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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 16.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192208166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19220816
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19220816
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-16
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
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Es folgt eine geheime Sitzung. noch besonders aufgefallcn, denn es war eine konnte, schloß das Bett und einen K. Latz L die Stimme nicht verkennen. Er selbst war der „Idiot", daran zweifelte ec nicht. War der Tritte Charters? Was hatten sie mit ihm vor? Der Mann mit der runden Schüssel war nun verschwunden, das Treppenhans lag in mit der anderen Hand die Lampe über seinem Kopf hielt. Es ist möglich, daß ihn ihr Licht blendet«, oder daß er zu tief in seine eigenen Gedanken versunken war, — die aber keine angenehmen sein vierzig Jahren, vielleicht etivas älter, mit einer Glatze und freundlichen, aber ziemlich mergle» überblicken. An der gcgcnnbcrlicgcudcn Wand stand ein Bett, und darauf lag, wie er ver- vr. LLkr'sZLlmMver „Ao. 23" ll-rprobtsa trittst um äis Aükus gssunck unä vsiü ru vrbaltov. 2»luwtoiotö«svck; ckssinü«ort cli» ^uuäböklo. Ist im 6sbr»uod dilligsr »Io p»st» I-öven-^potdokv, Vrog-orls K. blivrtsol^ ^Ülvr-Vro8«rlv, k«. Löruvr. -» e- war und beugte sich über Charters. » Dieser Vorgang entzog den im Bette liegenden Schläfer Ansons Blicken und m;r Durapds Rücken war sichtbar. Anson wollte gerne wissen, was er im Sinne hatte, als das sonderbare Be nehmen Hennings seine Aufmerksamkeit auf diesen lenkte. wenn sich die Uhr nicht reparieren läßt. Bürg, meister Dr. Irmer betont, daß nach seiner Kennt, von der Sache die Uhr fetzt von einem Mechant auf ihre weitere Verwendung untersucht werd soll. Siv. Brückner unterstützt die Anregung l Sto. Vogelsang. Schluß der öffentlichen Sitzung V-10 Uhr. mochten, denn er runzelte die Stirn und knirschte , mit den Zähnen, — sodaß er Anson nicht be merkte, der im Schatten der Einfahrt stand. ES! , war ein kleiner, korpulenter Mann von fünfund- ' Schulbade» an, wenn durch Benutzung der Unterofsizierschule im Volksschulgebäude Räume dafür frei werden. Sto. Schulleiter May erklärt, daß am 15. Juli eine > Besichtigung der Heizanlage der Schule stattgefunden habe und daß dem Kollegium demnächst eine Vor lage über den Umbau zugehen werde. Der Textilarbeiterverband erhebt in einem längeren Schreiben Protest gegen die Ausbildung berufsfremder Personen in der Webfachabteilung der hiesigen Gewerbeschule. Vorsteher Sittig bemerkt dazu, daß nach einer Erklärung des Ge- werbeschuldireklors 48 Personen sich zur Erlernung der Weberei gemeldet hätten und daß schon 28 aus gebildet worden leien. Die Textilarbeiterschaft erblicke darin eine Gefahr für ihre Existenz und er müsse um schnellste Einstellung dieser Kurse bitten. Sto. Claus fordert beim Fortbestand dieser Kurse für die betr. Lehrer keine Ueberstunden mehr zu bezahlen. Die Eingabe geht an den Rat. Eine Eingabe der Schrebergartenpächter an der Spielwiese lehnt der Vorsteher ab vorznlesen, da sie Beleidi gungen enthalte und er es unter seiner Würde halte, sich damit zu beschäftigen. Wer mit Behör den verkehren wolle, müße sich eines anständigen Tones befleißigen, sonst finde er eben keine Be- achtnng. Dann verliest der Vorsteher zwei Revisionsberichte von Buttergeschaften, die zu irgendwelchem Einschreiten keinen Anlaß boten. Weiter gibt der Vorsteher einen Wunsch des Mieteroercins nach einem Ortsgesetz über die Mietzuschlage nack dem Reichsmietengesetz bekannt. Bürger meister Dr. Irmer macht daraus aufmerksam, daß die ganze Angelegenheit dem Mieteinigungsamt übergeben worden sei und dies im heutigen Tage- Gatte die Sätze veröffentliche. Würden Einsprüche dagegen erhoben, müßte die Sache an die Kreis- hauptmannfchaft weitergehen. Sto. Pievenbreyer bittet den Rat, in An betracht der Geldentwertung die Aufwandsentschädigung für Stadtverordnete usw. zeitgemäß neu festzuletzen. St». Vogesang bittet den Rat zu veranlaßen, daß die Zeiger von der Turmuhr entfernt werden, Rach Rcvattionsschüch ei«gega«ge»e Meldmze« Der o-Zug Berlin—Köln entgleist Berlin, 16. 8. Der um 10,50 Uhr vom Schlesische»! Bahnhof nach Köln ab'gelaufene V-Zug 22 entgleist« gestern zwischen Spandan-Hauptbahnhos und Spandau- West aus freier Str: cke. Dort werden zurzeit Ausbesserung»-» arbeiten am Bahndamm und an den Gleisen auSgesührt« Wahrscheinlich hatte sich nun bei diesen Arbeiten eine Schiene gelockert. 7 Personen hatten ganz unbedeutende Verlesungen, meist Hautabschürfungen davongetragen- 2 Personen erlitten, einen Nervenschock. In dem Zug« befand sich auch der preußische Innenminister Severing» der ohne Verletzung geblieben ist. Amerika gegen PoincarS Paria. 16. 8. Der New Parker Vertreter de» „Daily Telegraph* hatte eine Unterredung mit einer Persönlichkeit, die dem amerika nischen Kabinett nahesteht. Diese erklärte, daß Poincar«, wenn er so fortfährt, den Platz de» euro päischen Friedensstörer« und Unruhestifters aus dem Kontinent einnehmen werde. Seine Politik sei eine Politik des Unrecht« und er solle es sich wohl über- legen, bevor er den letzten Schritt ins Dunkle tue. I« Sparkassengebaude macht sich die Erneuerung de« Walchkeßels und des Feuerroste« nötig. Die Kosten in Löhe von 2800 Mk. werden nach dem besürwortenocn Vor trag des Sto. Kaffenboten Rudolph genehmigt. Neuschaffung von Polizeibeamtenstellen s Das Individuum, das hinter Durand stand, vertrieb sich damit die Zeih chn mit einer Waffe, anscheinend eine Lanzette, die er in der Hand hielt, aufs Heftigste zu bedrohen, und er holte damit wiederholt zu Stichen gegen Durands Nucken aus. Sein Gesicht, daß nun wutverzerrt war, zeigte trotzdem noch immer jene sonderbare Miene eines schwachen gutmütigen Menschen, di« aber mit seinem mörderischen Vorhaben nicht har monierte. Während Anson dieses seltsame Nebenspiel be obachtete, erhob sich Durand und wendete sich wieder zu seinem Genossen, der die Lanzette flink in die Tasche gleiten ließ und ruhig lächelte. „Noch ein wenig," sagte Durand. „Beinah« ist Stv. Bohla berichtet über die Ratsvorlage. Danach macht sich zunächst die Neuanstellung eines Beamten für den erkrankten Wachtmeister Weise nötig. Darüber hinaus hat der Rat mit Mehrheit beschloßen, drei neue Schutzmannsstellen zu gründen, um insbesondere einen besseren Nachtdienst durch führen und die Kontrollen gewerblicher Betriebe, Nahrungsmittelhandlungen ergiebiger erledigen zu können. Auch die Regelung oe« öffentlichen Der- kehr« erfordere mehr Beachtung und Schutz. Das Fahren mit Handwagen auf den Fußwegen, von Radfahrern ohne Licht abends und nacht« sei auf der Tagesordnung. Der Beamtenausschuß habe sich für die Neugründung der drei Stellen aus gesprochen. Bürgermeister Dr. Irmer vertrat den Standpunkt der Minderheit im Rate, die wohl für einen Ersatzmann für Weise, aber aus finanziellen Gründen gegen die Neugründung von drei weiteren Stellen sek. Wenn der Nachtdienst richtig durck- gesührt werden sollte, müßten mindestens 4 Beamte unterwegs sein. Das könnte auch nach der An stellung von drei neuen Beamten nicht durchgeführt werden. mutet hatte, Charters. Dem Anscheine nach war er bewußtlos oder er schlief, und ausgenommen, daß sein Haar etwas mehr ergraut war, sah er fast ganz so aus, wie er ihn aus der „Dorie* kennen gelernt hatte. Er lag auf den« Rücken, und der rechte Arm war bis zur Schulter entblößt. Fast hätte Anson einen Freudenruf ausgestoßen, denn als sein Blick daraus fiel, sah er, daß der Arm die Zeichen trug, die Wade an jenem schrecklichen Tage eintätowiert hatte. Er konnte ne nicht entziffern, aber sie waren vorhanden, und Durand hatte gelogen. «j Der Teil des Raumes, den er Überblicken w Ungenügend sek nur das Verhalten des Publikum» des Nachts auf den Straßen. Dem Pnblilum in erster Linie müßte eine strenge Einhaltung der Polizeistunden und ein ruhiges und anständiges Benehmen aus dem Nachhausewege beigebracht werden. Eine Eehaltsmebrbelastung von 240 000 Mk., die die drei neuen Stellen erforderten» könne er bei der Finanzlage der Stadt nicht verantworten. Ueberdies stände diese Forderung auch im Wider spruch zu den Anordnungen des Feindbundes, der keine weitere Anstellung etatmäßiger Polizeipcrsonen zulasse. Auf Antrag des Sto. Pievenbreyer wird die Anstellung von drei neuen Beamten ver tagt, der Ersatzmann für Weise aber bewilligt. Es cntspinnt sich nun eine lange Aussprache über die Kreditgewährung bei der Eirokasse Nachdem Stv. Schmidt nochmals seinen Stand- punkt in dieser Sache vekannigegeben hat, tritt Bürgermeister Dr. Irmer in längeren Aus führungen für die Natsvorlage ein. Er begreife nicht, warum man in Frankenberg nicht da« wolle, was andere Städte schon länast tun und warum man derGirokaße nickt die Entwicklung zuaevehen wolle, die durchaus kn ihrer Natur läge. Selbstverständlich müße und würde auch bei dem Perlonallredit die größte Vorsicht walten, einen evtl. Schaden vergüte die Verbandszentrale mit 58 Prozent. D'e Spar» kaffe und deren Gelder Kälten mit dem Perfonal- kredit der Girokaße nicht da« Geringste zu tun. Die Gegner des Pelsonalkrediis, für die die Stv. Dr. Költzsch. Dr. Schatz, Berg, Mätzig mebr äch in die Aussprache eingreifen, betonen erneut hre großen Bedenken: das Anstelle» neuer Beamter ür diesen Zweck, da» Risiko der Gemeinde, das llichtvorbandensein eine« Reservefonds der Girokaße, der ungünstige Abschluß der Kasse usw. Bürger meister Dr. Irmer antwortet jedem einzelnen Redner und zerstreut deren Bedenken^ Stv. Piepen- brener meint, man solle den Leuten, für die die Einrichtung gedacht ist, dock nickt die Vorteile auf drängen, wenn diese Kreise nickt« davon wißen wollten. Für die Arbeiterlckaft käme doch die ganze Sachs nicht in Frage, den Vorteil sollten nur Handel und Gewerbe haben. Im übrigen sei in der Aussprache aber der Gegen satz zwischen Banken — die eine unliebsame Konkurrenz besürchteten — und Girokaße» zum Aus-^ Dunkelheit da; leise und vorschichtig erklomm er nun die Treppe und gelangte in den ersten Stock, i Es waren da mehrere Zimmer, aber durch das Schlüsselloch einer der zahlreichen Türen kam ein Lichtstrahl und erweckte seine Aufmerksamkeit. Er näherte sich geräuschlos, kniete nieder und legte das Auge an das Schlüsselloch an. Das Zimmer war hell erleuchtet und er konnte einen beträchtlichen Teil davon ganz gut > konnte, schloß das Bett und emen Toilettentyck die Haut rein nnd glatt wie die eines Kindes, ein, und Anso» dachte gerade darüber nach, ob Dann wendete er sich zu Anson. „Was wolle» Durand und sein Freund anch ,m Znnmer an- Sie damit laaen?' fragte « ihn kgltblütia. wesend feien, als teuer vlötzstch in sem Sekbcrc>ck herum, wo er hoffte, Mittel und Wege zur Ermög lichung seine- Eindringens zu finden. Es schien zwar sonderbar, in solcher Weise sich bei nächt« - licher Zeit den Eintritt in ein fremdes Haus zu erzwingen, warum aber, wenn das Hans bewohnt war, hatten seine Bewohner auf das Läuten nicht geantwortet? Das an und für sich schien schon verdächtig, dazu kam noch, daß Charters in diesem Hause verborgen gehalten wurde, nnd Anson war entschlossen, dieses Rätsel zu lösen. Die Rückseite des geheimnisvollen Halises war gleich der Front vorsichtig in tiefes Dunkel gehüllt, aber Anson glaubte, daß er drinnen Fußtritte hörte, und einmal drang ein Lichtstrahl durch die Läden eines der Fenster im oberen Stockwerke. Behutsam versuchte er, die rückwärtige Lür zu öffnen; wie er vermutet hatte, war auch sie gc- fchlossen. Einige Zeit lang wanderte er nun rings' um das Haus herum, um vergeblich nach einem Punkt zu suchen, von dem aus er sem Vorhaben Paß allerdings ein verbrecherisches war, äussühren und in das Haus einbrechen könnte. ! druck gekommen. Bürgermeister Dr. Irmer be tont, daß gerade der Gedanke, den Nutzen au« fol- cken Geldgeschäften nicht in auswärtige Großbanken fließen zu laßen, sondern ihn zum Vorteil der Ge meinde auszunutzen, die Girokaßen zu diesen Unter nehmungen veranlaßt habe. In der Abstimmung wird der Blankokredit genehmigt und auf Antrag des Stv. Claus einem Personalkredit bi« zu 28800 Mark gegen 2 Stimmen zugestimmt. Stv. Köhler beantragt nach V» Jahr einen Bericht über die Ent wicklung der Sache vorzulegen. Danach gibt Vorsteher Sittig die Eingänge bekannt. Das Lehrerkollegium der Volksschule bittet, die UnterrichKräume der Unterofsizierschule nicht für industrielle, sondern für Schulzwecke zur Entlastung des Volkschulgebäudes zu verwenden. Die Eingabe wird an den Kasernen-Ausschuß über wiese». DieSckulpslegschaft, unterzeichnet vom Vor sitzenden Fabrikant Richard Döring, drückt in einem längeren Schreiben ihre Verwunderung darüber aus, daß der dringend erforderliche Um bau der Heizanlage im Volksschulaebäude noch nicht vorgenommen ist und regt die Errichtung eines Md nach einiger Anstrengung gelang es ihm, die, Er war nunmehr ungefähr sechs Schritte Flügel nach außen aufznmachen. Er hielt eine» entfernt, und kam gerade auf Anson zu. Anso» ,Augenblick mne, um zu sehen, ob daS Geräusch war starr vor Schreck, und dq- rettete ihn^ jm Hause nicht beobachtet worden war, dann Der Man» blickte von der runden Schüssel, die kletterte er in das Zimmer und zündete ein er in einer Land trug, nicht einvor. während er es schon fort.* Noch immer verbarg er Charters vor WisonS Blicken, doch als Hennings mit der frisch gefüllteil Schüssel znrückkchrte, begann Charters sich unruhig- zu bewegen und sein Arm wurde sichtbar. Himmel! Anson starrte den Arm an, und die Augen traten ihm dabei fast aus dem Kopfe. Die Zeichen waren beinahe gänzlich verschwunden. Jm ersten Augenblick war er so bestürzt um »lehr zu tun als durch das Schlüsselloch zu starre». Er hatte schon viel von Durands teuflischer Geschicklichkeit gehört, daß er aber Tätowierungen weawischen ^konnte, wie man etwa eine Zahlen reihe von 'einer Schiefertafel wegwäscht, daS grenzte an das Unglaubliche. Durand fuhr nun wieder mit dem Schwamme über Charters Arm, in diesem Augenblick warf sich Anson gegen die Tür und stürzte in das Zimmer. „Schurke!* schrie er, fuhr auf Durand loS und schlug ihm die Schüssel aus der Hand. Kühl wie immer, drehte Durand sich rasch uni und schaute aus Charters Arm. Bis auf einen ganz zarten bläulichen Ton an der Stelle, wie die Zeichen eintätowiert gewesen waren, war Turnest Sport und SM il Damen-Abteilung Merkur-Handball. Da« am vergangenen Sonntag angesetzte Gesellschaft^ rückspiel Merkur—Teutonia wurde zum Ten em Opfer der schlechten Witterung. Nach der ersten Halbzeit, die ohne besondere» Ereignis und ob« Tor-Grgebnis verlief, setzte starker Regen ein. Aus Ansuchen der Gäste wurde das Spiel abgebrochen»' ff Kidello. Schon heut« mach«» wir unser« MlS «lieber, Ang«hörige sowie Freunde und Gönner unser« Verein« auf den am 2S. und 27. August im Stadtpar» stattfindenden „Bunten Abend" aufmerksam. Die beste» Thea'erkrästr bringen am 26. August abends 8 Uhr rms herrliches Theaierstück „Der Jagersranzl von Ammergau7 (Oberbayrisches Bolksstück mit Gesang in 3 Akten) zu» Aufführung. Die Lauten- und Mandolinenspteler werdest dl« Besucher wieder durch gut gespielte Volkslieder erfreuen! Der Abend ist öffentlich und der gesamt« Reinertrag fließt dem städtischen Armenhause zu. Wir bitten die geehrt« Einwohnerschaft, unsere Mühe und Arbeit durch starken Besuch der WohltStigkeitsveranstaltung zu belohnen. Au, 27. August abends 7 Uhr findet im gleichen Saale Konzert, Theater (Damenbühne) und Vorträge mit anschließendem Ball iür Mitglieder, Angehörige und geladene Gäste statt. Der Vorverkauf sür den öffentlichen Theaterabend beginnt ab heute bei den Herren Ernst May, Baderberg und Ott» Thomas, Markt 12. Glück aus zu frohem Gelingen!' einlrat. Er ywtl vte runde Schüssel in der Hand, fein Begleiter, den Anson sür Dr. Hennings hielt, folgte ihm zum Bette. Durand stellte die Schüssel neben dem Bette nieder, tauchte, soviel Anson sehen konnte, ein kleines Schwämmchen in eine Flüssigkeit, die darin DaS Haus, dessen Umrisse er nun schwach sehen konnte, Ivar ungefähr fünfundzwanzig Schritte von ihm entfernt uns lag in Dunkelheit da, — wenigstens gaben die Fenster keinerlei Zeichen dafür, daß es bewohnt war. Und während er beinahe fürchtete, daß er eine unnütze Reise gemacht nabe, strauchelte er, wie er annahm, über ein paar Blumen und schlich sich näher an das Haus heran. Er hatte beinahe das Tor erreicht, 'als ein Geräusch ihn stehen bleiben ließ. Es hatte ihm geschienen, als ob leise eilt Fenster geöffnet wurde. Er schaute hinauf und glauhte zu «erkennen, daß jemand sich aus dem Fenster beugte und der rasch sich entfernenden Droschke nachblickte. Wer immer der Beobachter auch sein jnochte, cs war schwer möglich, daß er Anson sehen konnte, wen» es, auch ganz außer Zweifel war, daß man nach ihm Ausblick hielt und so verharrte er einige Minuten lang regungslos. Nach einer Weile hörte er, wie das Fenster wieder geschlossen wurde, und alles blieb still. Er nahm ün, daß der Haupteingang des , Hauses noch immer verschlossen sein würde, und, ging daher behutsam um die Rücksette des Hauses M an den Sckluß der Sitzung zu verschieben, bi« ve» Bürgermeister von der Reffe nach Dresden zurück lei. Da« Kollegium erklärt sich damit ein- verstanden. Handel«- und Gewerbeschule ' Stv. Metzler berichtet über das Ortsaesetz über , di« Handele- und Gewerbeschule, Vas zur Vornahme einiger Aenderunaen, meist nur redaktioneller Natur, vom Wirtschaftsministerium zurückgekommen sei. Das Kollegium hat gegen die Äenderungen nicht« ein zuwenden. Erhöhung der Schlachtgebühren Stv. Kaffenbote Rudolph brachte die Erhöhung der Schlachthofgebühren ab 1. August zur Sprache, Vl der sich da» Kollegium gutachtlich zu äußern hat. Die Fleischerinnuna habe m einer Eingabe zahlen mäßig ihre Verluste nachaewiefen. Der Rat hat sich für eine 100 prozentlos Erhöhung erklärt. Nach einer gutachtlichen Erklärung von Tierarzt Dr. Kietz habe diese Gebührenerhühung eine nennens werte Steigerung der Fleischvreise nicht zur Folge, die Fleischpreise seien ausschließlich von den Vieh- vreisen abhängig. Nach einer näheren Begründung der Vorlage durch Stv. Mätzig äußert das Kolle gium sein Einverständnis mit dem Ratsbeschluß. Grabenverlegung,arbeiten am Schilfteich Sto. Pezold erläutert eine Ratsvorlage, die sich zunächst mit vertragrpflichtigen Arbeiten am Schilfleich beschäftigt. Es handelt sich in erster Linie um die Verlegung des Ausflußgrabens, die 18000 Mark erfordert. Dann soll weiter Sorge dafür getroffen werden, daß der Teich selbst ein freundlicheres Aussehen bekommt. Der Weg um den Teich soll ausaebeffert und mit einer Baum- anpflanzung versehen werden. Die Kosten dafür seien mit 40 000 Mk. veranschlagt. Sm Ausschuß .habe er, der Berichterstatter, gebeten, diese letztge nannten Arbeiten als evtl. Notstandsarbeiten für später rurückjustellen. Der Rat habe aber jetzt schon die gesamte Summe bewilligt, er persönlich bat, heute zunäckst nur die 10008 Mk., bezw. die Mittel für die Grabenverlegungsarbeiten zu be willigen. Diesem Vorschlag trat auch Stv Vogel fang bei. Nach kurzer Aussprache ergab die Ab stimmung die Annahme dieses Vorschlages. Höhere Beerdigungssatze Stv. Metzler berichtet in längeren Ausfüh rungen über die Erhöhung der Gebühren für die Besteller, Leichenfrauen, den Leichenwagenbesitzer und die Träger. Eine Bitte der Besteller um 5 Prozent Gebühren für das Einziehen der Gelder wurde vom Ausschuß und auch vom Kollegium ab- gelehnt, zugestimmt dagegen einer 58prozentigen Erhöhung der Gebühren an den Leichenwagen besitzer und einer 108prozentigen Erhöhung für die anderen Arbeitsleistungen. Vorsteher Sittig gibt seiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß die Träger erst in letzter Minute mit neuen Forde rungen gekommen seien, er bitte, die« in Zukunft rechtzeitig zu tun. Stv. Pezold hat gegen die Erhöhungen nichts einzuwenden, bringt vielmehr nochmals die kostenlose Totenbestattung zur Svrache und ersucht de» Rai, sich nunmehr ernstlich mit dieser Frage zu beichäftiaen. Eine einfache Beerdi gung koste heute 7000 Mark. Stadtrat Dr. Wolf bemerkt dazu, daß man im Ausschuß sich schon mehr fach mit dieser Angelegenheit beschäftigt habe, ge scheitert sei die Verwirklichung aber an den hohen Kosten. Amba« eines Zimmers lm Rathause Stv. Pezold verliest eine Eingabe, die auf die unhaltbaren Verhältnisse im Zimmer 6 hinweist, in dem die Hauptgeschäftsstelle und eine Reihe andere Verwauungsabteilungen untergebracht sind. Man will das Zimmer durch Einsetzen einer Wand in zwei Räume teilen und die Zimmer 7 und 8 zu einem Dienstraum vereinigen. Die Kosten hierzu in Höhe von 28500 Mk. werden bewilligt. > ziemlich kostspielig war. > Dieser direkte Beweis von Durands Gegen wart machte allem Zaudern ein Ende. Durand war in diesen« Hanse. Er hatte Geschäfte vorge- fchüht. Er hatte erklärt, es wäre zwecklos, noch heute Nacht hierher zu kommen. Und nun war , er doch da! Ja, noch mehr, er mußte unmittel bar hierher gefahren fein. Da war Verrat im Werke, und Anson wollte dem auf die Spur kommen. Streichholz an. Er zitterte heftig, als er sich in dem mit großem Comfölt ansgestattcten Zimmer, offenbar den« Salon des Hanfes, umsah. Als das Streich holz bis auf seine Finger verbrannt war, fühlte er sich beinahe versucht, dieses Abenteuer wieder aufzugcbcn. Aber gerade als er das glimmende Ende fallen ließ, bemerkte er eincu Uebcrrock, der nachläfsig auf die Lehne eines beim Kami«« stehenden Sessels geworfen war. Anson glänbte sicher zu sein, daß dies der Rock sei, den Durand . , , ... kurz vorher in Holborn getragen hatte. Er strich losen Gesichtszügcn. noch ein Zündholz an und besah ihn genauer. ! Er ging weiter und kam zum ander«« Ende Ja, es war keil« Zweifel. Der Kragen war ihm der Halle. Tan» begann er eine weitere Treppcu- noch besonders aufgefallcn, denn es war eine flucht hinaufzusteigcn, die in die oberen Geschoss« Pclzsorte von einer Art, die für einen Schisfsarzt zu führen schien. " " ' " ' Anson zögerte noch, ob er ihm folgen sollt« oder nicht, als oben eine Tür aufging, und ein« Stimme, die er sofort erkannte, hinunter rief: „Rasch, Du Narr! Wie kam« man nur so ver flucht lange ausbleiben! Er ist noch immer be wußtlos, und der Idiot kam« jeden Augenblick da sein." Es war Durand. Anson konnte Er ging zn der Zimmertür, öffnete sie leise ! und horchte hinaus, ob nicht ein Laut ihm als Führer für das weitere Vorgehen dienen könnte, j Die Lür führte auf die Vorhalle hinaus, die ! von einer fast ganz ausgedrehten Lampe nur matt ; beleuchtet wurde. Gegenüber konnte er eine Treppe , sehe», die offenbar zu der Küche hinabging. In diesem sonderbaren Hause schien es aber keine Dienerschaft zu geben, dem« er konnte nichts von dem Rasseln der Messer und dem Tellergcklire ' vernehmen, daß in der Regel aus den unteren Regionen nach oben dringt, und doch war »och , nicht die Stünde.'gekommen, zu der die Diener- s schäft, wäre eine solche in« Hause gewesen, sich bereits zur Ruhe begeben haben follte. Anson wollte gerade weitergehen, um in seinen Untersuchungen fortzusahren, als er zu- san«,nensuhr und dann stehen blieb, zu verwirrt f nn« sich zu regm. , i D,e Treppe, die er im Auge hielt, machte i Er gmg nun Lärm» die Fenster zn unter- hei der zweiten Stufe eine scharfe Wendung, die ' suchen, und schließlich hatte er eins nn Erdgeschoß hurch emen Schiri» von Eichenholz m^kiert^ gesunden, das nachzugeben schien, als er sei» winde, der di« andere» Stusen dein Auge des ! Taschenmesser ernstem Es war ejn Flüge!» Beobachters entzog. Um diese Ecke herum kam Fenster, ungcfaht drei Fuß hoch vom Erdboden, rin Mann,'- . " >
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