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Vnabhär.giaen völlig einig und da sie zusmm.m die Kxhrh il biwen, auch in der Lage, nhre Äe»chlü»fe durchzusepen. Infolgedessen ist es bei ihrem Be schlusse, den Religionsunterricht aus der Schuie eotfernen und dafür einen Gesinnungsuntarrjcht cin» Huführrn. geblieben und alle vermi.t.lnden Anträge. Sie! .oirseu und jeden (Gewissenszwang oeje-Uueu wellten, sind abgelebnt worden. Ferner hat man sich mit der Schulfassung beschäftigt. Die sozial demokratische Mehrheit hat die kollegiale Schuive!- fassung rng.nommen, das heisst die Schuldirektoren fallen in Zukunft von den Lehrkörpern aur Bei: ge^vählt werden, vermittelnde Vorschläge, den Lehrern de-- Präst-nkat onsrecht zu gewähren, die Er- iiennung aber der vorg.-sehten Behörde zu überlas.cn damit die Entscheidung nicht nach Gunst, sondern nach Tüchtigkeit getroffen werden könne, wurden ebenfalls abgelebnt. Die Ortsschulauisicht ist in jeder Form aunuheben. Nur vilsslehrcr unterstehn einer besonderen Fachaussichi. Der Schult-jtar wird vom Kollegium auf Feil gewählt. Bw den eiu:-ilnn jSs.-irkefch.il In P t oren sind BezirksschulbeirL e eiu- znsnhren, die g>>mcinsam mit den Bczirksschul Fn- , fpekloren die Schulfrageu des Betiris beraten. Die öffentliche Ostorprüfnur wird abgeschoff, borst soll die Regierung in Erwägung' riehen, ob nicht einige Tage vor Tchulfchluß den Eltern die Mög lichkeil zur Teilnahme am regelmäßigen Unterricht gestattet w'rd Ferner wurde mit lE g^gen 7 Srjw- men b^ickilosiaN dast Pri.'atschulen nicht errjüw ner den dürfen. Troy lebhaften Wi^erivrnchs rll?'- nicht fozialdcuiokratischeu Mitglieder des Aisschunos und der Be'ninua darauf, dast ein grundjätztn!>?s Pc-rooi der PrivaEchnlen eine st rke Eentzs enom r-ew At g ^ng beoeute. bi.; en die wz ald m kr t schn Nbae >rdncten sd.« ch Mebrbeitssorialisten und llnabbängigan ihrem Standpunkt sest, deMgemäst keine neuen PA- valschukeu gegründet und di - hjslier bestehende'' all-- tnälil'ch ahg. haui wordan sollen A ida w' s mau darauf hin, dast das Verbot der !^rnnd"na van Minalichnleu keinerlei P^ralleT in dm .'nlänom irgend eines anderen s? rüdes fände, und S'" Beilw- lialiaug der Privatfchuten*i'ost nur di- NT'- eines Sicherheitsventils für den Fall von eichchchwoen Mißständen im öfienil ch-n Schulwefen darstel'n. Aus NabHd ^ern Lichtenstein, lS. Mai :gji. Der Mai Hal uns in diesem Jahre warten lassen auf seine sonnige Witterung, in den letzten Tagen aber machte er seinem Namen als Wonne monat Ehre, und gewaltig war sofort die Wir kung der freundlichen Sonnenstrehlen auf die Ent wicklung in der Natur. Ueber Nacht bat sich die Blütenpracht an Baum und Strauch entfaltet, so daß der gestrige Sonntag als erster Baumblüten- Sonntag ein rechtes „Jubilate" in der Menschen Herzen weckte und sie» in Ausflügen in Gottes Wundernatur die Sorgen dec Gegenwart auf kurze Zeit vergessen ließ *— Bortrag. Bor einem kleinen Kreise interes sierter Herren hielt am Sonanbend abend Herr Elektrizitätswerksdicektor Biermann aus Crimmit schau einen Vortrag zu dem Zwecke, die hiesigen Kunstfreunde für das Problem eines Städte- bund-T Heaters zu erwärmen Er holte hierzu etwas weit aus, berichtete über die Ent wicklung des Theaters aus dem Altertum bis zur Neuzeit, berührte hierbei die Kapitel Bühnen technik. Illusions- und Stilbühne und kam dann aus das Bereinstheater Crimmitschau zu sprechen, an das sich das Städtebundtheater angliedern könnte. In Crimmitschau hat sich ein Theateroerein mit über 1100 Mitgliedern gebildet, der das Unternehmen finanziell stützt, dazu noch eine große Zahl Abonnenten, die volle Preise zahlen, während erstere mit 5,0" g ihre Karten erhalten. Das Theater hat Bühnenausstattung und technisches Personal, während es die Vorstellungen in Gastspielen erster Bühnen sich geben läßt. Ein eigenes Bühnen personal könnte der Kosten wegen erst gewonnen werden, wenn es durch Anschluß benachbarter Städte möglich wäre, das Ensemble täglich spielen zu lassen. Auf diese Weise könnte Lichtenstein- Callnberg und Umgebung alloierzehntägig eine gute Vorstellung bekommen, eine solche würde etwa 1000 Mk. Unkosten verursachen. Wenn es gelänge,. hieröOO Theatervereinsmitglieder und etwa gleichviel Abonnenten zu gewinnen, dann ließe sich das Unternehmen ins Werk setzen, und es könnten dann auch in Lichtenstein, wenn noch ein kleiner Vorrat Bühnenausstattung, die Beleuchtungsein richtung und sonstige örtliche Dinge beschafft sind, gutansgestattete Vorstellungen gegeben werden; denn die Hauptausstattungsgegenstände und die technische Ausgestaltung des Stückes besorgte immer Crimmitschau. Eine ganze Anzahl Städte der näheren und weiteren Umgebung haben sich bereits für die Schaffung eines Städtebundtheaters inter essiert, hier hat die Förderung desselben Herr Prof. Dr.Bohn in die Hand genommen, nun muß e» sich ja zeigen, ob der Gedanke, eine edle Kunst- stätte zu schaffen, auch in Lichtenstein und Umgeb. Lebenskraft besitzt. An den Dortrag schloß sich eine lebhafte Aussprach«, eingeleitet und mit Dan- Kesworte« geschloff« «nde der Abend durch Herrn Bü r-ermeister Steekner. *— Theater. Dar dreiaktige Max Halbe'sche Schauspiel,; „Deines Bruder« Weid* gelangte ges tern abeud vor ausoerkaustem Haufe zur Aufführ ung. Die Darsteller boten Ihr Bestes auf, um da» Stück stimmungsvoll herau«zubringen,ßthr treffliches Spiel wurde unterstützt durch wirksame Scenen-Aus- stattung Der Beifall bewies die gute Aufnahme des Stückes. Es blieb nur der Wunsch offen, daß einige Darsteller, zumal bei vollbesetztem Hause, et was lauter sprechen Mächten? — Morgen Dienstag im,GoldnenHelm"Sudermann-Abend: „Die Ehr«-. Das Schauspiel wird hoffentlich wieder ein volles Haus briugen. *— Sonntagarnhe and Ladenschluß Ueber die seit dem 1. April dieses Jahres bestehenden Bestimmungen wegen der Sonntagsruhe herrscht vielfach noch Unklarheit. Es wird darauf auf merksam gemacht, daß im Handelsgewerbe Ge- Hilfen, Lehrlinge und Arbeiter an Sonn- und Fest tagen nicht beschäftigt werden dürfen. Gilt aber dieser Satz, so darf nach 8 41a der Reichs-Gewerbe- Ordnung in offenen Verkaufsstellen ein Gewerbe- betrieb überhaupt auch dann nicht stattfinden, wenn Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter dort nicht be- schäftigt werden. Die Polizeibehörde und die hö here Verwaltungsbehörde sind im begrenzten Um fange ermächtigt, Ausnahmen zuzulassen. — Ferner besteht wegen des Ladenschlusses neuerlich die Vor schrift, daß von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens offene Verkaufsstellen für den geschäftlichen Ver kehr unter allen Umständen geschlossen sein müssen. Die beim Ladenschlüsse noch anwesenden Kunden dürfen jedoch noch bedient werden. Auch in dieser Beziehung dars die Olt Polizeibehörde im be schränkten Umfange Ausnahmen gestatten. *— Emission 4 , iger Hypothekar-Obli gationen der Kammgarnspinnerei L. D Solbrig Söhne Akt -Ges, Chemnitz. Wie. wir hören, hat das Chemnitzer Bankhaus Bayer L Heinze den noch unbegebenen Teil der 4'/-°/°igen Hypothekar-Anleihe vom Jahre 1907 dec Kamm garnspinnerei C. F. Solbrig Söhne Akt.-Ges. übernommen und bringt diese zum Kurse von (nicht 99' ."/» wie in der Sonnabend- Nummer uns. Bl. zu lesen war), spesenfrei zum freihändigen Verkauf. Röblitz. (Der Gemeinderat) nahm Kenntnis von den eingegangenen Kostenanschlägen der beiden Un ternehmer Hermann und Stietzel zur Erbauung des neuen Friedhossweges; mit dem Bau desselben wird demnächst begonnen. — Der Vorsitzende berichtet über den Beschluß der Verbands-Versammlung der Krankenkasse Hohndors und Umgegend. Infolge des Krieges und der stark aufgetretenen Grippe hatte die Krankenkasse einen Fehlbetrag von 6000 Mk. zu verzeichnen, der durch ein Darlehen gedeckt wird, das durch eine sechsprozentige Beitragsleistung bis Ende 1920 wieder amortisiert werden soll. — Der Durchführung einer Auto-Omnlbus-Berbindnng Zwickau—Oelsnitz i. E. stehen seitens der Gemeinde keine Bedenken entgegen. — Dem Gesuch um Er höhung des Strompreises konnte nicht ganz zuge stimmt werden. Der Gemeinderat einigte sich dahin, die Kilowattstunde auf 90 Pfg und den Kraststrom aus 45 Pfg. zu erhöhen. — Dem Gesuche des Schutz manns Oertel und des Wegewärters Eidner um Ge währung der Teuerungszulage wurde zugestimmt und für den Hilfsschreiber Heinze ein Anfangsge halt von 75 Mark monatlich festgesetzt. — Ein Ge such um Genehmigung zur Eröffnung einer Roß schlächterei im unteren Örtsteil Hohndorf fand allgem. Zustimmung. — Die Einwohnerschaft wird gebeten, diePlakattafeln mit zu beaufsichtigeu, damit die amt lichen Bekanntmachungen nicht von böswilligen Hän den abgerissen werden: erkannte Täter werden un nachsichtlich bestraft — Ein Gesuch, Ankauf von Gemeindeareal betr, wurde abgelehnt, da die frag lichen Grundstücke zu Bauzwecken vorgesehen sind. Frankenberg. (Todessturz eines Dachdeckers.) Schieferdecker Karl Friedrich Junghans von hier stürzte bei Arbeiten an einem Gutshause in Niederlichtenau infolge Sprossenbruchs von der Leiter' und erlitt einen Bruch des Rückgrats Auf dem Transport in die Wohnung verschied er. Junghans war 65 Jahre alt, zwei seiner drei Söhne sind im Kriege gefallen Oberlnngwitz. (Einbrecher) suchten die Wirk warenfabrik von Th. Lindner heim und stahlen 200 Dutzend Halbhandschuhe, Kragenschoner und Schals im Werte von etwa 3000 Mark Hoffent lich haben die sofort eingeleiteten polizeilichen Er örterungen den Erfolg, daß die Diebe bald gefaßt werden. Glaucha«. (Das Schwein in der Bodenkammer.) Ein Kohlenhändler, der 2 Schweine im Stalle hatte, schaffte, da eine Kommission zur Nachprüfung des Viehbestandes erscheinen sollte, eines davon in seine Bodenkammer und hielt es dort versteckt. Der Kommission gab er nur ein Schwein als Be stand an. Das versteckte sollte schwarz geschlachtet werden. Die Sache ist aber verraten worden und das Schwein mutzte mit auf die Diehltste. Eine Bestrafung wegen Verheimlichung von Vieh wird außerdem die Folge sein. — Bei einem Gutsbe sitzer in Gesau, bei dem eine amtliche Aufnahme seine» Kartoffelbestand«» oorgenommen wurde, fand mau gleichzeitig an verschiedene» Stelle« versteckt etwa 1» Pftmd frisch« SchwetMfieisch, 16 ÜUkt. - - - - - — -4—.--tr-- , i „ ---- ... Kalbsbraten und esn Kalbsfell. Da» Fletsch, da« offenbar au- Seheimschlachtangen herrühr^ oerfiel der Beschlagnahme. Drautza«. (Auf der Spur der Mörder.) I» einer Schankwirtschaft in der Friedrichstadt wwche ein Einbrecher verhaftet, der sich auf der Polizei wache als der in Dresden geborene Soldat Kurt Rautzsch von der 1. Kompanie des 12. Bayr. Inf- Regt». Reu-Ulm entpuppte. Während der Ber- nehmung erkannten die Polizeibeamten in dem Einbrecher einen jener Spartakisten, die am 12. April, dem Tage der Ermordung des Kriegsminister» Reuring, mit bewaffnetem Automobil vor'der Po lizeiwache der Friedrichstadt vorgefahren waren, um ebenso wie im dritten Bezirk unter Drohung mit Erschießen die in der Wache befindlichen Waffen der Poltzeibeamten zu beschlagnahmen. Im weiteren Verhör gab Rautzsch zu, daß er sich an den Demonstrationen vor dem Kriegsm inisterlum beteiligt habe und daß er die vier Hauptbrteiligten» die den Minister von der Brücke in die Elbe hin abgeworfen Haden, genau I kenne Die Namen dec vier Hauptbeteiligten weigerte er sich vor dec Po lizei anzugeben, erklärte aber, dies an anderec Stelle zu tun. Vermutlich kommt Rautzsch als Hauptbeteiligter an dem Mord in Frage. Waldsachfe«. (Beim Schwarzschlachten) er wischt wurde ein hiesiger Gastwirt. Seitens dec Gendarmerie wurde das Fleisch eines ganzen Rin des bei ihm beschlagnahmt und dem Meeraner Schlachthof überwiesen. * varch ttenüe 5chM. » Roman von Fritz Brentano- - ' 20 (Nachdruck verbot?».) „Ja, an einem Herzschlag." Ter Rechtsanwalt war bleich wie eine Leiche ige- worden. Einige Augenblicke stano er kegnungslosz dann wankte er wie geistesabwesend zu seinem Schrcib- fisset und ließ sich darauf nieder. „Ter Herr Oberst ist der Vormund der Kinder^ Er kam hierher, um sich bei uns zu legitimieren und das Geld d-r Verstorbenen abzuholen Glücklicher weise waren Sie nicht hier, und nun will er Aach«, mittag wnderkommen" Gärige blieb cs still in dem ALmmer. Aus der Schreibstube nebenan klang aed5mp't«S Schwatzen and Lichen herüber, allein von Sie« 8«iK6l achtete keiner darauf. Ter Rechtsanwalt brütete dumpf vor sich hin, und Flemming starrte auf die Straße binab. als ob von dort Hilfe kommen müssen Endlich brach Wiemer das Schweigen- „Run, Flemming," fragte er bitter, „sind Sie nu» gebellt, van Ihrem iOptimiSmus? Begreifen Sie jetzt, auf welch schwachen Füßen Ihre Hoffnungen und Entwürfe standen?" „Wer konnte auch denke daß Frau von Gal; — „Sich die Dreiheit nehmen würde, unser? w;:fcn Pläne durch ihren plötzlichen Tod so schnöde ,u ver eiteln/ unterbrach Wiemer seinen Untergebenen ,,Fa^ mein guter Flemming, es ist zu Ende mit wir und mein letzter Prozeß: Wiemer contra Wiemer wird auch mein kürzester sein!" „Rein, nein. .Herr Rechtsanwalt." rief Flemmins in flehendem Ton, „daran dürfen Sie nicht denken! Es wäre ein Verbrechen, was Sie da begingen. Warten Sie doch erst Unterredung mit Herrn von Kettner ab, ehe Sie die Hoffnung ganz aus geben." „Was lcätte ich noch zu hoffen?" erwiderte trost los Wremer. „Für mich ist jede Hoffnung rot. Sie schlummert in dem S^tg meiner Mandantin und wird für immer mit ihr begraben. Nein, Flemmin», ich niuß ein Ende Machen. Nicht l>eute," fügte cr hinzu, als ihm der Bureauvorsteher bittend dre Hände entgegenstreckte, „ich will mich nicht feige davonschleichen, wie ein Lieb, will die Zusammen- lnnst mit dem Vormund der von mir um ihr Erbs gevrachten stinder wahrnehmen, und auch Me'ns Freunde und Bekannten mögen vor meinem Tokt erfahren, wie Bernhard Wiemer vom Betrogenen zum Betin wr wurde. " „Herr Rechtsanwalt, ich beschwöre Sst —" „Ernug Flemming, genug!" wehrte Wiem'r dcw Erregten ab. „Alles weitere heute nachmittag naM, der Unlerreduna mit 'oeM -Oberst." Er ging, den armen Flemming in Verzw'islunsi zurucklasfend. Er hatte sich seit Tagen so test in jein Projekt berstglich der Wiederbeschafsü-a des Geb» des eingegelbt — Ivar seiner Sache so gewiß gewcscM — und nun — alles verloren! Alles? Sollte denn wirklich nirg-nds Hjl'e AL beghasfen sein? Sein Blick fiel auf die Visitenkarte des Obersten. Ter Vormund! Wenn Man ihn Kur«U dir k are, offen Darlegung d r Sache beweg n kömrtr, Frist zu geben, ihn überzeugen könnte, daß diebmmnr binnen einem kalben Fahre, ja, in noch kürzerer Frist znrürkbezahl werden würde, wenn nn"' de« Rechtsanwalt die notwendige Ruhe vergönnt sei- siM mit aller Energie seiner Praxis zu widmen Un» wenn der Oberst einwilligte, dann war sein Ehef «e» rettet; niemand erfuhr von seiner Vergehung, den» der ehrenhafte Offizier würde sicher ein ewiges ISkMt schweigen über den traurigen Kall bewahren. . ' (Sortsetz«, klm -L H