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ÄH 2-—3000 Mann abbefördern sännen l'eF die -englische Regierung bei der deutschen Vertretung «m Laao anfragen, vb diese bereit -ei, wöchentlich Kriegsgefangene in Rotterdam zu übern eh- men Deutscherseits erklärte man sich ?nr Uever- nak.mr von täglich 4000 Mann bereit, stellte aber eine Erweiterung der Aufnahmemöglichkeit für später in Aussicht. — (Das Nachspiel von Scapa FlowO Fn der Mste, die deutscherseits wegen der Versenkung der (deutschen Schisse von Scapa Flow an England ge richtet worden ist, wird ausgesührt, drß Admiral Reuter nach Ablauf des Waffenstillstandes am 20. Juli sehr wohl der Meinung sein konnte, daß der Kriegszustand wieder eingetreten sei, zumal er von der Verlängerung des Waffenstillstandes von' engli scher Seite nicht in Kenntnis gesetzt wurde und (Las Veot, das die Verbindung Mit der deutschen Flotte herstellte, angehalten wurde. Kin derartiger Irrtum sei also sehr wohl verständlich. Aus Grund 'Lieser Darlegungen beantragt die deutsche Note, die 'Hegen Admiral Reuter verübte Internierung als un- -aerechtsertigt auszuheben. — (Was geschieht, wenn wir die Kohlen nicht der» Aragsmähia abliefern?« Tie „Badische Postzeitung" meloet ans Bern: Ter Oberste Rat der Alliierten chat beschlossen, falls Deutsch'and die vorgeschri-b:n> 'Menge Kohlen bis Ende dieses Jahres nicht vor» traasmäsng abliefert, der Regierung am 1. Januar 4920 eine Note zu überreichen, in welcher mit"Ke lä «wird. das; die Lebensmittelzufuhr für Deuts bland aufs neue gesperrt wird, und zwar soll LP Verfür» ung am Tage der Zustellung in Krafj treten. Fer,-er fall in der Note verlangt werden, das; die -.leuustüad » ge Arbeitszeit für die Bergarbeiter in Drutschlans sofort e'uzuführen ist. Endlich behalten sich die Alliierten Var die deutschen Kehlengebiete zu b''sWm — Neue Repressalien der Franzosen im ElEiE.) Te° Präfekt für das Oberelsaff hat au di.' oberelsmsisä-e Bevöi'erung einen neuen Erlast gerie tet, wonach die .vor dem Waffenstillstand gemacht.'!: Schulden ou de in Teu chland lebenden Untertanen nicht :n Lee Gläubiger kireki bezahl« werden dürfen. Die S l u » den >eien vielmehr ein Fauüp'and der alliiert n Na tionen. Jede Zahlung aber, die das Faustd'and ve - mindern könnte,, würde die Schuldner der «VVaG- -äusseren, die Zahlung zweimal einen zu mw'eo. Sie KW in MN» StVör. All' Wunsch des 5oerrn Lberviarrer Ende brin gen wir folgende:! bedenisoin.-n Artilel ans der .Sechs Dcmoie. Igorr." zum Abdruck: .Xicchc, wach auf! Die Natw>na!veci.emm- lnug ist den Lebensrerl>ten der »ir-he jie änderst -rer-dliher Sehe entgegeugetommen Die Angst, die riete Seh engliedoe zu Beginn der Resolution negien. daä die >.irwe ,,vernichtet ' noerpen nnicdc, ivae nnlvgriindet. Jro^dem befindet sich die -chrche in einer Zu Herst schwierigen Jage.' Die hat allen Nute.-;, aber auch nichts unversucht zu la- - In. nn: einer .nanastroohe aus dem Wege zu geben. T>e Lcktcn «uv Wcltanschaunngsgcmcm schäften .perden in Zntnint als ebenbürtig aus den Plan tr-nen und niet melir noch als irüher einge >:ou- knrrcnten N'erdcu. Ein Geiüeslamvf wird zwischen ihnen entstellen. Der Dlaat verschmäht m : Ge- n.:a!l rwrzugehen cdi.' Gewissensfreiheit eines jeden ist gesichert. so swjrd sich es zeigen miigen, ,vo „ostist und Leben" ist. AE.r nicht nur dies. Velamulich sind die Le- stimmungen über den Äirchcnaustritt wweutlich vcreiuiaclit. Die Jolge lvird sein, dm' vi-'le, die schon längst innerlich mit Kirch' und Ehei- fieutum gebrochen halten, das Tischtuch zwischen sich und der -lirche nun endlich auch zeristn,eiben. Mau kann sgaeu: Es ist von ihnen nur loniegueut und schliei'lich verliert auch die Bircks nicht, wenn sie von unnötigem Ballast frei lvird. Aber per Lach- verhalt ist doch noch anders. Unter denen, die mis- treteu, sind osc ivirtcich seine und tief religiöse Na turen. Die vollziehen diesen Dchritt, weil bis sent die storche der Art ihrer Frömmigkeit nicht gerecht geworden ist. Wäre es nun znviel verlangt, das; in Gemeinden mit mehreren Pastoren auch der Minderheit eia WciüLcl'cr ihrer Richtung gewählt würde, dass in wcse-tlich sozialdemokratischen Gemeinde.: „Aib-i- r c r v a st v r e n" augestellt würben, das; die Wah- chn zu den kirchlichen nörpcricka'tcm nach dem Pep- p erZenalivstem wie bei den poliitichen Wahlen cr- folgcn, das; ctiva am 1. Mai und 9. November das curch. ngebäude den religiösen Sozialisten ^zu einer weihevollen Veranstaltung überlassen müroe? Unter denen, die künftig austrcien. weroen be stimmt anch viele Enttäns ch t e sein. Wie in: „Zwickauer Tageblatt" vom 27. August zu lesen ist gehen beim Drandesamt daselbst schon zahlrei che stZrcheu.mchrinserkläruugeu ein. Weeden uawr diesen nich: viele, viele sein, die non Dag cn Tag ans die ncne Volkskrrche wa rt e n u usd kcine Last ve r s p ür e n, v on I a hfr zu Iabr zu wagten'? Sie schüttel:: ihr Lanvr über die Verhandlungen der Landesspnode. Sic können cs einfach nicht mehr und nicht länger verstehen, daß sie es z.' B. nicht fertig gebracht hat. dos sog. Anmeldeverfahren zu den Kirchenoornands- Wahlen, die jetzt bevorstehen, fallen zu lasten, ja, daß man nicht einmal eine neue Verpslichtungs- focmel gesunden hat. Lier heißt es noch immer, man solle, wenn man die Berechtigung zum atti- mn Wahlrecht zum Kirchenvorstand lmben will, sich verpflichten, das kirchliche Leben in UebsrZnstMl- mnng mit den Ordnungen der Kirche ;n fördern. Ja, weiß man denn dort noch immer nicht, daß wir in der Zeit der Neuordnungen leben? Wie wirdS Mit dem Wahlrecht zur Synode werden? Will man anch ferner dem Kirchenvolk als ganzem ein Mißtrauensvotum artsstellen, Angst vor dec „Gott feindlichen Masse"? Tas rmd vieles andere.ver stimmt- Man kanns als Kirchenglied nickt länger mehr ertragen, das; die Bahn zum Fortschritt über all frei wird, und nur die Kirche auf altem Fleck sitzen bleiben will. Bis jetzt ied»nfa!ls 'st keine einzige wesentliche Neuerung zu konstatieren', ge schweige denn, daß man von einer gesamten Neu- sric-ntierung sprechen könnte. Es ist noch nicht zu spät- Aber wenn sie über haupt ernstlich will, so ist jetzt für die Kirche die da, in ihren Einrichtungen und Ordnungen der neuen Zeit Rechnung zu tragen. — Unter Umstänben kommt es zu einer neuen Kirchena u s t r i tts b c- wegung. Sehr fraglich, ob die alten Methoden, die man vor dem Kriege angewandt, nun diese Flut zu dämmen, Erfolg haben werden. Ter beste und erfolgreichste Damm wäre jedenfalls, wenn die Kirche sich aufraffte zu einer vollkommenen Neugestaltung, um als freie VolkErche dem Volk wirklich dieneu zu können Mag das Evangelium seiuem Wesen nach ewig sein, di: kirchlichen Ordnungen und Einrichtung.':: find es nicht! K i r ch e, w a ck a u f! Aus Nah und Fern. Lichtenstein, 8. Sept N!b r *— Bortrag. Tie Deutsche Temokcatiich: Pacs tei veranstaltet in Lichtenstein (siehe JmeratZ heuie Montag einen Vortragsabend mit Lcrru Obvpf r er Ende, M. d N., als Redner über Demokratische Pc» litik in der Naiionalversammlung". Wir wusen aucn :u dieser Stelle ans die Wichtigkeit dicics Vor rag. Z lm, der allseitigem Interesse nickt nur bei d.n Mitgliedern, sondern auch sonstigen Freunden oee Partei, G'aemien wird. Pflichkfcucrwchr. Alle hiesigen mäunff- clcu Einwohner jm Älter von 2-7 bis Bk Japreic ulen nochmals auf die Heine Mönnig abend 7 Uke stcutn'udende Uebung der Püiclufeuern.'ehe gwmeek- Gm gemacht. Unemschuldigtes Fernbl'ibcu zieh: Bestrafung nach sich. *— Bom Gewerkschafts-Kinderfest. Zwecks Zusammenstellung des Festzuges haben sich alle über 6 Fahre alten Kinder, die sich am Festzuge des Gewerkschasls-Kinderfestes beteiligen, morgen Dienstag nachmittag 6 Uhr auf dem Schützcnplatze zu Callnberg einzufinden. *— Beurlaubt. Bezirksarzt Dc. Eichhorn- Glauchau ist vom 14. bis 30. September beurlaubt, mit seiner Vertretung ist Bezirksarzt Medizinalrat Dr. Angermann Cbemnik beauftragt worden. *— Ein Appell der BerlinerGewerkschaften an die Kohlenarbeiter Deutschlands. Infolge Fortdauer der Kohlenkrists gibt ein großer Teil der Berliner Fabriken durch Anschlag bekannt, daß die Betriebe ab 15. bezw. 22. September um 25—30 Prozent eingeschränkt werden. Die Ber liner Gewerkschaften wollen einen Appell an die Bergleute der deutschen Kohlenreviere erlassen, die Kohlenförderung im Interesse der gesamten deutschen Arbeiterschaft zu steigern. *— Sv-Mark-Scheine umwechseln! Die 50. Mark-Scheine vom 20. Okt. 1918 (braunschwarze Umrahmung des Textes mit grünem Zierstück auf der Vorderseite) verlieren bekanntlich mit dem 10. September d. I. ihre Zahlungsfähigkeit. Wer solche Scheine im Besitz hat, wolle dieselben nunmehr schleunigst bei den Banken umwechseln *— Kartoffelbewirtschaftung. Das Reichs- ernährungsmintsterium erläßt unter dem 4. Sept, die Verordnung für Bewirtschaftung der Kartoffeln im lausenden Wirtschaftsjahre- Die öffentliche Be wirtschaftung, insbesondere die Vorschriften über Sicherstellung und Lieferung, sind aufrechterhalten, da bei Freigabe des Handels erhebliche Preis steigerungen und in deren Gefolge Lohnkämpfe und Unruhen unausbleiblich erscheinen- Die ge samte Ernte mit Ausnahme der Selbstversorger aus Wirtschaftsmengen ist wie bislang sicherzu- stellen. Die Wochenration beträgt 7 Pfund, dazu für November bis Januar 2 Pfund Zulage. Die unmittelbare Eindeckung auf Bezugsschein ist wesentlich erleichtert- An Saatgut sind 10 Ztr für den Morgen zugelassen. Festsetzung der Schwundprozente bleibt nach Maßgabe des Ernte aussalles Vorbehalten- *— Die Brotgetreidefrage. Die Berliner Börsenzeitung schreibt: Die Verhandlungen zwischen der ReichSgetretdestelle und den landwirtschaftlichen Organisationen zwecks besserer Versorgung der R.-G- mit Brotgetreide Haden stattgefunden. Die Vertreter des Landbundrs verhielten sich gegenüber den angekündigten Maßnahmen der R.-G. ab lehnend. Bon dieser Seite wurde offen ausge sprochen. daß man den baldigen Zusammenbruch der Zwangswirtschaft in Getreide bestimmt erwarte. Die Regierungsoertreter wiesen demgegenüber darauf hin. daß dieser Zusammenbruch zwar unvermeidlich sei, wenn die Anlieferungen von Brotgetreide sich nicht wesentlich vergrößerten, andecers üts gaben sie aber auch zu verstehen, daß der Zusammenbruch der Zwangswirtschaft die Gefahr des Bolschewismus für das Land heraufbeschwöre. Die Vertreter der Bauernschaft zeigten den Bestrebungen der R.-G. gegenüber mehr Entgegenkommen und versprachen, süc eine stärkere Ablieferung von Brotgetreide unter ihren Berufsgenoffen einzutreten. Schließlich wurde ein Ausschuß aus Vertretern dec Landwirt schaft. des Handels und der Verbraucher eingesetzt zur Prüfung der Frage, ob die Aufrechterhaltung der Zwangswirtschaft in Getreide notwendig und möglich ist und inwieweit ein Abbau oorgenommen werden soll. Hohndorf. (Dolkslieder-Konzert des Lehrer gesangoereins Stollberg i. E.) Ob alle Konzert besucher gewußt haben, daß die Volkslieder, die sie einst in der Schulbank gesungen haben, so schön sind ? Daß die Weisen, die den Kindern ost überdrüssig sind, uns Alte so packen können? — Die ersten Akkorde schwangen durch den Festsaal deS Deut schen Hauses so rein, so klar, so warm. Da wars uns, als ob die göttliche Muse oorüberschwebe und uns mit ihrem Geistesfinger rühre. Jedes Wort des Liedes kam zu uns so eindringlich, so voll Inhalts. „Ich halt' einen Kameraden" — wie schwer das Herz wurde! „VH mir die Hand noch reichen" — sahen wir nicht eine liebe Hand aus fremder Erde sich uns entgegenstrecken? So sprachen die Lieder zu uns von herb.m Schmerz, von enttäuschter Liebessehnsucht. Dann Uesen unsere Gedanken mit den Tonwellen über die blumige Wiese hin zum goldnen Sonnenschein. „Nun rühret sich der Mai, mein Trauern ist vorbei!" Wie wuchtig da der Männerchor uns fortriß! Terzette folgten. Drei hübscheDamenstimmen klangen so verschmolzen, so einig untereinander, wie es bei der Liebe und am heimischen Herd bei Vater und Mutier sein muß. Ebenso fein wuklen die Männer» nuartette und Damenduette. Als aber der Männer chor mit dein Sopransolo sich vereinte und die Helle Stimme wie eine lichtvolle, glänzende Linie über den dunklen Männerwald dahinsloß, da rauschte nicht endender Beifall durch den Saal, bis die freundliche Sängcrschar eine Wiederholung spendete. Scherzhafte Damenterzette und Männer chöre bildeten den Schluß. Und nun erhob sich stürmischer Beifall, der von Herzen kam und dem Dirigenten,Herrn Seminar-Musikdueklor Herrmann und seinem prächtigen Caor ausrichtig danken und sagen wollte, bald wiederzukommen M. A. Bautzen. (Kindesmord.) Im Walde zwischen Ringenhain und Tautewalde wurde an: Sonnabend nachmittag unter Laub versteckt von einem Schul knaben der Leich'iam eines neugeborenen Mädchens aufgefunden. Nach dem Befund ist das Kind am gleichen Platz geboren und durch einen Schlag ans den Kopf getötet worden. Wie verlautet, richtet sich der Verdacht auf eine Sommerfrifchlerin aus Dresden. Ehemnitz. (Die Greuel in Chemnitz) Wir lesen in den Dresdner Nachrichten eine Zuschrift aus deren Leserkreise, die wir bericktend unseren Lesern mitteilen wollen. Die Zuschrift de Dresdner Nachrichten, denen die Verantwortung da'ür zufällt, kautet: „Die Berichte, die durch die Zeitungen über die Unruhen in Chemnitz und über das Ein greifen der Reichswehr bekannt geworden sind, leiden an großer Unoollständigkeit, die durch Er zählungen von Augenzeugen ergänzt werden müssen. Danach aber ist es grauenhaft zugegangen. Daß die Ausrührer mit Gewehren und Maschinenge wehren geschossen haben, das hat man gelesen, aber in welch bestialischer Weise der Povel seine Wut an den Soldaten ausgelassen hat, scheint unbe kannt geblieben zu sein. Warum, so muß man fragen, werden uns nicht die Augen darüber ge öffnet, welches Gesindel nach der Herrschaft strebt? Ist es bekannt, daß Weiber verwundete Soldaten zu Tode getrampelt haben? Einem Soldaten hat man mit aufgeschlitztem Leibe und herausgerissenec Gurgel in einem Kanalisationsschacht gesunken. Einem anderen wurde, nachdem er verwundet den Bestien in die Hände gefallen war, der vchädel mit einer Schaufel zertrümmert. Mehrere verwundete Soldaten wurden in Säcke elngcnäht — man fand sie erst nach sechs Tagen fast verhungert. Und so endlos weiter — von Plünderungen und Berau bungen sei gar nicht erst gesprochen! Dresden. (Eingefangene Einbrecher) Jene Ver brecher, die vergangene Woche den Wärter des GefangencntransportwagenS auf der Sirecke Dres den-Radeberg überfielen, in eine Zelle sperrten und dann in Arnsdorf aus dem Zuge flüchteten, sin" wieder ergriffen worden. Dresden. BSZ. (Festnahme einer Einbrecher bande.) Ein guter Fang ist einem hiesigen Kri- mtnaloberwachtmetster gelungen, dem dieser Tage