Volltext Seite (XML)
lis auf sterblichem Wege in hoffentlich nicht zu s.-r- nc»c lieit in einem wahren Bunde der Böller alle Wittiben »vtü'alen Probleme eine gerechte, o h. den Willen der Völker achtende Lösung finden. Leb haftes Beifall.) Abg. Tr. Krätzig (Loz) namens der sozial demodatischcn Fraktion: Wir stimmen der Ratifi- katiou zu aus denselben Gründen, die »ns 1-uL'ch vck-viilaßt.ii. der Regierung die Vollmacht zu er teilen, den Betet rag zu uuterzeichun. Tabri erbe ben wir.' aber Protest gegen den vlcwaltfrieden, der die Bersöhnung der Völker hintcrtreivt und Em opa zu einem Epplvstonsherd für neu - blu tige Kriege zu machen droht. Wir werden nie anf- hören, dagegen zu protestieren, daß. Elsast-Lot^ringen unter Niebtachtunü des TelbstbestimmungSrecht - an eit.anleeich abgetreten iverden muß und ihm nicht einmal das »Tvtiv»srecht- gewährt wird. Nie wer den i'öe uns damit absinden, daß man unser Vater land in Tlüike reißt und eine große Anzahl Volksge nossen nnicic fremde Herren zwingt. Wir geloben heute: Tie uns entrissenen Landsleute iverden wir nie vergessen, sondern allezeit dafür sorgen, daß sie ans Deutsche nicht zugrunde gehen. 'Venal^ ) Unzerreißbar bleibt das Band mit den TeutsR-n in Test^reich. Lebendig ist in uns die szoflnuna, daß alle Tautschen aus Grund des SelbstbestiMm-ti gs rechts bald in einem Einheitsstaate vereinigt wer den. Protest erheben wir auch gegen die Wegn üime unserer Kelcnien und weisen die Unterstellung mrü'k. daß Deutschland U)ren Besitz als Stützpunkt istr die Beraubung der Welt ansah. Im ^inue der Aa- welr einer furchtbare« Gefahr war unser Volk on dem Krieg beteiligt. Wir werden Uu-o bemühen, den Vortrag lonal durchzuführen. Dr. S p a hn (Zentrum)führt nochinals aus, was der Friedensschluß Deutschland auferlegt, er protestiert gegen Schuldbekenntnis, Raub der Kolonien re. Seine Partei stimme aber unter dem harten Zwang der Tatsachen dem Friedensschlüsse zu, Dr- Schücking (Demokrat). Die Fraktion der Deutschdemokratischen Partei erklärt, daß sie dem Gesetz über den Friedensoertrag nicht zusttmmen kann, sie überläßt die Zustimmung der Mehrheit des Hauses, die am 27. Juni die Regierung er mächtigt Hut, diesen Frieden zu unterzeichnen. Die Fraktion ist heute wie damals von der Erwägung geleitet, daß aus der Annahme dieses Friedens dem deutschen Volke noch schwerere Nachteile drohen als aus der Ablehnung. (Sehr richtig! bei den Dem) Wenn der Friede nun, trotz des Wider spruchs unserer Fraktion, zustande kommt, so wissen wir uns einig mit dem ganzen Hause in seiner moralischen Verurteilung. Wir wollen ihn treulich erfüllen, so weit er sich erfüllen läßt. Redner erhebt dann die bekannten Protest . Traub lDeutjchn.) bekundet namens seiner Partei daß sie der Ratifikation des Vertrages wtdersprichr. Er verbreitet sich dann über den oben veröffentlichten Antrag, bezeichnet den Vertrag als unerfüllbar. Es werbe der Tug der deutschen Befreiung kommen, die Ehre eines geknechteten Volkes fei seine höchste Gerechtigkeit. Die Wunde dieses Friedensschlusses würde nie vernarben. Dr. Kahl (D. Pp.) spricht in demselben Sinne wie sein Vorredner gegen den Friedensvertrag. Er sagte zum Schlüsse. Wir bitten und ermahnen das deutsche Volk, die Reihen zu schließen, fieber hast zu arbeiten, den Glauben an das Vaterland nicht zu verlieren, in Würde und Geduld zu leiden, bis das Weltgewissen aufwachi und ein Verbrechen sühnt, das die Ueberwacht von 27 Feinden an uns zu begehen im Begriffe steht. Henke (Unabh.) stimmt im Namen seiner Partei dem Vertrage zu unter dem Zwange der Gewalt, uw größeres Leiden von unserem Volke fernzuhalten- Er legt Verwahrung ein gegen die Losrettzung deutscher Gebiete und brandmarkte den Völkerbund als Aitlanzgegner der zum Sozialis mus aufstrebenden Völker. Winnig (Voz.) erklärt im Namen des deut schen Ostens: die im Frieden von Versailles vorge sehene Regelung der Ostsrage stehe im unverein baren Widerspruch zu jenen Noten und Acußerun- gen des Präsidenten Wilson, die wir und unsere Feinde rn gleicher Weife ms vertragsmäßige Rechts grundlage für den Waffenstillstand und die Fcte- densverhanblungen angenommen. Im deutschen Osten wtro dieses Grundrecht der Völker mit Füßen getreten. Einst kommt der Tag als Sieger des Rechts. Allekotte (Zentr.) legt namens der Abgeord neten und der Bevölkerung dec im Westen von Deutschland losgerissenen Gebietsteile Verwahrung gegen das ihnen angetane Unrecht ein. Er erhebt Protest gegen die Form der Abstimmung im Saar- geblet uno Teilen der Pfalz, die allen Rechten Hohn spricht. Wa Idstein (Demokr.) legt im Namen der Ab geordneten Schleswig-Holstein» Rechtsoerwahrung ! em gegen dte Behandlung des Landes im Friedens- : vertrag. Er enthält Bestimmungen, die nichts an deres sind als eine Verzerrung und Verhöhnung f jeder ehrlichen Abstimmung. Er betonte die ewige ' Treue zum deutschen Reiche. Präs. Fehrenbach schließt sich namens El- saß-Lothringens, daß hier nicht sprechen könne, den Verwahrungen der Vertreter der anderen von Deutschland losgelösten Gebiete an und erhebt im Namen der Nationalversammlung Protest gegen die Vergewaltigung dieses Gebietes. Nach einer Stellungnahme der Redner zum Deutschnationalen Antrag, die in Parteigezänk aus- zuarten droht, ergibt die Abstimmung dieses An trages die Ablehnung des Antrages gegen die Stimmen der Antragsteller und einige Mitglieder der deutschen Volkspartei und die Annahme des Gesetzentwurfs ohne Aendcrnng. Aus Vorschlag des Präsidenten Fehrenbach tritt das Haus so- gleich in die die dritte Beratung ein. Das Wort wird nicht verlangt. > Die Abstimmung. Auf Antrag des Abg. Richler (Ostpreußen) (Deutschnatl.) folgt namentliche Abstimmung. Daran beteiligen sich 323 Abgeordnete, 208 stimmen mit Ja, 1t5 mit Nein. Damit ist das Gesetz ange nommen. Das Haus vertagt sich dann bis um 3 Uhr. Hieraus wird die erste Beratung der Steuervorlagen fortgesetzt. Die sämtlichen Steuer- Vorlagen werden schließlich auf Antrag Schiffer (Demokrat) an drei Ausschüsse von je 28 Mitgliedern verwiesen. Das noch zur dritten Beratung stehende Reichssiedelungsgesetz wird an den Ausschuß zuriick- vcrwiesen. Ans Nah und Fer«. Lichtentzein, io Juli *— A« «ufere Leser. Infolge de» Bergar beiterstreiks steht sich wegen Kohlenmangels das Oberlungwitzer Elektrizitätswerk gezwungen, zu nächst Dienstags und Freitags tagsüber die Stromlieserung etnzustellen. Dadurch wird auch unser Betrieb, da die Druck- und Setzmaschine vom genannten Werk mit Kraft gespeist werden, sehr in Mitleidenschaft gezogen. Wir wollen mög» Deutsches Reich. Berlin. (Nur soviel Gefangene zurück wie deut- jche cäb-Ker »ach Frankreich!) Tie Niederländische Tctzv,rapktzu-Rgcnlur meldet aus Paris, Satz B-ran lung dieser Arbeitskräfte in irgend einer Welse m k der deimbe^örderung der Kriegsgefangenen in Zusam menhang zu bringen. Dieser hat vielmehr nach Ar tikel 214 des Friedensvertrages ohne weiteres nach Jnkrafttrct-n mit der größten Beschleunigung zu crsolgc». — (Äusgleich in der Schulfrage.) Tie „Germa nia" erkürt, daß sie in der Lage sei, statt Ser Krists die in der Frage der Schulgesetzgcbung besteht, die Tatsache zu verzeichnen, daß die in der vorig n Woche begonnenen Verhandlungen zwischen Zentrum und Sozicudcm Scoten über die Schulsrage zu einem Ab schluß ge>- rt haben- Der Ausgleich gehe dahin, daß Sie gegenwärtigen Verhältnisse auf dem Gebiet der Schule nicht geändert werden sollen, daß als sic kon fessionelle Schule crhalten blcibcn soll und saß der Religionsunterricht im Lehrplan ver bleibt, ohne jedoch Pflichtfach zu fein. Eine endgültige Regelung bleibt dem Rcichsschulgcsctz Vorbehalte» Tie Möglichkeit der Errichtung van Privatfchal-rn soll bestehen bleiben und die Bedürfnis- frage soll nicht aufgehoben werden dürfen, nur die Erfüllung gewisser technischer Voraussetzungen darf verlangt werden. Eine Stellungnahme ocr sozia listischen Fraktivn sei bisher noch nicht erfolgt, dich habe der Ausgleich die Zustimmung des Kultusmi nisters Dänisch gefunden. — (Eine polnische Ungeheuerlichkeit ) Die deutsche W tsfcnstiÜstandskoMmission teilte dem Ghcf der fran zösischen Militärmission in Berlin mit, daß die Po le» am 6 d. M. nördlich Ztuny auf neutralem Gebiet ^.<i dcutfche Soldaten des Infanterie-Regiments 51 fesrgenvMmo» und durch ein sofort eingesetztes Kriegs- glicht zum Tode verurteilt habe», die sich absolut kei ne Handlungen zuschulden kommen ließen nm cm folches Urteil auch »ur im mindesten zu rechtfertigen. Tas Todes erteil wurde am gleichen Tage vollzogen Le>-s»er und Tutasta übercingekommen seien, die zwc dnllaüvng kommenden Kriegsgefangener dcanche Facharbeiter zn ersetzen- Tic Entlrs"tN i wer de im V-rßäKniS zu den aus Teutschland eintrefien- de» Arbrip.ru crfolaen. Dieser Auffassung muß auf das cntfchüo^nstc entgegcngctrctcn werden TeaKch 1a»d ist selbäw.rständlich bereit, an Sem Wi-decauf- ban j» Ncrdfrankreich mitzuwirken und 'N di->en Zwecke ^schulte Bauarbeiter zur Verfügung zu stel le»- Es m indessen nicht angängig, die BrZtstsi - Sir «lawaeim. Berti», R Juli- In Lberschlcsien sind, wie die „P. P. R." berichten, auS politischen Gründ-n eine Reche Voit Streiks ausgebrochcn. Der Gütcrvcr- Alt MM MlWl M AMsNW Wkl MtM. Berlin, 9. Juli. Der „Matin" meldet: Sämt liche Ententemächte richteten an die holländische Regierung bereits ein Gesuch um Auslieferung de» Kaisers. Die holländische Regierung verwahrt sich zwar gegen die Verletzung dessen, was sie als Asylrecht betrachtet, fühlt sich aber andecetseits praktisch außerstande, sich dem Ersuchen zu wider setzen. Wenn es sich zunächst auch nur um die Meldung eines Pariser BiaiteS handelt, so ist doch anzu- I ^f de» Strecken Tarnowitz-Oppeln uns Tar- uehmen, daß sie an sich zutrifft und bald wohl i nvwu.-Eupen ist seit gestern 12 Uhr, der Persouen- of lztell bestätigt werden wird Wir flehen damit I IlLau- also vor der Tatsache, daß die Entente die Aus- I der (vjfxubahnerstreik wieder a'tsgcbciche» licserung des Kaisers und den Prozeß will, und I ^fer beträgt bis jetzt im ganzen fünf daß man sich darüber in DerwUlcs verständigt hat. u„d fieren Verwundete. Holland gegen die Austtefernng. Dam Varg ,9. Juli. In der abgehalt-nen F-.-uk- Der „Nler^e Rotterdamsche Eourant meldet. I tiv»c.rvee,ammlung des Deutschen Eisenbahnervrrban.- Gegen den Plan, den Kaiser vor ein Genckst m I oes, an ,jch 147 Funktionäre beteiligten, wurde London zu stellen, macht sich ein scharfer Wider- I t:)4 gegen fieben Stimmen bei sechs Stimment- stand sei end. Man dars a mehmen, daß Holland ^ n ^ne ^ut.on angenommen, in welche dw- Versammlung erklärte, von einem Lrtsstrcü öcr von Holland erzwungen würde, so wäre das eben- I so schlimm, wie dle Verletzung der Neutralität Belgiens, dte man dem Kaiser vorwirst. ! du. ^Handlungen mit dem M,niste lvm cw- Daß Holland einem Befehl der Entente, den I "Mmt und d,e Encnba^ zur gc- Kaiser auszuliesern — einertei in welcher Form er I Ebenen Zert zentral durchfuhrt. zum Ausdruck gebracht wird —, einfach wird I - folgen müssen, darüber ist kein Wort zu verlieren. I Sehr richtig aber weist die niederländische Presse I kN TeüpÜ schon jetzt darauf hin, daß jeder Zwang in dieser i Nach einer in Kiel eingetroffenen Meldung haben Richtung grundsätzlich genau ebensolche Verletzung I die Engländer in Scapa Flow mehrere deutsche der holländischen Neutralität sein würde wie die I Marineangeyürige, darunter den Kommandanten Verlegung der Neutralität Belgiens, die man I von Markgraf, als sie versuchen wollten, sich in Deutscytand zum Dorwurs mache. Die Hauptjrage I einem Boote zu retten, an Bord dieses Boole» er- bleibt natürlich die: Wie wird sich der Kaiser Z schossen, obgleich sie völlig wehrlos waren. Das selber verhallen? Wird er diesen Gerichtshof im 1 Torpedoboot „B 89", das bet ven Schiffen in Lower anerkennen? Seine Auslieferung kann I Scapa Flow ats Postllbervringer weilte und dem inan durch Gewatt und Drohung erzwingen. Nie- I von den Engländern freies Geleit zugesichert war, wand aber wird ihn zwingen können, vor einem I ist von den Engländern zurückgeyalten worden, solchen Gerichtshof eine Aussage zu machen, wenn I Die Besatzung wurde nach Deutschland zurückge- e* "tcht will. I sandt. Die deutsche Regierung hat aus eine Anfrage Wie die Söhne des Kaisers, so hat sich auch I über den Verbleib des Bootes dte Antwort bekomm Prinz Heinrich, der Bruder Wilhelm II. an König I men, es sei aus militärischen Beseht zurückgehalten Georg gewendet um die Auslieferung desselben I worden. Dte deutsche Regierung hat daraufhin zu verhindern. Er fugt zum Schluffe: „Die aller I Protest gegen diese Maßnahme eingelegt. Wahrheit zum Trotz jahrelang ausgestreuten Ber- I Bremen, 7. Iutt. Der deutsche Proviant- lcumdungen Uber den Deutschen Kaiser zu wider- I Dampser „Dollart" tjt mit der Besatzung des Tor- lege», bin ich bereit und stelle mich Ew. Majestät I pedovootes „B 89" von Scapa Flow woytbehalten zur freien Bersügung, um Ew. Majestät behilflich I zurückgekehrl. Der Kapitän berichtet, das „Vaden" zu sei"' die Wahrheit über die Kriegsursachen und I uud „Emden" nicht gesunken seien. Dte Zahi der deren -folgen an das Licht zu bringen. ß Getöteten betrage nichl, wie Reuter berichte, mehrere Hundert, sondern beschränke sich auf einen Offizier und einige Leute.