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He, Jelle und Leder wieder in die Be- wirt<'ckinstung übernommen werden. Borlrag Aber Deutschtum 1« Böhme«. Der hier wohlbekannte Pfarrer Reinhardt aus Horfchowttz in Böhmen Hilt nächsten Freitag im memeindesaal der Kirchgemeinde Lichtenstein einen Bortrag über „Deutsche Kindernot und Kinderhilfe in Böhmen". Wir sind es den ausgeschlossenen deutschen Brüdern jenseits der Grenze schuldig, daß wir sie nicht vergessen. Möge also der Bortrag weiteste Beachtung und zahlreiche Zuhörer finden. *— Segen Lie Erhöhung der Eisenbahn» fahrpreise hat der Berband reisender Kaufleute Deutschlands in einer drinaenden Darstellung beim preußischen Minister der öffentlichen Arbeiten Ein spruch erhoben und verlangt, daß entweder von der Erhöhung abgesehen oder sie nicht in dem Umfange eingeführt wird, wie beabsichtigt ist. Der Berband hat darauf htngewiesen, daß die fortwährenden Belastungen, die man dem Handel jetzt zumutct, Lvie Fayrpreiserhöhungen, Verteuerung der Postge bühren die Umsatzsteuer für die Hotelzimmerpreise, ihn völlig zu erdrücken drohen. *— Zcntraltheater. Nur beute Mittwoch kommt im Zentraltheater das Prachtproglunnn mil der ergreifenden Tragörie: ..Ter Lebte eines al ten Geschlecht" zur Vorführung. Der N'm schildert drs Ende eines alten Geschlechts, das durch die Entartung des lebten Sprosses herbeigefübrt wurde, in packenden Szenen. Tas Programm enthält wei ter noch ein herrliches Lustspiel, betitelt: .Fücken- Znno". Tas Inserat in vorliegender Nummer be sagt alles Nähere. *— Sicherung der Erute und Balksee« «Ahr««g Um der Gefährdung der E-nle und der Dolksernährung durch die ständige Zunahme der Felddiebstähle ein Ende zu machen, hat der Milstärbefehlshaber für Sachsen in einer Ber« fügung vom 6. d. M. auf Grund des Gesetzes über den Belagerungszustand folgendes bestimmt: 1) wer unberechtigt Feld» oder Gartenfrüchte, Obst- oder andere Bodenerzeugnisse von Federn, Gärten, Obstanlagen, Plätzen, Wegen und Hirten ähnlicher Art wegnimmt,- 2) wer an einer Zusammenrottung, bei der eine der unter l bezeichneten Handlungen mit vereinten Kräften begangen wird, teilnimmt. 3) wer zur Begehung einer der unter 1 und 2 be-' zeichneten Handlungen auffordert oder anreizt, wird, wenn die allgemeinen Strafgesetze keine höheren Strafen androhen, auf Grund von § 9b des Be- lagerungszustandgesetzes mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Haft oder Geldstrafe bestraft. *— Neuherstellomg und weitere Einziehung «o« Sv-Maek-Scheiae«. Wie die „Pol. Inf" hören, wird die weitere Einziehung von 50-Mark« Scheinen erst erfolgen, wenn neue Banknoten dieses Wertes zur Ausgabe gelangt sind- Die neuen 50-Mark-Scheine, die in nicht serner Zeit von der Reichsbank in den Verkehr gebracht werden sollen, sind in Wien in Auftrag gegeben. Infolge der -zahlreichen Fälschungen werden die neuen Scheine nach einem Muster gefertigt, das eine Nachahmung ausschließt oder zum mindesten sehr erschwert. Nach Ausgabe dieser Scheine dürfte der Ausruf der SO-Mark.Scheine vom 30. November 1918 zwecks Einziehung erfolgen. Der letzte Aufruf galt den Scheinen vom 20. Oktober 1918. Röblitz. (Tas Rödliber MissionsfFt) aM Vorigen Sinntag hatte wieder viel Besucher von nah uno fern angelockt, zumal es von schönstem Äettsr be günstigt war. Nachdem im Kinberg Ntesdwnst am Vormittag der Jugend ein Emblick in indisches Kin- serleben gegeben worden war, sammelte sich nach mittags zum Fesigottesdienst eine zahlreiche Gemein de, du andächtig der Predigt des Herrn Pfarrer Hi ecke aus Mülsen St. Jacob lauschte. Er stärkre die Zubörer im Anschluß an Jes. 19. 4—st in der Gewisthcit: Missionsgemeinde, deine Sacke ist Got tes Sacke. Tu Meinst, du arbeitest vergeblich? Nur frisch vorwärts, denn Gott hat noch grosses mit dir vor. In der anschliessenden MMonsoersamm- lnnc- wurde neben Gedichtuorträgen und einem tröstlichen Gesang des Kirchenchores^ der schon den Gottesdienst verschönt hatte, von Herrn Mis sionar Rüger eine fesselnde Schilderung von „Deutscher Arbeit in Indien" gegeben-. An seinen Beobachtungen in 27jähriger Tätigkeit wGs Red ner nach, wieviel dort Deutsche in Handel und Tech nik, in Wissenschaft und Mission geleistet haben, st- das) ihre Erfolge den Neid der Engländer erregten Diese deutsche Arbeit, gerade auch in der MGstrn, ist nicht vergeblich gewesen und wird von Indien un vergessen bleiben. Genuß, hats niemand bereut, tröst der Schwülen bis zum Ende ausgchalten zu st aber,. Tas zeigten auch die reichen Gaben im Bstrng von l'O Mark, zugleich ein Zeugnis des Glaubens der UifkGnsfreunde an die Zukunft dieses Liebeswerts. Glaucha«. B. S. Z. (Foigen der Kohlennot) Die seit Anfang des Krieges vom hiesigen Frauen- perein und Albertverein geleitete Kciegvkinderküche, Lie bi» in diese Tage äußerst segensreich gewirkt hat, muß jetzt gänzlich aufgelöst werden, da der Siadtrat die zum Betrieb nötigen Kohlen nicht mekr zustellen kann Leipzig. (Einbruch in eine Kirche) In der Nacht zum Sonnabend find Diebe in die Kirchen-, stPfarr- und Bureauräume der Iohanniskirche in Leipzig elngedrungen. Vorsichtigerweise waren hier alle wertvollen Gegenstände diebessicher verwahrt, sodaß den Spitzbuben die erhoffte reiche Beute versagt blieb. In die Hände fielen ihnen nur ein 17 Zentimeter hoher Kelch von mittelalterlicher Form, innen vergoidet, mit der Inschrift »lebsus" auf dem Knauf, zwei versilberte Leuchter und ein kleiner zum Kelch paffender silberner Teller. Delanitz i B. (Schadenfeuer.) In vergangener Nacht wurde in Tirpersdorf di« Scheune und die übrigen Wirtschaftsgebäude des Hertelschen Bauern gutes ein Raub der Flammen. Das Wohnhaus blieb erhalten. Mit den gesamten, nur mäßig versicherten Ernteoorräten hat Hertel bei dem Brande auch ein wertvolles Pferd verloren. Es liegt zweifellos Brandstiftung vor. Demokratische Politik in der Nativ iialversammlung. Der von der hiesigen Ortsgruppe der Deutschen Demokritlschen Partei am Montag veranstaltete gulbesuchte Vortragsabend wurde von Herrn Ge richtssekretär Schwarz geleitet, der in ehrendem Nachrufe des unvergeßlichen 1. Vorsitzenden der Partei, D. Friedrich Naumann gedachte. Die Orts gruppe hat der Witwe Friedrich Naumanns ihr Beileid telegraphisch übermittelt. Der Redner desAbends.Herr Oberpsarrer Ende, M. d. N, führte etwa folgendes aus: Das An denken Friedrich Naumanns verlangt von uns, daß wir den nationalen und sozialen Gedanken dieses großen Mannes, den er als Erster ins deutsche Bürgerium gebracht hat, weiter pflegen. In einem Umblick über das, was im letzten Halb jahr geleistet worden ist, führte der Redner die Hörer in die Zeit der November-Revolution zurück, da nur allzusehr im bürgerlichen Lager vergessen sei, wie es vor 9 Monaten ausgesehen hat und wie diejenigen Kreise, die vorher als die Stützen des konservativen Regimes galten, völlig haltlos umher gegangen seien und einigen Mut erst wieder ge- funden hätten, als sie ihre Befürchtungen als grundlos erkennen mußten. Heute aber erheben diese Kreise wieder kühn ihr Haupt, gebärden sich als Retter des Vaterlandes und erklären offen, daß ihre Stunde nicht mehr fern sei. Damit aber bilden sie eine ernste Gefahr für eine blutige Ge genrevolution. Nach Kennzeichnung der Lage der linken Parteien unter Hinweis auf die große Ent täuschung, die sich der sozialistischen Arbeiterschaft bemächtigt hat und die ihren Ausdruck in immer neuen Angriffen auf die Regierung findet, behan« delle er die Aufgaben der deutschen Demokraten, die zwischen rechts und links stehend, die guten Kräfte, die noch im Volk vorhanden und die aus der Revolution geborenen neuen verwertbaren Ge danken zusammenzufaffen suchen. Es sei nötig, den nationalen und sozialen (sittlichen) Gedanken in neue Formen zu bringen. Denn dec bisherige nationale Gedanke der gepanzerten Faust und der Macht habe ein Fiasko erlebt. In verjüngter und verbesserter Form soll er auferstehen. Im Baterlande selbst soll endlich der Unitartsmu« siegen, daß wir endlich.ein Volk von Brüdern werden und über die Herrschaft der Kleinstaaterei hinwegkommen. Als 2. Ziel aber den großdeutschen Gedanken pflegen, nicht in konservativer Eroberungspolitik, sondern durch Herstellung und Weilerpflegen von Beziehungen zu unseren Brüdern in den abge- tretens» Landesteikn, auch weiter über den Rhein hinüber bis zu den Elsässern und den Brüdern in Südslavien und im fernen Rußland Durch Herzen und Hände einen Einfluß zu bahnen suchen zu unseren fernen Volksgenossen! Wir müssen ver suchen mii dem wahren Dölkerbundsgedanken durchzudrtngen und so sehr uns das auch verhaßt sein mag, in den Völkerbund des feindlichen Vier gespannes selbst hineinzukommen, um die Stimmen von Neutralen zu gewinnen, um dadurch nach und nach unseren Einfluß zu stärken und vielleicht unsere Not zu mildern. Das könnte ein Weg sein zur Verwirklichung des großdeutschen Gedankens. Auf diese Weise könnten wir unsere entrissenen Brüder wieder mit uns vereinen. Sittliche Ideen haben mehr Kraft als bloße Gewalt. Was hat nun die Deutsche Demokratische Partei zur Verwirklichung des sozialen und demokratischen Gedanken» und dem der Opferwilligkett getan? Ihre Tätigkeit in der Nationalversammlung scheidet sich in 2 Epochen. Die erste ist die Zeit, in der Demokraten in der Regierung vertreten waren und die 2.., wo sie außerhalb der Regierung standen. Die 1. Epoche hat der Grundlegung dec neuen Gesetze gedient, in der 2. sind diese Gesetze beraten worden und zur Verabschiedung gelangt. Es war jedenfalls ein günstiger Umstand, daß, während der Grundlegung die D. D- frei Mitarbeiten konnten, sie bei der Beratung in der National. Versammlung außerhalb der Regierung standen. So konnten sie ihre Gedanken rückhaltslos durchführen. An der Schaffung der verabschiedeten Gesetze haben sie großen Anteil. Der demokr. Minister Preuß hat den Hauptantetl am Berfassungswerk geleistet. Nach seinem Austritt au» der Regierung wurde für ihn ein besondere» Reichskommissartat geschaffen, nur damit er der Regierung bei der Verfassung erhalten bliebe. Die großen Steuer» Vorlagen sind kein Verdienst Erzbergers. Vater des Notopfers ist der demokr. Minister Gothein, die größere Zahl der übrigen Steueroorlagen stammen von den demokr. Ministern Schiffer und Dernburg. Nicht zuletzt sei auch des Grafen Brockdorff-Rantzau, des Führers der Friedenskom- Mission, gedacht der — ein demokrat. Minister — auch den Feinden durch sein mannhaft deutsches Auftreten Achtung abgewonnen und ihnen man cherlei zus chaffen machte. Die Siedlungsoorlage, die Ausdehnung der Wochenpslicht und weitere sozialpolitische Vorlagen kann die D. D. P. auf ihrem Konto zu ihren Gunsten buchen Eingehend verbreitete sich der Redner über die Steuergesetze und ihre Erträgnisse, über die Not wendigkeit der Schaffung von Monopolen zur Deckung der noch fehlenden 17 Milliarden Steuern. In einem Ausblick streifte er die gegenwärtige politische Lage, das Verhalten der rechtsstehenden Parteien, die berechtigte Steueroorlagen abgelehnt und damit eine Verschärfung bestehender Gefahren geschaffen haben. Gerade sie betonten andauernd die Arbeits'p flicht ohne dabei opser bereit zu sein. Unsere Aufgabe sei: durch Wachsamkeit hochzukommen. — Den 1'!-stündigen Ausführungen, von denen wir nur einen geringen Teil wiedergeben können, folgte reicher Beifall und der Dank dec Versammlung. An den Bortrag schloß sich eine Mitgltederberatang an, in welcher die Neuwahl des 1. Bors, oorge« nommen wurde, da der bisher verdiente Bors., Herr Heinrich Fankhaenel, aus beruflichen Gründen das Amt mit dem Kassierervosten wechselte. Die Wahl fiel auf Herrn Ger.-Sekr. Schwarz. Kurz nach 11 Uhr erreichte die Versammlung ihr Ende- mitgeteilt vom Bankhause KUkft» Baye- L Heinze, f - Abteilung Lichtenstein-Callnberg. 8.M 9.9. Deutsche 5° „ Kriegsanleihe 79,25° 79,50 » Schatzanweisung 78,75° 79,25 » 3°i„ Reichsanleihe 64,-° 66,50 - 8V»°/a „ 65,25° 66,60 » „ 72,—° § 71,90 Sächsische 3°/„ Rente 62,50° u 62,75 Chemnitzer 4"/„ Stadtanlrihe 88,50° 0 88,75 Dresdner 4» „ 91,125° 0 9>,125 Leipziger 4°„ 84,50° 4 88,75 Deutsche Hypoth.-Bank 4°/, Pfandbr. Landwirtsch. 3',°, Kreditbr. 96,25° 85,125° ° 98,50 o 85.25 4°/» 91,50" U 96,50 Sächs.Boden4°/, 97,—° 0 97,50 Chemnitzer Aktienspinnerei Akt. 202,50° v 202,50 Hartmann Masch -Fabrik Akt. 161,—» o 160,25 Maschinenfabrik Kappel Akt. 247,75» 0 240.— Hermann Pöge Akt. 186,50° 190.— Sachsenwerk Akt. 203, - » o 201,— Sächs-Webstuhlfabrik Schönherr Akt. 168,-« o 173,— Hugo Schneider Akt. 17^,56° u 172,50 Schubert L Salzer Akt. 274,—« 274,50» o 277,- Wanderer Werk« Akt. 0 270,— Zimmermann Werkzeugmasch. Akt. 131,—° u 135 — Deutsche Bank Akt. >98,25° 0 199,— Diskonts-Gesellschaft Akt. 153,25° o I53Z. Dresdner Bank Akt. 129,25» 0 130,50 Phönix Akt. 186,75» 0 189,— Hamburger Pakets. Akt. 101,-» 101,75 Allg. Elektrizttäteges. Akt. 177,50° 0 179,— Oelsnitzer Kuxe. 680,-» 0 680,— Vermischtes s Die grobe« WaldbrSude in der Gegend von Toulon dauern an. Der Schaden beträgt angeblich bereits 10 Mill. Fr. Falls der jetzige Wind anhält, nähert sich das Feuer der Stadt Toulon bedenklich. Mehrere Forts sind bereits unmittelbar bedroht. Eine bedeutende Anzahl Militär wurde nach Toulon geschickt, um das Feuer zu bekämpfen. Local-Lrfindmigs-Schau Ernst Nünzel, Stollberg; Um Ha Kelte Kraoatte. <Gm ) - Walter Rohde, Delznitz: Allseitig bewegliche Backosen- lampe mit isoliert angebrachter Fassung. <Gm.) — Karl Rich. Drechsler, Gersdorf: Quirlsieb für Wirtschaflszweke. (Gm.)— Kirchcnnachrichteu für Lichtenstein Freitag, den 12. September abend 8' , Uhr im Gemeinde« saal sb Graf) Bortrag des Herrn Pfarrer Reinhardt aus Horschowitz i. Böhmen über „Deutsche Kindernot uud Kiu« derhilfe in Böhmen. Kirchliche Berei«s«achrichtea. Chr. D. F. M.: Sonnabeud, den Ick. Sept, abend 's, S Uhr wichtiger Bereinsabend. Blaukreuzverein : Donnerstag, d. II. Sept- kei« Der« einsabend dafür alle zum Dortrag Freitag abend 'i«9 Uhr. Iungfrauenoerein. Donnerstag, 8 Uhr Dereinsabent» beide Abteilungen- Besprechung über die Wanderfahrt. Fe des Mitgl. 3,00 M- mitbringen. Baptiste«ge»ei»de (Friedenskapelle.) Heute Mittwoch keine Versammlung Freitag den IS. d, M. Uhr Versammlung. Redners Pred. und Schriftsteller Herr C. A Flügge Hamburg. MechemurWrMe«, Me WWlttz. Sonntag, d. 14. Sept-, oorm. la Uhr Predtgtgottesdieast VF Uhr Jüngling,verein. Donnerstag, d. 18. Sept.» Iungfrauenoerein. i 1- . > . .„l,. . . j^i