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Tageblatt fk UM MU, tzmsbif, Mat N.WK täMSni, Iiiikia. AMstl, vckimÄaf, Msm UMM, Slz«u, N.Mfck. Navüaf, WaMa, W-iMtl ot IWm Amtsblatt pw das Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein s - Antts^richtsberU —- - —> - -— LS. Jahrgang. Nr. 176. L»lWWWl Sonnabend, den 2 August LÄrMSV. ISIS. Die Einlagebücher unserer Sparkasse Rr. 27202, S75»6 und S6744 werden nach ersolglosem Aufgebotsoersahren hiermit für ««gültig erklärt. Lichtenstein, am 25. Juli 1919. Der Stadtrat. Hebammen-Gebühre». Laut Beschluß betragen die Gebühren für Entbindung mindestens 38 Mark und sind am 9. Tage zu entrichten. Bezirkshrbammen'Berei« Glauchau, Lichtenstein, Röblitz, Hohndorf «nd Heinrichoort. Spinat-Ersatz, Kx-Dose 1,15 Mk. Beste Locosbutter, 100 Gramm für 3,80 Mk., i. 2 Pfd-.Dosen 37 Mk. Dosenmilch, die Dose 3,15 Mk. Knochenbrühextrakt „Plantox", Dose 85 Psg., Dose 1,50 M., »/, Dose 2,80 Mk. Dänische Trockenbouillon 1 Pfund» Dose 9,— Mk., Ungarischer Akazienhonig, »Pfund- Glas 5,50 M., Sultania-Rosinen, ^4 Pfund 2,50 Mk. Gemüseoerkauf Sonttabend, de« 2. A«g«st, Nuveln '/, Pfd. für 33 Pfg. aus Leben» mittelkarte — Marke L 3 — bei den Händlern. Lebeusmittel-Berkauf: Dörrzwiebeln 100 Gramm 1 Mk. Griebenbrotausstrich 1 Dose 3,50 Mk. Backpulver, 1 Päckchen 15 Pfg. Mocturtle Ragout 1 Dose 8,— Mk. Karotten, inDosen zu 0,75 Mk., !,60MK,. 2,20 Mk. Spinat, 1 Dose 0,35 Mk. Montag, de« 4. August, auf Lebensmittelkarte v — Marke 44. — Eilabletten, 1 Paketchen 15 Pfg., Krabben-Extrakh kleine Dose^ M. Stärkemittel „Stärke so" 1 Paket 25 Pf. Waschmittel, 1 Paket 30 Pfg., Bouillonwürfel, 10 Stück 40 Pfg., Salattunke (Essig-Ersatz) 1 Flasche 1,10 Mark, ^/, Flasche 55 Pfg., Nährhefe, */, Pfund 90 Psg., Qualitätsextrakt, 1 Dose 4,30 Mk., Kohlrabi i. Scheiben, 1 große Dose 190 Mk. und 1,— Mk. Rotkohl, Kg-Dose 1.60 Mk. l Nr. 1—500 vorm. 8—9 Uhr, Nr. 501—1000 vorm. 9—10 Uhr, Nr. 1001-1500 vorm. 10-11 Uhr, Nr. 1501—2000 vorm. 11-12 Uhr, Nr. 2001—2500 nachm- 2-3 Uhr, Nr. 2501-Schluß nachm. 3-4 Uhr. für Callnberg. In -er Straffache gegen den Viehzüchter und Landwirt ChristiM« Gustav Brunner in Lichtenstein, wegen Ueberschreitung der Kartoffelhöchstpreise, hat das Schöffenge richt zu Lichtenstein in der Sitzung vom 26 März 1919, an der teilgenommen haben 1. Amtsrichter Landmann * als Vorsitzender, 2. Weber Münch, Lichtenstein, 3. Geschäftsgehiife Gerber, Callnberg als Schöffen, Aktuar Röhnisch als Beamter der Staatsanwaltschaft, Aktuar Keilig als Gerichtsschreiber, für Recht erkannt. Der Angeklagte Christian Gustav Brunner wird wegen Ueber schreitung der Kartoffelhöchstpreise in 2 Fällen zu einer Geldstrafe von 1500 (eintausendfünfhundert) Mark, an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit 100 (hundert) Tage Gefängnis zu treten haben, und zur Tragung der Verfahrenskosten verurteilt. Der über den Höchstpreis erzielte Erlös im Betrage von ins gesamt 619 (sechshundertneunzehn) Mark wird eingezogen. Siw lviWe WM». * Die englischen Blätter von 29. Juli melden, daß 28 Offiziere, Maschinisten und Stewards abge- reist find, um die vier in Chile internierten deut» fchen Dampfer „Adler", „Memphis", „Nitoktis" und „Westfalen" nach England zu bringen. * Dor dem Standgericht München hatten sich 77 Soldaten des ehemaligen Leibregiments zu ver antworten, weil sie während der Räteregterung nach Rosenheim gezogen waren und der dort eingeleiteten Gegenbewegung mit Gewalt entgegentralen, auch von der Bürgerschaft 85000 Mark Kontribution erpreßten. Ein Teil wurde freigesprochen. Die Soldaten, die bei dem Angriff auf Rosenheim mit gewirkt hatten, wurden zu je einem Jahr drei Mo nate Festungshaft verurteilt. * Die Nationalversammlung beendete gestern die Beratung des Derfassungsemwurfes und nahm gegen scharfen Widerspruch der Rechten das Schul- Kompromiß an. Aus Anlaß der Fertigstellung der Verfassung fand gestern in Weimar eine kleine Feier statt. Bon heute ab bis nächsten Dienstag werden keine Verhandlungen stattfinven. Die Tagung ist bi« 20. August in Aussicht genommen. * Der bayrische Landtag ist von Bamberg nach München verlegt worden. * Die roten Soldaten an der rumänischen Front flüchten massenweise zurück. In Budapest herrscht große Bestürzung, da man Plünderungen befürchtet. Die Soldaten werden daher auf den Landstraßen entwaffnet. Die Regierung hat auf dem Bocksberg 20 Geschütze ausgestellt, um im Falle einer Gegen revolution die Stadt zu beherrschen. * Die deutsche Einwanderung in der Schweiz droht einen ungeheueren Umfang anzunehmen. Schon bis jetzt Aden bei der Schweizer Gesandt» schäft in Berlin 60-70000 Personen um Einreise» erlaubnis nachgesucht. * Vertreter aller deutschen politischen Parteien beabsichtigen, durch Vermittlung der Berliner Re» gierung eine Abordnung nach Paris und London zu senden, um Klarheit über das Schicksal des Memeler Gebietes zu erlangen. * Aus Schweidnitz wird gemeldet: Ein ganzer Eisenbahnzug mit Schweinefleisch ist beim letzten Etsenbahnerstreik verschwunden. * Dec gesamte Luftpostverkehr ist wegen Mangel an Betriebsstoffen gestern nachmittag eingestellt worden. * In Basel hat gestern der Generalstreik begon» nen. Auch in England greift die Streikgefahr weiter um sich. s« MeiWs res kWWi ziiermsüms. General Ludendorff hatte erklärt, daß die Oberste Leercsleitunü von dem sogenannten englischen Urie dcnsjühler 1917 nur sehr unzulänglich infarnuert gewesen sei und daß.sie den Brief des Nuntius Pacelli erst jetzt aus den Zeitungen kennen gelernt habe- Nach der „Deutschen Tageszeitung' hat auch Reichskanzler Michaelis folgenden Brief au General Ludendorff geschrieben: Nach Meiner Erinnerung lag die Sache so, daß in d:r Er.nrätssitzung davon gesprochen wurde, daß ein Fühler von England vorlag, daß ater absichtlich von Seiner Majestät dem Kaiser und mir nichts darüber gesagt wurde, auf welchem Wege der Fühler an uns gelangt ist. Dies sollr„ abiolat im bleiben. Zn öies-m Zusammenhang sei daran erinnert, daß Ende Juli 1917 in der deutschen Presse folgende Rcuterm.ldung aus'London vom 27. Juli 19'7 ver öffentlicht wurdet Im Untcrhause fragte K ng, ob E«rson kürzlich in Dublin erklärt hab', da', ir gendwelche Verhandlungen mit Deutschland die Lu rü.lziekung der deutschen Truppen über den Rhcin verousgehen müsse und ob die Rede Earsons den pol > tischen Standpunkt der Alliierten in dieser Frage wiedergebe Bonar Lalu erwiderte, Earson dabo in der Tat erklärt, wenn Deutschland Frieden wüwiu, müsse es sich vor allem bereit erklären, die besetzten Gebiete zu räumen. Diese Erklärung me'de von der engluchen,Regierung vollkommen gebilligt- «Bc.» sall.) King fragte darauf: .Wißen Bonar E:,v unv Earson nicht, daß die beiden Rh.inufer Deutschland auf eine beträchtliche Strecke gehören usw. usw Es muß daran erinnert werden, daß auf Grund dieser Veröff ntlichung damals alle Parteien bis wer in nie Link, hinein das Eingehen auf ein englKGrs Frieo-nsangcbot mit diesen Vorbedingungen abge lehnt hatten. Ei«e Erklärung der französischen Regierung z« Erzbergers Enthüllungen. Das „Journal" meldet aus Paris: In der Kammer wurde von der Regierung mitgeteilt, daß ein direktes Friedensangebot vom Juli 1917 von Frankreich an Deutschland nicht gemachl worden sei. Die Enthüllungen des Herrn Erzberger bei seinen Reden vor der Nationalversammlung seien nicht nur ungenau, sondern eine direkte Entstellung der Tatsachen. Diese Erklärung ist von Wichtigkeit, bestätigt aber nur die Ansicht, die man bereits aus dem Gang der Verhandlungen in der Nationalversammlung und den verschiedenen „Enthüllungen" bekommen hat, daß es sich bei dem fraglichen Friedensschritt nicht um ein direktes Friedensangebot unserer Feinde, sondern nur um einen englischen Friedcns- fühler gehandelt hat. Erzberger und der Batitan. Wie „5?avas" meldet, wurde dem vatikanischen Kor- rcsponüneten der „Lmvotz" Neculur zur Berö'seut- l'chuug oer Dokumente durch Deut chlauo -rkläct, daß der Sachverhalt nuaenau und falsch auszelem worvcn sei Es handelte sich damals keine:-!veä> »m einen von Frankreich und England ausg'g'.Genen l Friedensschritt bei der kurzen Fassung der 'N'tt.n- lung des -nglischcu Gesandten an den kardinal, san deln es handelte sich vielmehr um das Geg-Ntcil.