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Hrankenberger Tageblatt Bezirks-M! Anzeiger 8l. Jahrgang Hk fBismarck ist eine der Aber «erden. meinerseits Habe immer Mißtrauen gegen ihn gehegt, und ihm niemals ein Wort von dem, Auzelgrnprel» > Die 8« mm breite einspaltige Petit,eile v M., im amtlichenTeile die 147 mm breite stelle LI M„ Eingesandt und Reklamen im NedaktionSieile dl« 77 mm breite Aelle 18 M. Mein« Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Ilir Nmhwcl« und Vermittelung S M. Sondergcbllhr. Jllr schlnlerlge Sayarten ». bei Plahvorschristen Ausschlag, Bei gröberen Auströgen und in, Wiedecholungbabdnuk Ermilßigung nach seslflehender Staffel. des hochinteressanten Anfangskapitels des Ende Oktober dss. IS. im Buchbandel erscheinenden Werks des ehemaligen Kaiser Wilhelms H. dauern, wenn der dritte Band dem Andenken Les großen Kanzlers ges Wilhelm II. über Bismarck Ereignisse ans den Jahren 1878-1918 — Wismarcks Aussenpolitik Minz Wilhelm im Auswärtigen Amt — Per sseröende Kaiser Ariedrich m zum Abdruck. Wie schon die wenigen Seiten erkennen lasten, bemüht sich der Kaiser ein klares Bild zu geben, wie sich der Konflikt mit dem Kanzler, von seinem Standpunkt betrachtet, auSnahm, er versucht, die Ereignisse in unpar teiischer Weise zu schildern und den Persönlich keiten, die ihm beratend zur Seite gestanden haben, gerecht zu werden. Ein weiterer Aus schnitt aus dem Kapitel „Hohenlohe", die „Er werbung KiautschouS", gelangt am 30. Sep tember 1922 zum Abdruck. «lrsweint leben Werktag abenb». ««»gavrelg! Bel Abholung ln de» Kraulenberger Aubgabrstellen monall. 80.—M. Bet Anffrllung durch Bolen l Stadtgebiet 8g.— M., nach den Landorlcn, ebenso allen Orten de« deutsche» s Postgeilete« 8» M. srel in« Hau«. Wujel-Rnmmer N.NV M. Wochenkarte l so.— M. — B«NeNn»n«» werden von den Boten uud Ruegabc- stelle» In Stadt und Land, sowie von allen BostaustaNen angenommen. P-ftfchriNonwt L«Ip,lg r»r»i. Mem«t«l>egtroto»toi grankenbcrg r. SrrnlVrrcher: ar. »«»«uraminet Tageblatt granlenbergsachsen. Die polnische Rotte scheint eine Einrichtung zu sein, aus die das neu begründete Reick ganz be sonders stolz ist. Die beiden größten Schiffe, zwei Kanonenboote von je 850 Tonnen, sollen jetzt Est land, Lettland und Finnland besuchen. Bekanntlich wollte die polnische Flotte die englische Flotte im Hafen von Danzig begrüßen, eine Demonstration, die am Widerspruch des englischen Oberkommissars Haking scheiterte. Haking muß sich deswegen non einem Teil der polnischen Presse in rohester Weise beschimpsen lasten. Wir nehmen an, daß der Eng länder über diese Anwürfe mit höhnisch lächelnder Miene hinweggehen wird. Der polnisch-österreichische Handelsvertrag ist am Montag in Warschau unterzeichnet worden. Der Streik der französischen Seeleute gegen die Beschneidung des Achtstundentages dauert immer noch an. Die Gewerkschaft der französischen See leute hat sich jetzt an den Sekretär de» internatio nalen Transportarbeiterverbandes gewandt, um eine Boykottierung der französischen in englischen, holländischen und belgischen Häfen angclaufenen Schiffe durchzusetzen. Aus diesem Versuch einer Internationalisierung des Streiks kann man fast annehmen, daß der Erfolg des Ausstandes bisher gering gewesen ist. Wie „Pall Mall Gazette" von gut unterrichteter Seite" erfährt, soll Lloyd George entschlossen sein, allgemeine Wahlen noch vor dem Ablauf von zehn Tagen in England zu veranlassen. ! Ws der nun ermordete Zar Nikolaus ll. tzroß- jährig wurde, erhielt ich, auf Antrag des Fürsten Bismarck den Auftrag, dem Großfürsten Thron folger m Petersburg den Schwarzen Adlerorden zu überreichten. Sowohl der Kaiser «le der Fürst belehrten mich über die Beziehungen der iöänder und Häuser zueinander, wie über Sitten, Per sonen usw. Der Kaiser bemerkte zum Sch'uß, er gebe seinem Enkel denselben Rat mit den 'hm M junger Mam seinerzeit do: seinem §rstM Bes- , -In der ersten-Hälfte der 80er Jahre war Ah auf Antrag des Fürshen BisMarck kn Vas Auswärtige Amt kommandiert , worden, das voM Grafen Herbett BisMarck tze- 4eitct wurde. Der Fürst gab mir bei meiner Meldung bei ihm eine kurze SkiKe der Persön lichkeiten im RMt. Als er dabei Herm von Holstein Wnute, der damals einer der hervor ragendsten Mitarbeiter des Fürsten war, klang es nür durch die Motte des Fürsten «ne eine Warnung vor diesem Manne. , j Das Auswärtige Amt war äußerlich disziplina risch durch Graf Herbert, dessen Grobheit gegen feme Beamten mir auffiel, sehr scharf aufgezogen. Die Herren flogen, wenn fie gerufen oder ent lassen wurden, vor dem Grafen so, daß, wie man damals scherzhaft sagte, „ihnen die Uock- - Im Jahre 1866, Ende August, Anfang Sep tember, nach der letzten Gasieiner ! ' Zusammenkunft Kaiser Wilhelms des Großen Md Msmarcks mit Kaiser Fran; Joseph ! bei der ich auf Befehl meines Großvaters zu gegen war, wurde mir der Auftrag zuteil, dem Kaiser Alexander III. persönlich Mitteilung von den Absprachen in Gastein zu machen und mit dem Zaren die das Mittelmeer und die Türkei betreffenden Fragen zu behandeln / i Ich fand freundliche Aufnahme beim Zaren jn Brest-Litowsk und nahm an den dortigen Truppenschauen, Armierungs- und Verteidigungs- Übungen usw. teil, die schon unzweifelhaft ein antideutsches Gesicht trugen- - i Als Ergebnis der Gespräche mit dem Zaren Mit Erlaubnis des BerlageS K. F. Köblers schöße wagerecht vom Körper standen". DÄ aus bringen wir einen Auszug aus dem 1. Teil I wärtiae Politik wurde ganz allein vom Fürsten ».» «-"-- geleitet und diktiert, nach! Rücksprache mit dem Grafen Herbert, der di- Befehle des Kanzlers weitergab und in Instruktionen, umredlgieren ließ- So war das Auswärtige Amt nur ein Büro des großen Kanzlers, in dem auf dessen Weisung gearbeitet wurde. Im Auswärtigen Amt be fanden sich! nur ausführende Organe eines Wollens die, über die großen Zusammenhänge der -hnen zur Bearbeitung überwiesenen Fragen ncht orien tiert, keine selbsttätige Mitarbeit leisten konn ten. Der Fürst lagerte wie ein mächtiger Granit findling auf der Wiese: wälzt man ihn sott, so findet man hauptsächlich Gewürm und abge- Madet Lb7n soltt denn konnte ein lustiger Gesellschafter sein und verstand Nrvena^ das es, interessante Männer um seinen Tisch zu sand- sdeutsche Dolk zu seiner Aufrichtung braucht. Meine ""ln, Vie zum Tell aus dem Auswärtigen Amt, Danwarkeit und Verehrung für "den großen Kanz- Zum Teil aus anderen Kreisen flammten. — ler kann weder durch den dritten Band noch durch ^" 5?^ EkMen Freundschaftsverhältnis jirgendetwas anderes angefochten oder ausgelöscht " ist die Bemerkung des letzteren von Bedeutung: „Wenn er Stambul haben wolle, werde er es sich nlHmen, wann es ihm passe; der Erlaubnis oder Zustimmung des Fürsten Bismarck bedürf« er Lazu nicht." Nach dieser schiroffen Ablehnung tdes Bismarckschen Angebotes von Stambul sah kW MÄne M-ssiou als gescheitert an. Ich faßte meinen Bericht an den Fürsten entsprechend ab, 1 Ich, konnte in Brest-Litowsk be' den an dauernden militär-'fchrn Vera»staltu»gcnxaller Art sehr wohl beobachten, daß das Verhalten der russischen Offiz'er« mir gegenüber wesentlich kühler und hochmütiger war als bei meinem ersten Besuch in Petersburg. i I Von Brest begab ich, mich nach Straßburg, wo inein Großvater zum Kaisermanöver weilte. Trotz dem Scheitern meiner Mission sand ich eine ruhige Beurteilung der politischen Lage vor. s Im Jahre 1890 bei den Manöver» in Narwa mußte ich, dem Zaren die Geschichte drs Abganges des Fürsten Bismarck genau schildern- Der Zar hörte mir aufmerksam zu. Als ich geendigt hatte, ergriff der sonst sehr kühle und zurückhaltende Herrscher, der selten über Politik sprach ganz spontan meine Hand, dankte Mir für den Beweis meines Vertrauens, be dauerte, daß ich, in solche Lage gebracht worden sei und fügte wörtlich hinzu: > s „Ich verstehe vollkommen Deine Handlungs weise. Der Fürst war trotz all seiner Größe schließlich doch nichts anderes, als Dein Be amter oder Beauftragter. In dem Augenblick, wo er sich weigerte, nach Deinen Befehlen zu handeln, mußte er entlassen werde». Ich Luk ?lLLvr korstrvvior Gasthaus „Zum Forsthaus", Plaue, Donnerstag den 5. Oktober 1922 vormittags 9 Uhr: 1724 w. Stämme 10/34 °m, 4 bü. dergl. 17 33 °m, 2044 w. Klötze 7 37 cm, 110 bu., Hb., eich , e,w.' ah., rü. Klötze 8/44 °m, 799 w. Derbstangen 8'14 cm, 385 w. Reisstangen A7 cm von den Wi schlügen Abt. 20-25, 89, 90, Einzelhölzer Abt. 6, 7, 15, 16, 20 (Revierteile Struth und KuhMN). Forstrevierverwaltnng Plaue und Forstrentamt Augustusburg. Gefahren alle hießen, die von Ohrenbläsern aller Art aus England wie aus „liberalen Kreisen", welche iM Vater ihren Hott erblickten, gegen mich angeführt wurden. Ich habe mich niemals auf solche Dinge eingelassen. Zum Grafen Her bert habe ich gut« Beziehungen gehabt. Gr klicken Freundschaftsverhältnis ist es zwischen Uns nicht gekommen. Das zeigte sich besonders, als beim Ausscheiden seines Vaters auch der Graf seinen Abschied forderte. Meine Bitte, er möge doch bei mir bleiben und mir helfen, die Tradition in der Politik fortzufuhren, erfuhr die schürfe Erwiderung: Er sei mm einmal gewöhnt, nur seinem Vater vorzutragen Md Dienste ZN leisten; MM könne unmöglich von ihm verlangen, daß er mit der Mappe unter dem Anne bei jemand anders zum Dortrage antrete als bei seinem Vater. ! ; ! storbene Wurzeln darunter. ! Ich gewann mir das Vertrauen des Fürsten, der vieles mit mir besprach. Als z. B. der Fürst die - «rftm KokMiakrwerbungen (Groß- und Klein-Popo, Togo usw.) veranlaßte, orientierte ich ihn aus seinen Wunsch über die Stimmung, die km Publikum und in der Marin« dadurch ausgelöst wurde, und schilderte die Be geisterung, mit der das deutsche Volk dis neue Bahn begrüßte. Der Fürst meinte, das sei die' Sache wohl nicht wert, j i v Das politisch,e Interesse des Fürsten konzen- triete sich eben km wesentlichen auf den Kon tinent Sorgen. England lag etwas abseits seiner täglichen Sorgen, da Salisbury mit dem Fürsten gut stand und namens Englands seinerzeit den Zwei- bezw. Dreibund bei seiner Schöpfung begrüßt hatte. Der Fürst arbeitete vorwiegend mit Rußland, Oesterreich Italien und Rumä nien, deren Beziehungen zu Dentschand und unter einander er andauernd kontrollierte. i Deshalb war auch, das Auswärtige Amt ganz ailf die KontinentalkonstellatiM eingespielt und hatte für Kolonien/' Flotte oder England nicht das erforderlich Interesse und keine Erfahrung in Weltpolitik. Trotz mancher Verschiedenheit un serer Auffassungen blieb der Fürst mir freundlich und gewogen, u»d trotz dem großen Altersunter schiede bidete sich ein angenehmes Verhältnis zwi schen uns, da ich, wie die ganze Generation, ein glühender Bewunderer des Fürsten war und durch meinen Eifer und meine Offenheit sein Vertrauen gewonnen hatte und es niemals ge täuscht habe, l - , s Das Kommando zum Auswärtigen Amt hatte für mich «in« große UnannelMichMt gezeitigt. Mein« Eltern standen dem Fürsten Bis-, marck nicht sehr freundlich gegenüber und ver dachten es dem Sohne, in seine Kreise eingetreten zu sein. Man befürchtete Beeinflussung gegen die Eltern, Hyperkönservativismus und wie die i Die staatsmännische Größe des Fürsten Bis marck und seine unvergänglichen Verdienste um Preußen und Deutschland sind historische Tat sachen von so gewaltiger Bedeutung, daß es wohl tn keinem politischen Lager einen Menschen gibt, der es wagen könirt«, sie anzuzweifeln. Deshalb schon ist es eine törichte Legende, daß ich die Gröhe Bismarcks nicht anerkannt hätte. Das Gegenteil ist richtig. Ich verehrte und vergötterte (ihn. Das konnte nicht anders sein. Man be denke, mit welcher Generation ich groß geworden bin. Es war die Generation der Bismarckver- Ährer. Er war der Schöpfer des deutschen Reiches, der Paladin meines Großvaters, wir alle hielten Wn für den größten Staatsmann seiner Zett und pvaren stolz darauf, daß er ein Deutscher war. Bismarck war der Götze in meinen: Tempel, den LH anbetete. Als ich noch Prinz von Preußen -Lvar, habe ich oft gedacht: Hoffentlich lebt der ,große Kanzler noch, recht lange, denn ich wäre geborgen, wenn ich, mit ihm zusammen regieren könnte. ! ! > ' i l ! > Meine Tragik im Falle Bismarck liegt darin, daß ich der Nachfolger meines Großvaters wurde, also gewissermaßen eine Generation übersprang. Das ist schwer. Man hat immer mit alten ver diente« Männern zu tun, die mehr in der Ver- ,gangenheit als in der Gegenwart leben und in die Zukunft nicht hineinwachsen können. Ich per- /sönlich habe die Genugtuung, daß Bismarck mir 1886 die recht ! - ' delikat« Mission »och, Brest «»vertraute und von mir gesagt hat: „Der wird einmal sein eigener Kanzler sein". Der Fürst mich also etwas von mir gehalten haben. Ich bin ihm wegen des dritten Bandes seiner Er- Mnerungen nicht gram; ich habe diesen steigegeben, nachdem ich Mein Macht gesucht Und gefunden chatte. Die' weitere Zurückhaltung des Bandes chatte keinen Zweck, weil der Hauptinhalt durch Indiskretionen schon bekannt geworden war. Sonst hätte man über die Zweckmäßigkeit der Erschei- MNgcheit wohl verschiedener Meinung sein können. Bismarck würde sich im Grabe umdrohen, wenn er wissen könnte, zu welchem Zeitpunkte der dr tt« Band herausgekommen ist und welche Wirkung er ausgelöst hat. Ich würde es aufrichtig be ¬ suche in Rußland Graf Adlerberg gegeben habe: „Im übrigen liebt man auch! hier wie anderswo das Lob mehr als den Tadel." Der Fürst endigte seine Informationen mit der Bemerkung: „Im Orient sind alle Leute, die das Hemd außerhalb der Hose trage», anständig« Menschen; sobald sie es hineinstecken und noch einen Halsördenj dazu haben, sind es Schweinehunde." ! ! " Von Petersburg aus habe ich wiederholt meinem Großvater wie dem Fürsten Bericht er stattet. Selbstverständlich schilderte ich nach bestem Wisse» die Eindrücke, die ich, empfing. Es mar mir vor allem klar geworden, daß die alten russo-preußischen Beziehungen Upd Gefühle doch stark erkaltet und nicht mehr in dem Maße vor handen waren, Mi« der Kaiser und der Fürst kn ihren Gesprächen es vorausgesetzt hatten. ! > habe ich als Prinz mich absichtlich fern gehalt«« und mich, ganz auf meinen Dienst in den ver schiedenen Waffen, denen ich zugeteilt wurde, kon zentriert. Dieser gewährte nur Befriedigung und uilte niein Leben aus. Deshalb ging ich «Äs Prinz von Preußen allen Bemühungen aus dem Wege, Mich! in das politische Parteigetrkeb« zu zerren. Häufig genug wurde es versucht, mich unter dem Deckmantel harmloser Vevanstaltun- gen, Tees u. dgl. für politisch« Zirkel oder für Wahlzwecke einzufangen. Ich habe mich immer zurückgehalten. ' i Der Verkauf der tückischen Krankheit, die den s ! ' Kaiser Friedrich Hl. dahinraffte, war mir von deutschjen Aerzten, die als Experten von Sir Morell Mackenzie, dem englischen Arzt, hinzugezogen worden waren, ganz offen vorausgesagt worden. Mein tiefer Schmerz und Kummer war um so größer, als es mir fast unmöglich, war, meinen heißgeliebten Vater allein zu sprechen. ! i Die letzte Freude, die der sterbende Kaiser erlebte, konnte ich ihm durch den Vorbeimarsch der von mir persönlich, dem Vater vorgeführten 2. Garde-Jnfanterie-Brigade bereiten. E- waren die ersten und letzten Truppe», welch« Friedrich lll. als Kaiser sah. Auf einem kleinen Zettel schrieb er seinem dadurch, beglückten Sohne auf: Er sei dankbar für die Freude, diese Truppen zu sehen, und stolz darauf, sie die seinigen nennen zu können. Dieses Ereignis rvar ein Lichtblick in den schweren 99 Tagen, die auch für mich als Kronprinzen viel KumMer, Demütigungen und Verdächtigungen brachten. Ich beobachtete wäh rend dieser Krise pflichtgemäß wachsamen Au ges alle Vorkommnisse in militärischen, Beamten- und Gesellschaftskreisen Und war innerlich empört über die Zeichen der Lockerung, die ich überall wahrnahm, vor Mem aber über die sich mehr und mehr bemerkbar »rächende Feindschaft gegen meine Mutter. Auf-der anderen Seite mußte mich di« immer anführte. Für die Beziehungen zwischen uns beiden, mein lieber Wilhelm, wird der Sturz des Fürsten die besten Folgen haben- Das Mißtrauen wird schwinden. Ich habe Vertrauen Zu Dir. Du kannst Dich auf mich verlassen." ! Ich, habe mir seinerzeit dieses wichtige Ge spräch, sofort ausgezeichnet. Ich bin objektiv genug, mich, zu fragen, inwieweit die Eourtoisir von Herrscher zu Herrscher und darüber hinaus viel leicht die Genugtuung über die Ausschaltung eines Staatsmannes von Bismarcks Bedeutung für di« Aeußerung des Zaren bewußt oder unbewußt mit- bestimmend war. Der Glaube des Fürsten Bis!, marck an das Vertrauen, des Zaren war sub jektiv zweifellos echt. Außer allem Zweifel steht auch, die Achtung, die Alexander lll. vor dem! staatsmännischen Können Bismarcks hatte. ' Mag MM sich, nun zu Bismarcks Russenpolitik stellen wie man will, das eine muh gesagt wer den, nämlich, daß der Fürst es trotz dem Neri- liner Kongresse und der Annäherung Frankreichs an Rußland verstanden hat, Reibungen ernster Art zu vermeiden. Das bedeutet vom Berliner Kongreß ab ger«ch„wt ein überlegenes diplomia- tisches und staatsmäimisches Spiel über 12 Jahr« (1878—1890). ' Bon der Parteipotitik vor Aicdügrte vom klage Bekanntlich werden ln Frankreich noch immer 27 Gefangene zurückbehalten, die jetzt vor einem halben Jahr von Avignon nach Toulon trans portiert worden sind. Aus einer von der Reichs- Vereinigung ehemaliger Kriegsgefangener heraus- gegebenen Liste ergibt sich, daß die vieljährigen Gefängnisstrafen wegen unbedeutender Vergehen, wie Mundraub, Sachbeschädigung nnd Gehorsams verweigerung verhängt worden sind. Das Un erhörteste ist ein Fall, in dem ein Gefangener wegen eines Diebstahles von einem Sack Mehl zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde, obwohl er den Diebstahl nicht begangen und nur den Namen des Diebes nicht angeben wollte. Man steht, Frankreich marschiert noch immer an der Spitze der Zivilisation. Die Abgeordneten von Südtirol haben sich genötigt gesehen, gegen allerlei Forderungen der dortigen Fascisten zu protestieren und auf die Ge fahr hinzuweisen, die diese radaulustigen Elemente für die Stadt Bozen bedeuten. Die jungen Herren in den schwarzen Seidenhemden führen sich wirk lich «ehr frech auf. So nahmen sie kürzlich einem dänischen Burger, der ihren Auszug nicht begrüßte, einfach den Hut vom Kopf. SW pflegen allerdings bescheidener,ju werden, wenn kräftige Tiroler Ge tanen in größerer Menge auftreten. — .... —...... andauernd gegen mich, gerichtete Verleumdung^- Was er mich wissen ließ oder selbst mir sagte, kampagne, die mich, als mtt meinem Vater km geglaubt, den« ich wußte genau, daß er mich I Zwiespalt befindlich Widerte, tief verletzen. Flöha, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa M d„ N-d«°n: 2?« Mittwoch den 27. September 1922 nachmittags