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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 25.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192207258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19220725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19220725
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-25
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
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,rtz als eiire Indiskretion, llnd ebenso überraschend plizicrten WirtschaftScerhältnissen mit ihren un- Ein« Kalkulation auf weitere Sicht mit einer ge- siehungskosten zuzüglich eines angeniessenen Ge ¬ halte. Man wird deshalb einen Verkaufspreis -eu einer sie fort. Ich werde sie zn u fort« selbst wen» Ich ohne Urlaub-, le zu EK dann werden wir weiter miteinander reden. — Sie sFortsehung solgt.> erklärt er, der nur unter der Voraussetzung der Feststellung einer Vertragsverletzung Deutschlands durch die Reparalionskommission nach Londo gehen wollte, sich jetzt bereit, am l. August d vorhandene sehr ernste Krisis mit sehr behutsamer Hand ansossen müssen. den Z»- Re- Gc- er den Mut dazu hat — mag er es doch tun!* Graf Saburow schob seine Tochter sanft bei seite und trat um einen Schritt näher auf den Sprechenden zu, dessen Augen ihn tückisch mi- glitzertcn, wie die Augen einer sprungbereiten Katze. „Nicht einmal — hundertmal: Betrüger seid ihr. Vollzug in Bayern nicht gestatten könne. Die Reichs regierung ist von diesen Matznahmen, die am heu tigen Montag verkündigt werden sollen, nicht vor- > Die Lon-oner Konferenz . Der französische Ministerpräsident, der sich Mühe gab, sich in diesen Tagen seinen Beinamen Polncarö la guerr« (d. h. Poincare' der Krieg) von neuem zu verdienen, ist über Sonn tag aus einem Saulus ein Paulus geworden. Auf Nissen Stetigkeit und Norm ist dabei kaum noch möglich. Es must zugegeben werden, daß ein Kaufmann oder Industrieller, der unter allen Umständen heut« seinen Preis nur nach den Ee sehr kurze Zeit führen. Nach dieser kurzen Zeit muß solcher Kampf sich mit scharfer Spitze gegen die Zentralgewalt des Reiches kehren und die iReichsregicrung sowie den Reichstag in ihren ver fassungsmäßigen Machtbefugnissen trcssen. i Daß die Volksstimmung in Bayern sich gegen die Schutzgesetze wendet, kann keinem Zweifel unterliegen. Die Parteientscheidungen der letzten Tage beweisen das zur Genüge. Aber damit ist doch noch nicht gesagt, daß der bayrisch)« Wider stand auch zu den letzten Konseguenzen fortschreiten wird. Es sch«int, daß die bayrische Negierung sich mit der Absicht trägt, über ihre Sonder verordnung mit der Reichsregierung Verhand- kmgen zu beginnen, offenbar in der Hoffnung, «ine Revision der Schutzgesctzgebung und eine Verständigung zu erzielen. Inwieweit dies kn, Bereich der Möglichkeit liegt, muß dahingestellt vleiben. Daß aber der Weg der Verständigung von beiden Seiten beschritten werden muß, ist ganz klar, wenn anders nicht das Gefüge der Reichseinheit ans den Fugen gehen soll. Daß «s leider schon gelockert ist, kann niemand mehr zubilligen müssen, der in der Mitte zwischen Ge stehungskosten der -alten und neuen Warr liegt unter Einschluß eines angemessenen Gewinnes. Die Zubilligung eines solchen Durchschnitts, satzes der Gestehungskosten ist jedoch volkswirt schaftlich nur dann gerechtfertigt, wenn die be teiligten Industriellen und Händler auch nach weisen, daß eine Wiedererstehung neuer Waren bezw. Rohstoffe für sie in Frage kommt. Aus diesen, Grunde dürfte eine solch« Kalkulation nur denjcnigen zugebilligt werden, die einen regelmäßig fortlaufenden Handel oder Güterproduition betrei ben, weil nur von ihnen leicht der Nachweis der Tätigung neuer Einkäufe gefordert und erwartet werden könnte, während diejenigen, die einen solchen Nachweis nicht erbringe» können, von der Zulässigkeit einer solchen Kulkulätiou ausgeschlossen werden müßten. Die reelle stetige Güterproduk- tion und der bodenständige eigentlich« berufliche Handel würden der Gefahr enthoben, schon dann des Wuchers bezichtigt zu werden, wenn sie ledig lich einen Preis fordern, der bei der heutigen Er ging mit «»sicheren Schritten zur Tür, gefolgt von seinem Bruder und von drei oder vier anderen Gäste». Die übrigen blieben zurück, wie wenn Sgburows Befehl sie durchaus nichts ängstige, und einer von ihnen trat sogar freundlich lächelnd auf den jungen Franzosen zu. dem wütenden Sturme, umschlungen und gedeckt von Tenla, deren bleiches Gesicht mit den sprühenden dunklen Augen in diesen, Moment von einer wahr haft dämonischen Schönheit war. j Die vernichtende Wahrheit, die sie de» Gästen , länger als wenige Scknuden. „Sie sind ein Weib, Tenia Iwanowna — darum kam, ich Ihnen nicht gebührend antworte»,* rief der eine Schercinetjew mit vor Wut fast klangloser Stimme. „Aber ich möchte wohl wissen, ob Iwan Pawlowitsch der nämlichen Ansicht ist. Mag er uns doch auch Betrüger nennen, wem. Die Sächsische Regierung Wer Wucher In einer an die Reichsregierung und Reichsrat gerichteten Denkschrift über die nehmende Teuerung, mackt die sächsisch« gieruug folgende für Industrie, Handel und werbe beachtenswerte Ausführungen: welche Ausstände diese überraschende Wendung in seiner Haltung zurückzuführe» ist. ist für den i her verständigt worden. Augenblick »och nicht ersichtlich Möglick», aber) Die Rekchsgewerkschast agitiert nicht für den durchaus nicht sicher, daß es die energisch« Ab- Streik. In dem Berliner Organ „Der Deutsche", Re-aktionskrlse in -er „Deutschen Allgemeinen^ eltung." Sämtliche politischen Redakteure der „Deutschen Allg. Ztg." haben dem Verlag ihre- Kündigung überreicht mit der Vegründuno, daß ie den neuen durch den stellvertretenden Lhefrcdak-" eur Paul Lensch eingeschlagenen politischen, Kurs des Blattes nicht mitzumachen gewillt eien. Dr. Lensch, der sich zur Sozialdemokratie bekennt, hat es für richtig gehalten, in der „D. A.- / die taktischen Erfordernisse seiner Partei zu ätzen. Die Redakteure bestanden auf Fortbe-, ahlung ihres. Gehaltes während der durch de«' Tarifvertrag für einen solchen Fall vorgesehenes Frist. Der Verlag der „D. A. Z? (Das ist gleicht wdeutend mit „Herr Stinncs". Die Schriftleitung.) hat die Kündigung der politischen Redakteure mif) der fristlosen, ohne Begründung erteilten Ent,», lassung beantwortet. — Bekanntlich ist die„Dr Ma. Ztg.* in Berkin eine von den unzähligem Zeitungen des Abg. Stinnes und zwar sein* Politische Nachrichten Die Entscheidung Bayern». Die Entscheidung ist gefallen nach dem von der bayrischen Volkrpartei gefaßten und von der Mehrheit des Staatsmini- stertum« angenommenen Beschluß. Hiernach wird die bayrische Staatsregierung eine eigene Verord- nuna erlaßen, in der sie das materielle Recht des Reichsgeietzes zum Schutze der Republik übernimmt. Der Vollzug wird jedoch den bayrischen Staatsan wälten und den Vokksgertchten übertragen und dte Beamten der Behörden und des neuen Staats gerichtshofes des Reiches werden für Bayern aus- aeschaltet. Die bayrische Staatsregierung alaubt sich bei diesem Vorgehen auf Artikel 48 der Reich,. Verfassung stützen »ü können, wonach ihr bei drohen der Unruhegesahr der Erlaß besonderer Ausnahme- Verordnungen zustehe.- Ferner will die bayrische Staatsregierung jetzt schon kundtun, daß sie das im Oktober in Kraft tretende Reichskrimtnalpolizeigesed nicht als rechtsverbindlich anerkennen und also seinen Lücks,'L'nÄeo Nitti «Sllstixo LIsZcianesstMo SureU; mit. vbeyaly, LUt Verlangen des Reichspräsidenten oder des Reichs tages außer Krost gesetzt werden niüssen. Wenn aüso Bayern wirklich seinen Widerstand aufrecht, winnes festsetzt, sich total ausvcrkaufen kann, denn erhalten,' d. h., wenn es die Iustizhoheit des zuweilen kann dasselbe Quantum neuer Ware» Stvalsgerichtehofes nblehnen u»d das Reichs-c nicht mehr für den Preis »eu erstanden werden, Polizeiamt nicht anerkenne» will, so läßt sich'den der Verkauf derselbe» Menge aller Ware dieser Kampf mit formalen Einwendung«» vur, einschließlich eines angemessenen Gewinns erbracht wie wenn es eine fllße Musik wäre, die ihr ln das Ohr tönte. Hingerissen von dem Sturm seiner Empfin-- dimgen, neigte er sich auf das schöne blasse Gesicht hinab, um seinen Mund ans ihre halbgeöffneten- Lippen zn pressen. Sekundenlang gab sie sich der Glut seines Kusses hin, dann aber ging plötzlich ein heftiges Erzittern durch ihren Körper, und sie riß sich ungestüm von ihm los. „Lassen Sie mich,* stieß sie hervor, „gehen Siel Wenn . Sie nur ein klein wenig Mitleid mit mir fühlen, so dürfen Sie jetzt kein Wort weiter zu mir sprechen.* „Wohl, Tema, wenn du mir für heute, Schweigen anserlegst, so will ich schweigen,* sagtet Gaston sanft. „Morgen aber wirft du mich an», hören, denn ich muß morgen schon' mit deinem! Vater reden. Ich mnß mir ein Recht erwerben/ dich von hier hinwegznführcn, denn meine Ehr«) verbietet mir, dich auch uur eine Stunde länger/ als es unumgänglich notwendig ist, schutzlos in« mitten dieser Abscheulichkeiten zu lassen.* Sie antwortete ihm nicht, und er halt« vielleicht auch keine Antwort mehr erwartet. „Jetzt aber mußt du dich zur Ruhe begebe», meiu Liebt Gestatte mir, dich bis a» die Tür deines Zimmer-, zu geleiten —* ihres Vaters so furchtlos ius Gesicht geschleudert, hatte diese wohl für einen Augenblick sprachlos gemacht, aber die unheimliche Stille währte nicht ' Gaston stand regungslos, denn keine Vc« wegnng sollte den Glauben in ihr erwecken, daß) er ihrem Wunsche zuwiderhaudel» könnte. Da aber schlug aus den» hinter ihm liegenden Speiset foal lantcS Gelächter an sein Ohr, und er hört^ die joviale Stimme des Grafen, der wohl etwaS' sehr Belustigendes gesagt haben mußte, da ihm em «euer schallender HeiterkeitSauSbruch seiner Km»-' pnne lohnte. Eine brennende Empfindling des Ekels stieg dem Marquis zur Kehle empor. »Nein, bet Gott, sie darf hiev utcht bleiben,^ sagte er laut vor sich hin, „morgen schon muß >- -- meinen Eltern bringen,' ohne Urlaub-nach Frankreich reisen Elsenbaßnverband eknen nenen Verkehr-streik als Demonstration vorbereiteten. Diese Meldung wurm in Berlin durch die Filialen ekntgrr nicht erscheinender Zeitungen durch Au-Hana wkitergegebm und gelangt- auch kn einen Teil der Prodtnzvresse. Sie muß als in jeder Beziehung fret-ersuuden bezeichnet Werders da die Vorstände der betr. Verbände einen solches Demonstraiionsstrelk überhaupt nicht in ErwäguM gezogen haben. . Blutige Zwischenfalle in Klaustal. Am Demon« ftrationstag der kommunistischen Jugend des Harzer, Unterbezirkes gegen die reaktionär« Jugenderziehung, kam es zu ernsten Unruhen zwischen den KommrS nisten und den Studenten der Klauetaler Berck akademie. Die Kommunisten plünderten die HäusH llnd Gasthöfe der studentischen Korporationen und verbrannien die Möbel und die Embleme. Es gad bisher einen Toten und mehrere Schwerverletzte, Die Unruhen dauern an. Graf Zeck in Berlin. Im Zusammenhang mit' der Berickterstatlung über die allgemeine politische Lage in Bayern berichtet die „München Augsburger) Abendzeitung, daß der Vertreter der Relchsrcgieruna in München, Graf Zech, am Freitag abend naA Berlin abgereift sei. Das gleiche Blatt schreibt: der Beschluß der bayrischen Volkrpartet müße die Reichs regierung veranlassen, ihre Gesetze einer Revision zu unter,i»ben. Rücktritt der bayrischen Handelsminisler- Hamm. Der bayrische Handelrmintfter Hamm bat' dem Ministerpräsidenten Grafen Lerchenfeld seinen Rücktritt anaezeiat. - Verbot -es Wulle-Blattes. Wie di- „P. P. N/' kören, ist daS Wullcsche „Deutsche Abendblatt", da- ährende deutschvölkische Organ in Berlin, auf Gruns der Verordnung des Reichspräsidenten verbotew worden. Die Offenlegung -er Personalakten wird von den verschiedenen Behörden verschied:» gehandhabt Nach den Richtlinien des Reichsministeriums deL Innern soll der Beamte nor bei Eintragung ihm un- oünftiger Tatsachen vorher gehört werden, nicht jedoch bei der Eintragung ungünstiger Beurteilungen. Da gegen bat der preußische Ministerpräsident cuf ctn^ kle-iie Anfrage des Demokraten Bartetd geantwortet daß dte Beamten auch vor Eintragung ungünstiger, Werturteile gehört werden müssen. Die Demokraten, >aben daher eine kleine Anfrage im Reichstage zur klärung der Auslegung deS Artikels 12!) derR.'ichS« erfassung eingebracht. ! > Sie schüttelte heftig den Kovf. „Nein, nein/, rief sie. „Sie dürfen nicht Welter gehen — nicht einen Schrittl Ich beschwöre Sie, Herr Ma«H quisl* Wie flehend hatte sie de» Arm erhoben, nnhi? , er sah die schönen, dunklen Augen mit dem Ans/ druck angstvoller Bitte auf sich gerichtet. Dann/ ' ohne ei» Wort des Abschieds ober des Grußes/! s wandte sie sich v-m ihm ab und eilte die Stieg?' hinab. schwebenden Fragen mit Lloyd George in London zu besprechen. Und mit Poincare macht die ganze Pariser Presse diese Frontschwenkung mit, »achdei st« sich vorher durch ihre unduldsamen und Übermut gen Erklärungen maßlos bloßgestellt hat. Pari- sieht nun auf einmal die Notwendigkeit eines Mora toriums und einer ißm in kurzer Zeit folgenden internationalen Anleihe ohne weiteres ein und scheint sogar mit einer Herabsetzung der Forde rungen cm DeuiMand elnverstaiiden zu sei',,, falls England die französischen Schulden stretcht. Zu dieser Schwenkung der französischen Politik scheint ein sanfter amerikanischer Druck nicht wenig bei, getragen zu habe». AclanntUch weilt zur Zeit «ine französische Mission in Wasli igtou, um mit der amerikanischen Negierung über die französi schen Kriegsschulden zu verhandeln. Dies erscheint Poincarös Hartnäckigkeit soviel Steine in den Weg gerollt zu habe», daß er einsehen mußte, daß eine gewiss« Nachgiebigkeit gege» Deutsch land de» frauzSsischrn Iutercsse» in Amerika nur nützlich sein kann.- — Bei alledem sei freilich wohl- grmerkt, daß dies der augenblickliche Stand der Dinge in Paris ist. Das sch ieß! keineswegs eine aberma'ige mehr oder weniger erheblich« Aendcrung der Pariser Auffassungen aus, die sich bekanntlich gerade m der hochmmmerlichen Zeit der jeweili gen Witterung auzupallen pflege». Während sie in früheren Jahren entsprechend der Huudstags- glut bis zur Siedehitze sich steigerten, stad st- in diesem Jahre ebenso wetterwendisch, wie das Wet ter im Juli. Die Begegnung zw«chen Poincar« und Lloyd George. Poincarö ha« Lloyd George Mitteilen lassen, daß er am 1. Auauft die Verhandlungen über , die Revarattonssrage in London auf,»nehmen ge willt lei. . j verkennen. Unter dielen Umständen würde das- s Unstetigkeit der Verhältnisse und des Markkurse» jeuige Land, das den ersten ernsthaften Schlag nölig ist, um Produktion und Handel vor gefälft- sührt, den ganzen Ban ins Wanken bringen. lickM Erschütterungen zu schützen. Andererseits Und deshalb wird sich Bayern sagen müssen, närde der heute nicht selten vorkommende Ge- daß ihm unmöglich das Recht zustehe» kamr, kgenheitshandei, der mit demselben Betricbskapi- sem« Sonderwünsche auf Biegen oder Brechen in feder Umsch'agsperiode mit einer anderen durchzusetzen. Wir hoffen deshalb mit aller Be- Ware, nur aus Spekulationsgründen handelt, stimm,heil, daß die Grenze des parlamentarischen ganz automatisch bekämpft. Gleichzeitig würde und verfassungsmäßigen Kampfes, de» die E»t- dabei aber der Masse de, Verbraucher eine Ge- sihwßung der Bayrischen Volkspartei in Aussicht ^cihr gegeben, daß von itr nur ei« solcher end- geiwnlmen Hai, uuler alle« Umständen auch in,,«- güll.-gcr Preis oerlangi wird, der beim Fort- grhalten wird. ! bestehen der Volkswirtschaft unabwendbar und ^>oll es nicht auf Biegen oder Brechen kom-Uch gerechtfertigt ist. men, so wird die Reichsregierung die unleugbar)' die gezeichnete Karten mitbriiigen, uni mich zu plünderni* Mit einem Wutschrei fuhr Scheremetjcw auf ihn zn; aber ein wohlgezieltcr Faustschlag Gastons, dessen Eintritt in der gewaltigen Erregung keiner von allen Anwesenden bemerkt hatte, ließ ihn znrücktanmcln, und im nächsten Moment stand der junge Franzose mit erhobenem Revolver vor dein andringenden Hanfe». „Wer noch einen Schritt tut, ist des Todes/ donnerte er ihnen zn. „Befehlen Sie diesen Menschen, Herr Graf, Ihr Hans auf der Stelle zu verlassen; und ich werde Sorge tragen, daß man Ihrem Befehl gehorcht.* Graf Saburow schien recht froh über die un verhoffte Unterstützung. .Ja, ich befehle es,* rief er, „hinaus mit euch nllrnl Ich will keinen von euch jemals Wiedersehen!" f Der Spcccher von vorhin lachte höhnisch auf. „Verschlafe dem,» tausch, Iwan Pawlowitsch, hatten. Auf der anderen Seite des umgeworsemm j „Lassen Sie's gnt^ein, Väterchen," lallte er Tisches trotzte Graf Saburow hoch aufgerichtet mit schwerer Zunge. ^leM^ Ersatz'SHM «Di« AuffasstinS, daß jede Pr«issord«rü.Ä, MruM sem«r»Äe>i Bedluaunffe» .gegenüber U °lSeI Reiches. Das Reichsgesetz zum Schütze der R«- welche dt« Eest«hlungskosten einer Ware züOg- Deutschland dürch dle ganz« enM letzten B», publik ist noch nicht in Kraft getreten, ünd die Uch eines «.»gemessenen Gewinnes Überschreitet, War. Jedenfalls rückt Polncarö plötzlich von bayrische Regierung scheint sich auf Grund des Wucher darst«lle, kann Unter d«n heutigen kom- Artikels 48 der Reichsverfassung für berechtigt plizierten WirtschaMerhältnissen mit ihren un- p» halten, von sich aus Maßuahmen im Sinn« «einem rusch«» Veränderungen nicht mehr auf- des Schutzgesetzes zu trefseiy wie es jener Artikel recht erhalten werden. Eine solche Begriffsbe- ptläßt, wem, Gefahr im Verzüge ist. Die bay- sdlmmung für den Wucher war nur so lauge halt rischen Maßnahmen würden dann also als ein« bar, als sich di« Valuta und Preiskurven tn laug- Vorwegnahme der Ncichsgesetze zu betrachten sein, gestreckten, ziemlich flachen Linien bewegte». Bek Melleicht genügt ein« derartige Auslegung für den heutigen Schwankungen bewegen sich jedoch die nächsten Tage. Auf die Tauer aber hält na- j dieselben Kurven sehr oft kn steil senkrechit auf- Ärlich eine solche lediglich formale Stütze nicht j steigenden und auch wied«r abfallenden Linien- stand, da sofort mit dem Inkrafttreten der Reichs- -»-"-» « ">>« tzesetzgebung das Landesrecht zurückzutreten hat «üd insbesondere — ebenfalls auf Grund des Ar tikels 48 — Sondermaßuahmen der Länder auf .«Ul baßdle Relck-aewtrychaft Deulsck zend ließ sie oen "Köpf an die Schulter ihres Be- gleiterS sinken. Gaston dachte nicht mehr an das Versprechen, das er ihr am Morgen gegeben, und mit einer stürmische« Bewegung schlang er seine» Arm um die zierlich« Gestalt und drückte sie ar« seine Brust. „Xenia, mein geliebte- Mädchen, weine nicht! Di« stehst ja Hinfort unter meinem Schutz, und keiner mehr soll es wagen, -ich zu kränke«.* Sie hatte seine Umarmung nicht nur geduldet, sondern er fühlte, wie st« sich beim Klang seiner Stimme fester an ihn schmiegte, und als er st fuhr, ihr leidenschaftliche, zärtliche Liebesworte jagen, lauschte sie ihm mjt aeichloffeuen Anaen, Unter -en Körne«. Novelle von Gerd Harmstorf. 5 ). ' <Rachdruck verböte») 4. Kapitel. Den blauen Rauchwölkche» seiner Zigarette nachblickend, dte sich ihm zu allerlei phantastischen Luftschlössern gestalteten, lag Gaston de Villiers «och gegen Mitternacht völlig angekleidet auf dem Ruhebett in seinem Zimmer. Unter ihm mußt« das Trinkgelage wieder in vollem Gange sein, denn ein wüster Lärm, ein wirrcS Durcheinander von lachenden, johlenden Männerstimmen drang aus dem Spcisesaal zn ihm herauf. Er war an die Art der Unterhaltung auf Tereszewicze ja. bereits hinlänglich gewöhnt, uni Ihr kaum noch Irgend welche Beachtung zu schenken, und es regte ihn auch Nicht sonderlich auf, als sich die fröhlichen Stimmen plötzlich in streitende zu verwandeln schienen, und als einzelne abgerissene Bruchstücke riues mit großer Heftigkeit geführten Wortwechsels an sein Ohr schlugen. Das Zerwürfnis schien dlcSiffal vou ernsterer Natur zu sein, als die kleinen Meinungsverschieden heiten, an denen auch an den beiden vorhergegangene« Avenden kein Mangel gewesen war. Gaston hörte ein krachendes und klirrendes Geräusch, wie wen« rin Tisch umgeworfen und eine Anzahl von Gläsern in Trümmer gegangen wäre, und un mittelbar darauf vernahm er einen Laut, der ihn in jäheni Erschrecken aus seiner bequemen Lage) ausfahren ließ. Es war ein angstvoller oder zorniger Aufschrei aus weiblichem Munde, und die Vor stellung, daß nur Teuia ihu auSgestoßcn habe« konnte, ließ den Marquis keine» Augenblick iin Zweifel über das, was er zu tun habe. Er griff nach dem Revolver, der auf dein Nachtiischche« «eben seinem Bette lag, denn es konnte ja möglicher weife ein« zehnfache Uebermacht lein, mit der er <s da zu tun hatte, und eilte hinunter. Noch ehe er die Tür des Saales hatte ausstoßen können, hörte er Tentas Helle Stimme über alk -rn Tumult hinweg: „Und ich sage es noch emuial: Schmarotzer und Betrüger seid ihr alle miteinander! Mit Hunden und Hetzpeitschen müßte man euch vom Hofe jagen!* Eine plötzliche Stille folgte diesen Worten, lind ein Bild, das sich unausläschiich tn sei» Gedächtnis emprägte, bot sich dem rintrcteudc« Gaston dar. Der große Tisch war unigestürzt: Flaschen, Pläler und Teller bedeckten, mit Spielkarten. Zigärcttenstumpsen und Nubelscheinen imtermischt, j aber, mein verehrter Herr, sollten sich künftig nicht in Scherben den Boden — und all die Gäste, . in Dinge mischen, dte Sie nichts angehen. Denken die sich noch vor wenig Minuten auf Kosten des Sie an Arkadi Scheren,etjew, wenn Sie des Hausherrn gütlich getan, schienen Plötzlich von den Teufels Dank dafür ernten!* ftiudseligsten Absichten gegen ihn erfüllt.' Z Zu emenr dichten Häufen geschart standen sie ' mit zornroten Gesichtern und geballten Fäusten da,') alle» voran die Brüder Scheremetjcw, die mit ihre« ) brutalen Physiognomien und ihren glasigen Trinker- äugen ganz das Aussehen wcgelagcrndcr Raufbolde „ „ . „Die beiden sind unverbesser liche Hitzköpfe; aber man muß bei diesen Polterern nicht gleich jedes Wort für Kare Münze nehmen — eS ist gewöhnlich nicht so schlimm gemeint." Er wollte Gaston vertraulich die Hand auf die Schulter lege», -och der Marquis stieß ihn zurück. .„ „Nührm Sie mich nicht an — und gehen währte nicht ! Sie! Hörten Sie nicht, daß Sie von de», Herrn des Hauses dazu anfgcfordert wurden?" Da näherte sich ihm Gras Saburow und sagte In ganz verändertem, begütigenden, Lon: „Ich danke Ihnen für Ihren Beistand, mein lieber Marquis, aber diese da «lögen immerhin bleiben. Polzow hat recht, man darf es nnter Freunden nicht so genau uchmen, uud bei einem Streit Ist da- Unrecht immer auf beide» Setten." Gasto» glaubte seinen Ohren nicht trauen zn dürfen, und das Blut stieg ihm heiß in die Wangen. , Tenia aber hinderte ihn daran, ihrem Vater zu antworten. „Kein Wort, Marquis," raunte sie ,h>n zu- „Ich bitte Sie, führe» Sie mich hinaus.* Ohne dem Grafen einen Blick zu gönnen, leistete er schweigend ihrer Aufforderung Folge. Er steckte den Revolver ein und bot der Komtesse den Arm. Stolz anfgcrichtet schritt sic an seiner Seite hinaus. Aber sobald sich die Tür des Saales hinter ihnen geschlossen hatte, brach ihre so lang, s behauptete Fassung zusammen, lmd laut aufschluch-
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