensappell Wilsons herbeiznsühren? m,Bcthmann-H ollweg: Ich möchte garens aufmerksam machen, daß Bundesgenossen gegenüber eine solche genaue Orientierung über die Ausfüh rung dessen, was wir erstrebt haben, nicht gebräuch lich ist. Mir scheint das Entscheidende zu sein das; Burian nach unterer Unterredung im klaren darüber sein mußte, daß mir und der deutschen Polstik ein Friedensappell Wilsons erwünscht war. In der weiteren Vernehmung führte dec frützc"e Reichskanzler von BetbmannHollweg des nähecur aus, daß ibm aus der Betreibung unseres Friedens angebotes und der gleichzeitig erfolgten BetrSon.ng einer amcrilae.isctzeu Friedensaktivn der Vorwurf eines Doppelspiels nicht gemacht werden rönne. Ties hätte nur gesckelwn können, wenn er, während er die Wili.uscbe Friedensakiiou betrieb, gleickwi- kig auf deu U Bootkrieg hingcarbeilet nä te. Tas habe er aber nicht getan- Er habe im Gegenteil feine ganze Arbeit darauf gerichtet, den drohenden il (Zpotkrieg durch Betreibung einer gleichzeitigen Frieoensaktiou unmöglich zu machen. Gegenüberstellung Bethmann—Bernstorff. Zu einer Gegenüberstellung des Grafen Bernstor'k und des trüberen Reicbskanzlers kam es bei der Frage oes Sachverständigen Prof. Hoewck, ob dec Botschafter Gerald über die Absichten seiner Regie rung nicht genügend informiert gewesen t-i- Hierzu erklärten beste übereinstimmend, daß Herr Gerard bis zum Antritt seiner Reise nach Amerika nickt orientiert war, und Herr v. Bethmann-Hollweg füg te hinzu, daß ihm Gerard auf seine Frage m einem