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I Bezirks 81. Zahrgana W V8 Donnerstag den 27. April 1S22 nachmittags ZI Frankenberg, am 27. April 1922. Der Stadtrat. 3» xr - sonen anerkannt oder nicht anerkannt werden. In der Erwartung Ihrer Antwort bitte ich Sie, Respektes entgegenzu,rehmen. gez. Ttschitscherin. Polens Antwort. Note Tschitscherins siel zum Teil ausweichend, zum' Ä s> Z c»i Z Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa Herausgeber, Rotationsdruck und Verlag: C. G. Roßberg (Inhaber Ernst Roßberg sun.) in Frankenberg. —7. Verantwortlich für die Redaktion: Karl Liegeri in Frankenberg gebunden hätten. Es habe sich immer.nur um mündliche Abmachungen gehandelt. Erpua über Paris, 26. 4. Tschitscherin richtete an den polnischen Führer Skirmunt folgendes Schreiben: > > Herr Minister! Zu der Note, die einige Dele gationen, die an der Konferenz von Genua teil nehmen, am 18. April dem Präsidenten der deut schen Anordnung zusandten und die in der Presse vom 19. April veröffentlicht wurde, ferner zu der Antwort derselben Delegationen auf die deut sche Note vom 20. April gestatte ich mir folgendes zu bemerken: > treten wird. , ' > Wenn Genua der Anfang dieser Wendung sein sollte, dann soll der Tag der Konferenz ge segnet sein, mich wenn Unsere Vertreter wenig greifbare Erfolge mitbringen werden. «ajeGenpreW t DK s« wm drNK einspaltig- V-MM« S.SO M., I« amtlichen Dette die l«7 wm breite gelle 10 M.. Eingesandt unb Reklamen Im Redaktlonitclle die 72 wm breite geile V.S0 M. »leine ilnzel,«« sind »ei ilufgabe zu beza-len. Ilir Nachwei» und «ernttttelung » M. Sondergcbllbr. gllr schwierige Satzarten u. bei Platzdorschriften Aufschlag, Bet größeren Aufträgen und lm WiedertzolungSabdruck Lrnltlßiguug nach feststehender Staffel. Zusammenstoß zwischen Rußland imd Pole« Zs -LtD Bor -er Treumma Overschlefieus Eine Mahnung der I. A. K. an dle Bevölkerung Oppeln, 26.4. Die «Oppelner Morgenzeitung" verbreitet folgenden Ausruf der Interalliierten Kom mission an die Bewohner Oberschlcsiens, der von General Le Rond, General Marini al» Vertreter Italiens und General Henneker als Vertreter Eng lands unterzeichnet ist: Die Uebergabe der oberschlesischen Gebietsteile an Deutschland bezw. Polen in Ausführung der Friedensvcrtrages von Versailles ist nur noch eine Frage von Tagen. Anfang Mai sollen die Ver treter der deutschen und der polnischen Regierung von der Interalliierten Regierungskommission nach Oppeln berufen werden, um die Uebergabe der öffentlichen Verwaltung an die deutschen bezw. polnischen Behörden vorzubereiten. Dieser ungewöhnliche Zustand rechtfertigt ungewöhnliche Maßnahmen. Keinem Friedensstörer soll Ge legenheit gegeben werden, den öffentlichen Frie den zu gefährden. Alle friedliebenden Menschen diese» Landes müssen es sich vorbehaltlos und in engem Einvernehmen mit den andern angelegen sein lassen, alle Ungeduld im Zaume zu halten, unüberlegten Handlungen vorzubeugen und über- all und bei jeder Gelegenheit die Sprache der Vernunft zu führen. Möge also dle Bevölkerung Oberschlesiens Selbstbeherrschung üben, möge sie ihre Ruhe und Würde bewahren, nm der Inter alliierten Kommission zu ermöglichen, in Ruhe und Frieden ihre Machtbefugnisse auf Deutsch land bezw. Polen zu übertragen! Hoffentlich nehmen sich besonder« die Polen und deren Freunde die ernste Mahnung zu Herzen! Paris, Genna nnd Neuyork Bon unserem Berliner Mitarbeiter. Die Stimmungen in Genua wechseln wie bei uns das Wetter. Während am' Anfang der Woche di« Konferenz in den letzten Zügen zu liegen schien, haben sie jetzt Lloyd George und Varthou durch ein opulentes Frühstück sozusagen wieder «inmäl «ufgalvanisiert. Man spricht sogar von einem bevorstehenden Kompromiß. Diese sie sich von gewissen Beschwichtigungen beirren lassen, die uns jetzt wieder einreden möchten, Herr Poincarö habe ja nur seine wildgewordenen lebernationalisten wieder unter die Zügel be kommen wollen. Natürlich mag dieses inner- politische Moment bei seiner Rede mitgesprochen haben, aber jene blinde Leidenschaftlichkeit, jener getrübte Haß ist bei den bornierten Lothringer doch viel zu stark Naturanlage, als. daß man hier von einem taktischen Manöver sprechen konnte. Poincarö beurteilt auch einfach Deutsche russischen Delegation, die auch mit einem gefunden nationalen Egoismus begabt ist, fördernd und anregend auf die deutsche Delegation wirken. Man hat wohl nicht ganz mit Unrecht den Eindruck, daß die Russen viel sicherer und mit bestimmten Zielen nach Genua gefahren sind, und daß die Deutschen nur ihren „guten Willen" mitbringen, den sie schon so oft versichert haben und den Poincars und seine Gefolgschaft schon ebensooft bezweifelt haben. zu Rußland in normalen Beziehungen stjeht, ihren Regierungen das Recht vorbehalten, irgend einen Artikel des deutsch-russischen Vertrages nicht anzu erkennen, schafft einen unerhörten Präzedenzfall, den jede dritte Macht ausnutzen könnte, um einen Vertrag zwischen zwei anderen Mächte zu annul lieren. Wenn dieser Präzedenzfall weiter ver folgt würde, hätte Rußland das absolute Recht, die Verträge oder Teile von Verträgen nicht anzuerkennen, die im Widerspruch zu den von Polen und anderen Mächten abgeschlossenen Ver trägen stehen. Aber die russische Regierung ist in keiner Weise geneigt, sich auf diesen Weg zu begeben, und sie erklärt kategorisch daß die von ihr abgeschlossenen Verträge von dritten Per ¬ anderen Mächten abzuschließen. In diesem Schreiben sieht meine Regierung einen Angriff auf die souveränen Rechte Ruß lands und infolgedessen eine Verletzung des Friedensvertrages von Riga vom 18. März 1921, der einerseits zwischen Rußland Und der Ukraine und andererseits zwischen Rußland und Polen abgeschlossen und vom polnischen Land tage am 30. April 1921 ratifiziert wurde. Ferner sehe ich darin in höherem Maße noch eine Verletzung des Abkommens von Riga vonr 30. März 1922 Mischen Rußland, Polen, Est land Md Lettland, durch welches Polen sich n. a. verpflichtete, nicht nur auf der Kon ferenz von Genua seine Handlungen mit denen Rußlands in Uebereinstimmung zu bringen, son dern auch mit allen Kräften dazu beizutragen, daß auf dieser Konferenz die Sowjctregierung von allen Staaten, die sie bisher nicht aner kannt haben, de jure anerkannt werde. 1 Der Umstand, daß die verschiedenen Staaten, di« die Antwort auf die deutsche Note unter zeichneten, und unter denen Polen weder zur- großen oder zur kleinen Entente gehört und welches Der Deutsche hat lm Laufe des Krieges viel vergessen, was zu richtiger Politik, zu weiser Staatsführung gehörte- M'r scheint, er hat aber auch noch manches andere vergessen, wodurch er beweist, daß er von dem' hohen Kulturniveau herabgssunken 'st, das er vor dem Kriege ein genommen hat. Besonders auffallend sit das auf dem Geb>'et der fremden Sprachen. Und das ze^t sich deutlich bei der mangelhaften Ueber- setzung der französischeü Termini technici, wir z. B. die Urbersetzung von „haute commissio'n du Rhin" mit „hoher" Rheinlandkommission. Der Philo loge weiß, daß es „obere" Rheinlandkommission heißen muß, allenfalls „oberstje", wenn'der bei uns so beliebte Superlativ nicht fehlen soll; er weiß auch außerdem, daß in dem deutschen Mort „hoch" der Ausdruck des Respektes liegt, auf den die Franzosen von uns aus nicht mehr den ge ringsten Anspruch haben. «krlchetm Irden -.-crkwj, nbend». «e,ua»pr«I»: Bel Abholuna In den Frankenberger Ausgabestellen monatlich 18 M. Bel Zustellung durch Boten lm Et dt-eblet lv.so M.. nach den Landorlen, ebenso allen Orten des deutsche» Postaebiete? LV M. sret ln» Haus. Slnzel-Nr. 8VM.,mIi„ErzWer-1M. «esiellunnen werden bon den Boten und Anigadestellen In Stadt und Land, sowie von allen Postanstallen angenommen. PoMcheMoMoi Leipzig 2S201. «ItmeMdcgNolonto: Frankenberg s. Nerulprecherr Sl. »«legramin«: Tageblatt grankenbergsachsen. .Al Deutsche Banknoten als Gratiszugave In einem Brief Max Osborns aus dem Haag an die «Voss, Zig." lesen wir: «Die in grotesken Sprüngen hinabsaulende deutsche Währung führt zu seltsamen Phantasie- spielen. In Amsterdam verkündet ein Zlgarren- geschäft, daß es bei Abnahme von Ware zum Preise von einem Gulden — einen deutschen Fünfmarkschein, und beim Kauf einer Zigarrenkiste zu sechs Gulden gar einen — Fünfziamarkschein zugibt! Bunte Arrangements im Schaufenster machen das in lustiger Weise anschaulich. Der Laden war gestopft voll. Dielen Spaß wollten sich doch viele nicht entgehen lassen. Mst gemischten Gefühlen betrachtet der Deutsche, der vorüberaeht, unsere lieben guten schmutzigen Papierschetne bei solcher Funktion* vrr Äicbügrte von» Tage Die evangelisch-lutherifche Landeskirche in Sachsen Hai vor einiger Zeit da» Vereinshaus in Dresden erworben. Dorthin soll spätestens mit der Trennung des Staate« von der Kirche der Sitz des evangelisch-lutherischen Landeskonsistorlums verlegt werden. Auch will man von einem noch m bestimmenden Zeitpunkt an die Sitzungen der Landessynode, die bisher altem Herkommen gemäß noch im Landtagsgebäude stattfanden, künftig dort abhalten. Nachdem die Flnanzkommfilan in Genua ihre Arbeiten abgeschlossen bat. soll in London eine Konferenz der Zentralnotenbanken unter der Füh rung der Bank von England z"fammentreten, an der richt nur die europäkschen Zentralnotenbanken, sondern auch die Federal Reserve Bank der Der- cm'oten Staaten teilnehmen werden. Soweit sich bieder übersehen läßt, dürfte dies dos einzige prak tische Ergebnis der Konferenz von Genua, sein, da die Zusammenkunft der BavNefter, zu denen von deutscher Seite der Präsident Harenstein gehören wird, bester kür den Aufbau Europas sorgen wird als die friedlose Aussprach« der Po'itiker. and nach seinen eigenen Charaktermängeln. Herr Zoincarä war es, der das Bündnis mit dem lten Rußland festigte, unter seiner Präsidentschaft wurden die letzten Milliarden für strategisch« Bahnen an das Zarenreich gegeben, um' Deutsch land militärisch strangulieren zu können. Man sucht niemanden hinter dem Busche, wenn mau nicht selbst sich dahinter versteckte.. Herr Poincari traut der deutschen Republik das gleich« zu, was er selbst getan hat. Der Kriegsschuldige kann sich nicht vorstellen, daß man einen aufrichtigen Friedensvertrag abschließt. Jeder Vertrag ist für ihn der Anfang kriegerischer Absichten. Man könnte von einer moralischen Selbstentblößung Poincares sprechen, wenn diese DemaskierMg von der übrigen Welt als das erkannt würde, was sie in Wirklichkeit »st. Wer Herr Varthou scheint Lloyd George schon wieder für den Plan eines Garanlievertrages weitgehend eingefangen zu ha ben. Die Idee des europäischen Burgfriedens soll in einen reinen Siegervertrag umgefälscht werden. Die Pariser Stimmungsmache soll Große und Kleine Entente in ein Militärbündnis Hetze», hei denk Frankreich seine imperialistisch« Erpresser- Politik ungeniert betreibe» zu tönue» hofft. Eine Botschaft Lloyd Georgis London, 26. 4. Die Abendblätter ver- üsfenilichen folgende Meldung: Lloyd George sagt in einer aus Genua an England gerich teten Botschaft, die Rede PoincarLs sei eine ernste Erklärung. Sie sei nicht danach angetan, das Zusammenarbeiten der Alliierten zu bessern. Großbritannien sei entschlossen, zu verhindern, daß Europa wieder ein Schlachthaus werde. Die Abendblätter melden, daß aus Anlaß der Rede Poincares die Möglichkeit, daß sich Frankreich von der Genueser Konferenz zurückziehe, in Genua Und London eifrig erörtert werde. Wenn dieser Fall eintreten sollte, so würde Lloyd George nach London zurückkehren und das Parla ment um Unterstützung ersuchen. Die Genueser Konferenz würde dann vermutlich fortgesetzt wer- wn; es sei aber nicht wahrscheinlich, daß Lloyd George diese Frage durch Neuwahlen entscheiden lassen wolle. Erinnert wird zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung die sofortige Zahlung des 1. Realschnl- 1 L SandeNW'.^»E-!des 1. Vierteljahr 1922 4. Vott-fchul- i 8. Brandkassenbeiträge 1. Termin 1922 6. Umsatzsteuer 7. Rekchseinkommensteuer für 1920 und 1921 8. Biersteuer 9. Hundesteuer 10. Pachtzins sür Felder, Wielen und Gärten. Frankenberger Tageblatt Anzeiger Stimmung ist UMso verwunderlicher Äs soeben Herr PoincarL in Bar-le-Duc eine Rede gehak ten hat, dm Zwar gegen Deutschland donnerte, in Wahrheit aber geradezu ein Faustschlag gegen Lloyd George Mar. Denn wenn zwei Leute in einem gemeinsamen Geschäft verbunden sind, und der eine erklärt grimMig, er pfeife bei der näch sten Unternehmung auf die Teilnahme seines Ge sellschafters und werde allein handeln, so ist das zunächst einmal ein Afront gegen den Gesell schafter. Aber Lloyd George hat ein merkwür diges Temperament. So ei» paar Faustschläge machen aus ihm den verbindlichste» und ent gegenkommendsten Partner. Selbstverständlich haben wir darum nur noch mehl Grund, uns mit den dunklen Plänen des Herrn Poincarö die auswärtige Führung leichtfertig handeln, wollte Der Privatsekretär Lloyd Georges in Genua, Sir Grigg, gab eine längere Erklärung ab, die ich im wesentlichen mit dem zu decken scheint, was )ie englische Presse als „Botschaft Lloyd Georges" bezeichnet. Was einem bei Genna einfällt Von Clara Mende, M. d. R. Es gab ein; Zeit, in der wichtige Kongresse, die über das Schicksal Europas oder eines Teiles unseres Erdteils entschieden, in Wien und Berlin jcibgehalten wurden. In Wien stand Frankreich sozusagen als diplomatisch-politischer Angeklagter vor der Welt, »Ud das damals noch nicht geeinte Deutschland bildete, durch seine verschiedenen Für sten vertreten, einen maßgebenden Faktor jener diplomatischen Vorstellung. In Berlin entschied Man über den Balkan, und alle Eroßstaaten Europas Mußten sich dem Spruch des Geistes riesen Bismarck beugen. Heute versammelt man sich in Cannes und Genua, und Deutschland und Oesterreich werden zugelassen, aber es ist noch fraglich, ab sie viel sagen dürfen und ob ihr Daud nicht von neuem zum Spielbäll der Nei gungen ihrer Gegner wird. Deutsches Schicksä zuht seit d«M November 1918, seitdem ein Tei des deutschen Volkes sein Vaterland in tiefster ptot aufgegeben hat, vielleicht darf Man sagen, herraten Hat, in den Händen fremder Macht haber, di« nicht mit der staatsmännischen Kunst eines Bismarck den geschlagenen Feind zu ver söhnen verstehen. In Cannes genügte bie Ab reise des französischen Ministerpräsidenten, um die ganze Konferenz zum Scheitern M bringen. Was wird in Genua geschehen? Was wird nicht alles versucht werden, um Deutschland von neuem in Unmögliche Situationen zu "bringen, llnd bange fragt-sich das deutsche Völk: Werden em Männer, die Deutschlands derzeitige Negie- ung ausgesucht hat, seine Geschicke in so folgen- chwerer Stunde zu leiten, nicht in Versuchung icraten, die Konferenz in Genua allzu gewerk- chaftlich aufzuziehen? Das eine dürfen wir wohl nit Sicherheit annehMen, daß sie nicht mit der- elben nationalen Selbstverständlichkeit wie Eug- änds nnd Frankreich; Vertreter kämpfe» wev- >en, weil unseren Idealisten das Wohl der ganzen Volt immer höher steht als das Wöhl des eigenen tandes. Vielleicht wird die Anwesenheit der Zwilchen Dänemark und Deutschland ist ein vorläufiges Abkommen über den Lustschifsahrts- verkehr unterzeichnet morden. Wie jedes inter nationale Abkommen, ist in der heutigen Zeit auch dieses Abkommen zu begrüßen, leider sind die von der Entente festgesetzten Bedingungen für Len deutschen Luftschiff- und Flugzeugbau derartig, daß die Entwickelung des deutschen Luftverkehrs schwer gehemmt wird. Vor dem gemischt belgisch-deutschen Schieds gericht in Gent wird demnächst über eine Ent- schäüigungsforderung der Internationalen Schlaf- wagengefellschast gegen das deutsche Reich verhandelt werden. Die eingeklagte Summe beträgt 30 Mil lionen Frank und stützt sich darauf, daß Deullchland .während de« Kriege« das Material der Schlaf- waaengesellschaft beschlagnahmt und an eine deutsche Gesellschaft abgetreten habe. Nach einer Meldung der «Chicago Tribune" aus Wa,bington hat der Kriegslekretär in, Finanzausschuß der Senats einen Gesetzentwurf eingebracht, der die Stärke des amerikanischen Heere» auf 115 VOS Mann Weht und für nächste»Lahr eine Armee von 13600 Offizieren und 150000 Mann vorsieht. Das Wort Reparationen, das richtig nur mit Wiederherstellung übersetzt werden kann, wird aber jetzt mit Wiedergutmachung übersetzt. In diesem Ausdruck Wiedergutmachung liegt ganz unbewußt die Anerkennung einer Schuld ausgesprochen, die, wenn man sie überhaupt auf Kriegsschäden an- wmdet, dann durchaus beiderseitig lein muß. Wenn Deutschland wieder gutmachen soll, was es in Frankreich und Belgien zerstört hat, so müßten mindestens für die zerstörten Kirchen und Schlösser alle Alliierten gleichmäßig herangezogen werden, da nicht nur deutsche Granaten die Wirkung hm ben, zu zerstören. Wenn die Folgen des U- Bootkrieges wieder gutgemacht werden sollen, wo bleibt dann die Wiedergutmachung für die Hun gerblockade? Wo bleibt die Wiedergutmachung für die durch dir Besetzung der Rheinlande ver nichtete deutsche Rassenreinheit, Und sür das deutsche Privateigentum Und sür di« fystematische Verdrängung deutscher Kultur? Wenn englische und französische Staatsmänner glauben, den Deut schen im Namen von Recht und Gerechtigkeit diesen Vorwurf Machen zu müssen, und glauben, daß eine ausgleichende Gerechtigkeit auch dereinst dem Deutschen eine Gewissensschuld als Strafe auf erlegen wird, so wollen wir hoffen, daß auch bei ihnen eine solche ausgleichende Gerechtigkeit ein- ! Ich lasse vollkommen die Frage beiseite, ob die Erklärungen begründet sind oder nicht, welche die unterzeichnenden Abordnungen der ersten Note dazu führen, Deutschland einzuladen, sich künftig hin einer Teilnahme an der Prüfung der russischen , , Fragen zu enthalten. Doch glaube ich, daß Meine i der Erwartung Ihrer Antwort bitte ich Sie, Erklärungen Polen veranlassen müßten, dieselbe! Herr Minister, die Versicherung meines tiefsten Enthaltung zu üben, da der zwischen Polen und Rußland in Riga am 18. März 1621 abgeschlossene Vertrag alle Fragen, die diese beiden Staaten interessieren, unter einer viel endgültigeren Form' <^„ia, 26. 4. Die Antwort Polens aus die losten als dies M Vertrag von Napallo zwiM Deutschland und Rußland tat. Gleichzeitig lann.^ ablehnend aus. Die Polen bestreiten, daß ich Mich nicht enthaften zu bemerken, m welcher sich, in dem Vertrag von N'ga an Rußland Weise es mir befremdlich und unverständlich seitens. — - - - -- eines Staates erscheint, der^ ohne daß er jemals die Sowjetregierung anerkannte und mit ihr einen Vertrag abschloß, einen Schritt unternimmt, um Rußland das Recht zu entziehen, Verträge mit