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Völkerdandts verwqlt t werden und zwrr h«rch eine der großen Kolonialmächte ^»ar-«o: Deutschland verzichtet auf alle Rechte und Privileg gien, die es aus dem Vertrag von Algebra? von 1906 uns aus dem deutsch-französischen Abkommen Von 1900 und 1911 herleiten kann. Alle Abkommen zwischen Deutschland und dem Reiche des Scl^rjss werden al? ungültig erklärt. Deutsche Kabel: 15> dlU^ch» Kabel solle» zur Ver'üguna der alli- ße>t u and assoziierten Regierungen a-ft llt w-rocn. Wstit-re Ergänzungen durch „Reuter": Die wichtigsten Ariedeusbebingnugen: Berlin, 7. Mai. Der von Neuer Veröffentlicht.' Auszug aus den Fri-densbedin-znugen enihäll u. a. kolgende Angaben: 1 Teutschland trit an Polen den grölen Teil den Dberschlrsien, Posen wnd die Provinz W»stpr?ußen Mlf dem linken Weichselnser ab. Die tödliche und Vstlichr Grenze Ostpreußens gegenüber Polen wirs durch Volksabstimmung bestimmt. Dm'g wird mit keiner unmittelbaren Umgebung Freistaat Belgien erhillt das stritt g> Gebiet von MiweSnet Und einen Teil von Preußisclt-Moresnet. Demschlond verzichtet auf alle Rechte über Eupen und Mal- medh, deren Einwohner das Recht haben» sollen, Listnen 6 Monaten gegen diese Aenberung im tzanzen oder teilweise zu Protestieren, woraus dec Völkerbund endgültig entscheidet. In einer T>0-Kilometers-'Zrme östlich s-I R^ens darf 'Deutschland keine Befestigiingen oder Streit kräfte lalk.n Tas Saorb cken, aus das sich die bereits bekm"t' Regelung bezieht, erstreckt sich von der Gr-nre Loth ringens nach Norden bis St. Wendel, schliern im Westen da? Saarg-biet bis Saarbölzbach sm Osten die Stadt Homburg ein. Tie Pclk'gbstimnnmgen im Osten soll-» stat'fn- den im Regierungsbezirk Allenstein -nz'iastch der Kreise An.wrbing und Olez-ko, ferner in einem Teil Mestvrenstens, besiel end ans den Kreisen S'nha' und Resende: g. 'onste ans Teilen der K^-fse Mor .'nbnrg und Meoi-nnneider. Ostpreußen soll 'kewn .Zugang zur Weichsel und die volle Benutzung de? Stromes erhalten Tie Rordosrstrecke von Ostpreußen soll an di: assoziierten Mächte abgetreten werden Von d<r holländischen Regierung wird bi? Aus lieferung vnner Wilhelms verlangt. Grundsätzlich wll Teutschland zur Vergütung eller Schad:::, die dur den Krieg enistanden sind, ver- Pslichie: sei», soll aber jedenfalls die Vergütung aller den '.Zivilpersonen zugesügen Schäden über nehmen. Tie GesaM summe der Sch'd.'nvecg!''u gc.i wird spätestens bis Mai 1921 sch gesetzt Onnerh -lb der nächsten 2 Fahre soll Teuifchland 20 Mi liarden Mark in Gold, in Waren, Schissen und der-neich.» bezahlen. Bezüglich der Handelsschiffe sol Deutsch land die Ersatwflicht Tonne für Tonne und Kls'e um Klaich anerkennen und den Al liierten alw vcut- schen Ho-chch-fchifse von 1909 Tonnen und darüber, die Hasste seiner Schisse zwilchen 1000 nnd 16R> Tonnen nnd ein Viertel seiner Fischdamvier und auoeren Fisthereiiahr-enge» nnsliefern, kooKe für Rechnung der 'Alliierten während der nächsten 5 Jahre jolFüch Handelsschiffe von 200090 Tonnen bauen. ' Zur Sicherung der Durchführung des Zriedens- Leriragcsl "soll das deutsche Gebiet westlich des Rheims nnd die Brückenköpfe 10 Jahre lang be setzt - bleiben. Bei getreuer Ausführung der Be- oinguig^n sollen bestimmte Gebiete teile, oacuutcr auch der Brückenkopf von Köln, nach 5 Jahren geltumt werden. andere Gebietsteile, darunter der Bräuten - kopf von Koblenz, nach 10 Jahren, wieoer andere, darunter der Brückenkopf von Mainz, nach 1S Jahre«, Bei früherer Erfüllung sämtlicher Fri-sensbe- dingungen tErden die Besatzungsheere sofort zurück- genommen. r Die Ucbcrreichuns der Ariede«St»vin-«ngeck. Berlin, 7' Die Ueberreichuns der Fri-- densbeSlngungen rin Trianon-Palasy-Howl vollzog sich iolure Zwischenfall, Elenrenceau erklärte, die Stunde zur Regelung der durch de« grausam-:, aus- gezwungenen Krieg entstanoenen Abrechnung sei ge kommen. Clemenceau gab dann die Fragen beton t, auf die innerhalb 14 Tagen schriftlich Antwort ge geben werden soll. Ergehe von deutscher Seite vorher Bescheid, so wird auch die Entente schleunige Antwort erteilen, um bannen einer weiteren Frist die end gültige schriftliche Entschließung von oeulscker Seite zu erwarten. Graf Brockdorfs-Rantzau er'i-tz eure längere Erklärung in deutscher Sprache. Das Be kenntnis, daß Deutschland schuld am'Kriege sei wkre in meinem Munde eine Lüge, sagte der Graf. Wir bestreiten nachdrücklich, daß Deutschland el lei» mit der . Schuld, belastet ist. Belgien ist Unr.cht ge- schcheu. und wir wollen es wieder gu'machen Aber auch in t-er Art der ganzen Führung hat Deutschland nicht allein gekehlt. Die hunderttausend Kampier, die seit dem 11. November an der Blockade zu Grunde gingen, wurden mit kalter Ueberlegung gemorst. Das Maß -hier Schuld aller Beteiligten kann n,nr eine »cutrale Kommission beurteilen, vor dr alle Hauptpersonen der Tragödie zu Worte kEM-u, uvd der alle Archive geöffnet werden. Wir habe» cmc solche üntersvchung gefordert, und wir wstderhol.-n diese Foroerung. Der Reichsminister erinnert die Alliierten daran, dtnß sie im Hinblick alnf die 14 Punkte Wilsons auf den Machtsrieden verzichten und. einen Frieden der Gerechtigkeit aus ihr Pam er ge schrieben habe». Dsinn erklärte Gras Bräckd"'is- Randau, daß Deutschland bereit sei. an dem Wieder aufbau der zerstörten Gebiete Belgiens und Noro fraukrcichs mitmarbeiten. Jedoch könne» wir d e Mitwirkung unserer bisherigen Gegner nicht ent behren. Die schlechteste Methode des Wwdc an b u s sei, die Arbeiten weiter durch deutsche KR-gsge fe.ugene le'vrgeu 'N lasten. Ohne di? fo'ortig' bösmig der schon zu lange verschleimten Frag- der .K'' npT grsanaenen können N-lr nicht zu einem om.mnd'n Frieden aelaugen- Kum Schluß seiner Ansprache «rat Gras Brockdorst Rantzau für ciu rü^si-Btelos-S Be kennlniS iür e n n freien und umfass nd; , Völke n buud ein und liü'ß lie in folgenden Ssthm ans'- klingen: Tas deutsche Volk ist innerlich bereit, sich mit seinem schweren Los abuuinden w-mn ou den vereiubalten Grundlagen dies Fri-dens n-Rt ge rüttelt wird. Ein Frieden, der nicht in Namen des Newts vor der Welt pcrteidigt wjkrd-n lau», würde immer »lieber n,e»e» Widerstand gowu sich antrnse». ?cie»m»d U^'irde in der Lage hi» ibn mit gn'en Geivisscn zu überreichen, den» er würde mwrsällbar sei». Niemand könnte Hlr >ein - Aus führung die Gewähr übernehmen- Wir w-rd-n bas Dokument mit gutem Willen uüd in der HoE.'amg prüfen, vaß da? Endergebnis von »ns allen g-Ze chnet werden kann . Nach M-endignng der Erklärung stellt- Clo- meocea" nochmals die Frage, ob weitere Bemerkung^, gewünscht würden und schloß hieraus die Schmig Sie dauerte von 9,5 Uhr bis 9,00 Uhr. AM Ml M SMeiM rtmieruugen de» Gmßgdmixals von Dqtttz atz und gibt glelchzLtttg au« dein darin enthaltenen Vor wort nachstehende» behanut: ^E, erschien mir als Pflicht, meine Erinnerungen jetzt niederzuschreiben, «eil ich den Nachweis bringe« kann, daß unser altes Staatsgebäude nicht morsch und veraltet war, sondern für die Fortbildung die volle Fähigkeit besaß, daß ferner die politische Le gende. eine rücksichtslose Autokratie und eine kriegs lüsterne Milttärkaste hätten diesen Krieg entsessett. der Wahrheit ins Gesicht schlägt. Im besonderen hat der Kaiser den Krieg nicht gewollt, er wac vielmehr mit seinem Besten bemüht, ihn zu ver hindern, nachdem er die Gefahr erkannt hatte. Der Krieg ist entstanden durch eine besondere Verket tung ungünstiger Umstände mit zeitwet.igem Vor» handensein von Persönlichkeiten, welche eine so schwierige Lage nicht meisterten. Um verständlich zu sein, muß ich nach bestem Willen die Wahrheit sagen. Dafür muß ich aber die Handlung noch Lebender in meiner Auffassung darstellen, die von der ihrigen voraussichtlich abweichen und daher vielleicht schmerzlich empfunden wird. Nichts liegt mir ferner, al« ihnen unedle Absichten oder Schuld in gewöhnlichem Sinne vorzuwerfen Nur die ver zweifelte Lage Deutschlands zwingt mich gegen meine persönliche Neigung bei Lebzeiten zu dieser Deröffentlichung." — Im gleichen Berlage werde« auch Lettow-Bor deck sowie der frühere General- quartiermeifler und preußische Krtegsminister von Stein ihre Denkwürdigkeiten erscheinen lassen. Deutsches Reich. Berlin. (Uebergriffe der Besotzungsbehörde in der Pfalz j Der Aeltestensausschuß des bayrischen Landtages legte scharfen Protest ein gegen die Be strebungen der französischen Besatzungsbehörde in der Pfalz, die naterländisch-gutbayecische Gesinnung : der Pfälzer durch unlautere Mittel zu beeinflussen. Der Ältestenrat verlangt die Zurückziehung der feindlichen Besatzung und, sofern die Weiterbesetzung dec Pfalz aus Grund des Friedensvertrages sich nicht vermeiden lassen sollte, verlangt « unter allen Umständen die Entfernung der farbigen Truppen aus der Pfalz. - — (Unerhörter Diebstahl deutscher Schiffe.) Wie der »Bossischen Zeitung" aus Paris gemeldet wird, hat die Kommission, welche sich mit dec Ansliefec- - ung der deußchen Handelsflotte befaßt, über das Schicksal der in den Ententehäfen liegenden dent- chen Schiffe folgende Entscheidung getroffen: Alle deutschen Schiffe sollen denjenigen Staaten zuge sprochen werden, in deren Häfen sie sich zur Zeit des Kriegsausbruches befunden haben. Dec Wert dieser Schiffe soll von der Entschädigungssumme abge rechnet werden, welche Dentschlaud an die betreffen den* Staaten zu leisten haben wird. — iFmik. »verkehr zw sch n Nauen und Eiffelturms Ta sin »W Verdinduna der Frud n -d-leg -r e» vo« Velsaille. mit Berlin nnr zwei Trahtlinien üpe« Svaa zur Verfügung stehen, sie zeitweilig beide röllig v.Zeigen, ist nunmehr sunkentelelire.phischer Vertestr wischen den Funkenstation'» Na:ieu unk Eifseltu'.m eröfsnet worden. Zur B schl'v.niguus des V.-k.brS ist die OZeschäftsstelle des Aus:värtigT,r Amts für die Fricdensverhandlungm durch -inen dD-.Oen Trastt mit der Funkenstation Nauen und die deutsche Delegation in Versailles in derselbe« - Durch lremäe Zchulä. - 17. ' Machdruck verboten) Er war wieder ohne Gruß gegangen- : - 1- Ter Rechtsanwalt legte den weiten Weg nacst seiner Vczontwohnung. gegen seine Gewoyayeit, zu Fuß zurück. Fstm graute vor der geschwätzigen Ge- fetlsch.zst. in der Straßenbahn, die er m der Regel bcunstte, 'md auch zu einen, Auw tonnte ^r ckch nicht entschließen Es brachte ihn zu rasch nach Hause und er wollte seiner Gattin nicht in seiner > uzenblick- lichcn Verstimmung eingeg.ntrct n. Sie befaß ein merkwürdiges Talent, iorir, aus semcm Gesicht zu leien, wenn ihm irgend etwas Unangenehmes durch de» »ovf ging, und tröst der Mich-, di< er sich gab, ihr dies ? Etwas zu verheim lichen. — sie brachte ibn in Ernst und Acher; schließ» tich doch dazu, ihr eine Beichte abzuleg?» und sich ihr-a»j Gnade und Ungnade zu ergeben Der Svoziergang in der frischen Negenln-t i«t iknn Wohl. Er fühlte seine sorgenschwere Stirne, und' während er unter den herbstlich-rotgelb-n Srone» de^ Bäume des Tiergartens langsam dahin« schritt, trat c-jn Stelle seiner heftige« Hrreg^heit nach nnd nach eine gewisse Ruh- der Ueb-rl-gung rvvzü n cht wenig die letzte Unterredung y»'t Fl m- ming beitnig di? er sich nochmals ist kein G-dAchtsiS )urffckr?ef. / 7" ' T .. ... „Ja, iw gute Mensch hatte recht. Er sah klarer als er, und was er, Wiemer, in seiner Verzweiflung als c-n nie gut zu machende»? Unglück b trachtet l>atte, war i» der Tat dock, nur ein Mißgeschick, das eben überwunden werden mutzte und m t Aus- gcbvt vvn ernstem Willen und energischer Tarirast auch üb-N"iindcn werden konnte. Und gleist' am Montan früh wollte er mit Flemming aUe-. was geschehen musste eingehend besprechen. Den« srumige« Mandanten musste ichärfer zugesetzt, aie Tausenee, die nach ausstouden, mussten rücksichtslowr als bis her einaetrieben tverden, und auch bei Sh-Unni der Bvrjchuß'rage wollte er feiner bisherig--» Noblesj- e'nei, Dämpfer aujsestcn. Dann der neue große Prozeß — o, es sollte schon alles gut werde». In oieser gehobenen Stimmung betritt der Rechts^ amnalt lein- Wohnung. Seine reizende ihm ersh vor Jahresfrist angetraute Gattin empfing ihn uut^r der Tür, umarmte und küßte ihn lieb voll und hals ihm, unter Klagen über seinen schweren J-ruf, den Ueber ieher ablegen. ' In dem behaglichen Speisezimmer »rw-'rtete ibn der geschmackvoll gedeckte Tisch, und als cr ,ich.7» ieirizu Hcrusroü geworfen hatte, umfing ihn auf Augenblicke wieder das wyhlige Glücksgekühl, da- ihn stets beherrschte, wenn er nach des TaqeS Last und Mühen lein Heim betrat- Uno mr« kHrrde th» Esse« rnufgetrag-u Sei« Weibcken saß ihm wie immer gegenüber u»S> auf ihrem Antlist strahlte die l^lle Freude ivoer ihr gemütliches Zusammensein. Während ?r etwas wort karg seine Mahlzeit einnahm, plauderte >ie listig, erzählte -hm ihre kleinen Erlebnisse seit hcütc morgen, wi- sie sich um ihn gesorgt habe, daß Flock, ihr Hündchen, sehr ungezogen und zur Strafe ine Schlafzimmer eingesperrt sei — tans-nd Kle-ms». Ui Kn. wie er sie täglich zu hören bekam und s» aecn.' lwrte weil sich ja aus ihnen das Glück seit«« Ehe znkammensetzte- Henke aber war er kein so aufmerksamer Zuhörer als ivust nnd plötzlich siel der kleinen Frau aus, wi« blaß und müde er aussah. Sie brach ihr Geplauder ab, stand aus und strich ihm besorgt mit der Hank' über die Stirn. Und iestt begann das alte Fikagespiel, da) ih«H so oft ergötzt hatte — ihm heute aber äußerst Beiack lich war. Was vorgekallen wäre — warum er so lange a»S4 gebli-ben sei — was ihm fehle — ob er >nr Burea» oder aut dem Gericht Unannehmlichkeiten gehäkt Hude —, alles wollte sie wissen. Und er hatte sich doch so fest gelobt, si- nichts von feiner schwere« Bedrängnis wissen »» lasst». Allein, wer konnte ihrer drängenden BeradtkaUkkk widerstehen? Belügen «wollte er die treue GeMrttn Htt«M Lebend nicht, ihr alles sage»st hiek st» »««WMtaG