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Ez?rnins Geheimbericht in der Kano des Brotkorb wurde uns keit: Aber die nur n führte, soll jetzt nicht erörtert werden Erinnerung an dte große Zeit, in der es packten und unter Gesang „In der Heimat, in der Wiedersehn!" Und der Mobilmachung! kein Land der Erde den Gebirgen ihr Bündel Den Garnisonen zueilten? Heimat — c-a gibt's »in das grandiose Schauspiel konnte uns in seiner Art dann Tas nach- Mili- lestimmies gebot habe legen. — (Graf kleinern oder zu tilgen suchen. In dem Gedenken an all das, was «inst hoch und hehr, groß und edel an uns war, mag sich das in tiefstes Unglück ge stürzte deutsche'Volk wieder aufzurichten suchen. die nichts hjneinkam. englisches oder französisches Friedcnsa^- der Reicksregierung. niemals vo>Kc- — (Zita als Spionin der Entenhte?). Tie Sozialisten der österreichisch?» Nationalversamm lung verlangen eine Untersuchung über di: Tätig keit der Kaiserin Zita während des Krieges. Es wird behauptet, aufgefundene Korrespondenzen vcr Kai- 'scrin nätten zu der schweren Beschuldigung vcr Spio nage für oie Entente geführt. — Vorläufig möchten wir al.eeoings noch ein Fragezeichen hinter dies: Willen, nämlich den, zu siegen, gab, sei «ns heilig. I schwere Beschuldigung der früheren Kaiserin Zit« Welch herrliche Worte fanden unsere vaicrlinS shrn. I machen. zeitgenössischen Dichter und Schriftsteller für dis Hcl- I — (Tie Not in Teutsch-Oesterreich.) Nach -.iner den draußen und drinnen! Es soll tu diese« Augen- l Meldung -es M «ner Korr.-Bureaus richtete Saats- blick Hicht .a/übec gestritten werden, ob das alte > kanzler Renner an den Präsidenten der Friodcus- oder das neu. Regime das bessere war, aber die Er- I Konferenz eine Note, in der er die verzweifelte K^hicn- innerung an pnc wirklich^ alle Herzen erhebende^ I sage Deutschöfterreichs in allen Einzelheit:« schildert. Tage der deutschen Mobilmachung soll niemand vcr- I Eine wirksame Abhilfe gegen did Koh'eun i in englischen Ministerrats.) Tie „Daily Mail" meldet, daß oec Geheimbericht des Grafen Czernin über die hoffnungslose Lage der Mittelmächte bereits Ende Ju li 1917 dem englischen Ministerrat in vollständige: Abschrift vorgelegen habe. Daraufhin noch mit Teuischland zu verhandeln, wäre Heller Wahnsinn gewesen. — Es müßte nun unbedingt festgestellt wer de«. von wem d«r Ezerninsche Geheimbericht in do^ Hände unsere, Feinde gespielt worden Ft. Tfcscr Hochverräter ist^nach der englischen Meldung der Hauptschuldige an der Fortdauer des Krieges gewe sen. Hat dichlbe Stelle,'die Erzberger den Bericht gezeigt hat, etwa durch eine leichtfertige Behandlung des Geheimberichts Auch den Feinden die Kenntnis nahme ermöglicht? In diesem Zusammenhang ist auch vielleicht die nachstehende Meldung von Wichtig- tärzug nach cm andern in die Bahnhöse mck iyrm reich ausgestatteten Verpflegstationcn ein. Nn:'wäh rend draußen auf den Feldern die Baucrsrm mE ihr«n Kindern und Mägden mit schwieligen Händen die Ernte barg, rührten sich in den Städten Millio nen Frauenhände zu nationaler Betätigung. Unvergessen überall die vaterländischen Abende mit ihren erbebenden Momenten, unvergessen der Ju bel. mit welchem die großen Siegesmeldungm aus genommen wurden. Nein, ein solches Reich uns ein solches Volk konnte nicht untergehen, das konnte nur siegen, vnd in den Kirchen drängten sich dir Bctcr- scharcn, das Te Teum brauste durch dir käulsnactrt- tzenen Hallen der Tome und großstädtischen Gottes häuser und erklang im kleinen Torfkirchlein. 'Mit welcher Bewegung sah man nach wenigen Wachen die erstrn Bcrwundetenzügc cinfahrcn. Und welch «in Gabenstrom ergoß sich zum ersten kriegswcihnach- ken an die Fronten! Es waren aber auch ich an Ver lustlisten erschienen. „In stolzer Trauer", so las wan in den Blättern, verkündeten Eltern den Hel dentod ihrer Söhne. Tie Femde blasierten uns. Deutschland glich einer belagerten Festung, aus der nichts heraus and in «hmen. In kurzen Zcitabständen rollte I Deutsch-Oesterreich sei nur möglich, wenn etwa H5 OM I Tonnen, dem Deutschen Reiche erlassen würden da- I mit Deutschland die gleiche Menge aus Oberk.il.sicn I an Deuticho«erreich abgeben könne- — In Deutsch- I Oesterreich pt die Lebensmittelnot so groß, dost auf I den Märkten Kotzen zu 23 Kronen das Kilogramm I verkauft werden. I LDer preußische Kriegsminister gegen di: Kom- I niunisten unv Unabhängigen im Heere.) Nast, .einer I Vcwügung preußischen Kriegsministers steh! die I Zugehörigkeit der Kommunisten und llnabhängig?» I Lur lwwasfnetcn Macht im Widerspruch zu der gelei- I steten Treuveryslichtung und die Mitglieder dieser I Parteien können nicht im Heere geduldet werten. EK I ist daher die Pflicht für alle Angehörigen des Hec- I res. tzas Vorhandensein von Mitgliedern dieser Pal- I feien sofort zu melden, damit solche aus dem Heere entfernt werden. — ^Französisches „Regiment" in Straßburg E.) „Petit Journal" erfährt, daß di« wegen neutrutist.i- scher Propaganda in Straßburg i. E. verhärteten Deutschen vor xin Kriegsgericht gestellt werden We gen deS Straf-«bahnerstreiks wurden 4 Angekla-^c. die „Nieder mit der Armee" gerufen hatten, zu je 1 Monat Gefängnis verurteilt- — (Wo^ür England kämpfte.) Um ^,>06 000 -Suadratlilometer, das ist elfmal so viel, als Groß- ! brirannien Flächeninhalt hat, vergrößert das groß britannische Reich sein Territorium durch den^rie- i den der Gerechtigkeit- JDas schreibt ein englischer SchriilstrllLr, Arthur Ponsob, in einer englrcbeu Zeitschrift, dem „Eommon Sense", um da'gn d e Bemerkung zu knüpfen: So gehen wir aus einem Krieg hervor, den wir aus dem Grund unternom men haben, um das Recht der kleinen Nationen zu vcrteioigen. Wir arrangieren diese Vcrgrößö-ung un- kseres Territoriums so einfach, so ruhig, unv so bescheioen! Wir nehmen diese Territorien nicht, sic haben uns gewählt! — (Große We'zen- und Futtermittelzufuhr >n von La Plata.) Für die deutsche Regierung ivurom im Juni und während des laufenden Monats in La Plata die dort seit Kriegsausbruch aufliegenden Dam pfer, oie zum überwiegenden Teil in Hamburg behei matet sino, von der Firma H. Müller u. Eo>. in Buo nos Aires mit Weizen und Futtermitteln b«'r?chwt und nach Himburg, Bremen. Emden, und Rotter dam abgefertigt. Von den nach Hamburg bestimmten! Schiffen ist das erste der Hamburg-südamerißmischen Tampfsichisfaartsgesellschast gehörige Dampfer , Jtrj- . kyh" von Buenos Airxs kommend am Sonntag in Hamburg eingetroffen. Er überbringt von La Pla- tu 6500 Tonnen Weizen- Tie anderen beiden nach Hamburg bestimmten Schiffe sind die Tamr^r ,^P?- ra" und „Oebringen". „Pera" hat La Plata am 5. Juli und „Oehringen" am 13. Juli verlassen Tis beiden Tgmpfer bringen im ganzen ein: Ladung von über 12000 Tonnen. Nach Bremen sind die Dampfer „Plauen", „Irmgard", und Allster" nach Emden die Dampfer „Irma" und „Sofia" lind nach Rotterdam i>S Dampfer „Elbe", „Terind'^' und „Warrenga" bestimmt. — (Die Demokraten wieder in die Regierung?) Der Reichsminister des Innern, Tr. David, erkläc- höher gehängt und die Zuspeise zum tägliGon Brot knapp und immer knapper. Wir hielten durch — zwei, drei und vier Jahre! Tie ehemals iib:rschäu- INeude Begeisterung war einer ruhigen Besonnenheit Und Gelassenheit gewichen. „Wir »chaisen es", hat te Hindenburg gesagt: „wenn die.Heimat our.haält?" Der Feinde Schar hatte sich immer mehr vergrö ßert- Ter Krieg war nicht wie ehedem kciue Vor- tzänger, ein Abmessen der gegenseitigen KräHc, son dern ein auf Vernichtung nnd Völkermord gerichte tes Unternehmen. Ter uneingeschränkte Untersee bootkrieg hatte eingesetzt, von ihm versprach man^ich Entscheivuna zu unseren Gunsten. Tie Hrufnungen erstellten sieh nicht, die Amerika ner kamen, neue Mcnschenmassen, irische, wohlge nährte, kampfesfrcudige Truppen wälzten sieb ge igen unser sich verzweifelt wehrendes Hccr — wie dann alles kam, was den Zustand von heute herbei- Vor fünf Iobren. VS3. In diesen Tagen tiefster 'Erniedrigung ün- seres armen Vaterlandes ist es angczcigt, wieder ein mal Rückschau zu halten auf das, was /inst war. Am 31. Jul: sind fünf Jahre seit jenem Abend ver hangen, an dem der Kaiser vom Residenzschl'ß in Berlin zu einer hunderttausendköpfigen Menge herr liche Worte sprach. Es steht geschichtlich fest, daß cr bis in die letzten Stunden vor Ausbruch des Welt krieges alle Anstrengungen machte, dcn Frieden zu erhalten. Seine Bemühungen waren vergeblich, denn jm Osten war der Feind schon im Anrücken. Fine nationale Begeisterungsweile ohnegleichen flutcic durch ganz D.utichland, sie hob alle^Partsiuntersihie- de auf unv cr-aßte alle jbreise des Volkes. Tic Saat stand aus d°n Aeckern gerade am höchsten, als die Gestellungsbefehle eingingcn. Wer wollte jn e son nigen Augusttage vergessen, als in den Moracnstun- d»n Hunüerte nnd wieder Hunderte in dcn kleinsten Städten und Dörsxrn, im Flachlande oder oben in Deutschs Reich. Berlin. (Auch Michaelis will vorläufig schweigen.) Ter frühere Reichskanzler Dr. Michaelis erklärt zu oen Vorgängen während der Julitage 1917, daß er zu diesen Themen in der Presse keine Stellung mehr nehmen w "de, daß er aber rtzinc Veranlassung habe, einer Vernehmung durch den StaatSgcrichts- Hof mit. irgendwelcher Sorge entgegenzuschcn- T"? Michaelis bezeichnet die Ausführungen des Min'- sterpräsidcnten und Erzbergers über den Briefwechsel mit dem Hauptquartier in der belgischen Frage als völlig ungenügend und als aus dem Zusammenhang völlig herausgerisschen. Tenn, wie berichtet wird, sollen zwiicbc» dem Reichskanzler und dem Gro ßen .Hauptquartier in der belgischen Frage üb-r 100 Briese gewechselt worden seins cs gchc dnhcr nicht an, daß man 99 Briefe unterschlage und nur 2 zur Veröffrntlichung bringe- . — (Herr von Kühlmann), der frühere Staatssek retär Ves Auswärtige», ist mit der Abfassung von Aufzeichnungen über Fine Tätigkeit als Djul.-mat u. Auslandsminist.r beschäftigt- Die Auszeichnung'F sollen noch in diesem Jahre im Druck ersch-inen. Tie Darstellungen Erzbergers'und der anderen Mi nister über dse Vorgänge im Jahre 1917 b?z:ichnct Derr von Kühlmann als mindestens ungenau. Ein * v-t Ifsur der Zonderlingt. * Kriminal-Röman von Erich Ebenstein. 13. Nachdruck verboten „Darüber habe ich noch keinen Schimmer Viel leicht hängen beide Angelegenheiten überhaupt gac nicht zusammen!" ' Tr. H.rrlinger strich nachdenklich seinen Schnurr bart. „Das ist eine ganz merkwürdige Geschichte. Aber fr^lich — noch dem, wie mir Torwesten die Familie Lytton schilderte, wäre ihnen am Ende solch ein Streich Vie.leicht zuzutrauen. Besonders de: äirccc Bruder seiner Frau mißsiel ihm gleich anfangs im Hollen Gr::-. , ^ch halte ihn so ziemlich jede: Ge meinheit für »ähig", sagte er einmal von ihm N.orür- lich sind d..,e Brüder nun auch beteiligt dawi, denn sie waren es ja, die Torwestens Auto benuFtcu u. Wabrscheinl ch den armen Wastlcr umbrach!?» „Ja. Natürlich. Diese Brüder. . . waS war-n sie eigentlich sür Artisten?" unterbrach sich Hemoel plötz lich. „W„! n Sie dies vielleicht zufällig, Herr Dok tor?" „Ich glaub' Jongleure oder Equilibristen " Der Tc:ei. i„ stand auf und ging mit großen Schrit ten im G-m.-ch aus und ab. Equilibr-sten! Hatte dieser Solo Goldstein nicbt Mich etwas von drei Artisten erzählt, von oeuen c.ncr angeblich olöklich wahnsinnig geworden war? „Brothers Copley" hießen sie und iraien gleichfalls im )Io.llo aus! Wär: dieser plötzliche W'.hn'inn vielleicht nur ein Trick gewesen, um das nun über flüssig g w'rdcne Gastspiel plötzlich abzubrechen? Tsr- wcsten k-nn: so gut als dieser „wahnsinnige" Cov- ley f >rtgScha'st worden sein. Dazu kam, daß LyL.on- Warrik b"i keinem Verschwinden einen auch auo:blich watmsiuwgen T'hn bei sich gehabt hatte! „Wi> v. l- Brüder besitzt Frau Torwestcn?" frag te er o, n Nrvokaten. „Zwei. J'hn und Charles Lytton." Dec cUtte müßte also ein Fremder, aber mit ihnen im Einverständnis gewesen sein, dachte Hem pel. / > ! ! - „WaS Meintest Tu vorhin mit -en Brüdern?" fragte der Untersuchungsrichter . „Sh, nichts Besonderes. Nur, daß sie jedenfalls auch ihr- Rolle in der Sache zugctcilt bekommen ha ben", ant,^. riete der Detektiv, der seine Karten gern erst dann z igle, wenn er sicher war, Trümo'ü zu halten. Er beteiligte sich auch nicht mehr an den Plänen, oi: Dr Herrlinger und Wasmut nun mecy ten, um rasch zum Ziel zu kommen. - IV- ' . . Sollte man Heidy Siebert sagen, wie die Tinge standen, . s.r sie mit dem Trost Hinhalten, Herr Brand havs eine «Rschästsreise antrctcn müssen, die ge heim bleibe» sollte, doch würde ec ihr seinerzeit allcs- selbst mttnolich erklären? . Ter Untersuchungsrichter, dcn .Hempel zu Rate zog. weil H ioy ihn täglich durch Boten unv Brieflein quälte, doch endlich zu kommen und ihr keine oish:- rigcn Re, -. ate mitzuteilcn, war unbedingt -ür dcn letzte! en Weg- „Alle WSber sind schwatzhaft", erklärt: cr M': dem üb>. .engten Hochmut dcs cingcslcischtcn Jul'g' gesellen, „und wir müssen doch gerade sehr behutsam alles, was wir wissen, noch geheim halten, nm -w Fcinoe, tc-.n Aufenthalt wir noch nicht tcuncn, si cher zu Mochen. Ich finde es sehr zudringlich vou dieser Sprachlehrerin, Dich überhaupt zu drän je»'" „Tu v:-,.ißt, daß sie liebt! Wenn cin Weib wahr haft liebt, t tt alles andere dagegen zurück. Aus die sem Grunde meine ich auch, daß wir ihr oicocicht Volle Offenheit schuldig sind. Nach Schwatzhackigicir sieht sie übrigens ganz und gar nicht aus." „Was mZnt denn Tr. Herrlinger?" „Er st.-llt die Sache mir anheim, da cr Fräulein j Siebert nicht persönlich kennt, also kein Nrt:il über i sie hat " j „Na, dann tue, was Du willst. Ich bin im Prin zip dagegen, will Dich aber nicht hindern zu ruir, was Du für richtig hältst." Trotzdem schob Silas Hempel einen Besuch bci Sie berts von Tee zu Tag hinaus, und zwar .'tts Zeit mangel. Ec beruhigte Heidy nur durch cin paar Zeilen, wo in er ihr mitteiltc, daß Brand bestimmt nicht tot sei und sich auch wahrscheinlich in keiner Gefahr befinde. Alles weitere werde cr ihr mi- teilen, sowie seine Zeit cs erlaube. Vorläufig sei er durch eben diese Nachforschungen vom Morgen bis in die späte Nacht hinein in Anspruch genommen. In der Tat lief er unermüdlich wie ein Jagv- hund, der die Fährt? verloren hat, in Wien herum. Denn so lvicht es anfangs schien, Torwestens Sour pufzusindcn, so schwer erwies es sich jetzt- Es war, als ob sowohl Warrik mit seinem Opier, als auch lein? Söhne spurlos vom Erdbooen ve. - schwunden wiren seit man sie in dem Hotcl ga - nie der Praterstraße zum letztenmal gcschcn hatte. ! _ lSortsetzung folgt.)