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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 29.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192203298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19220329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19220329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-29
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
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Frankenberger Tageblatt Bezirks- W Anzeiger Flöha, am 27. März 1922. Dls Amtshauptmannschaft. Tb ME n^zzg letzen können und die einzelnen Sleuerbelaltungen I/Äs Vvlli in de» verschiedenen Ländern durchgehen können. Ovor- ts und KaMtflucht energisch cntgegriigewirkt werden »mH. Der Kanz- infolge der Kriegs« ler lenkt die Aufmerksamkeit ans die Frage der erlassen worden sind. Die Besetzung der Wrangel-Insel durch eine Anleihe, weil hl er der inneren und änderen gebracht, die deutsche Mark geradezu abenteuerlich l^ner Rede waren durch das berunterzudrücken. Die Goldmark kostet jetzt achtzig Parteiführern, Fral io^en und Paplmnark, und unser rechnerische« Defizit im stlos hindurch gesickert. Wahrend > Mich-haushalt ist von 160 aus 240 Milliarden an- und Saa cnbeHandiciie zerfallen, sich in ihre mehr Goethe Bismarck und Vie deutsche Zukunft Von Dr. Hans Brun eck (Berlin). zu lösen, erscheint die Frage einer äußeren An leihe wesentlich. Dieses Projekt hat nur daun Aussicht, vom Kapital der Welt günstig äuf- gcnommen zu werden, wenn dem Deutschen Reiche für einen längeren Zeitraum endlich die notwen dige wirtschaftliche und finanz-politische Freiheit den Charakter haben. Barthou wird in dieser Zeit als Sprecher Frankreichs fungieren. gewachsen. Der Unverstand der Kommihionsmit- glieder hat geradezu Verwüstungen angerichtet. Auf der anderen Sette frisst das Velatzungssyltem den Rest der deutschen Neparationssähigkeit auf. In Der Gegensatz beherrscht zurzeit die Welt. Ei» arger Niß scheidet die Menschheit tu zwei Parteien. Wie sich die Heere der grosse» europäischen Völker mit dem Schwerte bekämpften, so bekämpfen sich jetzt die Volker selbst mit de» Wassen des Geister mid der Wirtschaft weiter. Ein Dualismus vh»e- gleicheü ist iu Erscheinung getreten und hat jedes Atom des Lebens ergriffen. Fast scheint es, als gewährt wird. . i > ' Wir werden den Inhalt der Not« auf das gemmeste Und sorgfältigste prüfen, ehe wir der Neparatiottskommission unsere schriftliche Antwort erteilen und find zu neue» Verhandlungen bereit, unk der Erkenntnis Bahn zu brechen, daß unsere Lage die Ausschreibung neuer 60 Milliarden Steuern nicht duldet. , ! ' ! s Die Einheitsfront gegen das Culeulediktat. Nach der Kanzlerrede beginnt sofort die große politische Aussprache, die der Führer der Deutschi- nationalen, Abg. Hertz t, eröffnet. Ec bezeichnet die neue Note als ein Glied einer einheitlichen Kette von Vorstöße» gegen Deutschland, einen Teil einer zielbewussten Eesamtaktion, ei er Ee- neraloffensive Frankreichs. Er führt dies des näheren aus, er zeigt, wie England immer weiter von Frankreich in de» Hintergrund gedrängt wiurde und wie es jetzt nahe daran ist, einen zweite» Krieg, den gegen Frankreich zu verlieren. Er Auch ionst lägt sich über etatlechnische, zollpolitische und finanzwirtschafiltchs Fragen verhandeln. Ja wir würden es begrünen, wenn alliierte SaLver- pvenvahrung ein. Er erachte es ms mir oer vorwärts. i ! i > - Selbstbestimmung «Ines Volkes Md mit Das Haus vertagt sich auf Mittwoch 1 Uhr. der Khre einer große» Aationfür unverelnbar.! Weitcrberalung. — Schluß M Uhr. Die Amtshauptmannschast mit dem Bezirksausschuß bat festgeftellt, daß anstelle des verstorbenen Mitgliedes Herrn Stadtverordneten Bruno Hellwig in Frankenberg »«nn KonimsnLeonnot kau in knsnirvndvng als Ersatzmann in die Bezirksversammlung einzulreten hat. «nzeigruvrei«, Lie »6 mm bntte «InsvaMne PetiNcile rr M., Im amtlichen Telle Lie irr mm breite geile 8 M., iituqesaudt und Neklanic» Im «edaktloniielle die 72 mm breite gelle « M. »leine «zeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachwelt und «crmlttcluug 1 M. Sondergebllhr. gitr schwierige Satzarten ». bei Plahvorichristen Ausschlag, Bet größeren Auströgen und im Mlederholuugrabdruik Ermäßigung nach feststehender Staffel. die Note der ReMrotlsnKlörmnizfistt. : Es we/den statt der Barzah'.migcn in Gold, die nach dem Londoner Zohmngspla» für 1922 etwa 3'/> Mliliardcn.betrage» sollten, Barzah- lungeu kni Eesaiiitbetragc von 720 Millionen Goldmark ausgestellt. Damit muhten wir rechnen; ebenso waren wir auf die Festsetzung der Sachleistungen gefaßt, die insgesamt sür 1922 1450 Millionen Goldmatk betragen sollte». Wir muhte» also in diesem neue» Zahlungsplan ziffern mässig eine Erleichterung erblicken, wsmr »iht die ganze Geltung des Abkommens an di: Frist vom 31. Mai gebunden märe. Den» dann will die Reparallonskommission p üfm, ob dec prociso i che Aufschub zu bestätigen oder für unwirksam zu er klären Ist. Für den letzteren Fall will sie dis vorläufig gestundeten Summen innerhalb 14 Ta ge» cmfordern. Tas Schireib:» 5» den Reick slanzler Gmzl ein: neue Erschwerung der Lage, tAcH die ganz Denlschkand mit Recht anss t-rsste erregt ivordm ist. (Zustimmung.) Durch dr« schroffen Brief ergibt s'ch ganz deutlich das; die Ar- flrcngungcn der Retchsregieoung von der Re- P.iraiionsksmmijs'vn in k jner Weise gewürdigt wurden. Es scheint ihr jedes VrrfEndiLs dafür zu fehlen, welche VcdeuAag di: Stc!iicr,Lf»rm und das Stsuerkoinproniiß habe'!. Die Neahs- regirrung wird Mfgrfordech rMe Dern ehrnng der Steuern vorMbereiten, bir"V9 Mbl'nube» PapterMark mehr erbringt als d'e Usf0,igru Steuern. Diese 60 Milliarden foltc« fch^i bis zum 31. Mai bewilllgt und in Kraft gesetzt werde«. 49 Milliarden sollen n ch M diesem Jahr« sichrges-rllt werden. Nach eMgeH.ichm Erörterungen Hat die NegiecnAg srstgesteilt, daß das i 'Es eine völlig unmöglich« Ve^ngnngcn und Zumutung ist Mit «Iler Mühe Haben wir versucht, unser Steucrsnskm den Anforderungen auzupafle». lln- ,jer direktes Steuersystem ist in einer Weif« omsgr- Dnut, wie kau», ein anderes in der Welt, Unsere Indirekten Steuern sind gleichfalls k» sehr scharfer Weise erhöht worden. Nach elncr eingehende» Würdigung der Steucr- ibelaslttng des deutschen Volkes kommt der Kanzler zu denk Ergebnis, das, es > > ' ganz unmöglich Die Einheitsfront gegen das Ententediktat Der Wetchskanzter sagt nein — Kle Yote mit der Kyre der deutschen Kation «nnereinSar — Ale Zustimmung der Warteten Das Nein des Kanzlers Von unserem Berliner Mitarbeiter. Anknüpfung an di« trefflichen Worte des Lords Newton legte der Kanzler dar. wie die Ausgatun für seinen Llat und den des Reich-präsidcnien ein schließlich aller Ncpräscntationsgclder looiel beträgt als zwei Enientegeuerale erhalten. Die Nole war eine Sünde gegen den Geist von Genna, die Rde des Kanzlers bedeutet den ehrlichen Versuch, Genua und das Nepiiraüon-problem in lleberelnsttmmuno zu bringen. Aber der Kanzler hat sich nicht in Kritik und in Ablehnung erschöpft. Er wie« positiv darauf hin, das, sich der Gedanke der Anleihe, über den wir ja noch eine besondere Mitteilung der Reparations- kommisfion erhalten sollen, fruchtbar entwickeln kann. Gerade im Zufammenbang mit der Zwangsanleihe wäre es möglich, auch das Problem der äusseren Anleihe zu lösen. Die Voraussetzung dafür aber ist eine wirtliche Erleichterung der wahnsinnigen Rcparationslast, eine vernünstige Regelung des ganzen Schuldenproblems. Auch die verminderten Forderungen kann Deutschland nicht aus laufenden Mitteln aufbrinaen. Ausländischer Kredit ist not wendig. Die NeparationskommWon hat freilich diese eine Quelle durch ihren törichten Brief gründlich verschüttet. Erklärte schon bisher die Bank von England, daß sie uns selbst auf unsere besten Kold- aktiven, die wir haben, nicht eine halbe Goldmilliarde borgen würde, so ist nach der Note der Reparations- kommsision unser Kredit noch weiter gesunken. Gleichzeitig aber hat die Kommission es fertig Sachlich hat Kerr Dr. Wirth die Antwort der Reparationskommllsion in drei Teile zerlegt. Es albt in ihr Selbstverständlichkeiten, die garnicht hätten ausgesprochen zu werden brauchen. Das Steuerkompromiß wird in kurzer Zeit einen Um fang von Neubelastungen verabschiedet haben, wie er nie noch einem Volke zugemutet worden ist. Wir müssen unseren inneren Etat ins Gleichgewicht bringen» Zuschüsse an staatliche Vertriebeverwal- tnngen sind unzulässig, Ersparnisse in allen Teilen )er Verwaltung dringend notwendig. Daß die lleparationskommission glaubte, diese Selkstverstäud. Weiten von uns noch einmal ausdrücklich fordern ^be diese Zweiteilung, vom Hasse gezeugt u»d genährt, die Alach!, ewig dauernde Scheidungen vorznnehmen, als werde die Weit für immer Znr^ Der p°« uno geistig ja ihre ursprünglichen Volks- Kanzler hat mit Recht erklärt, daß wir jederzeit uns »nd Saacubepmidtei-e zerfalle», sich in ihre mehr mit Vertreter» oer Ententeländer an einen Tisch, oder weniger kleine» und große» Besonderheiten erklärt ferner, wie Deutschland imtner wieder die geeigneten Augenblicke vorübergehen liest. Dw- rum dankt er dem Reichskanzler, daß er endlich heute auf die früheren Noten des Feind- bundeS.Angewiesen Hat, Und Laß «r energische Worte gefunden hat zur Abwehr der Koniroll- forderunge», in welcher Frage die Deutschnationalen mit der Känzlererklärung völlig einig gingen. Für die Sozialdemokraten spricht Stamp, fer, der Chefredakteur des „Vorwärts". Auch er lehnt das Ententediktat ab. Er ruft die Arbeiter an die Front zum Wiederaufbau Und erklärt den Ton der Note gegenüber einer demokra tischen Regierung als sehr unangebracht. Man kam uns niedrig behandeln, Aber nicht erniedrigen. Herr Hergt war in seiner Rede zunächst maß voller als sonstz Man konnte schon Besorgnisse für ihn Hegen, denn hinter seins»! Rücken ist das deutschvölkische RebellentuM ausgebrockM. Sagt Hergt nein, so sagt Maurenbrecher noch neiner. (Heiterkeit.) Wir wollen uns nicht verleiten lassen, die mächtigen Gegner falsch einzuschätzen. Die Diplomaten müssen jetzt Hinter die Fronr, die Ar beiter vor die Front zum Wiederaufbau. Das deutsche Volk will sich selbst regieren. Mutig lergreist der Reichskanzler Dr. Wirth das Wort, tu» von der Tribüne des Reichstages herab auf die letzte Rote der Neparatiottskommission di: .Antwort zu erteilen. Der Sitzungssaal des Neichs- tages zeigt ganz das Bild eines „großen Ta- ges", der Saal selbst die Negierungsbänke, .Presse-, Diplomaten- und Publikumstribünm sind Überfüllt, soll doch die Rede des Kanzlers die .Entscheidung darüber bringen, ob sich das deut sche Volk willenlos vollständig unter das Joch der Entente beugen lassen und die letzten Neste seiner Freiheit aufgeben will. > i ' Einleitend schildert der Kanzler die Beratungen Nber das Steuerkompromiß, wie unter großen Schwierigkeiten unter Zurückstellung schwerer parteipolitischer und wirtschaftlicher Interessen sich schließlich für diese überaus große Steuerbelastung «ine starke Mehrheit gefunden hat. Durch diese positive innere Poll ik sollte die äußere gefördert werden. Werde das Steuer- kömpromiß gestört, so werde auch die auswärtige Politik beunruhlgt. Elne solche Störung u lerer Politik sei Herr Dr. Wirth hat gestern im Reichstage kaum etwas gesagt, was man nicht schon vorher mußte. Die Einzelheiten seiner Rede winen durch das Mtricrsystem von Parteiführern "" Parteien ziemlich restlos hindurch aber bekannt war, was er sagen würde, so wußte doch niemand, wie er es sagen würde. Man darf gestehen, daß die neueste Kanzlerrede sich nicht im Inhalt, aber im Temperament von wohl allen ihren Vorgängerinnen unterscheiden wird. Der Kanzler las, wie da« nun einmal bei uns üblich geworden ist, seine Rede vor. Aber das war kein nüchternes Verlesen eines politischen Dokumentes, sondern die hohe Gestalt des Kanzlers bebte vor innerer Erregung, die ihn ein»,al sogar von dem Manuskript abbrachte. Herr Dr. Wirth ließ ferner, was nicht seine Gewohnheit zu fein pflegt, die Fault wiederholt auf das Rednerpult sausen, und auch sonst wurde man gewahr, daß der Kanzler diesmal das Gefühl hatte, mit schwererer Verantwortung denn je belastet vor die deutsche Volksvertretung zu treten. ^rlchtlul »den Werllaa abentz«. ve<na»prel«: Bei UbNolnna In den m°»Ech IS M «el «nffellmig durch Kalen Im " -denk allen Orten de« deutschen »ekeNnnn.'n M. srcl In« Hau«. «Injklnummern Sy Pf,. PrfteauaUU werden von de» .Voten und Aus,«bestellen In Stadt voswustalten angenommen. Memel,ideglroron«o> granl-ntz-ra,. Nernlprccher, dl. relearamme: roneblatt Franl-nb-rgsachsen. Alsdann wendet er sich gegen die geplanten Eingriffe in di« Hoheilsrechte und die gesetz geberischen Befugnisse des Deutschen Reiches, legt schon Heule im Namen der Regierung schärfste wenvahrung ein. Er erachte es als mit der Der Sächsische Landtag wird wahrscheinlich am dl/Sitzu«^«»^-^ ""d E 4' Mai. wjr würden es begrüßen, wenn alliierte SaLver- Der Sauptaukschuß des Neich'stages.belchäst!gte W — — empfehlen könnten, wie man die geflüchteten Ka ¬ vitalien wieder nach Deutschland zurückoerpflanzen kann. Solche Verhandlungen sollen nicht irgend einer Verschleppung der ganzen Frage dienen. 2m Gegenteil, je rascher, sachlicher und präziser sie ge führt würden, umsomehr könnten wir da« begrüßen. Dann aber gibt cs in der Antwortnote der Ne- parationskommission Punkte, über die weder Deutsch land noch irgend ein anderes Land, da« nicht frei willig seine Souveränität opfern will, in der Lage wäre, mit dem Gegner zu verhandeln. Diese For- derungen erfuhren durch Wirth eine scharfe Zurück weiluna. Er formulterte hier sein Nein mit unmiß verständlicher Deutlichkeit. Es ist ein wirtschaftliches Unding und eine steuerliche Unmöglichkeit, jetzt noch 60 Milliarden weitere Steuern zu beschließen. Die Ueberwachung unserer Steucrverwaltung, die Kontrolle der Veranlagung und der Eingänge ist ein Eingriff in unsere Staatshoheit, den wir frei willig niemals zulasten werden, und es gibt, wie Dr. Wirth mit erhobener Stimme betonte,-keine Regierung in Deutschland, die auch nur etwas Aehnliches zulassen könnte. Ueberaus wirksam war die Beweisführung des Reichskanzlers, als er die Antwortnote hervorzog, die bei den Versailler Verhandlungen von dem Obersten Rat auf die deutschen Einwände gegen die Vergewaltigung unserer Finanzhoheit erteilt worden ist. Jeder Satz dieses Clemenceaubriefes wird von der Note der Reparations-Kommission umgestoßen. Alle anthentiichen Interpretationen des Friedensver- trages w-uden von der Kommission, die sich wohl von H:n » Pmncar» Lie Hand hat führen lasten, mit einer Ha -idbewegung beiseite geschoben. Deutsch land ist aber nicht gewillt, nachträglich den Frie densvertrag sich noch verschlechtern zu lasten. Das hat der Kanzler mit würdiger, fester Klarheit aus gesprochen, lind man darf erwarten, daß sich «Ine überwältigende Mehrheit des deutschen Volkes in dieser Frage hinter seinen bevollmächtigten Wort führer stellen wird. Wer es nicht tut, fällt der Negierung in einer Frage in den Rücken, die niehr denn je unsere eigentliche Daseinssroge ist. ist, Quellen zu finden, aus denen in solcher Zeit LO Milliarden neue Steuern geschöpft werden Dnnen. Wenn die Forderung erwögen wird, Daß die Steuern den Schwankungen des Gold- iwertes folgen sollen, so weist der Kanzler darauf Hin, daß unser direktes Steuersystem gerade nach Dieser Richtung hin jeder Anforderung entspricht. Fast unser ganzes Steuerwesen ist jetzt e.astisch (gestaltet und wird je nach der Gestaltung des sEeldwertes nominell auch höhere Erträge bringen, sver Kanzler weist dann nach, daß die Repara- liionsforderungen nicht nür aus wirtschaftlichen, sondern auch schon aus rein parlamentarisch poli tischen sowie technischen Gründen eine reius llu- inöglichkeit,"ja eine Unsinnigkeit sind. . Ablehnung der Finanzkontrolle. - Ml"«. ",, , - Flöha, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa A? 75 Mittwoch de« 29. März 1»22 nachmittaas 81. Jahrgang sich am 28. März mit der neuen Besoldung! läge, die nach dem Willen de» Parlaments der Regierung so schleunig verabschiedet werden soll, daß die Zahlungen bis zum 1. Avril geleistet werden können. Da zu den Gehaltssätzen, die nach schwierigen Verhandlungen mit den Gewerk- schäften vereinbart worden sind, eine große Anzahl von Äbänderungsanträgen einaebracht worden sind, wurde ein Unterausschuß eingesetzt, der diese Anträge mit dem Neaierungsentwurf in Einklang bringen soll, so daß der Hauptausschuß die Vor lage bereits heute erledigen kann. Da» von der Saarregierung dem S-argeb el gewährte Parlament, das nur eine Karikatur einer Volksvertretung ist und gegen da» die Be völkerung einstimmig Protest erhoben hat, ist vom Völkerbundsrat genehmigt worden. Kommentar dieser neuen Vergewaltigung wäre überflüssig, wenn nicht die Gefahr bestünde, daß der Welt nunmehr da« Bestehen einer ordnungsmäßigen V-ükeverlretung vorgeaaukelt würde und wenn nicht das von dem Chinesen Bellington Ko aus- zuarbehende Wablreglement auch die Grundlage für die Wahlberechtigung zur späteren Volkr- abstimmung über die Zugehörigkeit des Landes* bilden sollte. Der deutsch-lettische Wirtschaftsvertrag, der ich auk das am 15. Juli 1920 zwischen dem Deut- chen Reich und der lettländischen Republik ge- chlossene vorläufige Abkommen über die Wieder aufnahme der Beziehungen gründet, ist abqeschlosten worden und bedats nur noch der Ratifizierung durch di« beiden Parlamente. Der Grundgedanke des Vertrages ist der einer beschränkten Meist- ' begttnstlgung und des Verbotes der Verbote, die ' 'c der Kriegsverhaltniste in allen Staaten Kuttzlerrede zu den EnienlefordrrMge». »Wir haben auf dem Gebiete der Kontrollkom- Berttn, 28. 3. Gleich zu Beginn der Sitzung'Missionen schon so trübe (Lrsahrw'S^ <» - " daß es niemand unter uns verstehen wird, wenn dieses schikanöse, kostspielige, gänzlich unproduk tive System fortbestehe» soll. Er könne es imr als «ine Zumutung bezeichnen, der sich keme deutsche Negierung int Interesse unserer verarmten und notleidenden Volkes unterwerfen dürfe. Wen» schon die Besatzungskosten der feindlichen Armeen, die ganze Landesteile unberechtigt besetzt halten, uns unerhörte Lasten auferlege», so wäre es un- -erträglich, wenn Kontrollkommissionen auch dort kontrollieren wollten, wo nichts zu kontrolliere» ist. Eine solche Ausdehnung der Kontrolle auf die deutsche Stcuerverwallung würde jeden Versuch eines i wirtschaftliche» Ausbaues fldysrych machen, ja den Gedanken daran im Keime ertöten. Ter Reichskanzler weist zahlenmäß-g nach, daß der Etat sehr sparsam aufgestellt ist. Auch in der Verwaltung muß vieles verbessert werden. Milliarden kommen bei diesem Bemühen aber nrcht heraus. Schon jetzt werden unsere Beamten und Staatsarbeiter schon schlechter bezahlt als in den Ententeländsr». Sämtliche Reichsmini ster, der Reichspräsident uud der Reichskanzler kosten uns mit Ein- ichluß der Aufwandsentschädigung zusammen nicht soviel wie zwei Gn- tentegcnerüle in Deutschland. Unsere Sparsamkeit zwingt uns dazu, die hygienische und kulturelle Entwicklung des Landes aufzuhaltsn. Die Bekämpfung der Tuberkulose stockt. Eins Ostseestadt mußte ihre Krankenhäuser schließen. (Hört, Höri!) Der Reichskanzler teilt mit, dafz. dem unpatriotischrn Gewerbe der Schlüssel des ganzen Neparationsproblems liegt. enMche, von einem Privatmann ausgerüstete Er- Die Zwangsanleihe Hat bei der Reparatknskom- vedMim stößt ^Afl^Arspruch amerikE Mission nicht die nötige Aufmsrksamlell 6^>mdm. Forschnngsexpedittönen da» Vorrecht der Um das Neparallottsprvb.cm von Grund au, Staaten an dem Besitz der Insel be ¬ haupten. Dte Negierungen der beiden Länder haben in dieser Angelegenheit,- die an den Beginn des Kampfes um das allerdings wegen seiner Kohlenlage wertvollere Spitzbergen erinnert, noch keine Stellung genommen. Die Pariser Margenblätter melden alle über- einstimmend, das Poincar« an den Schlußbera- tiingcii der Genueser Konferenz teilnehmen werde, die Anfang Mai beginnen werden. Die erste Hälfte der Konferenz wird wahrscheinlich durch die Ar beiten der Sachverständigen einen rein vorbereiten-
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