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LWAWMKOM P»Achr<r-«»»t«> Leipzig «r. irr«. Sonnabend, den S. Februar 1918 71. Jahrg. Nr. 34. es nsporl «» un- Gegen die Schlagworte der Feinde. Budapest, 7. Febr. 2m Abgeordnetenhaus« erklärte Graf Andrassy: Es ist die höchst« Pflicht «ines jeden Patrio ten, -bis zur Erreichung eines ehrlichen Friedens die der Nation innewohnenden Kräfte zu verstärken. Biele wollen den Friedenum jeden Pre is. Das wäre dasgrößt« Verbrechen gegen die Nation! Alle Schichten der Ge- sallschast, namentlich aber die Arbeiter, würden schwer büßen. Alle Schichten und Klassen der Bevölkerung müssen dahin wir ken, Laß dieser Kampf nicht mit dem Niederbruch der Nation endet. Die erste Vorbedingung ist hierfür, dah wir einheitlich bis WM letzten Augenblick oushalten, dah wir alle unsere mo- valischsn Kräfte vereinigen, um diesen furchtbaren Krreg einem glücklichen Ende «ntgegenzusühren. Es ist zweifellos, da» wir unter diesem schrecklichen Krieg viel zu leiden haben. Dw Au^- hungerungspolitik unserer Feinde hat in gewisser Hinsicht Früchte gezeigt: sie werden aber ihr Zi« l nicht erreichen. Unsere Feinde sehen «in, dah sie militärisch uns nicht bezwingen können und daß auch ihr« Aushun^e ungstaktitit zu keinem vollen Erfolg führen kann. 2«tzt versuchen sie, durch le wil lenlose Aufreizungen land wie in Oesterreich und in Ungarn revolutionär« Bewegun gen zu Mfachen. Es ist die -Pflicht der Negierung und alt« patriotischen' Elemente, gegenüber dieser Gefahr bis WM äußer sten zu gehen. Unsere Feind« arbeiten mit zwei Schlagworte«, Zunächst mit dem Selbst bestimmungsrecht der Bült ker. Damit wollen sie insbesondere die Monarchie vernichte»« Bei uns fand glücklicherweise dieses Schlagwort wenig Wider», hall/ Ein! um so größeres Echo rief es aber in Oesterreich her. vor. Das zweite Schlagwort, mit dem unsere Feinde arbeiten» i stidie soziale Nev olution, und diese wird von der Bok- schswiki-Regierung unterstützt. Nach meiner Ueberzeugung tra gen sich die Bolschewiki nicht ern stlich mit Frie- bensab sichten. Es wurde klar, daß sie auch während der Brest-Litowsker Verhandlungen alle Mittel der Agitation be nutzten, um bei uns Revolutionen zu organisieren. Sie suche« jetzt (die Vierhandlungen in die Läng« zu ziehen in der Hoffnung, n^k der Zeit ihr Ziel erreichen zu können. Wir sehen, wie si« gegen dle Ukraine und gegen Finnland vorgehen. Sie wün- den sich in die Angelegenheiten. Polens ebenso einmengen, wie sie sich auch jetzt in die Angelegenheiten der Ukraine und Finn lands einmengen. Nach meiner Ueberzeugung müssen wir befol gen, was das Programm des Ministerpräsidenten in große« Zügen enthält. Wir müssen in den weitesten Volksschichten das Bewußtsein erwecken, daß unsere Regierung vom Geiste de« Neuzeit vollständig durchdrungen ist. Unter dem Pferdebestande des Tasthofsbesitzers Emil Friedrich in Lermsgrü» — Jägerhaus - ist die RSuve amtlich festgestellt worden. Sch«.-»-»»«». °m 7 Der Gipfelpunkt -er Entstellung. Berlin, 7. Febr. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt- Mit Snanniung und ruhiger Erwartung sieht das deutsche Volk aus den Wiederbeginn der Verhandlungen. Unsere Diploma ten haben bis jetzt Herrn Trotzki äußerste Geduld und weitestes Entgegenkommen bewiesen, um den Ruh ssn Gelegenheit zu geben, durch einen Frieden der Versöhnu»« Und Verständigung den Meg des Kompromisses zu einer für beiide Länder befriedigenden Lösung W finden. Die bisherigen Verhandlungen und der begleitende Chorus der russischen Funh- sprüche zeigen nicht, daß die Russen dies Entgegenkommen unÄ diese Geduld zu würdigen verstanden hätten. Ein Gipfel, punkt d er Entstellung ist es, wenn Trotzki jetzt nach Petersburg telegraphiert, daß die Deutschen die Berhrndluw. gan verschleppe». Mit der Ukraine schreiten die Verhand- lstngen in gutem Tempo fort. Gelingt es, «inen Abschluß mH der Ukraine zustand.ezubringen, so kann die Entwicklung der Fried «nsVerhandlung«« mit Herrn Trotzk, uns gl«ichgültig s«in. Dierscherzt sich Trotz« durch mach« gelnden Friedenswillen seinerseits die letzte Möglrchkert, die Km für eiiÄn Frieden und damit für eine Erlösung des unter dem Kriege Wsamm«nbrechenden Rußland gegeben ist, so werden nicht die Mittelmächte, sondern Trotzkis eigene Partei und das aus' tausöikd Wund«n blutende russische Volk di« Rechnung zu bezahl' len haben. .... Stne deutsche Warnung an Frankreich. Berlin, 7. Febr. Unser Luftangriff auf Paris. Deutsch« Bombeng«schwad«r haben in der Nacht vom 30. Januar zu« 31. Dsmuar zum ersten Mal planmäßig und kraft» voll di« Stadt Paris angegrftffen. Der Angriff, mar erfolgreich: Verluste und Schäden nach den amtlichen fran zösischen Bericht«» stark. Die Strafe, di« die Stadt Paris da mit erduldet hat, war hart, aber gerecht. Schon vor einem V ierteljahr hatten wir Frankreich durch Funkspruch eck, warnt, die Bombenangriff« geg «n offene deutsch« Städte weit außerhalb des Operationsgebietes fortzufetz«. Wir hatten gedroht, daß, falls diese Luftangriffe nicht aufhS«, ten, P^- b» -L-s» Zwar erreichte der Gegner nach dem Großkampftage vom 23. April eine nochmalige Zurücknahme unserer Linie auf dem südlichen T«E der Kampffront, aber schon in der dritten großen Schlacht aim 23. April mußte «r fernen einzigen Erfolg, den Bö- sitz dies Dorfes Arleur, auf der ganzen Linie mit Opfern be zahlen, die sich außerhalb jeder Kriegserfahrung stellten und ihn lehr«« konnten, daß feine Aussichten auf taktisch bedeutungs vollen Eeländiegewnm im Schwinden begriffen waren. In den letzten Tagdn des April und in den «rsten Maitagen setzten sich die besonders auf dem mittleren Teil« der Front mit außez- oridentlichrr Heftigkeit entbrannten Kämpfe fort und führten am 3. Mjai auf den Höhepunkt der ganzen Arrasschlacht. Dambls ging der hochgelegene Ort Fresnoy verloren, sonst aber zerschellte der übermächtige englische Ansturm an dem um- vergleichlichen Heldentum unserer lang ausdauernden Divi» sionen. Am 8. Mai wurde das für den Gegner wichtige Fresnoy von uns zurückerobert und auch fernerhin gehalten. Der 12. Mai bracht« den letzten großen Angriff der Eng- läpder auf ganzer Front, der noch einmal den ersehnten Durch- bruch erzwingen sollt«. Wiederum vergeblich. Bis Ende Mai nahmen die mit äußerster Erbitterung wei- tergeführten Kämpfe facher mehr den Charakter von örtlich beschränkten Unternehmungen an, in deren Mitte die Front, teil« Riencourt—Bullecourt, Gavrelle—Roeur und Monchy— Cherisy standen. Dem unverminderten Truppenaufwande der Engländer enh Iprachan die ungewöhnlich hohen blutigen Einbußen, die sie er- litten. An taitsächlichen Erfolgen hatten sie nur den Besitz von Noeur zu verzeichnen, das ihnen nach wechselvollem Ringen ver blieb. Der Versuch des Gegners, beiBullecourt den äußer,, ston Flügel unslerer Arrassront einzuknicken, endete mit der teuer «rkausten, für seinen Gefechtszweck jedoch völlig unerheb lichen Verlegung unserer Linie an den Nordrand des Dorfes. Hn der ersten Juniwoche verebbte die an unserer Front ge brochene Flutrtelle der englischen Offensive vor Arras IN ein zeln« kräftig geführte Teilvorstöß«, die teils der Erkundung, teils dec Verschleierung neu ins Werk zu setzender Angriffe dienten. Schon feit Mitte Mai hatten sich die Anzeichen ver- mehrr, daß die englische Führung mit der Unerreichbarkeit ihres Durchbruchsziels rechnend sich anschickte, anderweitig ihr Heil zu versuchen. abz» eld. Zschorlau. Grundsteuer. - Der 1. Termin Staats- und Gemeindgrundsteuer ist fällig und bis zum 20. Fe rner zu bezahlen. Zschorlau, den 1. Febmar 1918. Der tSemeindeoorstand. str bt» «m WLWSLV« Tageblatt - Amtsblatt ZLÄAWL77W Königlichen und Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Lartenstein, Johann georgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von L. M. GSrkner, Aue. Fernsprech - Anschlüsse: Aue 81, (Amt Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. " Drahtanschrist: Dolksfreund Aueerzgedirge. D« .»ne«»"«»*« US»» "U HdÄiahm« der T-a» nach S-nn. »nd Festlngen. v«»ur»pr«»> «on-INch 1 Dar». > I« «mUblallbeM d« «aum der 1s». Gemäß 8 3 der Verordnung über den Verkehr mit «üben im Königreich Sachsen Wird hiermit bekannt gemacht, daß —. Herr Louis Brnk in Werdau pnn Leiter der Rabenaufkaufsstelle für den Bezirk der Königlichen Amtshauptmannschaft Zwickau ernannt worden ist. Zwickau, den 6. Februar 1918. , Der Bezirksverba«- -er Äönigllchen Amtshauptmannschast. vr. 3ani. Gin amerikanischer Trnppeniransporl- -ampser torpediert. Loudou, 3. Febr. Das »«tterlscheBüro meldet «ut- Acht D«r Dampfer ^ruszania" »er Aulhor-Linie, 14S48 Br^ Steg^Lo^ wurde tu »er «acht vom S. Februar, mtt amerika- «ifch« Truppen an Lor», in »er Nähe »er irische« Miste torpe-iert. Im Ganzen besanSe« stch 2S97 Person«« an Lor»; Hiervon sind 2187 gerettet, »ach »e« bisherige« Angabe« ibefi«»«« stch unter Sen Geretteten 7» Armee-Offiziere, ISN Mannschaften und 18 Schiffsoffiziere, ferner 12S Wann der Besatzung und 3 Pastagiere, sowie 82 Personen, über die Wein« «Sher« »«gab« oorliegt. Eschennutzholzverkauf. 3n der Gemeinde Oberassaiier liegen 14,09 Festmeter gutes Eschen- Nutzholz zum alsbal-igen Berkaus. Reflektanten werden zur Besichtigung elngelad« und wollen die näher« Bedingungen bis zum 16. d. M. im Gemeindeamt erfragen. Der Semeinderat. LöhUitz. Städtischer Rüben- «no Möhrenverhaus. » Wir machen darauf aufmerksam, dah die Skadtgemeinde zurzeit noch in der Lage ist, größere Mengen von weihen, gelben und Wasserrüben, sowie Möhren abu» geben, aum noch in den nächsten Tagen größere Zufuhren erwartet. Die Bevölkerung wird darauf hingewiesen, dah eine Mehrlieferung von «ar- Asseln unter allen Umständen ausgeschlossen ist. Die Haushaltungsvorstände werde»' aufmerksam gemacht, daß sie soviel als möglich ihre Kartoffelvorräke mitMöhren und Rüben strecken, da die Kartoffeln bis weit in das Frühjahr hinein haltbar sind, während sich Rüben und Möhren bis in die Frühjahrsmonate hinein nicht; mehr halten. , Wegen der Verkaufszeiten ist das Nähere an den Anschlägen in der Lebens« Mittelabteilung zu ersehen. Löbnitz, den 7. Febmar 1918. Der Bat -er Stadt. Schneeberg, »echtste« a« Minderbemittelte zur »eschassimg vo« Kausbrandkohlen. / Don Seiten der Aeichsregierung steht dem Stadtrat ein lausender Betrag zur Verfügung, wovon an MinverbemtNette zur Beschaffung von Kausbrandkohle unter- stützungen^gegeben^werden^sollen.^ Personen oder Famiüen, welche eigene» Saus- Kall führen und deren Einkommen — alle Familienmitglieder zufaunnenge-' rechnet — 1250 Mk. nicht übersteigt. Anträge auf die UnteMtzung sind im Rathaus, Zimmer Nr. 17 zu stellen. Vormittag 10—12 Uhr für die Kohlenkartennummern 1— 900 Montag, den 11. Februar . . . 901—1800 Dienstag, - 12. . . . . 1801—2700 Mittwoch, - 13. - Die Steuerzettel auf das Fahr 1917 un- -ie Kohlengrundkarten sind als Ausweis vorzulegm. . Schneeberg, den 8. Febmar 1918. Der Stadtrat. Die Engländerschlachten des Jahres 1917. Nus dem Großes Hauptquartier wird uns geschrieben: Die Zurücknahme unserer Stellung von Peronne bis Roye Kind Noyün Eikd« März 1917 hatte unseren beiden Gegnern an der Westfront die Ausgangstage für einen zusammenhängenden Angriff genommen und dadurch die Möglichkeit gesperrt, die in der Sommeschlacht 1916 verlorene Hoffnung auf Befreiung /Belgiens Lurch einheitlichen Massenstoß von «üdwesten her zu Verwirklichen. Sollten di« für gemeinsames Handeln getroffenen Maß- »ahmen nicht völlig vergeblich gewesen sein, so blieb den Fran? »o-rn un!d Engländern nichts übrig, als getrennt auf den beiden Flügeln d«s ursprünglich ms Auge gefaßten Angriffsraumes, vo wir unser« Linie nicht verlegt hatten, uns anzupacken. Dies« Schachzug unserer Führung wies den Franzosen den Ehemin des Dames, den Engländern die Arrasfrvnt als Grund lage Les Angriffs zu und beschränkt« so die Auswirkung der feindlichen Uebermacht auf Eefechtsstreifen, die nach ihrer be schränkten Ausdehnung und Beschaffenheit unserer lebendigen Verteidigung einig« Sicherheit Les Erfolges versprachen. k. - Starke Tätigkeit Lier Artillerie seit Mitte März und rück sichtsloser Einsatz d«r Flugstreitkräft«, besonders seit Anfang April, kündigten Lie groß« Unternehmung an, welche die Eng- tchnder g«L«n unsere Arrasfront, vom Souch«zbach im Noriden bis Neuville im Süd«n am Morgen d«s 9. Aprll ins Werk s«tzt«n. Der Aufwand groß« Mengen Munition, der Einsatz von Danks und die Bereitstellung von Kavallerie lieben den Schluß zu, daß sich der Engländer auf das Gelingen eines Durchbruchs kn großem Ausmaße Hoffnung machte. Mas seine schonungslos in unser Feuer getriebenen Fuß- itruppen in den ersten drei Schlachttagen erreicht hatten, war Kin Anifangsergebnis, wie es bei jedem mit übermächtiger Artil lerie aus wenig ^kannten Stellungen einfallenden Grotzan- hriff« zu erwarten ist, Las aber Lurch die wohlvorbereitet« und glücklich verlausenLp Zurücknahm« unserer Front in der Nacht runt 13.1 April seiner Nutzbarkeit beraubt wurde, indem wir den Vegn«r zwangen, auf seine bisherigen Artilleriestellungen zu Verzicht«« und unter Zeitverlust Neuausbau und Verstärkung Unserer Abwehr zu dulden. DK Beltieutung der folgenden Schlachten kennzeichnet sich houplsächlich durch Len Ausgleich der mit englischer Zähigkeit immer wiedier frisch eingesetzten, von uns mit deutscher Beharr- lichkeil immer wieder unter schwersten Kämpfen »urückgcschlag-- M» lebendig« Kräfte. » Ar» ««» Laa« n»A« Lich« Hede» cherl. Arnold, G.-Vorst. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden Köm»«, i« »e« Geschäftsstelle« »es „Erzgeülrgischen Dolksfreunües" l« Aue, Si Schwarzenberg ««» Lößnitz eingesehe« «er»««.