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Eie latte ein-: große Menschenmenge nach s.m B a8 vor dem Nationaltheater gezogen. Eine Ehr-nkoin« Pa nie Landjägxr empfing in neuer Galauniform den Präsidenten mit klingendem Spiel; gegen 5 Ul"- ve- trat er unter Orgrlklang den geschminkten S.rnl. die Mitgl elec vvm Reichsrat und Nativnaiversemmlun , erhoben sich zur Begrüßung, die Plätze oer Tent'ckj- nationalen und der Unabhängigen tvaren leer ge^ blieben. ' Nachdem die, d e Eidesformel enthaltende Urkunde dem Reichspräsident n überreicht worden war, sprach er, vom Präsidenten Fehrenbach ausgeforde''t, mit markiger Stimme bi» vorgeschriebenen Woe.c. Hierauf richtete Präsident Fehrenbach eine An - spräche an den Reichspräsidenten, in der er zum Schluß sagte: Möge cs Ihnen beichieden sein, das ganze deutsche Volk zu einen, in vaterländischer Be sinnung zurückzusühren zu Ordnung und Arhe t und die Wege zu weisen zu langsamem, aber »icherem Ausstieg unseres s iebten Vater'andes. Der Reichs präsident erwiderte u a.: Ihr Vertrauen w po mir die Kraft geben immer der erste zu sein neun es gilt, Zeugnis abzulegen sür den neuen Lebensornnd- sah des deutschen Volkes. Freiheit und Recht Nach einer Rede des Präsidenten Fehrenbach, in der er des Abschieds von Weimar und oer boll- brachten Arbeit der NationalversaMm .ung geb übte, wurde ihm der Dank des Hauses für seine Ge-'chäf.s- führung durch den Abg. von Paper ausges'ruhen. Bewegt dankte Fehrenbach und schloß m t aew Rufe: llnser deutsches Volk, unser geliebtes Vaterla-.s, sie leben hoch! Ergri'fcn stimmte die Veriamin! log cm Der Präsident schloß hierauf die Sitzung. uns unter -Orgelklang ...rte sich das Haus langsam. In einer Ansprache an die vor dem Finaler der. sammelte Volksmenge erneuerte R ickvpräs d n: Ebert den in die Hand des ersten Mannes oer Vorls- veitretnng gelobten Trenschwur und sch o M U-ßr geliebtes deutsches Volk, es lebe hoch! Die Volts menge st'minw biausend ein, und d-. P'ui' ipi-'lte „Dencv'hlond, Deutschland iiber alles", d?'>u erster Vers die Masse mitiang während der Praiideue un ter den klängen der Militärkapelle im Auto d-a- voufuhr. Deutsches Reich. Perlin. (Die Preustische Verfassung? Nach einer Mitteilung der Germania wird der preustische Ver- fassuugsentwn! ö der Landesversamnilung erst im Herbst dieses I.ßhrcs zugehcn- Zurzeit unwrl.egen zwei rerichieden? Entwürfe noch der Durchbe-ches- tung im preußische»! Ministerium deS Fn-iern. die beschleunigt werden fo l. lieber verschiedene Frag n des Entwurfs konnte bisher noch keine Klarheu ge- schafw.i u-erdcu. insbcstmdcre nickst über die , »treue"- der Versa'juug ab Preusen einen Staa svräiideincn erbalteu soll oder nicht. Das preußisch.' Sraul-'- miilisterlUM hat sich bisher mit der Frage nach nickst beschäftigt. Eine große Relle bei der Anearbeitang der neuen V rkassuug spielt ferner die bisherige Vormackstste..ung Preußens im Reiste. — (Eine Warnung für die Regierung? Die Les- lojungsbrst'.ebnngeu des Rhrinlaudes v-m Preußen nehmen trau aller amtlichen Dementis "inen immer bedrohlicheren Elarakter an. Unterstürr .>o>rd d.ese Benegung durch die wachsende Betseruna »ec W.rt- schaitsperhältnisie infolge des mehr nnd mebr ac- beitenden L^rbandskapitals. Da die rheinischen Kauf leute fast f init ich bercts wieder einen a nwr.-rd.n- lick, schwunghaften Geschäftsbetrieb a fg?u,wmcn haben, wächst die Stimmung >ür einen Anschluß an den Vu Hund. I — lDcr Rrichsrat hat durch Verzicht auf die in I der Verfassung vorgeschrjebene zweiwöchig» Sperr- «MWMWMWSSX^S^MWMSIWWMWWWMWMIWWOW - V-t haur ärr Zonüerstngr- Kriminalroman von Erich Eben stein. 22. Nachdruck verboten. lind He-dn begann mit brennenden Wangen uuh gros ee Beredsamkeit ihre Begeisterung für die Kans: der Am'ane vorzubringen. Sie bat nicht, sie flehst'. Sie schien taub und blino sür die anfangs ub'ehnen- den Einwürle. für das Misstrauen, das sich >o leu-.- lick' in Blick und Minen der Tänzerin spiegelte. Sie wolle ja mit allem zufrieden sein und ihr von Stadt zu Stadt folgen, wenn es sein mähst' denn sie sei gottlob unabhängig und stünde ganz allein aui Erden ohne Verwandte nnd Freunde." Und allmählich schwand angesichts dieser so naiv ehrlich icheindendcn Begeisterung das ME trauen aus den Zügen der Tänzerin und sie lächeite geschme cknll. „Wollen Sie denn etwa auch Tänzerin werden r" fragte Fe endlich, oder möchten Sie nur tanz w lernen zum Vergnügen'?" „Vorläufig natürlich nur letzteres." „Aber, liebes Fräulein, da mus; ick, Sie darauf aufmerksam machen, das; ich erstens im BegrE- stch-, meinen Beruf aufzugeben, zweitens, das; 'L-Z meine Privatverhöltnisse sehr wenig zu kennen sch stnen. Ha ben Lie denn nicht in den Zeitungen gelesem da:; ,ch' verheiratet bin'?" „Sind Sic es wirklich ? Ich las wohl davon, legte aber der Sache nur Rklamebedcutung bei." frist seine Zustimmung zur Bekanntgabe d" von der Nationalversammlung bis gestern angenomme nen EHfoL: ausgesprochen. Gegen die Zustimmung zur Reichserbsü-astssteuer hat sich Sachse« ausge sprochen . ' '' — (Ein Mahnruf der Parteien angesichts b. c rhei nischen O.Löfungsbestrebungen.) Tic Deutsche demo kratische, di« sozialdemokratische, die Deutsche Tolker Partei u die Deutschnationalen haben einen Au ruf an die Bevölkerung des besetzten (Gebietes erlassen. Die ^tentrnmspartei und die äußerste Linke; die »ich in den TAnst der Loslösungsbestrcbungen stellen, seh len unter dm Aufruf. In dem Aufruf beicht es: „In dec Stunde der Entscheidung rufen wir euch auf, sür Deutschland einzutreten. Preußen ist das Rücktwat der deutschen Einheit. Es soll durch e'n? Agitation kurzsichtiger Kirchtuntsvolititer gepchniästr werden. Wir verwerfen und bekämpfen 'ede För derung -einer vorzeitlichen Staatsbi düng am RA»-7, insbes -nt e auch eine Volksabstimmung vor Ab lauf der gc'eylichen Sperrzeit, weil sonst für uns alle ein unabsehbares Unheil herausbeschw wen wer den würde." — (Anwachsen der spartakistischew Umtriebe? Tie fparkakistZche und kommunistisch» Bewegung nimmt an einzelnen Platen, wie Breslau, Magdeburg- Bre men, Beaantckiwelg nnd Wünschen wieder überhand' und es läßt sich genan seststellen, daß dic>? P äoe als Zentren für spartakistische Putsche g-'da lst sind. Die Regierung hat alle nötigen Vorkehrungen ge troffen. ' i — (Zwangsweise Verwclschung des Elsaß.) Die dcistsck,sprechenden Lehrer und Lehrerinnen in El- sc ß-Lcttp innen haben von der französischen Rq!e- rnng die Mitteilung erhalten, daß sic ihre St»l- lnngen am l Oktober verlieren, wenn sic bis dahin nickst an emem sranzösjschen Spracktturiu-: leilgc -- nommen l oben, den die Regierung kostenlos errichtet. Es sind daraushin in Paris HO) Lehrer nnd L.hrerin- nen ring troffen, nm an einem solchen' Kursus tcil- zunchm-'n. — (Für die Ausländsdeutschen.) Der Reichsfinanz. Minister Erzberger hat sich nach privaten Nach richten bereit erklärt, zur Deckung der Verluste die die Ausländsdeutschen erlitten haben, eine Milliarde zur Verfügung zu stellen. Dieser Be- trag, der zunächst zur Verteilung gelangen soll, wird aber nur eine Art Borentschädigung fein, da sich die Gesamtentschädigungssumme für die Aus ländsdeutschen auf etwa 10 Milliarden belaufen werden. M W-MWeMiNM. Bevor die Nalionalo.ersammlung iir die Ferien ging, sollten wenigstens die Paragraphen 8 bis SO der neuen Reichsabgabenordnung noch erledigt werden, damit das Gc rippe der künftigen Organi sation, die Landesfinanzämter, geschaffen werden können. Der Ausschuh hat sich bereits damit beschäftigt und den grundlegenden Artikel 8 ange nommen. Die Aussprache gestaltete pH nicht uninteressant, da ouck die Demokraten ursprünglich dem Antrag der Deutschen Bolksvartei mehr zuneigten, der darauf hinauslief, die Landesfinanz, behörden, die sich gut bewährt haben, bestehen zu lassen und sie nur unter die Ausficht des Reiches zu stellen Der sächsische Ministerialdirektor von Eichort bezeichnete ebenfalls die reichseigene Steuer verwaltung als ein gefährliches Experiment, das jetzt nicht gemacht werden dürfe und auch den Erwartungen nicht entsprechen würde. Die Steuer verwaltung durch die Länder selbst werde bessere Ergebnisse für d. Reich haben. Aber auch dieser Wider spruch wurde nicht beachtet. Die Mehrheit stimmte „Nein, ich bin in der Tat Frau Torwest.'n." Nein Zug in Heidys Gesicht veränderte fick). „Donn bitte, verzeihen Sie, daß ich SH üwbin „Fräulein" nannte, und entschuld gen Sie es damit, daß Sie für mich eben in erster Linie die unuergle ch- lichc Künstlerin — die bcl.e Adisane find und ^staben! Wollen Sie als solche meine Bitte gcwäh-en?" „Hm — Sie verstellen so warm zu bitttn. mein Fräulein und Man kann wirklich kaum anders, als Ihnen gut >ein. Aber die Sache wird kaum gehen, oiutweder verlasse ick; Wien —" „Dann kann ich Ihnen doch folgend „Oder ick; übersiedle in den nächsten Tagen in eine Villa meines Gatten bei isoliert -- Sie würden der 'Nähe findend Baden. Diese liegt sehr gar keine ^Interkun-t in „Das ln'sen Sie ruur keine Sorge sein! Schlimm stenfalls 'miete ich mich in Baden ein uns komme hin, so ost Sie mir eine Lektion geben »vollen. Das sind ja nur Kleinigkeiten. Tie Hauptsache ist ja nur, ob Sie wollen!" Im stillen mußte He dy alle Willenskraft ambiet-en, nm ihre Ueberraschung über die lebte Witreiinng zn bemeistern Inzwischen hatte Fran Torwesten sie nachseuk- lich forschend beachtet. Plötzlich sagte sic völlig unvermittelt. ' „Gut Ja Ich will. Zwar habe ich noch nie eine Schülerin gehabt, aber da Ihnen gar so si-hp für den Paragraphen 8. Man sprach dann weitkK über den Paragraphen der Vorlage, in dem de» stimmt wird, Doß den LLidern» die bisher eine RetchseinkomiNenstener halten, «in bestimmter-AnteU nach de» Durchschnitt der Steuerjaht« 1S17—191S zur Verfügung gMM «erden sollt», nündesten« aber der Ertrag de« Jahres 1916 zuzüglich 6 Prozent. G» «ar auffallerch. daß Herr Erzberger diese For mulierung jetzt wieder fallen ließ. «Er meinte, e» werde notwendig sein diesen Absatz anders zu for mulieren, denn da« Jahr 1919 sei deshalb nicht für die Berechnung der Beteiligung der Einzel» staaien geeignet, weil es in sofern abnorm ist, al« die Staaten infolge ihrer großen Eisenvahndefiztie ganz gewaltige Einkommensteuern erheben müßten, für die sie, wenn dieses Defizit infolge der Ab gaben der Eisenbahnen an das Reich nicht mehr auftauchte, keine Verwendung hätten- Bon preu ßischer Seite wurden diese Auslassungen des Ft- nanzministerS als* ein Bruch der Vereinbarungen im Staatenausschuß angesehen. Ministerialdirektor Nobis vom preußischen Finanzministerium stellte fest, daß er auf Annahme dieses Artikels, so wie es vereinbart fei, bestehen müsse. Herr Erzberger merkte, daß er sich etwas verrannt hatte, und bat deshalb, die weitere Aussprache über diesen Para- grahpen vorläufig auszusetzen, bis eS ihin gelungen sei, sich mit der Mehrheit und den Bundesstaaten verständigen. Aus Nab und Fern. Lichtenstein, den 22 Aug. *— Postalisches. Telegramme nach. Island sind zugelassen; der allgemeine Telegrammverkehc mit Südamerika und Südafrika ist wieder eröffnet. Die Wortgebühr ist am Postschalter zu erfahren. Weitere Derkekrseröffnungen sind in Vorbereitung. * - Für heimkehrende Kriegsgefangene. Nach einer Mitteilung des Landesausschusses dec Vereine vom Roten Kreuz in Sachsen hat der Reichsminister des Innern bestimmt, daß den zu- rückgekehlten Gefangenen Bescheinigungen über die Dauer ihrer Internierung von folgenden zuständigen Stellen ausgestellt werden: Für Zioilgefangene durch das Reichwanderungsamt, Berlin VV 8. Wilhelmstraße 71. Für Kriegsgefangene durch öas Zentral-Nachweise-Büro des Kriegsmini steriums Berlin dl V? 7, Dorolheenstraße 68. Die für rohe Häute, Felle «ad Leder bisher erlassenen Beschlagnahme-, Meldepflicht- und Höchstpreisbestimmungen sind, wie in letzter Nummer der „Sächsischen .Staatszeitung" bekannt gemacht wird, laut Verordnung des Reichs-Wirtschafts- Ministeriums vom 15. August d. I. vom gleichen Tage ab aufgehoben. Eine zweite Verordnung verfügt die Bestandserhebung dec am 15. Aug. d.I. im Inland vorhandenen Vorräte an rohen Häuten, Fellen und Leder. *— Serbrtude «nd Trelbrlemen betrifft eine in letzter Nummer der „Sächsischen Staatszeitung" bekanntgemachte Verordnung des Reichswehr- Ministers, laut deren die bisher erlassenen Be stimmungen über Höchstpreise sür Eichen- und Fichtengerbrinde, sowie - über Beschlagnahme und Bestandserhebung von Treibriemen vom 15. August d. I. ab aufgehoben sind. *— Erhöhung der Rente«. Der Ausschuß I für Volkswirtschaftliches beschloß auf Grund des Ermächtigungsgesetzes über die vereinfachte Form der Gesetzgebung eine Erhöhung der Renten aus daran lliegt, kann ich es doch kaum abichla^en. ' jj Heidi) dankte stürmisch. * , Ein Stein war ihr vvm Herzen nefalke^ ES f war ibr dies ja als dec einzig möglich.» Weg cr- schienen, sich der Adisane nicht nur unau'fäl'ig zu i nähern, sondern auch in fester Verbindung Mu ihr j zu bleiben. ! j Jetzt klopfte es an die Tür und die Engländerin! erschien, nm ihrer Herrin ein Billett zn bringen. Tie Adi:ane riß es auf, las und konnte ein Lächeln! des Triumphes nicht unterdrücken. „Man keilt mir mit, daß meine Uebersjed'nng i»r , das Haus meines Gatten kein Hindernis entgegen- stehr," »agte si" srohockend. „Ich werde gleich m- rgeu hinauszieben." „Und ich darf mich in Baden einquartteren." ' „Nein. Tenn dann müßten Sie ja jedesmal eine Stunde zu Fus; laufen zu mir, das wir.' denn ; doch zn unbeaueistj.. . . gilbst sür eine so begeisterte Kunst)üngerin wie Lje!" „Abe»' Sic sagten doch, es gäbe sonst keine Unter kunft?" „Ich vergaß, daß es gegenüber unserer V-l a elrr Landgastbaus geben soll, das zu den „Drei : heißt. Kennen Sic es?" Hcidh me kte den lauernden Schein in Fra : Tor» » Westens Blick kehr wohl und antwortete daher mij vollendeter Unschuld: