Volltext Seite (XML)
Im Gastwirtsgewerbe zu rechnen, und zwar für den Fall, daß die Arbeitsgemeinschaft der Gast- wirtsangestellten infolge des Abbruches der Ver handlungen den Eintritt in den Streik erklärt. Die Arbeitgeber haben namentlich die Forderung der Angestellten auf Abschaffung des Trinkgeldes nicht anerkannt, die übrigens auch von zahlreichen Arbeitnehmern nicht gewünscht wird. — (Ertrunken.) An Sonntag abend gegen ^,8 Uhr ertrank in der Elbe am Terrassenufer die Münzgasse 3 wohnhafte 8jährige Lotte Christoph. Pirna. (Ertrunken.) In Dürröhrsdorf bei Pirna ertrank am Sonntag nachmittag der in den 40er Jahren stehende Besitzer des Steinbruches, ein Herr aus Dresden. Er unternahm mit zwei erwachsenen Töchtern ans einem selbstgezimmerten Floß aus dem Teiche eine Ruderpartie, dabei kippte das Floß um und alle drei fielen ins Wasser. Während die beiden Töchter gerettet werden konnten, ertrank der Vater. Er hinterläßt eine Witwe und !> Kinder. Flöha. (Kartoffelschleichhandel.) Durch Der« folgung eines dem Rittergutspächter L. in Börnichen bei Oederan gehörigen Geschirrs konnte derA.-Rat Flöha einen größeren Kartoffelschleichhandel aus decken. Mittels eines Schiebers wurden dieselben in Chemnitz zu 55 Mark der Zentner an den Mann gebracht. Die Kartoffeln wurden beschlagnahmt und der Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet. Lagau. (Erschlagen) wurde ein 7 Jahre alter Knabe namens Franke aus Neu-Oelsnitz von einem umfallenden Tor des Kaiserin Augusta-Schachtes. Meerane. (Festgenommen) wurde von der Polizei der in der Schaustellung auf dem Schützen platz tätig gewesene Arbeiter Scholl aus Leipzig. Er wurde von der Staatsanwaltschaft in Altenburg wegen schweren Diebstahls gesucht. VeUelliu in MWn M w Ml- m SMiMAlt. Die unter Beteiligung des Reiches und des Alt lederhandels hauptsächlich zur Verwertung der Heeresbestände an Altleder gegründete Alllede» Berwertungsstelle ist nunmehr in Kürze in der Lage, mit der Verteilung von Rohstoffen und § Halbfabrikaten zu beginnen. In den „Mitteilungen s der Reichsstelle für Schuhoersorgung", Nr. 6 vom 20. Juni d. I. (gegen Einsendung von 50 Pfg. oder Nachnahme erhältlich bei der Reichsstelle für Schuhversorgung, Presse-Abteilung, Berlin WS., Kronenstraße 2 ) werden die verschiedenen Artikel bekannt gegeben, die den einzelnen Zweigen der Schuh- und Lederwarenfabrikation sowie den son stigen Leder verarbeitenden Industrien und dem Schuhmacher- und Sattlergewerbe zugeführt werden. Die Abgabe der Erzeugnisse an Selbstverarbeiter erfolgt aus dem in der Bekanntgabe näher bezeich. neten Wege durch Vermittlung der zuständigen Verbände oder des zugelassenen Altlederhandels, denen Preise und Absatzbedingungen von der Alt- leder-BerwertungssteUe genau oorgeschrieben sind. Die sachgemäße Umarbeitung der Rohstoffe er folgt in den umfangreichen Betrieben der Altleder- Derwertungsstelle, die in den verschiedenen Teilen des Reiches errichtet wurden. Es ist aus diese Weise möglich, Rohstoffe und Halbfabrikat« zu schaffen, die den Leder verarbeitenden Industrien und Gewerben Gelegenheit geben, ihre Arbeiter zu beschäftigen und den Verbrauchern notwendige Ge brauchsartikel zuzusllhren. Eine weitere Ausgabe der Altleder-Derwertungs- stelle ist die Herstellung von Neuschuhwerk au» dem gewonnenen Altleder. Es wird ebenso wie das instandgesetzte Zivilschuhwerk durch Verarbeitung wertvollerer Materialien nunmehr in wesentlich besserer Beschaffenheit zur Ablieferung gelangen. Auch wiederhergestelltes Militärschuhwerk wird in größeren Mengen der bürgerlichen Bevölkerung zugesührt werden können. Den Kommunen ist durch Bezug dieser Fertig- fabrikate Gelegenheit gegeben, die besonders von der Schuhnot betroffene minderbemittelte Bevölke rung mit brauchbarem Schuhwerk zu versorgen. Nk MsMMk SeMl»»M Lell- Mein ltl «e rmkiila Sisiler. BSZ. Die wirtschaftliche Bedeutung des Welt krieges für die Vereinigten Staaten kennzeichnet sich am erkanntesten wohl in den zwei Zahlen, daß Amerika gegenwärtig 40 o. H. weniger von Europa bezieht und ihm über 16 v. H. mehr als 1913 schickt. Der Abnahme der Einsuhr aus Europa steht eine sehr erhebliche Zunahme vorzüglich aus Südamerika und Asien gegenüber. Auch die Art des ganzen Auslandshandels hat sich mehr oder weniger ge ändert. Infolge der rapid entwickelten Industrie der Bereinigten Staaten werden diese sich immer mehr darauf umstellen, die eigenen Rohstoffe nicht außer Landes zu schicken oder nur in sehr viel g» ringerem Umfange als das früher geschah und sie vielmehr in den eigenen Werkstätten verarbeiten, um darnach die Fertigfabrikate auf den Weltmarkt zu werfen. Man kann sogar noch weitergehen und sagen, daß die Vereinigten Staaten im Laufe der Jahre immer mehr zu einem Rohstoffbezugsland, hauptsächlich für tropische und suptropische Produkte werden. Zu diesem Zweck suchen sie sich ja bereits heute die wirschastliche Anhängigkeit der südameri kanischen Staaten zu sichern und sehen in diesen das riesige Rohstoffreservoir, das ihnen später die erforderlichen Betriebsmittel für ihre Industrie lie fern soll. Bisher hatte der Nordamerikaner auf dem südamerikanischen Markt sehr wesentlichen Widerständen zu begegnen, die hauptsächlich in seinem wenig konzilianten Wesen, sehr ost auch in inkorrektem oder direkt unehrlichem Auftreten lagen Hierzu ist es nun sehr interessant zu erfahren, mit welchen energischen Maßnahmen der ehrliche Handel, vor allem unterstützt durch den American Commercial Club, für eine Ausscheidung aller unfein vorgehen den Elemente eintritt. Ohne Kosten und ohne Mühen zu scheuen, sollen derartige Fälle sofort dem Konsul bezw. den größten Handelsorganisa tionen milgeleilt und den Banken zur weiteren Untersuchung übermittelt werden. Das Ergebnis soll darnach an die Union weitergegeben werden. Bei dieser soll ein Gesetz zur Bestrafung derartiger Elemente in Vorbereitung sein. Wir bemerken übrigens, das ganz ähnliche Maßnahmen von Seiten der japanischen Regierung in» Interesse des ehrlichen japanischen Außenhandel» bereits geplant find und bemerken hierzu, daß zweifellos auch der ehrliche deutsche Handel ein Interesse daran haben würde, wenn er von allen Seiten gerade im auswärtigen Geschäft gegen die Machinationen unehrlicher Kon kurrenten geschützt wird. Da8 Ukbergangsqesetz für da» Volksschnlwefe« vom Sesetzgebnng»- a«»sch«ß Lee Sächsische« Volkskammer in -«etter Les«ng ««genommen. Dresden, 8 Juli. BSZ. In der heutigen Sitzung desGrsetzgebungsausschusses wurde, wie unser Bertretrr erfährt, in Anwesenheit des Kultusminister» Buck mit mehreren Re- gierungsoertretrrn die Vorlage des Uebergangsge» setzes mit 10 gegen 6 Stimmen angenommen. Gegen da« Gesetz stimmten die Vertreter der Deutschnationalrn Dolks- portei, der Deutschen Demokratischen Partei und der Deut schen Bvlkspartei. Don Seiten des Mitderichtrrstatters ivurde der Antrag gestellt, hinsichtlich der Frage des Reli gionsunterrichts die ursprüngliche Regierungsvorlage wieder yerzustellrn, d. h. die Regelung des Religionsunterricht» in Sachsen zu verschieben, bi» eine Stellungnahme «seitens der Nationalversammlung in Weimar zu dieser Frage erfolgt fei. Trotzdem blieb es bei dem in der ersten Lesung ge faßten Beschluß, wonach der Religionsunterricht aus der Volksschule ausgeschaltet wird, nur wurde dir Bestimmung eingesügt, daß der Religio»»unterricht in der gegenwärtigen Form noch bis zum 1. April 1920 «eitergeführt wird. 3» der Frage der Stellung der bisherigen Schul direktoren hielten di« Vertreter der bürgerlichen Par teien an dem Standpunkt fest, daß verbriefte Rechte nicht be seitigt werden dürfen und traten deshalb auch in diesem Falle für die Wiederherstellung der Regierungsvorlage ein. Nachdem aber inzwischen die Regierung den Standpunkt der Mehrheit des Gesetzgebungsausschusses sich zu eigen ge macht hatte, wurde beantragt, daß künftig eine Wiederwahl der Direktoren auf Grund de» Borschlagsrechtes der Lehrer zu erfolgen hat. Hierzu schreiben die „L. N. N.: Der Kulturkampf in Sachsen geht seinen rücksichtslosen Gang. Die Volkskammer hat am Dienstag nachmittag das Kirchenaustrittsgesetz be schlossen und damit de« 14jährigen erlaubt, der Kirche den Rücken zu kehren. Am Vormittag bereits haben die Herren Arzt und Lipinski ihre Gefolgschaft im Gesetzgebungsaus schuß dahin gebracht, einen weiteren Abstimmungssieg der Kirchenfeindschaft über die religiöse Kultur zu erzwingen. Es handelt sich um die zweite Lesung des Bolksschulüber- gangsgesetzes. Zunächst wurde ein Antrag von Dr. Kaiser (D. Volksp ), als Zweck der Schule die Erziehung im Dienste des deutschen Volkstum zu bestimmen, von den ver einigten Sozialdemokraten gegen die geschlossenen Stimmen der bürgerlichen Parteien abgelehnt. Sodann setzte sich die Regierung mit Unterstützung der bürgerlichen Parteien mit Wärme dafür ein, daß der Religionsunterricht in seiner augenblicklichen Gestalt in der Volksschule verbleiben solle. Es war bezeichnend, daß Ministerpräsident Dr. Gradnauer selbst zugegen war und das Wort ergriff. Er führt« aus, die Bundesstaaten müssen sich unbedingt dem Reiche nnter- ordnen. Es sei deshalb falsch, hier Beschlüsse zu fassen, die den Weimarer Beschlüssen entgegenstehen. Es wäre töricht vom Staate, den Religionsunterricht als ein hervorragendes Erziehungsmittel aus der Hand zu geben und ihn den Re ligionsgesellschaften zu überlassen. Es sei unverständig, etwa» zu zertrümmern,, bevor man imstande wäre, etwas Neues an seine Stelle zu setzen. Es nützte deshalb unbe dingt vermieden werden, in diesem schwierigsten politischen Augenblick derartige Kämpfe heraufzubeschwören. Kultus minister Buck schloß sich dem Ersuchen Dr. Gradnauer», es in seinem bisherigen Zustande zu belassen, dringend an. Gleichwohl wurden die früheren Beschlüsse des Gesetz gebungsausschusses vollkommen aufrecht erhalte». Damit erlitt nicht nur die Religion und die Kirche und das Bürgertum, sondern auch die Regierung von ihren eigenen Freunden eine schwere Niederlage. Die. Herren Arzt und Lipinski feiern einen Sieg. Sie werden wahrscheinlich zu spät verspüren, daß es ein Pyrrhussieg war. Preiswerte BekBuniBrim empfiehlt E -W. a. d. Lim-witz Jnstüll-Abteitg. Lichtenstein. Nsizr WüZAmrrr werden bei guter Bezahlung angenommen. Zu melden bei August Liesenberg, Lichtenstein. :: Wirkungsvolles Anzeigenblatt. Bezugspreis A.90 Mk. für das Vierteljahr. Jede Postanstalt und Buchhandlung nimmt Bestellungen — entgegen. — ------Probenummern ---------- vollständig kostenlos bitten zu verlangen von dem MIN US Sl. öMlULÄ^LK — Löthen (Anhalt). — Ein hervorragendes Fachblatt seiner Art ist die illustr. Jagd- So Eöthe« Wochenschrift » v» I/AvLi ? (Anhalt). Bringt gediegene Aufsätze über Jagd, Schietzwesen, Hunde zucht, Forstwirtschaft, Fischerei und Naturkunde. Großartiger Bilderschmuck. Wertvolle Kunstbeilagen. Spielvereinignng „Rasensport" Heute abend 8Uhr Versammlung b im„Engelschen SM Hof", Callnbera. Erscheinen eines jedes Mtt- gltedes ist Pflicht. D. V. Sonnabd. u Sonntag MM Ms! r N Zwei nichtig- WtlMftil stellt sofort bei gutem Lohn ein Alfred Roßner, Tischlerei mit Motorbetrieb, Lelsnitz i. E., Bahnhofstr. 2. Laku-Lo2or mit Linsatt Lupoo-Loüor koLsolasokov empüeklt I^icktensiein, öisrlct 1. krieöens- 8eiie!/A Infolge Ausfuhrerlaubnis durch die franz. Militärbehörde liefere ich jedes Quantum prima schnittfeste hochprozentige la Kokmierseite (Friedensware) zum Preise von 200 Mark pro Zentner frei Station. (Schmierseife ist keine Bohrpaste und nicht Ersatz- wäre.) Als Muster werden nur 5 Kg. zu 25 Mark und 10 Kg. zu 50 Mark ein schließlich Emballage und Por to abgegeben. Georg Spielman«, Frankfurt a. M., Laubestr. 8. In- ml ÜMMNiM für Lichtenstein ««d Umg. «MNNVslMNW Sonntag, de« 13. Juli, abends 8 Uhr in der „Goldnen Sonne." Lage»ord»«ng: 1. Satzungsänderung. 2. Häuser, und Grundstücks«» aebuna. 3. Mitteilungen. I. A.: Arno Weiß, 1. Bors. Alle Quittungen über Ein zahlungen auf Sparbuch und Stammanteil mitbringen, Spar bücher und Stammanteilkarten werden ausgehändigt. Schmaler eiserner Ltrzriiti« und eine Ga»-«glam»e mit Schirm billig zu verkaufen HanPtstratze 16. Für Realschüler Kl. v wird während der Ferien tat» kräftige Unterstütz«»»- gesucht. Gefl. Angebote an di« G» schästsst. unter I. L. erbeten.