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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 28.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192203288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19220328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19220328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-28
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
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streift Worüber man sich In Frankenberg ärgert? zu einem Bo« verschaffen. L uns all« mitbellen Nger ärgern wollen, länge,»foltern, Land«: um « dem Sturm W Die ganze Stadt Weitz es! und auch in den Nachbarort- schasten erfährt man er sofort, was Sie aus Lager haben und preiswert verkamen kSnnen, wenn Sie regelmäßig in dem in allen Haufern gelesenen . „5r«iLeltberzrr Tasetwt" inserieren? «irchturm-M ist lein aut« »-r „ . .. . ich etnnal ein ernstlicher StreU j laufe, ringförmig. Die schmal« Ione der rin kann, ob das nun mittags oder! förmigen Brrfmstzerung beginnt m Pew, duri ' bedeute» soll, was da alle vier! schneidet das nördliche Brasilien, den atianttschl d, die Sch eben l «ine höhl« Redensart. Versuche «r «innM je-M L« Geduld d« «enn «in solcher Fall an ihn Herantritt und e^ xirMu,«»!I mehr zufrieden« Menschen geben» PoMsche Nachrichtm Kein Vertrauensvotum für Wirch. Di« am Sonntag und Montag fortgesetzten Fraktionssttzunaen haben wiederum eine Einheitsfront gegen die Re- parationsnote im Reichstag nicht zustande gebracht. Sowohl Unabhängige wie Kommunisten haben er abgelehnt, sich an einer gemeinsamen Entschließung aller Parteien zu beteiligen. Don den Koalitions- Parteien ist es gegenüber anderslautenden Presse meldungen nicht in Aussicht genommen, ein neues Vertrauensvotum für die Politik de» Reichskanzler« herbei,ufübren. Nachprüfung de« Raube» -er Wekchseldörfer. Der Botschafterrat bat beschlossen, die Ausführung de» Beschlusses der Grenzkommission in derWeichsel- frage vorläufig auezusehen und zunächst die Grenz- kommisston um Mitteilung der Gründe zu «Suchen, die zu ihrem Beschluß geführt batten. Alsdann wird sie prüfen, ob die deutsche Deputation ange- bSrt werden soll. Die Konferenz nahm ferner Kenntnis von der englischen Antwort über die Beibehaltung der mllitärischen und flugtechnischen interalliierten Kontrollkommissionen in Deutschland. Rach britischer Ansicht müßten die KontroNom- missionen mit der Räumung der Rheinbrückenköpfe aufgehoben werden. An -le verkehrte Adresse gerate». 2n einem Düsseldorfer sozialdemokratischen Parteibüro er schienen zwei französische Offiziere in Zivil, um den Leit» des Büros zu bitten, ihnen bei der Ermitt lung von deutschen Offiziervereinen in Düsseldorf behilflich zu sein und ihnen die nötigen Unterlagen , «acht da« W«- wttererTag« einfach f SmmenNnstitrw» Heute Dienstag fand vÄ M2ach-Ni"«gs ä.30 bis 4^5 «ine teilweise SonnL A w! wrdlfinsternl» statt. Sie begann in Südamerika M wenn «an täglich »woifmal vmweilamt, nust man l..g„^e fick üb-r da» Um Kednat »nd Vaterland Frankenberg, am 23. März 1922. g der dir Verdruß schaffte, wird nach einigen Tagen ikapellen im landläufigen Sinne waren früher fast, viel milder beurteilt dm- freundlicher behandelt, I immer der Gefahr ausgesetzt, durch den stet» gleich' ÄS heute, da »och Ler Eifer der Entrüstung dich! mäßig wirtenden Klangkörper «ine monotone Note Nun schlägt'« dr^Ln, wvd der verebrte Lew- Uendet. Das beste Mittel für L«id, Sorge» und Iw erhalten, dÄh.auch hier scheint der Krieg eine, sagen, wenn er dktz vkelverheißende Üeberschrifk Nerger ift b-kmmMch die Zett, ^besonder« fIend^g oesLaffen und d« Forderung nEmehr tm B^ Nacht kann Wunder Een. Awechflung Geltung verschaM zu.haben. Nr. Darum socke man wichttg« Entscheidm^en wenig-! gegenüber dieser Note die deutsche Regk/Wnj «in Siem zum Ausdruck bringen werde. Dr Stresemann beschäsligt« sich zum Schlüsse sein«! Rede noch mit dem Skuerkompromitz und nü den Angriffen wegen des Zusammenwirkens der Deutschen Volksportei in der Grossen Koalitim ln Preußen. Er sch'oss seine mit großem Beifall ausgenommene Rede mit den Worten: „Die Pfei ler und Säulen, auf denen das alte Deutschland ruhte, sind gebrochen, das Kaisertum ist dahin, auch die Armee, die Schuhwehr gegen den äusseren Feind. Gins können sie nicht brechen: das freie Herz, das für Deutschland schlägt und an Deutschlands Zukunft glaubt." Interessante Nachwahlen in Paris Pari», 27. 3. Gestern sanden in Paris drei Nachwahlen für d«n Stadtrat statt. Zwei waren wegen der Ungültigkeitserklärung der Wahl der im Gefängnis befindlichen Martyn und Badtna, des Offiziers und des Matrosen, di« im Schwarzen Meer 1917 meuterte», notwendig geworden. Berd« wurden mit RiesennrehrHeit wiedergewSHlt. Zn einem dritten Stadtviertel hatte der zum Senator wiedergewSHlt« Dauss«t sein StadtratsMandat niedergelegt. Der Moc national, der ihm einen Nachfolger geben wollte, erlitt dabei «ine zweite grosse Niederlage. Sein Mandat komint inSM« Stichwahl, die er aber kaum bestechen wird, da sich all« bürgerlichen linksvadikalen Gruppen sowie die Sozialisten auf einen radikal sozialistischen Kan didaten einigen dürften. Bei dieser Wahl chatten die Kommunisten eine wegen ihrer kommunisti schen Anschauungen des Dienstes entlassene Leh rerin als Kandidatin aufgestellt, die natürlich, da in Frankreich noch kein Frauenstimmrecht ist, als unwählbar erklärt wurde. Ws gelang ilM Über, über 400 Stimmen zu erzielen. werden" Wer das «wartet, hat däneben"gedacht. Es soll heute nur ein Aergerni» besprochen werden, dem mehr oder weniaer alle Einwohn« unserer iW-. «->">, ">-» p-v »-i^no»er, orn wir genrrn zum erneu wm« Stadt schon MM Opfer gefallen sind und an dessen einmal „beschlafen" will, ist wirklich mehr als! Holz mit seiner Kapelle zu hören die Freude ibrem Vorgehen gegen -le Offizierveretue im Int«, esse der deutschen Arbeiterschaft, da die OMzi«. vereine die Stützen der deutschen Eeaenrevonnum feie». Der betreffende Sozialdemokrat hat den beidm Franzosen die entsprechende Antwort Deusschergegedenund ihnen de Tür gewiesei^ dch «iL W ^Lfinst-rnI- statt' Sie be^n» in Südamerika Dle LeNüre der Gefängnis-Insassen. DerI^^an tM^zwöWÄ vrnheilSUft, fieht man „streckte sich über das atlantische Weltmeer, Nor« pttußche Juttizminifter hat «1ne Anfrage des Km- zwössmal an di« Uh» und üraertflchzwüff-l Europa und endet in Arabien. - W-M mumtischen Abgeordneten Dr. Meyer wie folgt be-imai- INS nicht 107 Da« IM and«« werden.!^ -st sj . «fL antwortet: .Deutschnationale, antisemllische Zei- Zn« nichtgehende «irchturm-Mr ist kttn au^I^r «cd,eE^s Neu no^ tungen werden nach den Berichten der General-zumal auch etnnal «in «nstlichu Strttt I-auf^, ttngförmig. Die schmale Zone der rln« staatLanwättevon Gefangenen nicht glatten: Bücher! darüb« E-tt^^nn, ob nun mtttaas oder I «örmigen Verfmshermlg beginnt « PeA, dur« entsprechender Richtung sind aus den Gefängnis. I mwernachts 12 Ihr betaut«, säst, was da alle vier! schneidet das nördliche Brasilien, den atbantsssH büchereien entfernt/Der B«ug kommunistischer lW«blätt« fett Monaten demonftrÄiv behaupten, i Ozean, dl« Sahara und endet in der NM deh Zeitunaen und Schritten kann den Gefangenen m I Ettte neue Uhr od« eine Reparatur d« alten ki^ttl Persischen Golfe«. In unseren S«a«nd«n war Hinblick auf di« Sicherheit und Ordnung in den! ^ Menge Geld. ?^er, der von da Är Egllchlbie Sonne nur bftk M etwa ein Biertel ihrA Strafanstalten nicht gestattet werden." ljounWele Male will Durchmessers verfinstert. Ihre g«-«in,nisvolleZ nun?de?Ndu^KÄ^ao^mEDoLÄö m°'^^»woch^b-^^ "« ?a^r abZ da Ausführung de« -eutschenihinter «mem Schleier, so dass man h^r nichts zg von Brahm« wll bekanntlich denIsehen bekam. ! ' «.lA» «nü?»« I Grundstock fck eine neue Uhr bilden. Ist schon I s Kircheukonzert. Der Aufführung des „DeüÄ Aufführung an und für sich «in Ereignis für Ischen RegAem* von Brahms am morgigen MitIwoL Berichterst^ern ernannten Abg^neten D^ so sollte dies« besondere Zweck doch abend tsi unlerer Kirche wird mit allgemeinL Landtag wolle beschließen, den Gesetzentwurf um I * ! iKirch; bi« auf denletzten Platz gefliMstinDlZ Nichts »»ereil«« MnM .«u« mit W-II-« M.r »ml »icht >«- WmK« m Ä Volksentscheid beantragen würde. Wie verlautet, I kleine Sprichwort und wer hätte es nicht schon! auch an dieser Stelle noch besonders darauf auf- Enn er Mer durch Uebereilung merksam gemacht, daß nach Schluß folgende AuÄ entstandene Schäden anderer orakelt? Unsere Igänge zu benutzen sind: Das Schiff zu beiden Seiten? «^ob«n wer-« nun leider Gottes mehr heiss-lt. Empore nach der Orgelseite, 2. Empore nach da; ILlüiige Menschen, die dazu neigen, M Empfinden, I Schuk Entschliessen und Handeln ko ziemlich eins sein Volksschule lngt, handeln demzufolge ohne jede nüchtern« IgEäss der Verordnung des Landeskonfistorium« Ueberlegung und schieben den meistentells sich ein-«vom 28. Dezember «921. Punkt 6, erstmalig morgeiü t stellenden Misserfolg solchen Tuns auf — die «Mittwoch, den 29. März, nachmittag» L Uhr in§ l schlechte Zeit. Die Stimmungsmenschen drücken I der Volksschule. Sie werden nur hierdurch und «unserer Zeit ihren unheilbar«» Charakter auf. EsIdurch Anschlaa am Eingang der Schule eingeladen kann nnht in Wrede gestellt werden, dass jeder, I und ist es Pflicht aller S-nannstn Knaben^un- Ider seine Arbeit mit solcher Liebe behandelt, I Mädchen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen, dass sie zum Schaffen, ja zur Kämst wird,! t Die Zahlung derMlitarversoraungsgebühr. «mehr oder weniger von sogenannter StimmEg tM« Mr ^n Äonat April findet beim Hefigen labhängig ist. Die Stimmung des Künstlers, der! dostamte Mittwoch, den,29. Marz 1N2, statt, und «von einem tnntten Impuls zum Schaffen «"Seregt I„gchmittaas und von 3 bis 5 Uhr nachmittags an wird, ist jrdiS ganz verschieden von derienigen, der besonderen Zahsstelle, von 1 bi« 3 Uhr nach, die uns im Augenblick der Erregung dies oder > mittags am Postschalter II. Es wird daran erinneich Idas zu tun gebietet. Obwohl in Unserer schnell-!daß die Nummernkatten mitzubringen und unaus- t lebigen Zeit rasches Denken «nd Handeln oft! gefordert mit den Quittungen vorzulegen find. Notwendigkeit ist, immer ist es nW am Platze«! s Unsere Rekchswehr l« Annabera. Ueber Es kann sogar grossen Schaden anrichten. Ze»!ein von unserer Garnisonkapelle in Buchholz ver- gewonnen, alles gewonnen. Scho» nach einigen! anstaltetes Konzert schreibt die »Oberer,geb. Zei« Stunden, bei üuhiger Ueberlegung. siebt «in« Sache tuns': Dienstag-Abend veranstalteie unter oft ganz anders aus als int Lichle eines erhitzten I ^s Lerrn Ober» moi^en^^^andtts^ckan^^^ ak^unmttte^! ^n^-Regt. Nr. 11 im Saale de- »Deuttchen Kaisers', morgen MMg anders ^antwortet, als unmlttes. ^ Konzert. Sie erfr«ute mit ihren ausgezeichneten bar nach semem Empfang. Der liebe Nächst«, Leistungen «In zahlreiches Publikum. Die Militär- >ir Verdruss schafft«, wird nach einigen Tagen j kapellen tm landläufigen Sinne waren früher saß. lung Geltung verschafft zu haben. Ein hervorragender Vertreter dieser »neueren Entscheidm^en wenig- > D«rs„tung in der Mtlitärmufik'' — wenn man ms em« Nacht überschlafen, ehe man Entschlüsse l gch aurdrücken darf - ist Herr Obermusikmeister ch Das Wort, dass man sich ein« Sach« erst »Kaiser, den wir gestern zum ersten Male in Buch», brach jedesmal den abnunasvollen Halb» schlummer de« jungen Philologen Allmählich besiegte den lebhaft arbeitenden^ ens Augen fielen zu, und der' Eltern Holz- geltender ine chemisch« , Geist. traumlos bis zum späten Morgen. , Lie letzten Tage des Ap"l zeigten fchy«, aanz den Charakter de« Wonnemonats. Leuchtend« Sonnenschein auf den Strassen^ erblühte bunte Blumen in den Fenlterkakten der Seinen HSmschep, eine Reihe Oleanders bäume vor dem Nngang des Hotels uns Männer and Frauen schon kn sommerlichen Kostümen. Da» all« übersah Max mit einem Bli< als « da« Fenster öffnete «nd die warme LE ins Zimm« Netz. Er macht« sorgfältig Toilette' nnd ging hinunter in den 6peisrsaa1, «m dass Srüditück «U nehmen. Aart kn- « ein«' „Ach, er ist gar nicht stolz," antwortete der . Kutscher, „und seine Fra«, die ist aus Frank furt. Eine liebe brave Frau und so einfach und bürgerlich. Während des Sommers kommt i sie ost mit ihrem Korb am Arm zu uns la s den Gatten und trügt ihr Gemüse selbst nach , Hause." f „Run sage mir noch, was ist der Direktor für än Mann?" 1 „Den kennst du nicht wieder, der ist «iw «rau aeworden." » plötzlich gesagt. „Dann springe ich mit dir," hatte er ge antwortet, und sie hatten sich in dle Augen gesehen und dann stumm und Heitz umarmt. Di« schöne Molly «ar im «runde eine schwächliche, melanchokttche Natur, die bei jeder Gelegenheit mit dem Selbstmord spielte. Ei« »ar_a«füew.achsy,M -er Men Einsamkeit de» „Was ist aus FranzDreher geworden ?", de» Zimmer», «nd das Nollen -e» ankommenden „Der? Ach, der ist Millionär." - «nd wieder abgehenden Hvtelwagens unter- „Und seine Eltern waren, als ich Katten- " - Hausen verließ, am Bankerott." ' schlummer — o—- „Ja, aber er ist ein intelligenter Mensch,'' aber machte sich das Recht de» müden Körpers er ließ die Holzhandlung seiner Eltern Holz- geltend; er Handlung sein und begründete «ine chemisch« Geist. Maxens Augen , „ , — , Fabrik. Draußen am Wal-liegt sie, die Katten- Traum nahm Besitz von seinem Gehirn. Mer Häuser sagen die Gisthütte, aber die Gifthütte ' auch der Zustand, in dem er bald mit Molltzf' hat Geld gebracht." durch den öden Wald schritt, bald mit ihrem' Also doch «ine erfreuliche Nachricht. Der Gatten in heftigem St rtt lag, bald von Franz Dreher, der liebe Kerl, hatte «s zu etwas gebracht, das war schön, Las freute den , heimkehrenden Fremdling. Ob er nicht stolz wäre und was «r für eine Frau geheiratet j hätte. U angetrosfen wurden, eine nm denen es im Leben nicht geglückt war, und die andern überging. Eine Fülle aller Erinnerungen in schwerer Arbeit ihr geringe» tägliches Brok drängte sich ihm auf, während er in dem mehr verdienen mußten. Wenige nur, ganz wenig« eleganten al» bequemen Hotelbett wach lag. den la hatten sich auf ihrer früheren Höhe behauptet Der Laternenschein von der Straße malt« oder waren zum Erfolge aufgestiegen. > eigentümliche Gestatten an Wände und Deck« »chn» Franz Dreher gew er ist Millionär." Waldes und in der Misere eines armen Be amten, der notdürftig den äußeren Anstrich! seiner Stellung äufrechterhalten könnte. Ihre heiße Lebenssehnsucht war infolge der bitteren! Armut nie erfüllt worden, da» Htte sie traurig gemacht, hatte ihr Herz vergrämt, Todesgedankeni erzeugt. Und neben ihr, Gatten an Satten,! war -er feurige, ungehemmt oorwärtsstrebcndei Max aufgewachsen, -er in allen Klassen de» Gymnasium» stets -er Erste war und desfew idealer Schwung st« mit fottriß und begeistertes Er war nur wenige Jahre älter als sie und ihr an Erttehuna und Manieren vollständig unebenbSrtig. Während er ihr Herz durch seine begeisterten Erzählungen, durch glänzende Deklamation schöner Gedichte entzündete, lehrte- sie ihn Dinge, die seine einfachen Ettern nick- wußten. Sie erzog ihn für die künftige Siel- lung, die er einnehmen würde, und Ne bracht«' ihm mit der Zeit alles das bei, was die Kinder-, stube versäumt hatte. Und sie tat «s nicht mit' der taktvollen Liebenswürdigkeit der schwärmen-) -en Jungfrau, sondern mit der Grausamkeit/ eines eigensinnigen Kindes, das sich seiner Herr») schäft über den Spielkameraden bewußt Ift Max mußte unwillkürlich lächeln, als er? daran dachte, baß sie ihm einmal mit Ler Gerte) einen tagelang schmerzenden Schlag über di« Finger versetzt hatte, weil er so ungestüm int eine mächtige unreife Birne gebissen hatte. Dann, waren die Zeiten der erwachenden Liebe ge^ kommen und Molly ihm ganz untertan ge»! worden. Nun waren die Rollen vettauscht, erf war de» Erzieher, und wenn sie zweifelnd an, einem zukünftigen Glück ln ihren mädchenhaftem Trübsinn versank, sprach er mit begeisterten^ Worten von Entführung, schilderte da» eng-) begrenzt« Glück einer felbsterbauten Häuslich keit und die Macht der Lieb«, die sie dort über allen Jammer de» Dasein» himmelhoch erheben! würde. Sie halt« sich ihm dann in süße« Schmerze willenlos überlassen, und nur tminer und Immer wieder klang durch ihr glühendes Liebrsgestüster -er Gedanke an gemeinschaft lichen Tod. So auch in jener Nacht auf der Mnern«» Brücke. Molly hatte eine solche Todessthnsucht, -aß es nur einer leisen An regung bedurft hätte, und sie war« jauchzend in da« tiefe Waffer gesprungen. Aber Max war der Sohn eine» bäuerklchen Försters und einer Bäuerin, gesund bi» ln de» Kern sein«» Wesens hinein, zwar auch etwa« «gekränkelt von der romantischen Schwärmer«! der Ge- liebten, ab« er fühlte ln sich «in Aufsteigen, ein« Entwicklung zum Höheren, während Mollys den Rbtdrmang empfand, der aus »er Zerrüt tung der VerhSttniff« ih^e» ett«rltchn Hauses rntspr»Mk Er hätte gern noch weiter gefragt, aber « fürchtete, Michel möchte wieder auf den Punkt kommen, den er absichtlich vermeiden wollte. , „Im Grunde ist noch alles, wie es zu deiner Zeit war. Von unsern Freunden sind freilich j Nicht mehr viele in -er Stadt." „Sol" Und nun nannte Mar d«n und jenen Namen, worauf Michel lakonisch über den Rücken deutete, wo der Kattenhäufer Friedhof lag. - „Also tot?" Ler Kutscher nickte. Eigentümlich, dacht« sich Max, so viele der lieben Schulkameraden verdorben und gestorben. Man soll doch nicht nach lärmen Jahren in seine Heimat zurück kehren. Man soll das Bild, das man, wie von »* ! -«der er ist -och noch verhältnismäßig Wem die Schatten weichen! -"-L RE.N -°n s„dl^d MMI j -»-»Km AL, 3 (Nachdruck ver oieu) neuen Stadtteils und fragte nicht mehr. So kamen si« endlich am Falken an und ver abschiedeten sich. „Wann kommst du zu «ns, Max- Morgen ?" „Ich weiß noch nicht, lieber Michel." „Es find ja noch acht Tage Ferien, komme noch, ehe die Schule anfängt, sonst hast du -och keine Zeit mehr." Er durfte dem braven Jugendfreund seine Bitte nicht abschlagen. So schüttelte er denn kräftig di« derbe Rechte Michel» und sagte Brief seine« Direktor» vor, der ihn zur An»' tunst beglückwünschte, über di« er schon in dec Yremdenliste de» Kattenhäufer Anzeigers Nach richt erhalten hatte. „Ich habe heute meine übliche Sprech stunde abgesagt und erwarte Sie zu einem gemütlichen Plausch um elf Uhr." Es war ein sehr freundlicher To», den der Schulgewaltige seinem jüngsten Oberlehrer gegenüber anschlug, und Max beritte sich aus zubrechen, da der Zeiger ja schon der be fohlenen Stunde näher rückte. Langsam durchschritt er die ihm seit lange bekannten und doch so fremd gewordenen Straßen. Er bog um die Ecke nach dem kleinen Marktplatz mit den fünf altertümlichen Brunnen kräftig dl« derbe Äechte Michels und sagte: und blickte nach der ersten Etage eine» Eck- „Gut also, ich Kimme." Hauses empor, wo eine Jugendfreundin Mollys gewohnt hatte, unter deren Schutz sie manchmal L Kapitel. zusammengekommen waren. Er erinnerte sich Max hatte tief und lange geschlafen, denn eines Abends, wo er sie aus dem Theater ab- der Frühlingssonne verklärt, im Herzen trägt» «lne zehnstündige Eisenbahnfahrt ermüdet außer- i fiehott und wo sie in der FreunLm Wohnung nicht durch die Wirklichkeit zerstören. Die Wirk- ordentlich. Dabei hatte er die Unklugheit be- : uen Wolfganger Wagen erwartet hatten. Der lichkeit ist nicht sonnig, sie ist trüb und koL gangen, sich früh niederzulegen, wozu ihn die "Eier kam nicht und kam nicht, weil der alte Es war eine lange Liste derer, die nicht mehr körperliche Erschlaffung getrieben, während fein Forstmeiiter sich in den „drei Hasen festgekneipt ch längere derer, Geist in aufgeregten Sprüngen von einem zum ' ^attt und erst ttef in der Nacht, ohne an sein« lückt war, und die andern überging. Eine Fülle alterErinnerungen AAr ^denken, um W?rW den langen Weg nach dem Forsthaus Wolf- zu Fuß gemacht. Fast jeden einzelnen i dieser langen und langsamen Wande rung konnte er sich noch oorstellen. Erst waren sie nebeneinander hergeschritten, ganz wie es sich für -en Hauslehrer und die Haustochter geziemte, dann, als -le gepflastert« Straße zur Ehausfee wurde, al» erst einzelne Billen, in ihren Gatten verborgen, austauchten, d«nen lange öde Bretterzäune folgten, hinter denen Holzschneidereien arbeiteten,al» siedenEchieck«»- strang der Nordbahn überschritten «nd in da» Weichbild des dunklen Waldes eingetreten waren, hatten si« sich «nger -usammengekchlossen, «vi« es sich für Liebesleute ziemte. Auf der steinerne» Brücke, die über die reißend« Kinzig führt«, dl« ihm schon am gestrigen Tag« btt Ler Barbaros Pfalz wehmütig« Erinnerungen erweckt batte, waren st« stehen geblieben und hatten lang« Zeit, auf die Brüstung gelehnt, in das schießend« gurgelnd« Wasser hinabgeschaut. „Ich möchte hinunterspringen," hatte Molly
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