Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 19.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192208191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19220819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19220819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-19
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
le! kam, das bar. Alles in allem: Die Scheine sind ein echtes schaffte eines Volkes bedeuten, das nach dem Ausspruch eines Kanzlers auf dem Sterbebette liegt! . . . n Si t> WalkakaM St. 7777-7? Sonntagsvetrachtung für den 10. Sonntag nach Trinität»« Luk. w, 41: „Als Jesus nahe an Jerusalem sah er die Stadl au und weinte über sie". Den Totenschein hat sich unser Reich auch schon elbst ausgeschrieben in Gestalt der neuen 500 Markscheine. Etwas Trostloseres ist wohl noch niemals als amtliches deutsches Erzeugnis in die Oeffentltchkeit gekommen. Der Protest gegen diese Notizpapierstreisen mit einem Ausdruck, den jeder Drllckerlehrling nach quetschen kann, ist allgemein. sic eS geahnt hätten, wie dies einmal in Erfüllung gehen würde — die Stadt, bei deren Anblick unserm Heiland im Hingang zu dem Schwersten seines Lebens, seinem bittren Leiden und Sterben, Tränen in die Angen traten und er die bedeutsamen prophetischen Worte aus« ries: „Wenn du es wüßtest, so würdest du auch bedenken zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient. Aber nun ist es vor deinen Augen verborgen. Denn es wird die Zeit über dich kommen, daß deine Feinde werden nm dich und deine Kinder mit dir eine Wagenburg schlagen, dich belagern und an allen Orten ängsten und werden dich schleifen und keinen Stein ans dem andren lassen, darnm, daß du nicht erkannt hast die Zeit, darinnen du heimgesucht bist". Schweres Schicksal kam über die Stadt, Heide» nähme» sic ein, das kostbare Heiligtum ank in Trümmer. Biele im Volke, zumal die Gesetzes- Anrechnung zuviel gezahlte» RcichSnotopferS auf die Zwangsanleihe re *) Den Engländern mundgerecht« Abkürzung ja« kaninaularanck Orivutal Ltvawsbio Oowosuv. Ms Heimat und Vaterland Frankenberg, den 19. August 1922. Heimatliche Woche««achklSnge Dollar in Berlin -----1290 (vorbörslich) Ichmen goynen nno ymocrrcn occ zforllchrm oer Reise. Endlich aber kam das Schiff an. Anson war an das Schaukeln der Wogen so ziemlich gewohnt, dennoch aber war er froh, ols- er die eiseuumgürtetcu unwirtlichen Klippen des Hafens von Lytttctou vor dem Bng des Dampfers ans dem Meere anftauchcn sah. — Es waren Gefühle der Dankbarkeit, die nnt einem Wunsche, i Durand mit den Opalen zuvorzukommcn, gar I würde gewinnen? f felsigen Gestade bcizulcgcn. Nordwcstwinde brachten Er traf Vorbereitungen, um am Mittwoch den Dampfer zu rasch vorwärts, und plötzliche abzureisen. Nachdem er bei seinem Rechtsanwalts , Windstöße ans dem Süden machten die Ma- Ai Gewaltige Ereignisse unterbreche» bisweilen .... Leben der Einzelne» wie ganzer Völker, Ereignisse, die dem weiteren Leben eine ganz neue Richtung gebe». Von jeher gedenkt die Christenheit am 10. Sonntag nach Trüntatis eines furchtbaren Geschehens, das im Jahre 70 n. Christo über Jerusalem kam, über die Stadt, da unser Heiland so manchcmal weilte und das Volk lehrte, da er den Tempel von allerlei Ilnheiligem säuberte, die Stadt, dessen Volk in frevlem Leichtsinn ihm zngcrnsen: Dein Blut komme über nns und unsre Kinder — wenn Wilde Jagd. Roman von Alfred Wilson-Barrett. 18 (Nachdruck verboten) L Hundstagsprodukt... Die Hundstag« sind nun glücklich vorüber; He waren verhunzt oder auch verbundst, wie man das nehmen will. Es sollte doch niemand über alte Regeln spötteln oder gar zu bestimmt an ihnen zweikeln. Diesmal hat sich da« mit dem «Sieben- Mäker" gar bitter gerächt. Kalendermüßla ist da« Machtbereich de« Siebenschläfer« ja sLon länalt ab- aelchlollen. Aber man kann es schließlich verstehen, daß sich die sieben lang« Wochen prompt benutzten Regenwolken nicht so ohne Weitere« »verschieben' lassen. Ja, wenn da« Zucker wäre, den kann man, wenn e« sein muß, in wenigen Stunden vom Lager, pardon, vom Ausland hereinschieben. (Womit keineswegs behauptet sein soll, daß das etwa bei uns geschehen ist. Aber es gibt im Reiche Stellen wo — na wir willen doch alle Bescheid!) Für Politische Nachrichten Die neuen hannoverschen Regierungspräsi- denten. Der Provinzial-Äusschuß der Provinz Hannover hat sich in seiner letzten Sitzung mit den Vorschlägen der Staatsrcgierung, die Regierungs präsidentenstellen in Osnabrück mit dem Ministerial rat Dr. Sonnenschein (Berlin), in Hildesheim mit Ministerialrat Dr. v. Haltern und in Aurich niit Bürgermeister Berghaus (Norderney) zu besetzen, in geheimer Abstimmung einverstanden erklärt. Der Ueberwachungsausschust des Reichstages ist zum Montag nachmittag 2 Uhr einberufen wor den. Er wird vor allem die Vorschläge des Reichs- finanzminifteriums über die Neuregelung der Be züge der Beamten und Staatsarbeiter zu prüfen haben, die infolge der katastrophalen Markentwer tung notwendig geworden ist. Ein vorzeitiger Zu sammentritt der Vollversammlung des Reichstages tft nicht in Aussicht genommen. Der „Miesbacher Anzeiger' ist von der bay rischen Regierung aus Grund der Verordnung vom 24. Juli auf zehn Tage verboten worden, und zwar wegen des Abdrucks eines Aufrufes, der zu Kund gebungei» wegen des angeblichen Umfalles der bay rischen Regierung in dem Konflikt mit dem Reich aufsordert. Gemeinsamer Protest der Sozialisten gegen die Verurteilung der Sozialrevolutionäre. Wie die Berliner Morgenblätter zu melden willen, be absichtigen die Sozialdemokraten und die Unab hängigen am Dienstag, den 22. August, gemein- lame Protestversammlungen gegen die Moskauer Urteile in dem Prozeß gegen die Sozialrevolutionäre zu veranstalten. Die Heraufsetzung der Bersicherungsgrenze für Angestellte beantragt. Der „Vorwärts' be richtet, daß der Zentralverband der Angestellten mit den übrigen Asa-Verbänden in einer Eingabe an das Neichsarbeitsministerium unter Hinweis auf die fortschreitende Geldentwertung gebeten hat, auf dem Verordnungrwege die Erhöhung der Versicherungsgrenze vorzunehmen. In der Eingabe wird eine Heraussetzuna der Krankenversicherung»- pflicht von 72000 Mark aus 300000 Mark und der Verficherungspstichtgrenze in der Angestellten- versicherung von 100000 Mark auf ebenfalls 300000 Mark beantragt. Ein weiteres Kronvrinzenbuch. Der vormalige Kronprinz hat in Wieringen leine persönlichen „Erinnerungen au« Deutschland» Heldenkampf' ausgezeichnet und wird sie demnächst in einem mit zahlreichen Karten ausgestattetem Bande bei E. S. Mittler L Sohn in Berlin erscheinen lasten. Da« Werl will sich über die militärischen Kreise hinaus an die weitesten Schichten de« deutschen Volke» wenden. Slegerwillkür l Am Dienstag abend wurden in Saarbrücken mehrere französische Soldaten be obachtet, wie sie sich bemühten, mit aller Gewalt einen Briefkastenzu öffnen, wa« ihnen schließlich auch gelang. Der Boden de« Kasten« flog herau« und der ganze Inhalt, etwa 40 Briefe, fielen in den Straßenkot. Hierauf entfernten sich die Sol daten lärmend. Die Leipziger Messe Wird der Ausverkauf fortgesetzt? Leipzig, 18.8. Die Anmeldungen zur Leipziger Melle gehen zahlreicher ein als sonst, was bei der schwierigen Lage unseres Wirtschaftslebens nicht zu verwundern ist. Jeder will dabei sein, wo erfah rungsgemäß weit über 100000 Kaufleute Zusam menkommen, um nach Angebot und Nachfrage seine Dispositionen treffen zu können. Bon einer Gefährdung der Messe durch den teilweisen Streik der Gastwirtsangestellten kann keine Rede sein; höchstens werden einige der sonst üblichen Ver anstaltungen ausfallen müssen. Die Messe wird diesmal einen rein geschäftlichen Charakter haben, wie dies dem Ernste der Zeit entspricht. I abzureisen. Nachdem er bei seinem Rechtsanwälte genügend Geld für die Reise flüssig gemacht hatte, besorgte er noch eine andere geschäftliche Ange legenheit, die znr Folge hatte, daß Estelle seine alleinige Erbin wurde. Dann löste er eine Fahr karte und nach einer schlaflos verbrachten Nacht fuhr er nach Liverpool. Als er auf dein Verdeck der „Teutonia" stand AranSenverg ats Tagungsort Der Landesverband Sächsischer Tischlermeister und der Landeslieferuna« - Verband Sächsische« Tischlermeister laden für kommenden Sonnabend Sonntag und Montag, den 26,27. und 28. Auguftzunp Sächsischen Tischlermeistertag in Frankenberg ein. In der an alle sächsische»! Tilchlermeister versandten Einladung, die auch zwei geschmackvolle Aufnahmen von Frankenberg zeigt- beißt es u. a.: „Bei den schweren wirtschaftliche» Verhältnissen der Gegenwart ist es Pflicht etnH jeden Kollegen, an den Beratungen zum Wohle unsere« Berufe» regsten Antell zu nehmen und die» durch Besuch de« Tischlermeister-Tage« zu bekunde^ Die Tagesordnuna enthält lehr zeitgemäße, wichtige Beratung«gegenstande, welche dem sächsischen Tischler» aewerbe eine gesunde wirtschaftliche Grundlag« ichern sollen.' Die Frankenberger Tischlermeister-Innung er^ wartet ln diesen Tagen mehrere hundert auswärtig- Kollegen und richtet an dte Einwohnerschaft unsere» Stadt die herzliche Bitte, ihr Quartier« zur Vertilgung zu stellen. Meldungen dazu nimmh Zerr Obermeister Fick, Winllerftraße 47, gern ent-, qegen. Bet der stets bewiesenen Gaüfreundfchast Frankenbergs zweifeln wir nicht daran, daß der Bitte entsprochen »trd. Das also war der Plan. Einfach genug. Lie Lyttlcton Road kannte er fehr gut. Sie führte direkt von der Werst dzr Union Compann zu den Hafenhügelu empor. An die Waikakahiht Sheet konnte er sich auch erinuern. Die andere Lime mußte jene Straße bedeuten, deren Name der arme Wade vergessen hatte; I, 2, S, stellten ohne Zweifel die Wirtshäuser vor, in die Wade hm Tage vor seiner Abfahrt einaekchrl war und' Nummer 27 im letzten mußte der Schlafraum fei»», in dem er die Opale verborgen hatte. Es war klar, daß Tnrand diesen Plan leicht verstehen würde. Er würde sich selbstverständlich' än Wades Geschichte au Bord der „Toric" wieder' .erinnern und den Zusammenhang der Dinge so klar erkennen, wie eins und eins zwei macht.' Und nuu ivar er schon auf dem Wege uach Neu seeland. Welche Route würde er wohl einschla gen? Die Vancouver- oder die Frisco-Linie waren die schnellsten, aber in den letzten Tagen war kein Dampfer dieser Linien abgegangen. Durand mußte also über Colombo und Australien gefahren sein, wobei er sich in Sidney aus ein Schiff der Union-Linie umschiffen mußte. Das! bedeutete eine Woche Verzögerung. Wenn Anson wartete »md mit dem nächsten Dampfer der Van», convcr reiste, würde er in Neuseeland fast ebenso bald anlnngcn als sein Rivale. Durand mußte vielleicht einige Tage in Sidney warten, ivährend er die langsame Bummelei an dec Küste entlang von Auckland bis Lyttlcton haben würde. Das käme to unacsäbr ans dasselbe berauS. Weit War cs ihm bestimmt, daß er die Opale finden sollte? Würden ihn die nächsten Stunden ungeheuer reich sehen — oder würden die Steine schon fort sein? Je näher er dein Ort kau», desto düsterer wurden die Aussichtei», daß er vor Durand angelommen sei. In den allerlctzcn Tagen waren zwei Schiffe von Australien angckommcn, und obgleich Anson sich nicht die Zeit genommei hatte, nachzufragen/ ob Durand auf einem vor ihnen Paffagier gewesen sei, hielt er es in seine: Angst für Kmz all-geschlossen, daß die- nicht de« Fall sein könnte, und rvas konnte nicht sonf noch mit den Steinen vorgefallen sein? Jrgeni ein Fremder hatte vielleichtWadeS Schatz entdeckt das Hotel konnte abgebminn sein usw. Solcher Art waren seine Gedanken, alö er In die Waikakahihi Street kam. Ansons Herz be gann »mangeüehm heftig zu schlagen. Wenn del Plan richtig gezeichnet war, und er ihn korrekt gedeutet hatte, daun mußte die nächste Straß« di« Gasse mit den drei Hotel- sein. Er kam um di« Ecke und fing ar» zn zählen. Bei der dritte» Schenke machte er halt. Ei»» Blick überzeugt» ihn. daß Wade an lenem »Am Sterbebett des deutschen Volke»'! Diese Worte, die der deutsche Reichskanzler vor einigen Tagen am Schluss« seiner Ausführungen vor aurwärtigen Pressevertretern prägte, beleuchten besser als lange Leitartikel unsere Lage. Der un geheure Ernst dieser Situation macht sich von Tag zu Tag in jedem einzelnen Haushalt bemerkbar. Und das Entsetzlichste diese« langsamen Sterben eines großen Volkes ist die Schande, daß er tanzend und johlend zu sterben gewillt scheint. Man sehe sich die Vergnügungsstätten der Großstadt an, man studiere deren Nachäffung in der Kleinstadt, man beobachte die Beranstaltungswut der Vereine und suche bei all dielen Sachen nach einer Erkenntnis des furchtbaren Ernstes unserer Lage. Nicht einen leisen Schein der Verantwortung vor dem Volke und vor der Zukunft findet inan! Wir verlangen beileibe nicht, daß das deutsche Volk in seiner Ge samtheit in aschgrauer Trauerkleidung herumläuft und mit saurer Limonade trübselige Gesichter zu fabrizieren ankängt. Nein, aber man soll den Unterschied zwischen der schweren Wirklichkeit und dem blendenden Schein doch »licht gar zu heraue- ordernd aufinachen! Es darf tn diesem Zusammen- rang nicht unausgesprochen bleiben, daß der Kreis derer, In deren Land heute der Tausendmarkschein locker sitzt, doch em ganz anderes Bild hat als man es früher von den sogenannten Geldausgebern ge wohnt war. Für Familienväter, die allein ver dienen müssen, hat auch das Papiergeld noch un geheuren Wert. Anders schon dort, wo mehrere verdienen. Da zahlt man auch für Lebensmittel ohne Seufzer jeden Preis und lebt auch sonst nicht chlecht. Und nun endlich unsere jugendlichen Geld- ausgeber! Das ist ein Kapitel für sich. Es sind auch hier durchaus nicht alle verantwortungslos. Aber doch sehr viele und diese sehr vielen reißen e länger, je mehr von den wenigen andern mit. Man erkundige sich einmal nach so manchen Sonnlagsausgaben der Herren zwischen 15 und 18 Jahren und darüber Hinaus. Und man sollte es sich einmal zur Aufgabe machen, Montags früh die am Sonntag leergewordencn Likör- bezw. Schuapsflaschen in einer Stadt zu zählen. Die Summen würden eine derbe Schelle'in das Gesicht lberlicß GoU dic Stadt dc» Feinde». Möchte doch im- er deutsches Volk, das vo» stolzer Höhe eigener Macht jerabsank in ein vollständiges Ansgeliefertsein an einen erbarmungslosen Sieger, in diesen Zeiten schwerster Demütigung sich besinnen auf die Wahrung seiner hei- lichsten Güter, sich fest halten an den Verheißungen, die denen zugesagt sind, die Gott liebe«, und darauf mit Ernst bedacht sein, was zu seinem Frieden dient! Selig, wer im Glauben kämpfet, Mg, wer im Kampf besteht. Nänmauu, Eppendorf. - Vichts zu tu» hatten. Port Lyttlcton ist ein reinliches kleines Städtchen, aufgebaut auf dem steil abfallende»» Abhänge der Hügel, die den Hchm bewachen und die fruchtbaren Gefilde Canterburys vor den rauhen Winden schützen. Obwohl es dort von kleinen Hotels wimmelt, sind diese doch haupt- »sächlich nur von Seeleuten und Passagieren der niederen Klassen und des Zwischendecks besucht. Christchurch, das auf der andern Seite der Berge ! und nur ungefähr zehn Minuten Eisenbahnfahrt ' entfernt liegt, ist der Ort, nach dem Neu ankömmlinge in der Kolonie zuerst aufbrcchcn. Anson war daher sehr im Zweifel darüber, wie wohl das Nachtquartier beschaste»» sein mochte, das die Schenke „No. 3' ihm bieten würde. Er nahm seine Reisetasche tn die Hand, das Gepäck ließ er auf dem Schiffe, bis es abgeholt würde, und machte sich auf den Weg in die Lyttleto» Road. „Nr. 27!' Das ivar WadesZimmer! Anson folgte der mürrischen Magd die Holz« treppe hmanf. Nr. 27! Das Mädchen verschwaust und er war allein. Sorgfältig verschloß «r di« Tür, untersuchte sie und fand sie so ziemlich sicher. Dann schonte rr sich mit prüfenden Blicken im Zimmer nm. . > Es ivar ganz gewiß nicht der Ort wo ma»^ rin Vermögen gesucht hätte. Ein äußerst ordinäres Schlafzimmer in» letzten Stadium des Verfalles^ Zwei zerbrochene Sessel, ei» gebrechlicher Wasch« kastei» und rin Brtt bildeten die ganze Ans» staltnng. Ain Fußboden lag ein abgetretener Teppich, an einige» Stelle» mit Nägeln an den, verfaulten Dielen befestigt. Wenn Wade hier sein« Opale versteckt batte, so war es ein Rätsel, wie sie unberührt blewrn. konnten, oder die Leute in diesem Hotel reinigten nie de» Fußbode». Er trat zmil Fruster und blickt« hinaus ans die Hafen» Hügel mit ihrer niederen braunen Vegetation und und dc»» verstreut grasenden Schafen. Ein sonder bares zögerndes Gefühl, das den kühnsten Mensche» zu überkommen pflegt, wenn er im Beartsse isL vieles mit einem einzigen Wurfe aufs Spiel z» setzen, ließ ihn Hz» «ntikkridenden Auaenblick hist« onSkmiebetv ' 2 3 (27) Polnische Unverschämtheit Nach in Berlin vorliegenden amtlichen Nach richten hat der polnische Kommissar neuerdings der Grenzkommission, di« mit der Grenzziehung in Ober- schlesien beanftragt ist, folgende Forderungen vor- geleat: Zuteilung der Delbrückschächte an Polen, Zu- teiluna de« Fiedlers-Glückschachtes nebst dem Ost- und Weftseld des Zinkbergwerkes Wilhelmsglück an Polen, Zuteilung des vorgcrichteten Steinkohlen feldes der Radzionkaugrube an Polen, Erweiterung des Geländes nördlich und östlich de» Carnalfreude- lchachtes zugunsten von Polen, Zuteilung des Ost- seldes der Königin-Luise-Grube an Polen, ferner zahlreiche andere Vereinbarungen der Demarka tionslinie zugunsten Polens, z. B. Zuteilung eines Telle« der für die Stadt Beuthen lebenswichtigen Straßen und Kleinbahnverbindungen bei Nuda- hammer. »nd die geschäftige Stadt seinen Blicken entschwand, schien es »hin fast unglanblich, daß er so rasch wieder die Gefahren des Ozeans auffuchen, daß er seine Studien, seine Zukunftspläne, seine Absicht, den Kolonien für immer Adien zn sagen, so rasch wieder fahren lassen sollte — nnd wofür? — um den Schalte»» eines Vermögens und um den Schatten des Lächelns eines Weibes. Tenn warci» es wirklich mehr als Schatten? Nnr die Zeit konnte es sagen. 10. Kapitel. Dic Route nach Neuseeland über Vancouver ist für eine» ungeduldige» Meuschcn gewiß die passendste. Es gibt da so viel Sensation voll Hast nnd Geschäftigkeit, die man anf der Reise durch das Mittelmeer mit seinen zahlreichen Nu- laufplätzen nnd das Note Meer mit seiner Back« vsenhitze ^missen muß. Der Atlantikdampfcr, stolz ans seine Schnelligkeit und wahrscheinlich bestrebt, einen Rekord zu brechen, hält mit seinem Log-, buche, daß immer Uebcrraschuugen bringt, feine Passagiere immer in Fieberhitze. Die Lokomotiven der Kanadischen Pacificeiseubahn führt einen im Hui durch werte Ebene« und durch tiefe Schluch ten, die rasch vocbcifliegende Szenerie gibt eine Gewahr für das rasende Tempo, und die Wirkung tritt klar vor Augen; den Reisenden der P. L O" Linie"! durch den Kanal von Suez zeigen nur die kochenden Wogen nnd hie »md da ein Hafen den Fortschritt der Fahrt. So ungeduldig Anson anch war, die Zeit wurde ihm nicht lang, bis er sich endlich in Auck land anf der Rordinscl Neuseeland befand. Erst als er sein Gepäck auf eine» Uniondampfer ge bracht hatte nnd das Hinkricchcn von einem Hafen zum ander» längs der rauhesten Küste dc« Erde begonnen hatte, verging ihn» die Zeit lang samer. ? Wie gewöhnlich in diese» Meercsstrichen, ivar das Wetter schlecht. Südwestwinde stürmte» mit Schnee beladen vom Südpol her und zwangen das Schiff — manchmal stundenlang — unter dem i Nach 8 86 des Bermüqenssteucrgesetzcs ist das Reichs» »otopscr ii»r i» Höhe von 10 vom Hundert des abgabt» i pflichtigen Vcrmögcns, mindcstcns aber in Höhe von. 36'/g vom Hundert des gesamte» Notopsers, und bek > Vermöge« über 1027000 Mark in Höhe vo» 40 vom Hundert des gesamten Notopfers zu «utrlchteu. Di« hierüber hinaus bereits entrichteten Notopscrbcträge sind: aus Antrag entweder zurückznerstajteu oder uach 8 des Gesetzes über die Zwangsauleihe auf die geschuldet« Zwangsaulcihe auzurechneu. Wer von dem letzteren Recht Gebrauch machen will, hat den Antrag gleichzeitig mit der Abgabe der BermögcnSslcuerccklärnng, die im Januar 1923 stattfüiden soll, zu stellen Als Zeichmuigs«' kurs wird, da sich die überzahlten Beträge bereits jetzt schon im Besitz des Fiskus befinden, der Juli-Zeichnungs- knrs, also 94 vom Hundert, angercchnct. Wer also z. B. durch Hingabe selbstgezcichnctcr Kriegsanleihe oder in bar sein Notopfer in Höhe von 200000 Mark ent richtet hatte, hierauf aber 80000 Mark zurückzuerhallcn ! und au Zwaugsauleihc 90000 Mark zu zeichnen hat^ Er nahm das Papier heraus und -S Nochmals an. L h Abende wirklich furchtbar berauscht gewesest sei» mußte, denn sonst würde er nicht au einem solchen Orte geschlafen haben. Ein Main», den Anson für den Besitzer hielt, stand in der Einfahrt der Baracke — es wa« nichts besseres — und nickte lässig, als er nähet kam. Es war rin untersetzter dunkelhaarige« Mensch mit finsteren Zügen, die sich jedoch zu einen» Grinse» zusammenzogen, als Anso» aus ihn zntrat. „Kann ich ein Bett haben?' fragte Anson- Anstatt einer Antwort verzog sich per Mundi des Gesellen zu einem noch breiteren Lächeln und! zn einem unsichtbaren Hörer im Innern deS Hauses aewenvet, rief er: „Da ist schon miede» einer! Wieder so ein Geck!' Anso» sank der Mut. „Schon wieder einer- wieder so ein Geck!' Wem folgte er? Durand H „Kann ich hier ein Bett bekommen?" wieder^ j holte er und tippte den Mann auf die Schulter, um seine Aufmerksamkeit zu erregeü. Bei dieser energische»» Aufforderuyy wandt« er sich schnell um und wr»rde aufmerksamer. „Ja/ erwiderte er, „O ja, Euer Gnaden, so viel Sie nur »vollen; vbwohl ich glauben möchte, daß daS Hotel Royal für eine»» solchen Herrn vielleicht mehr Au» mhmlichkeiten bieten könnte. Wir sind nicht gerade erster Klasse hier. Aber das ist Ihre Sache, uudr Sie werden schon wissen, was Sie t»m. Liese, Nummer 27!' Regenwolken gibt e» aber keine Ausland-Preise unkt da lohnt sich da» Geschäft nicht. Beinahe hätte b<h ständige Regen ein« große Gefahr für unsere Gs treideernte werden können. Hoffentlich geht dl- Sonne nun von ihren kurzen Gastspielen in de» lebten Wochen,u Dauervorstellungen über, eine» jederzeit dankbaren Publium« kann si« gewiß sichet sein. E« war« nicht ausgeschlossen, daß der Sieben schläfer au« irgend einem Grunde so eine Art be, leidigte Leberwurst gespielt hat und den Ferien^ bummlern die Freude verderben wollte. Auch w diesem Falle braucht er sich jetzt nicht länger zl» bemühen, da am Montag die großen Ferien selbst in den Städten mit höheren Schulen zu End gehen. Der Hauptferiendrasch ist damit zu End» was jetzt noch kommt, ist .Nachsaison'. All«, dis ihre Ferien schon hinter sich haben, sind uneiaentz witzig genug, um den Genießern der Nachsallo» das herrlichste Wetter zu wünschen. (Wer nicht daran glaubt, kann diesen Sah ja wegschneiden.r Wo aber so viel menschliche Großmütigkeit ver» sammelt ist, da muß auch der Simmel ein freun» liches Gesicht machen und die Regenwolken einsH weilen trocken Hängen. Nächsten SonnabeE können wir uns ja darüber unterhalten, ob er rH gemacht hat... K. Lgt. reue», hatten dies für »»möglich gehalten, daß Golt o etwas zulicß. — Uns aber klingt noch heute ernst - . - —. - „ und gewaltig aus dicscm Ereignis heraus die Sprache iDw Ausrede: man habe weaen dem Berliner unsres Gottes: Das Volk hatte Jesiim verworfen, Setzerstreik nichts anderes Herstellen können und das chuldig war das Volk geworden am Kreuzestod, nun! Geld dringend benötigt, »st nun mindesten sonder-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)